Der beste Mix der Welt!

Finden eigentlich alle Leute dieselben Sachen gut?

Rhetorische Frage, aber von daher halte ich es auch für schwer, Mixe zu bewerten.
Klar, man kann den ganzen Kram, den ChatGPT da ausspuckt (der ja aber auch genau so erwartbar war), irgendwie unterschreiben.
Und dass es selbst innerhalb dieses Rahmens dann noch Raum für recht große Unterschiede gibt, sollte auch klar sein.

Aber was, wenn ich davon, aus welchen Gründen auch immer, gar nix so richtig will? Ich mein, vielleicht finde ich's einfach geil, wenn die 163 Spuren, die ich aufgenommen habe, wie eine riesige Matsche klingen. Womöglich war das sogar meine Intention.
Und vielleicht möchte ich Hochmitten, die den Hörer nerven. Oder ihn zwingen, leiser zu drehen.
Vielleicht will ich verrauschten Kram (und das ist ja nun wirklich sogar nicht mal unüblich bei einigen Plugins).
Vielleicht will ich auch gar nicht, dass mein Mix schiebt.
Etc.

Ich will hier gar nicht irgendwie so'ne generelle Kontranummer abliefern, aber vielleicht sollte man sich und anderen einfach mehr Spielraum einräumen. Wird ja allerdings schon im Ausgangematerial (sprich Komposition und Arrangement) idR sträflich vernachlässigt.
 
Realist schrieb:
Das Zitat ist ja eher so gemeint, dass es audiophile Hörer mehr um das Equiqment als um die Musik geht.
Alan Parsons ist selbst Perfektionist und hat mit die besten Alben aufgenommen und gemischt.
Unter folgenden Link findet man ein Teil des Interviews auf deutsch übersetzt.

CE-Pro: „Was ist das Wichtigste, das sowohl Elektronikhändler als auch begeisterte Verbraucher bei der Einrichtung von Heimkino-/Soundsystemen beachten sollten?“

Alan Parsons: „Man bekommt das, wofür man bezahlt. Aber es gibt auch einige preiswerte Surround-Systeme, die man bei Costco oder Walmart kaufen kann und die wirklich nicht schlecht sind. Jeder hat sein eigenes Budget; die HiFi-Welt wird Ihnen sagen, dass Sie, wenn Geld keine Rolle spielt, aus jeder Komponente bessere Ergebnisse herausholen können – sogar aus der Oberfläche, auf der der Verstärker steht. Pro-Sound-Leute haben andere Erwartungen; sie sind nur daran interessiert, dass ein Gerät funktioniert und es ihnen ermöglicht, ihre Arbeit zu erledigen. HiFi-Leute geben riesige Summen für winzige Verbesserungen aus, und die Profis sagen: Ich kann die Hälfte ausgeben und bekomme die Ergebnisse, die ich brauche.

Ich glaube, dass die Leute, die über eine ausreichende Ausrüstung verfügen, der Raumakustik nicht genug Aufmerksamkeit schenken. Ein professioneller Tontechniker legt großen Wert auf die Raumakustik und führt die notwendigen Maßnahmen durch, damit der Raum richtig klingt. Die HiFi-Welt misst der Raumakustik weniger Bedeutung bei und räumt den Geräten Vorrang ein; sie achten mehr auf Markennamen und Reputation.

Ich bin einfach nicht sehr vertraut mit den neuesten HiFi-Geräten für den Hausgebrauch. Ich gehe nicht auf HiFi-Messen und habe in den Familienbereichen meines Hauses keine ausgefeilten Geräte für die Musik, aber es gibt Dinge, die sinnvoll sind, wie gute Lautsprecher und ein anständiger Verstärker. Aber ich wage zu behaupten, dass es nur eine kleine Verbesserung geben würde, wenn ich einen 20.000-Dollar-Verstärker kaufen würde.“

Es ist zu erwarten, dass Alan Parsons von der Fachpresse mehrfach auf dieses Interview/Zitat angesprochen wird. Und vielleicht bekehrt ja der Besuch der HIGH END den kritischen Geist. Denn das ist die Botschaft dieser Meldung: Der HIGH-END-Botschafter 2022 ist an zwei Tagen auf der Messe dabei und dieser wird sein kritisches Ohr sicherlich bei der ein oder anderen Demo anlegen. Mal sehen, was er dann sagt…
www.lowbeats.de

Alan Parsons: der Markenbotschafter der HIGH END 2022 besucht die Messe - LowBeats

Die HIGH END 2022 setzt wieder auf einen Markenbotschafter: Alan Parsons. In München hat man bereits
www.lowbeats.de www.lowbeats.de
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da hat er als markenbotschafter der high end ja nicht gerade die beste werbung für die veranstaltung gemacht...
:smil451c7211b9e19:
 
Sascha Franck schrieb:
Finden eigentlich alle Leute dieselben Sachen gut?

