Veränderungen bei der Musikproduktion

[Gel Mitglieder 12893]

Die wissen sehr genau was sie tun und eigtl sollte auch klar sein, dass ich solche Kaliber nicht meinte.

Aber die Chemical Brothers haben gerade in den ersten beiden Alben fast nur mit dem Sampler gearbeitet
und die musikalsiche Ergüsse anderer verwurstet und haben BigBeat groß gemacht.

Zwischen denen und beliebiger Dreitonmusik sind WELTEN!

 

[Gel Mitglieder 12893]

Bedauerlich, dass du das nicht hier präsentierst, anhand dessen könnte man die Debatte um den just hier so hitzig diskutierten Sachverhalt prima vertiefen

Ich sagte ja, dass elektronische Clubmusik musikalisch einfach ist und heute selbst die technische Hürde nicht mehr groß ist.
Ich muss keinen Titel von mir posten, um meine eigenen Aussagen zu bestätigen.

 

[Graham]

Nutzten die dafür auch ein ipad mit App, haben bunte Kästchen herum geschoben, Noten mit der Maus eingeklickt und das alles ohne wirklich zu wissen, was sie da tun?

Yo.

Und dann steigen sie in ihr 800 PS Auto, fahren in ihre Villa und bumsen ein paar Supermodels in ihrem 20m Pool, ohne wirklich zu wissen, was sie tun.

 

[Sascha Franck]

Die wissen sehr genau was sie tun und eigtl sollte auch klar sein, dass ich solche Kaliber nicht meinte.

Nein, klar war gar nichts. Die hier gemachten Aussagen waren neben "man muss auch ein Instrument spielen können" u.a. eben auch Sachen a la "elektronische Musik hat kein Niveau".

 

[Gel Mitglieder 12893]

Ne, das sind dann die, die sich einen guten Ghostproducer gesucht haben.

 

[BodoH]

Aber wer sagt eigentlich, dass die (also die nicht traditionell geschulten Musiker) "nicht wissen, was sie da tun"?

Zum einen rede ich von denen, wo es tatsächlich so ist und zum anderen kann man das sehr häufig im Forum beobachten. Nicht wenige beherrschen nicht einmal die absoluten Grundlagen der Harmonielehre.

Dass ich in der Lage bin "Standard EDM" zu produzieren, muss ich sicher nicht beweisen, denn klingt es gut, sagst du "das hast du schon öfter gemacht", klingt es nicht, gibt es dir recht...ich kann nur verlieren

 

[Sascha Franck]

Zum einen rede ich von denen, wo es tatsächlich so ist und zum anderen kann man das sehr häufig im Forum beobachten. Nicht wenige beherrschen nicht einmal die absoluten Grundlagen der Harmonielehre.

Was man hier im Forum beobachten kann ist vollkommen irrelevant, denn es wurden pauschalisierende Aussagen gemacht, die ergo die Gesamtheit aller Musiker betreffen. "Wer sich Musiker nennen will, muss ein Instrument spielen" und "elektronische Musik ist einfach" eben. In meinen Augen sind beide Aussagen vollkommen haltlos.

 

[BodoH]

"Wer sich Musiker nennen will, muss ein Instrument spielen" und "elektronische Musik ist einfach" eben. In meinen Augen sind beide Aussagen vollkommen haltlos.

Dann komme mir mal bitte entgegen und formuliere es so, dass wir beide zufrieden sind.
Findest du wirklich dass dieser "Standard EDM, House, Techno, Hiphop..." musikalisch zu anspruchsvoll für dich wäre?
Und warum setzt du dich so für "Möchtegern-Musiker" ein, zumal du ja nun selber absolut nicht zu denen gehörst, sondern was kannst?

 

[Gel Mitglieder 12893]

Nicht wenige beherrschen nicht einmal die absoluten Grundlagen der Harmonielehre.

