Der beste Mix der Welt!

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Das hier ist inspiriert vom «krasses Equipment» Thread und soll diesen in eine etwas andere Richtung weiterführen… auch wenn ich nicht sicher bin, ob das hier funktioniert 😉

Stell dir vor, du willst den besten Mix der Welt machen und fragst dich «Wie und womit übertreffe ich denn am besten alle anderen»? Es muss ja theoretisch möglich sein, alles "besser" oder beindruckender zu machen, als die Konkurrenz... aber 🤔:

Mehr Bass als die "fetteste Konkurrenz" wird dröhnig, Mehr Mitten als die Konkurrenz mit den stärksten Mitten wird unsauber, Mehr Höhen wird harsch, Mehr Transienten/Attack wird zu aggressiv, Mehr Breite wird phasey, Mehr Räume/Delays wird zu schwammig etc. p.p.... also liegt die Antwort wohl bei Balance! Die perfekte Balance wird aber ultra langweilig… also ist es doch auch nicht die Antwort.

Und trotzdem gibt es doch immer wieder genau solche Dinger, wo man denkt: «Wow, das klingt geiler als alles bisher gehörte!»... selbst heute noch wo alles obengennante wohl schon praktisch ausgereizt ist. Könnte es wohl an der Musik selber liegen? Ist es nur der Moment? Ist es nur relativ? What is it?
 
Stell dir vor, du willst den besten Mix der Welt machen
Wenn man die Frage, was der beste Mix überhaupt ist, hier im Forum stellt, wird das nur dazu führen, dass es so viele Mixe sind wie es Teilnehmer des Threads gibt. Danach ist man nur wenig schlauer als vorher.
 
Wenn man die Frage, was der beste Mix überhaupt ist, hier im Forum stellt, wird das nur dazu führen, dass es so viele Mixe sind wie es Teilnehmer des Threads gibt. Danach ist man nur wenig schlauer als vorher.
Darauf bezog sich meine Befürchtung im ersten Satz 😉
 
Das beste Equipment ist nicht notwendig, einen guten Mix zu machen.

Ich vergleiche es mal mit Autofahren: Auch mit einem Bugatti kannst Du einen Unfall bauen, genauso wie mit einem Trabbi. Aber beide Autos erfüllen ihren Zweck - jemanden von Ort A zu Ort B zu bringen.

Man muss schon verstehen, was man da wie mixen muss, damit es gut klingt. Im Prinzip recht ein EQ, ein Pan Regler und ein Lautstärkeregler aus, um Audiomaterial mixen zu können. Natürlich kann man da mehr machen, wenn es z.B. darum geht, die Dynamik zu beeinflussen, oder die Tonfärbung, oder die Ausbreitung des Stereobildes, wie auch Hallräume, aber im Prinzip geht das auch mit einfachen Mitteln.

Früher hat für die meisten Leute es doch auch gereicht, ein Tonbandgerät und ein Mischpult für Aufnahmen zu verwenden und haben dabei zum Teil recht gute Aufnahmen damit gemacht.
 
Naja... weniger Matsch, als die unmatschigste Konkurrenz wird steril, weniger unnötige Spuren wird leer... see? 😉
Ne, ich sehe das nicht so.
Höre dir deathbyromy - Problems.
 
Stell dir vor, du willst den besten Mix der Welt machen und fragst dich «Wie und womit übertreffe ich denn am besten alle anderen»?
wenn du mit solchen anforderungen an einen mix gehst, dann wird es nix mitm "besten mix auf der welt".
wenn man sich aber fragt - was will der künstler uns mit seinem song sagen? was will er? ist er jetzt iwie böse, glücklich, traurig, blablabla?
man kann nämlich metal nicht gleich mischen wie eine songwriter ballade. metal oder punk oder doom will latente agressionen in einem zuhörer wecken, so ist zu empfehlen auch agressiv und offensiv zu mischen - und das kann nicht in der regel "das beste" sein, sondern durchaus dreckig und roh. kompressionmissbrauch z.b. ist oft für metal "gut", aber sie macht keinen "besten mix auf der welt".
eine sw ballade will in der regel intim und ohne ohrenschmerzen gemischt werden, also alles schön abgeleckt und clean, was wiederum auch nicht "das beste" sein kann.
die rolle des mischers ist den nerv des songs zu treffen, nicht mehr und nicht weniger.
ob es dann der sound dünn, verschmiert, schreiend oder dumpf ist, kann ein guter mastering toni schon glatt bügeln, falls nötig.
hauptsache der song funktioniert.
und wenn das nicht der fall ist, werden einem die besten plugins, hw und techniken nicht helfen können.
 
kommt immer darauf an wo man hin will :)

es gibt Mixe die ich anfangs gruselig fand, aber dann wuchsen und nicht nur mich überzeugt haben, weil es als Stilmittel ins Konzept passte

zB ist dumpf hier sehr passend, es ist das Konzept und wehe wenns zu klar tönt

View: https://www.youtube.com/watch?v=yESNkoBUD28&list=PL0F447428206A9C72


Also der Sänger ist ja kaum zu hören. Der schreit gegen die Gitarren an. :)

Schlecht ist es nicht gemischt, aber auch nicht gerade brilliant.
 
