Wie transparent soll ein Metal-Mix sein?

Ich widerspreche beherzt was die Jahresangabe angeht.
Welche Songs meinst du da?
Keine konkreten. So tief bin ich in dem Thema ja auch nicht mehr drin, es ist einfach der generelle Eindruck, dass wann immer ich ne aktuelle Metal Produktion anklicke und mich frage "hängen die immer noch in ihrer pissdünnen Plastik trigger Sackgasse fest?", das video mit "ja" antwortet 😄

Gibt sicher Abstufungen. Als ich das letzte mal vor 2 (na gut, vielleicht eher 4) Jahren ähnlich rumgemotzt habe, haben ein paar Kollegen ein paar immerhin innerhalb dieser Ästhetik-Rahmenparameter absolut perfektionierte Produktionen gepostet (find das leider nicht mehr), und das war schon sehr solides handwerk und klang deutlich besser als "brace for impact", vor allem weil besser arrangiert und deswegen nicht so zur 300hz Blutleere gezwungen - aber für mich bleibts halt trotzdem insgesamt ne Ästhetik, die irgendwie zum fremdschämen ist, und deswegen bin ich da auch überhaupt nicht mehr wirklich tief im thema, da mach ich gar keinen Hehl draus :)
 
fair enough. welche produktion(en) findest du denn besonders gelungen?
Keine ;-) Das, was ich beschreibe, hab ich zumindest so noch nicht gehört (das ist ja die Idee bei ner Idee, sozusagen). Aber wie oben gesagt, ich verfolge das auch nur noch so am Rande. Vielleicht gibt's ja ne Subkultur-Seitentasche die komplett an mir vorbeigegangen ist.
 
Es gab seither auch keine großen klangverändernden Revolutionen. Die Entwicklung der technischen Seite hat ja auch immer dazu beigetragen, dass sich Klangeindrücke verändern. Da kam nicht mehr viel Neues. Was soll auch kommen? Ah Moment, ich hab da eine Idee einer 25saitigen E-Gitarre, schnarch. Da bleibt dann nur eine Möglichkeit: Back to the roots. Und von der Konvention abzuweichen kann sich in einer Gesellschaft von Hatern und Shitstormern kaum einer leisten.
Es geht ja auch gar nicht um Revolutionen, sondern ganz klar eher um Evolution. Es hat ja nen Grund, warum ich meine Gedanken nur als Liste von lauter kleinen Stellschrauben, an denen ich drehen wollen würde, ausdrücken kann. Gainregler bisschen zurück für mehr transienten und weniger weisses rauschen. Oder wenn viel gain, dann mal eher so weiter oben liegende parallelel distortion, auch mal andere Typen wie kaputter Fuzz oder Membranzerre, als diese ewige "look at me! Me me me meee!" 5khz Suppe aus dem presence regler. Schluss mit dem peinlich offensichtlichen getriggere (oder wenn, dann wenigstens handwerklich besser als mit diesen vollkommen statischen Samples). Mehr Arrangement Disziplin, und dafür dann wieder mehr bei 300hz. Schluss mit den Gitarristen egotrips und dickere Klangwände bei denen satt gezerrter Bass genauso in der ersten Reihe steht wie die Gitarre. Und vor allem : keine Toleranz für diese pseudo gefährliche Gesangs attitude, die einfach nur lächerlich ist. Die wirklich gefährlichen und wirklich wütenden sind safe, aber alle anderen sollten für diese (sag ichs? Ich sags) Nickelback Fake Aggressions Methode wenns nach mir geht solange mit Tomaten beworfen werden, bis sie sich entweder was neues ausdenken, oder besser noch gleich ganz ohne aufgesetzte attitüden singen. Was natürlich zugegeben nicht leicht ist, aber hat ja auch niemand gesagt, dass glaubwürdige leadvocals was leichtes sind, im Gegenteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein guter Meddmix ist dann erreicht, wenn man sich keine Gedanken um diesen macht und einfach die Musik genießt. Ich habe bisher eigentlich nie einen Gedanken daran verschwendet, dass ich bewusst auf eine Transparenz geachtet hätte. Wenn´s mich mitreißt ist alles geil, wenn das nicht der Fall war, dann lag es an vielem, aber nicht an irgendeiner Transparenz. Das ist ja das schöne am Metal. Da ist mixtechnisch echt so unheimlich viel erlaubt. Es sei denn, man ist ein Popmetaller.
mir ist zu Anfang dieses Threads in den Sinn gekommen, wie "schlecht" im Grunde genommen einiges an Metal damals in den Neunzigern produziert war. Nicht mal von unbekannten Bands. Zb. Unleashed.
Aber...damals ist mir das absolut nicht aufgefallen, weil die Sicht darauf nur auf das Musikhören lag und nicht auf etwas Technischem. Das war alles geil so :)
Erst heute, wenn vor oder nach einem alten Song in der Playlist was neueres kommt, fällt es auf.
Unleashed 1992


Death 1991


Finde jetzt zb. das von Death besser, obwohl älter.