Ich bin mit sehr wenig Können, sehr weit gekommen und hatte in den Jahren 2005 bis 2010 etliche
Veröffentlichungen bei namhaften Labels, Compilations und Remixe bekannter Künstler.
Wirklich. Nur mit Schulwissen und sonst nix. Ich konnte weder Klavierspielen, noch hatte ich
irgendeine Ausbildung. Wer Musik kann wird das hören. Ich schwamm damals in einer Suppe von
Gleichgesinnten und diese Suppe der jungen Produzenten elektronischer Musik ist heute immer noch so, wenn nicht sogar schlimmer - Zumindest empfinde ich die meiste
populäre elektronische Clubmusik wie Techno, House, Trance als ideenlos. Sie recyclen sich seit Jahren selbst. Besonders schlimm im Genre Trance.

Ich habe Leute gesehen, die binnen 12 Monaten von absolutem Anfänger zum DDC Top20 aufgestiegen sind
mit völlig banalen Tracks, ohne irgendwelchen Kenntnissen von Harmmonielehre o.ä.

 

[BodoH]

Mir fiel noch eine (gute?) Frage ein. Stell dir vor, du hast dein Smartphone und kannst dort eine Farbe auswählen, um die Stimmung der Musik festzulegen. Dann noch z.B. Zahlen, um das Genre zu bestimmen und dann noch einen Knopf "Random". Das Smartphone erstellt nun selbstständig einen Song nach deinen Vorgaben. Bist du ein Musiker? "Klar, jeder der irgendwie Musik produziert....", aber daran stoße ich mich eben.

 

[Gel Mitglieder 12893]

Und warum setzt du dich so für "Möchtegern-Musiker" ein, zumal du ja nun selber absolut nicht zu denen gehörst, sondern was kannst?

Du meinst er hätte was davon? Kundschaft? Befangenheit?

Ein großes Problem innerhalb einer Diskussion, weil es die Ehrlichkeit und die Abbildung der Realität
zunehmend schwer hätten.

 

[Sascha Franck]

Dann komme mir mal bitte entgegen und formuliere es so, dass wir beide zufrieden sind.
Findest du wirklich dass dieser "Standard EDM, House, Techno, Hiphop..." musikalisch zu anspruchsvoll für dich wäre?
Und warum setzt du dich so für "Möchtegern-Musiker" ein, zumal du ja nun selber absolut nicht zu denen gehörst, sondern was kannst?

Ich weiß nicht, warum ich da entgegen kommen sollte, meine Definition eines Musikers habe ich bereits erwähnt. Wer Musik macht, ist ein Musiker. Ungeachtet der benutzten Werkzeuge.
Und auch wenn ich da vielleicht selber ebenfalls ein paar "Möchtegern-Musiker" sehe, so geht es mir vorrangig um diese blöden Pauschalisierungen, die gerade in kreativen Fächern nichts zu suchen haben sollten.
Einsetzen tue ich mich folglich auch nicht für Möchtegern-Musiker sondern für kreative Freiheit und alles, was einem den Blick über den Tellerrand erhält. "Du musst ein traditionelles Instrument spielen können" ist davon so ziemlich das genaue Gegenteil.
Und wenn mir jemand über die Bauklötzchen-Pianoroll-Methode einen Track vorsetzt, bei dem ich zwingend mitwippen muss, dann ist das allerletzte, was ich verlange, dass derjenige dann bitte auch meinen Lagerfeuerabend mit irgendwelchen Wandergitarrenakkorden versüßt.

 

[Sascha Franck]

Mir fiel noch eine (gute?) Frage ein. Stell dir vor, du hast dein Smartphone und kannst dort eine Farbe auswählen, um die Stimmung der Musik festzulegen. Dann noch z.B. Zahlen, um das Genre zu bestimmen und dann noch einen Knopf "Random". Das Smartphone erstellt nun selbstständig einen Song nach deinen Vorgaben. Bist du ein Musiker? "Klar, jeder der irgendwie Musik produziert....", aber daran stoße ich mich eben.

Dann ist das eben kein Musiker, sondern die AI. Na und?