Stell dir vor, du willst den besten Mix der Welt machen und fragst dich «Wie und womit übertreffe ich denn am besten alle anderen»? Es muss ja theoretisch möglich sein, alles "besser" oder beindruckender zu machen, als die Konkurrenz... aber 🤔:
Um gute Musik zu machen, braucht man einen musikalischen Ansatz. Sicher auch beim Mischen.
 
Ich bin mittlerweile an einem Punkt, wo ich praktisch überall irgendwelche Makel raushöre. Und wo die Erkenntnis gereift ist, dass ganz vieles Geschmack und Zeitgeist ist. Dann gibt es ohne Ende technische Unzulänglichkeiten an einer Unzahl von (Bau-)Stellen, teilweise sind die dann auch wieder Stilmittel oder sogar -prägend.

Letzlich ist mir auch weniger die "Perfektion" der Mischung als der Klangeindruck wichtig. Da lande ich dann immer wieder bei bestimmten Leuten und bestimmtem Equipment. Und selbst zwischen denen ist die Bandbreite sehr groß.

Ergebnis: Den "besten" Mix gibt es genausowenig wie das "beste" Auto, die "beste" Frau, die "beste" Musikrichtung. Es gibt schlecht, mittelmäßig, gut und herausragend. Aber m.E. keine "einsame" Spitze. Außer bei Actionfilmen, da kann kein Konkurrent Terminator 2 das Wasser reichen. :D
 
Dass Metal anders gemischt werden muss als eine Ballade und dass man «besser» natürlich nur auf dasselbe Genre und die direkte Konkurrenz beziehen kann, muss man hoffentlich nicht erklären. Es gibt eben irgendwie schon das beste oder von mir aus eines der besten Autos… aber nur in seiner Klasse.

Was ich sagen will: Jede Ecke hat seine Meister und die Grenzen sind in den letzten Jahren praktisch ausgelotet worden, Beispiel Metal: da stossen wir irgendwie wortwortlich mittlerweilen gegen die Decke, was will man da noch «mehr» an Bombast/Loudness/Wideness/etc.? Für eine Ballade wären die Adjektive dann eher Intimität/Feeling/Grösse etc... Und dennoch gelingt es immer wieder jemandem, nochmal eine Schippe draufzulegen und diesen Aspekt finde ich interessant, da technisch an sich nicht mehr viel machbar ist bzw. kaum etwas noch nicht gemacht wurde.

Vielleicht ist dieser Race aber auch langsam vorbei, kein Plan. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wenn man fast egal was von vor 10 Jahren vergleicht mit entsprechenden (merke: wir vergleichen nachwievor nicht Ballade mit Metal;) ) heutigen Produktionen. Heute ist Ultra HD, das von vor 10 JAhren Röhrenbildschirm (muss nicht unbedingt gut sein).

Wenn man extrem und provokant sagen würde (ich jedenfalls erkenne für mich diese Tendenz): früher Musik auf Level 100 / Technik auf Level 1, heute Technik 100 / Musik 1... dann wäre doch die Frage nach «besser» eigentlich nur noch über die reine Musik machbar.



PS: Mit Technik 100 meine ich übrigens nicht zwingend guten Klang, sondern einfach die technische Machbarkeit von was auch immer im Genre, dem Stil im Moment als «das Beste» erachtet wird... ein extremes Negativ Beispiel wäre das aktuelle Pop Punk Geschehen, z.B. Blink 182.
 
dann wäre doch die Frage nach «besser» eigentlich nur noch über die reine Musik machbar.
ich finde das war in erster Linie immer so :)

wenn die Musik gut ist hat der Mix zweiten Rang, nicht das er schlecht sein darf, aber gut reicht

die Fokussierung auf den Mix ist ja nicht neu, hat aber mal deutlich weniger Gewicht gehabt als heute, weil früher brauchteste ein sehr gutes Studio mit sehr guten Leuten drin dazu, heute isses theoretisch in der DAW machbar

wir alle tendieren dazu, nen mittelmässigen Song durch den Mix aufzublasen, das ist ein Problem
 
Dass Metal anders gemischt werden muss als eine Ballade und dass man «besser» natürlich nur auf dasselbe Genre und die direkte Konkurrenz beziehen kann, muss man hoffentlich nicht erklären. Es gibt eben irgendwie schon das beste oder von mir aus eines der besten Autos… aber nur in seiner Klasse.