Rhetorische Frage, aber von daher halte ich es auch für schwer, Mixe zu bewerten.
Klar, man kann den ganzen Kram, den ChatGPT da ausspuckt (der ja aber auch genau so erwartbar war), irgendwie unterschreiben.
Und dass es selbst innerhalb dieses Rahmens dann noch Raum für recht große Unterschiede gibt, sollte auch klar sein.

Aber was, wenn ich davon, aus welchen Gründen auch immer, gar nix so richtig will? Ich mein, vielleicht finde ich's einfach geil, wenn die 163 Spuren, die ich aufgenommen habe, wie eine riesige Matsche klingen. Womöglich war das sogar meine Intention.
Und vielleicht möchte ich Hochmitten, die den Hörer nerven. Oder ihn zwingen, leiser zu drehen.
Vielleicht will ich verrauschten Kram (und das ist ja nun wirklich sogar nicht mal unüblich bei einigen Plugins).
Vielleicht will ich auch gar nicht, dass mein Mix schiebt.
Etc.

Ich will hier gar nicht irgendwie so'ne generelle Kontranummer abliefern, aber vielleicht sollte man sich und anderen einfach mehr Spielraum einräumen. Wird ja allerdings schon im Ausgangematerial (sprich Komposition und Arrangement) idR sträflich vernachlässigt.
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wollte ich auch gerade sagen.
bei manchen stücken muss der mix gar nicht so transparent sein...
bei dem grunge-kram darf es manchmal auch schön matschig sein...
(dann hört man oft auch die fehler nicht so...) :smil451c7211b9e19:
 
Sascha Franck schrieb:
Aber was, wenn ich davon, aus welchen Gründen auch immer, gar nix so richtig will? Ich mein, vielleicht finde ich's einfach geil, wenn die 163 Spuren, die ich aufgenommen habe, wie eine riesige Matsche klingen. Womöglich war das sogar meine Intention.
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So siehts aus.

Aber das genau steht so, wie es ChatGPT ausgespuckt hat, und letztlich auch stimmt:
"...
Die Frage nach dem "besten" Mix für einen Popsong ist äußerst subjektiv und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, einschließlich persönlicher Vorlieben, Genre, Zielgruppe und künstlerischer Vision. Ein guter Mix sollte jedoch in der Regel eine ausgewogene Balance zwischen den verschiedenen Elementen des Songs bieten, wie Vocals, Instrumenten, Rhythmus, Effekten und Dynamik.
Einige allgemeine Richtlinien für einen guten Mix könnten sein:..:"

Fett unterstrichene Wörter bedeuten, es ist vor allem subjektiv, aber man KANN sich an solchen Punkten, die dann aufgezählt werden orientieren, wohlgemerkt KANN nicht MUSS.

Man höre sich nur Johnny Cashs "Hurt" an, wo deutlich im höchsten Spannungsbogen alles zerrt, oder der oft ungeliebte Mix von St. Anger. Technisch gesehen, ja da zerrts, aber ist es deswegen ein schlechter Mix?
Natürlich nicht.
Das wollte man genau so!

Deswegen ist auch die Frage nach dem besten Mix von der Intention des Künstlers wie auch des Toningenieurs nicht zu trennen, und somit ist einer Diskussion "über den besten Mix", die die ganze Breite abdecken wird, "Tür und Tor" geöffnet!

Mein Lieblingsbeispiel ist "The Strokes" Is This It?"
Einige Punkte allgemeine Richtlinien von ChatGPT werden erfüllt, einige nicht. Der Rest ist die subjektive Intention der Künstler/Ingenieure. Somit passt die Antwort von ChatGPT perfekt.


Vielleicht noch ein Punkt betrachtet aus anderer Sicht:
Kunst in Form von Audio/Video/Bilder ist nicht messbar im Sinne von subjektiven Begriffen wie gut oder schlecht.

Beim Auto kann ich sagen, Spitzengeschwindigkeit meines Audi Q3 ist 215km/h nach GPS gemessen.
Bei MUsik, was ist der beste Mix, kann das nicht gelingen, weil es nicht messbar ist.
 
jet2 schrieb:
da hat er als markenbotschafter der high end ja nicht gerade die beste werbung für die veranstaltung gemacht...
:smil451c7211b9e19:
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:)
Die sollten ihn ja auf der Messe bekehren. Ob es geklappt hat, weiß ich nicht. ;)
 
Alan Parsons ist 75. Ob der da noch die seidigsten aller seidigen Höhen so richtig wahrnimmt?
 
