Grosser Leichen-Contest!

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HAHA den Boss Overdrive hatte ich auch (wer nicht ;-))...und nen Flanger ;-)
 
Vollbracht. Ich habe Uh-Tschaga zum Verlinken an Wennto gesandt. An dieser Stelle werde ich dann noch Details zu der Aufnahme posten.

Hier der Beginn der Story:
Drei Personen waren an "Uh-Tschaga" beteiligt, jedoch nicht gleichzeitig. Ursprünglich hatte unser damaliger Bassist den Recorder für ein paar Tage in seiner Wohnung, weil er mal ein bißchen experimentieren und einen eigenen Song aufnehmen wollte. Nachdem ich die Maschine wieder abgeholt hatte, weil mir das zu lange dauerte, war ich natürlich mordsneugierig und studierte staunend die Aufnahme zusammen mit unserem damaligen Schlagzeuger. Und?

Na wir verstanden garnix. Da war nur Gitarre drauf, in einem ganz eigenartigen Stil. Und auf nur einer einzigen Spur (mono). Kein richtiger Song, aber wir zwei haben assoziiert und uns beömmelt und uns den Spaß gemacht, diesen Song ungefragt zu ergänzen. Das erste Voice-over machte Gert, der Schlagzeuger, weil er sonst nie gesungen hat. Die Stimme war einfach zu "lumpig" für offiziellen Gesang. Aber er hatte immer einen Schalk im Nacken und gute Ideen. Klar, dass wir zwei uns daran machten, das Kunstwerk unseres Bassisten zu "zerlegen". Heraus kam ein - selbstverständlich - bislang nie gespielter Track, der ein wenig unanständig anmutet. Aber etwas Sinnfälligeres fiel uns zu der Gitarrenvorlage nicht ein.

Zur Ehrenrettung unseres Bassisten Fedi muss ich sagen, dass der noch weniger als Gert singen konnte. Vielleicht hat er deshalb schlicht auf das Singen verzichtet oder hatte noch keine Zeit dazu gefunden.

Session 1:
Spur 1 (mono) enthielt ein Metronom und die Gitarre.

Session 2:

Spur 2 (mono) wurde primär mit der Stimme unseres Schlagzeugers und dessen textlichem Geniestreich gefüllt, aber auch ich beteiligte mich ein wenig.

Session 3:
Spur 3 und 4 (stereo) habe ich einige Tage später noch mit "Atemgeräuschen" ergänzt.

Ich habe beim Mischen versucht, den Charakter des Originals zu erhalten. Spur 1 liegt leicht links vom Zentrum, Spur 2 etwas weiter rechts vom Zentrum, Die Spuren 3 und 4 liegen hart links/rechts gepannt (weil bereits stereo). Mich erstaunt die hohe Klangtreue des Bandmaterials, das sich nach wie vor problemlos spulen läßt. Kein Verkleben zu bemerken. Allerdings habe ich ein leichtes Übersprechen auf den darunter liegenden Bandwickel festgestellt. Das merkt man aber nur in sehr leisen Passagen. Und bei 30 Jahre Lagerung ist das kein Wunder. Es wurden keine technischen Korrekturen vorgenommen, weder frequenztechnisch noch mit solchen Spirenzchen wie Kompressor oder so. Auch der Nahbesprechungseffekt am Mikrofon ist und war so gewollt. Alles in Allem eine schöne Erinnerung für mich - und meine ehemaligen Bandkollegen werde ich mit diesem Track morgen per Email auch überraschen. Fedi weiß noch garnicht, dass wir sein schönes Gitarrespiel so "verhunst" haben...

Der Track ist harter Tobak. Bitte nur anhören, wer wirklich hartgesotten ist oder Eisbeutel zum Kühlen im Zugriff hat.



Zum Foto:
Zwar geht dieses Bild noch ein paar weitere Jahre zurück als "Uh-Tschaga", aber da MelvinWish (weiter unten in Posting #347) meinte, wir hätten ja wohl damals ohnehin durch die Bank Drogen genommen und Slideede (Posting #348 ) sogleich mit einem netten Schnappschuss diese Annahme erhärten konnte, da darf, bzw. brauche ich mich an dieser Stelle nicht zurück zu halten. Die Dope-Tasche immer vorne dran. - Hm, kann es sein, dass mein bescheidener Erfolg in der Damenwelt mit meinem schicken Auftritt korreliert war? Aufgenommen in 1974 zusammen mit unserem Keyboarder Manu.
 

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Ahh Slideede,

Na das sieht aber auch richtig geil aus.
Da gab es noch FX über Fuss, wie cool...
 

WICHTIGER HINWEIS!!!





"Uh-Tschaga" von rbschu ist oben verlinkt....:LOL:
 
"Uh-Tschaga" von rbschu ist oben verlinkt....
Ausgesprochen geiler Sound - die Vierspurtechnik war dann doch meinem Kanal-Hopping. wo früher oder später alles so langsam im Rauschen versank, überlegen.
So'n bißchen Reste alter Krautrock-Tage klingen da aber schon durch - erinnert sei z.B an Kraan-Texte (Yaki Yagua, etc.).


Na das sieht aber auch richtig geil aus.
Da gab es noch FX über Fuss, wie cool...

Ja an diese Midi-Leisten konnte ich mich nie gewöhnen und auf der Bühne gilt immer - je simpler desto besser und dann kam auch bald Anfang der 90er der Boss SE 70 Effects Processor - das gab dann nochmal einen Schub mit dem Expressionpedal und internem Guitarsynth, Vocoder, Rotation und viele bunte kleine Spielereien.
 