Naja, auf jedenfall....was niemand ahnt, worauf ich hinaus möchte:
Metal war damals einfach geiler. Auch, oder sollte nicht gesagt werden, WEIL es eben nicht so glattgeleckt war ?
 
Hört Euch das mal an. Ich bin jetzt kein übetriebener Retro-Papst und finde "moderne Produktionen" auch durchaus geil - wenn es passt, wo es passt - aber das ist doch geradezu eine Karrikatur.


Danke für das perfekte Beispiel.

Das kann doch keiner ernst nehmen. Das ist doch Drummachine level modern talking :-D

Wenn ne snare nach 1985 klingt, dann ja wohl diese Haarspraysnare hier 😂
 
Zuletzt bearbeitet:
Patient Null war Cowboys From Hell.

Genau so macht man eine moderne, tighte, scharfe, aggressive Metal-Produktion. :bang:

Dann wollten alle so klingen, oder krasser.

Hat leider nicht geklappt.
 


...mehr brauche ich nicht.
 
Gainregler bisschen zurück für mehr transienten und weniger weisses rauschen. Oder wenn viel gain, dann mal eher so weiter oben liegende parallelel distortion, auch mal andere Typen wie kaputter Fuzz oder Membranzerre, als diese ewige "look at me! Me me me meee!" 5khz Suppe aus dem presence regler. Schluss mit dem peinlich offensichtlichen getriggere (oder wenn, dann wenigstens handwerklich besser als mit diesen vollkommen statischen Samples). Mehr Arrangement Disziplin, und dafür dann wieder mehr bei 300hz. Schluss mit den Gitarristen egotrips und dickere Klangwände bei denen satt gezerrter Bass genauso in der ersten Reihe steht wie die Gitarre. Und vor allem : keine Toleranz für diese pseudo gefährliche Gesangs attitude, die einfach nur lächerlich ist. Die wirklich gefährlichen und wirklich wütenden sind safe, aber alle anderen sollten für diese (sag ichs? Ich sags) Nickelback Fake Aggressions Methode wenns nach mir geht solange mit Tomaten beworfen werden, bis sie sich entweder was neues ausdenken, oder besser noch gleich ganz ohne aufgesetzte attitüden singen. Was natürlich zugegeben nicht leicht ist, aber hat ja auch niemand gesagt, dass glaubwürdige leadvocals was leichtes sind, im Gegenteil.
Da muss man wohl darauf hoffen, dass der Metal-Contest das Genre weiter entwickelt.
 
O
Okay, wenn wir hier jetzt nen unfreundlichkeits-wettbewerb machen, kann ich auch : wenn du meine Kommentare als "ich hätte gerne dass es klingt wie 1985" aufgefasst hast, haste halt nix verstanden :-D

Nicht ohne Grund schreibe ich nicht "wääh, metal soll wieder klingen wie meine lieblings Produktion XY von anno dazumal" sondern habe ziemlich konkret aufgelistet, wie ich mir eine Evolution des in der early 2000s Ästhetik gefangenen metalsounds vorstellen würde. Und der grossteil davon hat abermalsorichtiggarnix damit zu tun, wie metal 1985 klang :-D

Wie auch immer. Für "wer kritisiert kanns wahrscheinlich selber nicht" Klischees ist mir die Zeit zu schade. Feiert diese in den 2000ern steckengebliebene cringe Ästhetik halt wenn ihr wollt, ich tus eben nicht. Sind ja alle gross genug um zu wissen dass Diskussionen über Geschmack ausschließlich zum kurzweiligen Zeitvertreib da sind :)
so typisch für das forum... wenn man ne klar andere Meinung hat, wird man als unfreundlich bezeichnet... erinnert ein bisschen an den aktuellen Zeitgeist.. aber lassen wir das. Selbstverständlich wollte ich nicht unfreundlich sein. Wenn du das sofort als Angriff auf deine Person wertest, dann was soll ich machen? ;)

Das ist alleine deine Ansicht der Dinge (und vlt. noch ein paar weitere Nostalgiker hier im Forum). Da du ja, im Gegensatz zu Disturbed (welche du in einem anderem Post ziemlich anmassend runtermachst), so gar keinen prägenden Einfluss auf die Evolution des Sounds hattest, ist deine Meinung wie moderner Sound zu klingen hat, äusserst irrelevant. :D Deshalb hab ich auf den ewig gestrigen geschwafelt, welche die "alte" gute Zeit heraufbeschwören, weil sie ja so viel kreativer und besser war. Ich weiss aber dass die eher prägenden Bands auf gar keinen Fall auch nur annähernd in die Richtung gehen wollen die du als "Erlösung" beschreibst. Weils schlicht weg nicht mehr zeitgemäss ist und sie auch auf keinen Fall mehr in die "ach so gute alte Zeit" zurück wollen. Ist vielleicht ne harte Erkenntnis sich einzugestehen, dass man altersbedingt eventuell bisschen sturer geworden ist und die "jungen" nicht mehr so versteht.

