Wie transparent soll ein Metal-Mix sein?

der ganze laden ist irgendwie anfang der 2000er hängengeblieben. "wow, ich hab jetzt unendlich spuren, und kann jetzt alles editieren! und triggern! hoooly shit, hör mal diese drumlibraries an, addictive drums, BFD, hahaha, mit dem F, verstehste? wie geil das alles klingt, voll der heisse scheiss!"
Ich widerspreche beherzt was die Jahresangabe angeht.
Welche Songs meinst du da?
 
Ich würde mal sagen, der Metalcore ist "schuld" und damit so frühe 2000er. Wenn ich ein Jahr festlegen wollte, dann 2003, z.B. AILD und KSE.
 
Metalcore hatte ich erst >2009 im peripheren Hören mitschwingen. Parkway Drive and sh*t. Alles auditiv ekliges Zeug. :smil451c7211b9e19:
 
Ich würde mal sagen, der Metalcore ist "schuld" und damit so frühe 2000er. Wenn ich ein Jahr festlegen wollte, dann 2003, z.B. AILD und KSE.

na jut, ungefähr zu dieser zeit kommen aber auch holy grail sachen wie lateralus von tool raus.
 
Was, diesese Snoozefest? :D

Ja, es hat ja nicht gleich Klick gemacht und alle klangen wie KSE und AILD, die waren damals auch noch nicht so groß, jedenfalls nicht hier in Tschörmeney. Die deutschen Metal Fans, v.a. unter der Ägide des Rock Hard in Person Götz Kügelründ waren ja generell "protektionistisch", um unreine Spielarten abzuwehren.

Einige der klanglich schlimmsten Alben dieser Zeit und ever sind In Flames - Soundtrack To Your Escape und Heaven Shall Burn - Iconoclast.
 
Da habe ich ja eine interessante Diskussion ausgelöst :smil451c7211b9e19:

Ist es nicht so, dass - ähnlich wie bei der Mode, wo sich das Auge irgendwann daran gewöhnt, man es schlussendlich toll findet um dann Jahre später zu merken, wie bescheuert das aussah - sich das Ohr an diese "sauberen" Mixes gewöhnt und man alles Andere beim ersten Hören als störend empfindet, obwohl da eigentlich gar nix ist, was stört?

Mir ist es jedenfalls so ergangen und je mehr ich mich mit den alten Sachen beschäftige, desto mehr komme ich davon weg.
 
Da habe ich ja eine interessante Diskussion ausgelöst :smil451c7211b9e19:

Ist es nicht so, dass - ähnlich wie bei der Mode, wo sich das Auge irgendwann daran gewöhnt, man es schlussendlich toll findet um dann Jahre später zu merken, wie bescheuert das aussah - sich das Ohr an diese "sauberen" Mixes gewöhnt und man alles Andere beim ersten Hören als störend empfindet, obwohl da eigentlich gar nix ist, was stört?

Mir ist es jedenfalls so ergangen und je mehr ich mich mit den alten Sachen beschäftige, desto mehr komme ich davon weg.

Bei mir war das auch so, dass ich ne Weile das alte Gerumpel nicht mehr hören wollte, weil man - jetzt nicht so sehr beim Metal aber Popsmusik - total gehört hat, das Autotune "fehlt". Was mich bei allen "aktuelleren" Metal Alben, respektive ab für mich v.a. 2010 herum so langweilti, dass ich kein Album mehr durchhören kann, weil es einfach auf Dauer schlicht nervt und ermüdet. Es gibt natürlich löbliche Ausnahmen, die zwar zeitgemäss klingen, bei denen man aber etwas zurückhaltender war.
 
war ja sicher mal ne weile lustig, nur hat sich seitdem halt ungefähr genau gar nix mehr getan. 20 jahre stillstand ist jetzt nicht so ganz meine definition von modern. aber ey, die terzen im solo immerhin, das ist der neueste shit, das hat man so ja noch nie geh...

(rant endet mit total innovativem hard cut auf digitaler ebene - die möglichkeiten heutzutage! so modern!) :-D
Es gab seither auch keine großen klangverändernden Revolutionen. Die Entwicklung der technischen Seite hat ja auch immer dazu beigetragen, dass sich Klangeindrücke verändern. Da kam nicht mehr viel Neues. Was soll auch kommen? Ah Moment, ich hab da eine Idee einer 25saitigen E-Gitarre, schnarch. Da bleibt dann nur eine Möglichkeit: Back to the roots. Und von der Konvention abzuweichen kann sich in einer Gesellschaft von Hatern und Shitstormern kaum einer leisten.
 
