@TGud @locis
Ihr habt tatsächlich beide mit euren Interpretationen Recht! Klingt kryptisch, ich versuche das zu erklären. Tatsächlich geht es in der ersten, im Vordergrund stehenden Geschichte um den Verlust eines Kindes aus der Perspektive eines Elternteiles durch ein Verbrechen. Ich habe in meinen vielen Jahren in der Jugendhilfe auch Eltern kennengelernt, die das erlebt haben. Und in erster Linie ging es mir darum, das mit diesem Text ein ganz klein wenig nachzuempfinden.
Ich habe allerdings auch immer wieder und insgesamt häufiger mit Tätern gearbeitet. Zwar äußerst selten mit Menschen die Tötungsdelikte begangen hatten, aber auch das gab es. Und ich wollte diesen Text ein wenig so schreiben, dass beide Perspektiven denkbar sind. Ihr kennt sicher die Bilder, in denen man mal eine alte oder auch ein junge Frau sieht. Je nach Perspektive und emotionaler Bereitschaft / Grundstimmung. Diese Bilder fazinieren mich sei dem ich ein Kind bin. Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Fragt sich ja Paul Watzlawik , einer der Begründer der systemischen Psychologie. Als systemischer Berater und Coach bin ich der Überzeugung, dass es die Wirklichkeit nicht gibt. Und nehme immer wieder auch fremde Perspektiven ein, um ein Bild von Menschen, Situationen und Geschichte dreidimensional zu bekommen. Und ich bitte zum Beispiel Klienten darum, mir ihre Kindheitsgeschichte aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen.
Ich hatte eine glückliche Kindheit
Ich hatte eine unglückliche Kindheit
Ich habe immer noch eine Kindheit
Wir sehen, was wir sehen wollen. Oder können. Das ist auch verstörend, erweitert aber auch die Tiefenschärfe des Blickes auf das Leben. So, jetzt bin aber mal gewaltig ins Dozieren geraten. Sorry für den kleinen Exkurs, aber vielleicht erweitert das auch manchen Zugang zu einigen Texten von mir. Und deswegen sind auch manche Textinterpretationen von mir etwas schwierig. Und manchmal auch ermüdend,, da es die richtige Interpretation einfach nicht gibt. Und auch nicht geben soll. Aber tragen dafür auch manche Geheimnisse, Anspielungen und viel Persönliches in sich.
Alles gut!
?!
Die Mama Fettig Jörg
P.S. Ich schreibe natürlich auch eindeutige Sachen! Z:B.
Die Schonen, die in Schonen wohnen,
schonen Schonen mit Schonzonen.
) mich nochmal durch all die Stücke hier durchzuhören und an die jetzigen Zeiten zurückzudenken.
