Paket 5/8 und immer noch ist von der Ziellinie noch nichts zu sehen. Der Voting-Marathon schafft mich langsam. Ich sollte für heute pausieren und mein Gehör ganz dem Eurovision Song Contest heute Abend widmen. Musik ist wie Krätze am Hals, zu viel davon ist nicht gut.
ATW
Minus: Kürze der Würze.
Plus: Elektronischer Hintergrund erinnert mich an Alan Parsons Project - I Robot, ist also cool.
Fazit: Eigentlich steht ja in den Contest-Statuten, soweit ich weiß, nicht geschrieben, dass man die 4:30 besonders ausnutzen muss. Und bevor man jemanden mit endlosen Wiederholungen langweilt, finde ich so eine kurze Abhandlung besser. Das was da ist gefällt mir jedenfalls.
Schoeni
Minus: Die doppelte Bass-Drum, ich kann sie selber nicht spielen, obwohl ich es manchmal probiere, und ich finde dieses 16-tel-Gehämmere damit auch nicht so gut. Mein Problem mit manchen Songs von Dream Theatre. Ist aber nur mein Geschmack. Vielleicht hätte man insgesamt noch eine oder zwei langsame Stellen als Kontrastprogramm zum Luft holen einbauen können (so wie der Bass-Seufzer bei 1:55).
Plus: Huch, schon wieder eine Alan Parsons Assoziation, diesmal nur der Anfang mit der Snare: Lucifer. Der Anfang ist gut, baut Spannung auf. Unglaubliche Gitarrengewitter. Tolle Stelle bei 1:55 mit dem ultrakurzen Bass-Solo.
Fazit: Massive Gitarren auf technisch höchstem Niveau und trotzdem nicht nur drauf hämmern sondern auch ein paar schöne Tricks einbauen, das nenne ich mal das Markenzeichen von dir. Im Vergleich zum letzten Contest ist es mit den trickreichen Stellen hier etwas weniger geworden. Der Anfang ist cool aber im Rest scheint mir hauptsächlich nur die Drums zu wechseln zwischen Vollgas und weniger Gas. Der Vollgasmodus ist aber klasse gespielt, klingt massiv und trotzdem klar, das muss man mixtechnisch erst mal schaffen.
KJ
Minus: Der Beat ist etwas monoton, auch harmonisch passiert wenig.
Plus: Vocalbearbeitung, schöne Effekte, toller Sound.
Fazit: Die Betonung liegt hier auf den Vocals, würde ich sagen. So als würden die Prinzen singen und der elektronische Beat im Hintergrund ist nur als Begleitung ausgelegt. Das würde sicher noch viel wirkungsvoller sein, wenn die Vocals aus Contest-Gründen nicht schon so oft gehört wären und sich keine Überraschungseffekte mehr einstellen wollten. Eigentlich also eine unfaire Situation. Ich versuche mich also aufs objektive zu verlegen: die Nummer ist gut produziert, klingt cool, die Vocals sind gekonnt in den Vordergrund gemixt und das Arrangement lässt ihnen viel Raum. Wäre ich eine der Sängerinnen dann wäre dies vermutlich einer meiner Favoriten.
Nickson
Minus: Das Ende ist zu abrupt. Das Drum-Timing bei 0:28 und 0:35 verwirrt mich etwas.
Plus: Fette Drums. Mitsingen find ich immer gut. Coole Ideen für den Sinha-Teil. Schöne Soundwand im Refrain.
Fazit: Der Rhythmus im Refrain erinnert mich an den Eurovision Song Contest heute Abend. Da werden vermutlich auch wieder ein paar Nationen mit so einem Euro-Beat aufwarten. Der abrupte Schluss und die Timing-Probleme (es sei denn, das war Absicht und ich blicke es nur nicht) hinterlassen einen etwas unfertigen Eindruck, als sei das nur ein Skizze gewesen. Dafür klingt es aber schon ziemlich gut.
Slideede
Minus: Disharmonien bei den Vocals (z.B. bei 0:42, 0:58, 1:08). Drums (und vermutlich einiges andere) insgesamt zu verhallt. Weltmeisterliches Gitarrensolo hätte ruhig noch ein oder zwei Minuten dauern dürfen. Wer immer die maximal-4:30-Regel einführte, scheint Musik zu hassen.
Plus: Fulminantes Arrangement mit Fremdzitaten (Basslinie), tollen Riffs und jede Menge abgedrehter Klänge. Ich liebe dieses Riff (z.B. 1:51). Abgedrehter Drumfill (2:12), klasse. Mitgesungen und dem Sinha-Part ein bisschen bluesige Stimmung verpasst. Tolles Gitarrensolo ab 3:03.
Fazit: Soweit ich mitbekommen habe, war die Arbeit an diesem Track nicht ganz unproblematisch. Und das hört man auch sofort, so einen epochalen Ansatz macht man nicht mal eben an einem Nachmittag. Es hört sich eher nach Großproduktion an. Liegt aber vielleicht auch an diesem 80er-Jahre-Bombast-Hall. Musikalisch (und nicht nur hallmäßig) aber ganz großes Kino für mich. Die absolute Top-Punktzahl bei meiner Wertung verhindert diesmal nur der etwas verwaschene Mix und der eine oder andere schiefe Ton zwischendurch. Umso grandioser der Solo-Teil der letzten 1:30 Minuten.
Octay
Minus: Drums spielen nicht optimal songdienlich, bei 1:44 (2:22) geht die Ride-Cymbal los, die mal besser im Refrain käme. Als hätte der Drummer/Percussionist keine Ahnung, wie der Song geht (oder es eine seelenlose Drumloop ist, wie das unmotivierte Ende nahelegt). Gerne hätte ich da noch ein spanisch guitar Solo gehört irgendwo. Der Bass ist etwas zu laut und dominant.
Plus: Die Latin-Idee ist klasse. Anfang und Ende mit coolen Backwardseffekten. Gezupfte Gitarren sehr schön. Die typischen Harmonien passen gut zu den Vocals, da muss man erst mal drauf kommen.
Fazit: Die tolle Idee kriegt Sonderpunkte bei mir. Die Ausführung lässt noch ein paar Wünsche offen, ist aber gut gemacht.
Guitar_TT
Minus: Die Harmonien wirken hier etwas vorhersagbar, vielleicht liegt es auch an der akustischen Gitarre, diese Akkorde und den Rhythmus der Gitarre hört man ja unglaublich oft im Radio heutzutage. Im Refrain könnte der Bass mehr grooven, was cooleres als nur gerade Viertel und Achteln spielen.
Plus: EPiano gefällt mir. Tolle Vocalbearbeitung mit viel Versetztheit, bringt Schwung in die ansonsten immer gleiche Sache. Backgroundvocals? immer her damit, hört man im Mix nur angedeutet.
Fazit: Schöne Rockballade mit vielen Überraschungen bei den Vocals. Zum absoluten Hit fehlten mir nur noch hier und da überraschende Harmonien.
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