Hört Euch das mal an. Ich bin jetzt kein übetriebener Retro-Papst und finde "moderne Produktionen" auch durchaus geil - wenn es passt, wo es passt - aber das ist doch geradezu eine Karrikatur.

 
und die ewig gestrigen wünschen sich die alte gute Zeit wieder herbei....

Alles Geschmackssache. Tut mir leid aber mit den ollen Karton-Schachtel-Mentalität, kann ich persönlich null anfangen. Ich finde die modernen Metal-Produktionen sehr angemessen. Wir haben nun Mal 2022 und nicht mehr 1985... verglichen mit ner 1974er Kiss-Produktion klingt Painkiller (1990) gerade zu gewaltig.. Evolution nennt sich das.

Für mich schwingt halt immer bisschen "die Ausrede" mit.. wenn man im 2022 noch klingen möchte wie 1985...

just my 2cents.
 
Manche Produktionen kommen sogar fast an Helene Fischer heran.
 
verglichen mit ner 1974er Kiss-Produktion klingt Painkiller (1990) gerade zu gewaltig.. Evolution nennt sich das.
Genau, und ab Painkiller, Cowboys from hell stellen sich dann Diminishing Returns ein, irgendwann wird es nicht mehr härter oder geiler mit Kompression, Triggern, etc, den ganzen Tricks.

Ist wie mit Salz, ne? 😐

Welche Ausrede?
 
Für mich schwingt halt immer bisschen "die Ausrede" mit.. wenn man im 2022 noch klingen möchte wie 1985...

"Wie klingt man nur so wie die modere geilen Produktionen – Mist ich krieg's nicht hin aber eigentlich klingt modern ja auch total tot und Plastik"

:green:
 
doch klar wirds geiler...

...wenn man's kann.

"Wie klingt man nur so wie die modere geilen Produktionen – Mist ich krieg's nicht hin aber eigentlich klingt modern ja auch total tot und Plastik"
vs.
meine Mixes sind immer im bereich des ersten Beispiels, einerseits zwar weil mir das gefällt, leider aber auch weil ich es nicht wirklich anders hinkriege.

Wenn ich so gut bin, dass ich meine Produktionen in eine gewünschte Richtung lenken kann, ist das keine Ausrede. Ist ja nichts schlechtes dabei, etwas 80er oder weiss ich welchen Flair in die Produktionen zu bekommen, wenn dies bewusst und nicht zufällig passiert.
 
und die ewig gestrigen wünschen sich die alte gute Zeit wieder herbei....

Alles Geschmackssache. Tut mir leid aber mit den ollen Karton-Schachtel-Mentalität, kann ich persönlich null anfangen. Ich finde die modernen Metal-Produktionen sehr angemessen. Wir haben nun Mal 2022 und nicht mehr 1985... verglichen mit ner 1974er Kiss-Produktion klingt Painkiller (1990) gerade zu gewaltig.. Evolution nennt sich das.

Für mich schwingt halt immer bisschen "die Ausrede" mit.. wenn man im 2022 noch klingen möchte wie 1985...

just my 2cents.

Okay, wenn wir hier jetzt nen unfreundlichkeits-wettbewerb machen, kann ich auch : wenn du meine Kommentare als "ich hätte gerne dass es klingt wie 1985" aufgefasst hast, haste halt nix verstanden :-D

Nicht ohne Grund schreibe ich nicht "wääh, metal soll wieder klingen wie meine lieblings Produktion XY von anno dazumal" sondern habe ziemlich konkret aufgelistet, wie ich mir eine Evolution des in der early 2000s Ästhetik gefangenen metalsounds vorstellen würde. Und der grossteil davon hat abermalsorichtiggarnix damit zu tun, wie metal 1985 klang :-D

Wie auch immer. Für "wer kritisiert kanns wahrscheinlich selber nicht" Klischees ist mir die Zeit zu schade. Feiert diese in den 2000ern steckengebliebene cringe Ästhetik halt wenn ihr wollt, ich tus eben nicht. Sind ja alle gross genug um zu wissen dass Diskussionen über Geschmack ausschließlich zum kurzweiligen Zeitvertreib da sind :)
 

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