 

[Gel Mitglieder 12893]

Mir fiel noch eine (gute?) Frage ein. Stell dir vor, du hast dein Smartphone und kannst dort eine Farbe auswählen, um die Stimmung der Musik festzulegen. Dann noch z.B. Zahlen, um das Genre zu bestimmen und dann noch einen Knopf "Random". Das Smartphone erstellt nun selbstständig einen Song nach deinen Vorgaben. Bist du ein Musiker? "Klar, jeder der irgendwie Musik produziert....", aber daran stoße ich mich eben.

Wir sind nicht so weit davon entfernt.

Schau dir Minimal Techno an. Wenn du die Musik magst und dich da reinfühlen kannst,
ist das total billig, die Leute zum schnunkeln zu bringen. Da reicht die Maschine und ab geht´s.

Vlt hat nicht jeder das Talent sich in die Technik reinzudenken, aber wenn man das erstmal
gelernt hat, dann ist das total easy und das lästige Zeug von wegen Muskelgedächtnis und die
ganzen Synchronisationsübungen und das musikalische Grundwissen brauch man auch nicht mehr.

Das ist dann wie Fernseher programmieren.

 

[Gel Mitglieder 12893]

so geht es mir vorrangig um diese blöden Pauschalisierungen

So pauschal ist das gar nicht. Er, genauso wie ich, hat die Musikrichtungen genannt,
in denen das wirklich so ist. Klar, ich hatte auch mal mit jemandem zusammengearbeitet,
der Cello spielt und Musik studierte, aber solche Leute sind dann doch eher die Ausnahme
und stehen nicht im Widerspruch einer Pauschalaussage.

 

[BodoH]

Mir fiel noch eine (gute?) Frage ein. Stell dir vor, du hast dein Smartphone und kannst dort eine Farbe auswählen, um die Stimmung der Musik festzulegen. Dann noch z.B. Zahlen, um das Genre zu bestimmen und dann noch einen Knopf "Random". Das Smartphone erstellt nun selbstständig einen Song nach deinen Vorgaben. Bist du ein Musiker? "Klar, jeder der irgendwie Musik produziert....", aber daran stoße ich mich eben.

Dann ist das eben kein Musiker, sondern die AI. Na und?

Genau und warum? Weil der Eigenanteil des "Musikers" zu gering ist und das technische Gerät die Musik macht?
Weil der "Musiker" eigentlich gar nichts kann?

 

[Sascha Franck]

Genau und warum? Weil der Eigenanteil des "Musikers" zu gering ist und das technische Gerät die Musik macht?
Weil der "Musiker" eigentlich gar nichts kann?

Ja und? Wie und wo genau steht das in irgendeinem Widerspruch zu meinen Aussagen?

 

[RandomRecords]

Es ist auch schwieriger in einzelnen Plugins und Sequenzern wirklich gut zu werden, weil alles so schnelllebig ist. Kaum bist du in einem Synthie richtig drinnen, kommt schon der nächste rein geflogen. Kaum hast einen Workflow in deinem Sequenzer, kommt der nächste bessere oder Updates oder oder.....

Wohingegen einmal Gitarre spielen können bedeutet, das das auch mit ner neuen Gitarre funktionieren sollte.

Das ist einer der Gründe, warum ich mittlerweile so glücklich mit Reaper bin. Was neu dazukommt, kommt neu dazu. Deine alten Workflows bleiben Dir erhalten.

 

[Sascha Franck]

Er, genauso wie ich, hat die Musikrichtungen genannt,
in denen das wirklich so ist.

Nein. Auch hinsichtlich der Musikrichtungen wurde nur pauschalisiert. "Elektronische Musik, die in Clubs läuft, ist niveaulos."

 

[BodoH]

Ja und? Wie und wo genau steht das in irgendeinem Widerspruch zu meinen Aussagen?

Du sagtest sinngemäß "Jeder der Musik macht, ist ein Musiker", stimmts? Deswegen...du hast das quasi auch pauschalisiert.