Realist schrieb:
:)
Die sollten ihn ja auf der Messe bekehren. Ob es geklappt hat, weiß ich nicht. ;)
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Natürlich nicht, und er hat in jedem Punkt ja auch recht.

Ich hatte HiFi-Vorführungen beigewohnt, da kostete das Equipment über 100.000€.
Der Raum war aber leider nur mäßig, weder schlecht noch gut, und dann haben die sich tatsächlich über unterschiedliche Lautsprecherkabel unterhalten und getestet mit Vorher und Nachher.
Der Unterschied war Null, nur bei den Anwesenden ging ein Raunen durch, ohh, subtil aber hörbar.
Geil war, natürlich war das kein Blindtest, sondern es wurde gesagt, jetzt kommt das 1000€-SupiDubikabel.
Der pure Wahnsinn ;-)
 
whitealbum schrieb:
Der Unterschied war Null, nur bei den Anwesenden ging ein Raunen durch, ohh, subtil aber hörbar.
Geil war, natürlich war das kein Blindtest, sondern es wurde gesagt, jetzt kommt das 1000€-SupiDubikabel.
Der pure Wahnsinn ;-)
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Da wäre ich gern dabei gewesen. :)
 
Realist schrieb:
Da wäre ich gern dabei gewesen. :)
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Ich habe mich zu meinem Nachbar gedreht, und habe gesagt, "ähh, da ist doch null Unterschied"
Der meinte: " Er wäre sich nicht sicher, er meinte kurz einen Unterschied wahrgenommen zu haben"
Das ist geil 🤣

Das erinnert mich an die übliche Mixerfahrung, die man immer mal hat, wenn man so 0,5db - 1dB mehr EQ rein oder rausdreht und denkt jetzt passts, und dann schaut man in den Mixer und sieht, dass man in einem gemuteten Kanal fröhlich vor sich hingedreht hat :right:
 
whitealbum schrieb:
Das erinnert mich an die übliche Mixerfahrung, die man immer mal hat, wenn man so 0,5db - 1dB mehr EQ rein oder rausdreht und denkt jetzt passts, und dann schaut man in den Mixer und sieht, dass man in einem gemuteten Kanal fröhlich vor sich hingedreht hat :right:
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Kommt mir bekannt vor. :)
Mal ein anderes Beispiel:
Ich hatte damals mal ein Signal solo mit EQ bearbeitet und hörte eine metallische Resonanz die mich kirre gemacht hat.
Es war letztendlich das Alu-Rolo in meinem Musikzimmer. Hat gedauert bis ich es gefunden habe, da ich der festen Überzeugung war, dass es im Signal ist.
Mein altes PC-Gehäuse hat hat so bei 60-70 Hz auch immer ein schönes Schnarren verursacht.
 
Also per MatchEQ gegen ein graues Rauschsignal matchen ? Beim rosa Rauschen geht das ja schon relativ gut, um einen Mix relativ flach ausgewogen klingen zu lassen, um als gute Ausgangsbasis für einen Mix zu starten....

Edit: Neee... gerade nochmal ausprobiert....graues Rauschen macht den Mix viel zu spitz....
 
Zuletzt bearbeitet:
whitealbum schrieb:
Natürlich nicht, und er hat in jedem Punkt ja auch recht.

Ich hatte HiFi-Vorführungen beigewohnt, da kostete das Equipment über 100.000€.
Der Raum war aber leider nur mäßig, weder schlecht noch gut, und dann haben die sich tatsächlich über unterschiedliche Lautsprecherkabel unterhalten und getestet mit Vorher und Nachher.
Der Unterschied war Null, nur bei den Anwesenden ging ein Raunen durch, ohh, subtil aber hörbar.
Geil war, natürlich war das kein Blindtest, sondern es wurde gesagt, jetzt kommt das 1000€-SupiDubikabel.
Der pure Wahnsinn ;-)
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ich amüsier mich immer über die leute, die sagen, dass der plattenspieler immer noch am geilsten klingt,
aber in einem orchester die instrumente nicht raushören können...
 
jet2 schrieb:
äh sorry, kurze frage, wie kann denn ein mix einer fletcher munson kurve entsprechen?
der müßte doch bei jeder lautstärke ein anderes frequenzbild haben...
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Ja und nein, denn das trifft ja dann auf die Songs genau so zu, sie klingen leise anders als laut.

Wobei das nicht deine Frage war, die Antwort darauf lautet, sie ist daran angelehnt, mehr geht halt nicht.
 
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