Hi
@Andaraginga,
Genau so was würde mich auch interessieren.
Tausend interessante Fragen:
- Was war der Startpunkt bei euren Remixes?
- Eine Akkordstruktur? Was anderes?
- Wie habt ihr die/das gefunden?
- Parallel zum Stück Akkorde probiert?
- Erstmal die Gesangsmelodie analysiert/zerlegt?
- Wie das? Nach Gehör? Mit Melodyne?
- Was sind eure weiteren Kniffe beim weiteren Vorgehen/Arrangieren?
- Gibt es Dinge, die ihr immer probiert?
- Bestimmte Sounds, Instrumente, Rhythmen?
- Was lief gut? Wo seid ihr gehangen?
- Wo gab es unterschiedliche Varianten, wo ihr Entscheidungen treffen musstet?
- Welche eigene Idee war wichtig?
Ausgangslage bei mir war die Situation, dass ich für drei Wochen um Weihnachten herum nur sporadisch und kurz an den Computer kommen würde.
[1.] Startpunkt war ein Ausdruck des Textes zum Notieren der Harmonien und ein Minimal-Mix bestehend aus Drum-Loop und
@mwa s Vokal-Spuren.
[2.] Erstmal Song-Struktur >>Vers 1 mit Intro-Variation >> Vers 2 >> Chorus >> Vers 3 >> Chorus >> Bridge >> Chorus >> Outro<<
Da ich nicht groß rumklimpern konnte, bin ich inhaltlich/theoretisch an das Ding ran gegangen. Also:
LI beschreibt seinen fortschreitenden Verlust (das Schwinden) eines in die Demenz Abgleitenden (Verse, Chorus). Musikalisch lässt sich dies als eine Art Story-Telling Song umsetzen.
Höhe- und Wendepunkt des Plots ist die Bridge in der mwa so schön all die auf den 'Fremden' einprasselnden Wahrnehmungen darstellt und damit seine Panik zeigt. Die Musik soll den anderen Charakter der Bridge-Aussage, hilfloses Aufbäumen > Verlieren, unterstützen.
Der Chorus danach verändert die Bedeutung des Schwindens, das durch das Wegschließen nun physisch geworden ist. Das Outro hat eine leicht verspielte "That's life" - Attitüde, die der Text an sich gar nicht enthält.
Ganz großes Lob hier für Bridge und Outro, die den Text regelrecht erweitern.
Diese Song-Struktur wollte ich komplett erhalten - kürzen kam für mich nicht in Frage - und das ganze mit einem stoischen Rhythmus unterlegen, der die funktionierenden Grundfunktionen des Lebens symbolisieren, nämlich Herzschlagen und Atmen
[5.] Für mich fordert die Strophenmelodie mit ihren Pausen-Takten einen (gesanglichen) Frage - (instrumentalen) Antwort Aufbau geradezu heraus.
Um mich harmonisch nicht gleich komplett festzulegen, hab ich mit dem Bass begonnen und zwar mit Strophe zwei. Die entspricht melodisch der dritten.
Die erste Strophe ist eine Variation und ich hatte eine Melodie-Assoziation der ersten Zeilen mit "Is this just real life, or is it fantasy", die ich los werden wollte..
Die Akkord-Assoziation des Chorus-Beginns zu "All the lonely people" mit Moll und Moll-Sext ließ sich direkt übernehmen.
[6.] Tools helfen mir hier nicht. Ich stelle mir zuerst vor, wie's klingen soll und übertrage das auf's Instrument..
[7., 8.] Ich versuche immer wieder mal die Musik in anderem Kontext zu spielen. Z.B. ohne den Original-Gesang auf Ukulele, Bass, Gitarre, mit Capo etc. Dabei ist auch ein zweiter harmonischer Ansatz entstanden, der ein wenig Samba-ähnlich daher kommt, aber schließlich an der Bridge gescheitert ist
[10., 12.] Die abstrakte Herangehensweise - mach ich ja sonst nicht unbedingt so - hat viele Entscheidungen einem festen Ziel untergeordnet und hat mir geholfen mich nicht in Kleinigkeiten zu verlieren..
Viele Grüße, m