Aber selbstverständlich kann jeder wie er will... und ja es ist Geschmackssache... aber junge innovative Künstler dermassen anmassend runter zu machen, hat mit Geschmack nix mehr zu tun.. sondern lediglich der Versuch der Darstellung seiner eigenen sturen, nicht mehr so zeitgemässen Meinung zur absoluten Wahrheit hoch zu stilisieren. Da bist du in der Realität (ausserhalb des Forums) aber ziemlich weit davon entfernt. ;)
 
Man kann alles als Geschmackssache sehen, ich sage, was man in die letzten 5dB Dynamik presst und dann noch in die Overs fährt, klingt objektiv kacke.

Seelenlos sowieso.

Und nicht zeitgemäss? Es gibt ein paar zeitlose ästhetische Prinzipien, die überdauern die Verirrungen der jeweilige Mode.


Naja, was gefällt ist gut.

Meine Nichte bestellt auch immer Nudeln mit Ketchup, egal was es sonst gibt.

Liegt sie damit falsch? Natürlich nicht.
 
wie transparent soll ein metal mix sein?


wenn der song nur so ein bisschen dark ist, dann sollte der mix ungefähr so transparent sein:
1665652136486.png

wenn der song smooth ist, darf der mix ruhig auch eine schaumkrone haben:
1665652261538.png

wenn es richtig dark sein soll, muss der mix so aussehen:
(den zucker und das süßzeug nebendran, sollte man dann weglassen)
1665652419402.png
 
@Nachtschicht und @Decapitator

Ist es nicht wie überall, dass die "Wahrheit" irgendwo dazwischenliegt?

Nur weil jemandem die neuen Produktionen nicht gefallen muss er nicht zwangsläufig "ewig gestrig" sein. Und nur weil etwas modern klingt mus es nicht zwngsläufig schlecht sein. Kann ja auch Geschmacksache sein.

Ich finde die Diskussion hier sehr interessant und es ist irgendwie fehl am Platz, sich auf unfreundliche Art und Weise gegenseitig Unfreundlichkeit vorzuwerfen. :drink:
 
Ist es nicht wie überall, dass die "Wahrheit" irgendwo dazwischenliegt?

..womit wir bei der Eingangsfrage wären. Hier wird mir zuviel schwarz und weiß gedacht. Will heißen man kann auch den ersten Song Deines Beispiels anders mischen so das er ich nenn's mal detaillierter in Richtung des Zweiten geht. Das muß ganz und gar nichts mit dem üblichen Klischees "lets nail it to the Grid" zu tun haben. Da wird es auch nicht viel klarer, die Band spielt ja nicht daneben.

Ich kann beim Metalcontest leider aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen aber ich kann die einen Mix machen in diese Richtung wenn Du möchtest. Praktischer Ansatz anstatt Gelaber.
 
Nicht-Gestrige, wohin würdet Ihr denn den Heyday von Metal datieren?


2022? 😐
 
Ich persönlich finde die Jahre 1988-1992 was die VÖs angeht, ungeschlagen.
 
Meine Nichte bestellt auch immer Nudeln mit Ketchup, egal was es sonst gibt

Nudeln mit Ketchup sind wie Pizza mit Ananas Verbrechen gegen die Charta der kulinarischen Menschenrechte. ^^

Aber ne geile schleimige Hawaii mit ordentlich Tabasco wenn man Knülle ist... Schmatz. ^^
 
@andy_g
Danke für dein Angebot, aber für den Contest möchte ich selber mischen und mastern. Soll ja dann auch noch glaubwürdig klingen :smil451c7211b9e19:

Ansonsten: genau! Schwarz-Weiss denken ist selten optimal, wenns um Kreative Themen geht. Mir gings ja auch ursprünglich nicht um eine Grundsatzfrage, was jetzt besser ist, sondern was ist für mich erreichbar, bzw. was braucht es für diese angesprochene Transparenz.

Ziel ist es eigentlich, herauszufinden, ob es in meinen Möglichkeiten liegt, da noch etwas herauszuholen. Ich setze mir da Grenzen was den zeitlichen und finanziellen Aufwand betrifft. Wenn ja ist gut, wenn nein ist auch gut. Schliesslich soll man ja noch hören dürfen, dass da ein hobbyschrauber am Werk war :lol:
 

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