Was ich sagen will: Jede Ecke hat seine Meister und die Grenzen sind in den letzten Jahren praktisch ausgelotet worden, Beispiel Metal: da stossen wir irgendwie wortwortlich mittlerweilen gegen die Decke, was will man da noch «mehr» an Bombast/Loudness/Wideness/etc.? Für eine Ballade wären die Adjektive dann eher Intimität/Feeling/Grösse etc... Und dennoch gelingt es immer wieder jemandem, nochmal eine Schippe draufzulegen und diesen Aspekt finde ich interessant, da technisch an sich nicht mehr viel machbar ist bzw. kaum etwas noch nicht gemacht wurde.

Vielleicht ist dieser Race aber auch langsam vorbei, kein Plan. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wenn man fast egal was von vor 10 Jahren vergleicht mit entsprechenden (merke: wir vergleichen nachwievor nicht Ballade mit Metal;) ) heutigen Produktionen. Heute ist Ultra HD, das von vor 10 JAhren Röhrenbildschirm (muss nicht unbedingt gut sein).

Wenn man extrem und provokant sagen würde (ich jedenfalls erkenne für mich diese Tendenz): früher Musik auf Level 100 / Technik auf Level 1, heute Technik 100 / Musik 1... dann wäre doch die Frage nach «besser» eigentlich nur noch über die reine Musik machbar.



PS: Mit Technik 100 meine ich übrigens nicht zwingend guten Klang, sondern einfach die technische Machbarkeit von was auch immer im Genre, dem Stil im Moment als «das Beste» erachtet wird... ein extremes Negativ Beispiel wäre das aktuelle Pop Punk Geschehen, z.B. Blink 182.
Ich höre zwar kaum Metal, aber für mich klingt das Metallica Album von 1991 mit damaligem Master besser als die meisten neueren Sachen in diesem Genre. Recht speziell vom Frequenzgang her, aber mit großartiger (Mikro-)Dynamik.
 
Ich höre zwar kaum Metal, aber für mich klingt das Metallica Album von 1991 mit damaligem Master besser als die meisten neueren Sachen in diesem Genre. Recht speziell vom Frequenzgang her, aber mit großartiger (Mikro-)Dynamik.
das war ein sehr gut gemixtes Rockalbum, und Metallica haben andere Songs geschrieben als davor, will sagen: der alte Sound passte zu den alten Songs
 
Könnte es wohl an der Musik selber liegen?
Abgesehen von der Musik vor den Mikrofonen: gutes editing und automation - ganz egal, wie man alle möglichen Prozessoren einstellt, wird ein Mix immer besser, wenn man das was die Musik dramaturgisch ausmacht verstärkt.
Der Drummer spielt einen fill: den automatisiere ich lauter.
Die gesamte Band macht akzentuiert eine Pause: da schneide ich die Spuren auch wirklich zu stille frei.
Das Arrangement stützt sich auf bestimmte Synkopen: die müssen eine Betonung durch Lautstärke bekommen.
Ein Sänger begleitet sich selbst mit piezo-Gitarre, oder e-Klavier: die Dynamik muss per clipgain aneinander angepasst werden, die Instrumente sind immer emotional falsch.
Wenn Instrumente aus ihrer normalen Funktion nebeneinander ausbrechen und es kurze call&response parts gibt oder parallelbewegungen, dann muss man sich das herausarbeiten, sonst verpufft das. So ändert man wirklich was für Musik beim Hörer ankommt
 
Ne, ich sehe das nicht so.
Höre dir deathbyromy - Problems.
Ein gutes Beispiel! Was willst Du hier jetzt technisch noch toppen? Das ist maximal Laut, Breit, Reduziert, Transparent, perfekt Getuned, perfektes Lowend etc.
 
Abgesehen von der Musik vor den Mikrofonen: gutes editing und automation - ganz egal, wie man alle möglichen Prozessoren einstellt, wird ein Mix immer besser, wenn man das was die Musik dramaturgisch ausmacht verstärkt.
Der Drummer spielt einen fill: den automatisiere ich lauter.
Die gesamte Band macht akzentuiert eine Pause: da schneide ich die Spuren auch wirklich zu stille frei.
Das Arrangement stützt sich auf bestimmte Synkopen: die müssen eine Betonung durch Lautstärke bekommen.
Ein Sänger begleitet sich selbst mit piezo-Gitarre, oder e-Klavier: die Dynamik muss per clipgain aneinander angepasst werden, die Instrumente sind immer emotional falsch.
Wenn Instrumente aus ihrer normalen Funktion nebeneinander ausbrechen und es kurze call&response parts gibt oder parallelbewegungen, dann muss man sich das herausarbeiten, sonst verpufft das. So ändert man wirklich was für Musik beim Hörer ankommt
Ja, was ein Mix ausmacht, der der Musik dient kann man gut beim Vergleich des Nevermind Albums zischen Butch Vig und Andy Wallace hören.
 

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