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HIhiii ,
Ja " Uh-Tschaga" schon eine Perle der Musik Geschichte ;-)

allein der Text ist schon mit höchtsten Tönen zu bewerten (welcher)

Also ich weiss ja nicht wer zuerst kahm, aber er war sicha der Sieger ,-)

Ich finde es geil, kann man hier aber echt nicht entscheiden was nun "besser" ist.

Ihr nehmt doch alle Drogen ;-)

Gruss für alle Beiträge Todd...
 

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Na Slideede,
Also ich spiele ja nur Daheim Gitte und da habe ich noch son altes Fx 500,

das kann man auch für Gesang nutzen und zum Aufnehmen schon Okay,

und ja das habe ich auch sicha schon mit Schuhen getreten ;-) aber das hatte andere Gründe
 
Na das sind doch mal gute Aussichten für einen guten Platz
smil470009513826a.gif
 
@ slideede:

woher hast Du das Foto???
Machs aber schnell wieder weg!
Da ist neben meinem Antlitz auch mein Copyright drauf. ;-)
 
Zehn nach Sechs morgens. Ich möchte mich zunächst bei allen hier bedanken. Ganz ehrlich. Ich bin vollkommen aus dem Häuschen. Gestern abend als ich ins Bett ging, hatte ich den Eindruck, ich sollte noch einen Beitrag zu Slideedes Postings mit den Bildern schreiben. Ich hoffe, ich komme dazu und werde dies nachholen. Dann fand ich noch ein neues Posting von Klausukus mit seinem Beitrag. Auch hierzu werde ich noch was schreiben müssen - und hatte beim ersten Hören den gleichen Eindruck wie Slideede, nämlich Monty Python. Okay, aber ich will bei der Sache bleiben. Ich schlief also in dem Gefühl ein, noch viel zu schreiben zu haben.

In der Nacht träumte ich von einer meiner Klassenkameradinnen in der Oberstufe des Gymnasiums. Wir haben uns seither nicht mehr gesehen, fast 40 Jahre. Wir haben uns immer zusammen totgelacht und uns prächtig verstanden. Ich träumte, ich träfe sie wieder und wir fielen uns in die Arme. Kurz vor vier Uhr früh heute morgen wachte ich auf und konnte kein Auge mehr zutun. Ich hatte gestern beim Raussuchen des Tracks "Uh-Tschaga" notgedrungen noch andere Aufzeichnungen ins Ohr gekriegt. Dabei waren zwei Aufnahmen, an die ich mich nicht mehr erinnern konnte. Was macht man um 4 Uhr morgens? - Man zwingt sich, im Bett zu bleiben, aber das gelang mir nicht. Das erste mal seit Jahrzehnten hielt es mich nicht mehr. Ich knippste soviel Licht an, dass ich arbeiten konnte, aber meinen Hund nicht "zu sehr" aufweckte und digitalisierte beide Tracks.

Ich möchte mich bei Euch bedanken. Für die Power, die Ihr mir zurück gegeben habt, für die Erinnerungen, für das Anstiften zum Tun. Ihr seid die Größten! Ohne Euch hätte ich das nie gemacht. Ich bin den Tränen nahe vor Freude. Es ist großartig. Ein ganz tolles Gefühl. Ich bin wieder nah bei mir selbst. Das ist Euer Verdienst! Und mein Traum? - Ich glaube, dass die Suche und das Anhören alter Tracks mich weit zurück geführt hat, mich wieder in Verbindung gebracht hat mit mir selbst. Meine Klassenkameradin ist ein Symbol dafür. Ich steh ehrfürchtig vor den alten Tracks und es ist mir, als hörte ich sie zum ersten Mal. Ob gut oder schlecht ist zweitrangig. Die Ideen packen mich (wieder), sie nehmen mich gefangen. Kann Musik mehr erreichen?

Obschon dies ein "Leichen-Contest" ist, würde ich gern die zwei heute früh digitalisierten Aufnahmen mal hier einstellen. Natürlich außer Konkurrenz. Es wird das erste mal sein, dass irgendjemand außer mir diese Aufnahmen hört. Sie haben es verdient.

Und damit es nicht zu langweilig wird, habe ich Tracks ausgesucht, die sich ordentlich unterscheiden. "Dam Dam Dudi" ist was zum Schmunzeln. Es ist eine witzige Idee von rund 40 Sekunden vokaler Aufnahme. Natürlich habe ich alles so erhalten wie vorgefunden, also kein Kompressor, Limiter oder irgendeine Optimierung. Vom Panning und der möglichen Lautstärke der 4 Spuren abgesehen.

Der zweite Track verwundert mich. Es ist ein langsamer Song, für den ich damals 4 Mädels zum Singen eingeladen hatte. Meine jüngere Schwester war darunter. Die machte eine solche Verabredung erst möglich. Da die Mädels auf Noten Wert legten (sie sangen im Vokalensemble), habe ich mir einen abgebrochen und Chorstimmen aufgeschrieben (die sie dann ein wenig korrigiert haben). Gestern fand ich eine Version des Songs "No name, no address", die zusätzlich noch mit Keyboards (muss man so sagen, obwohl es für heutige Verhältnisse nach Cheese-Machine klingt) versehen war. Diesen Track möchte ich Euch auch noch zu Gehör bringen. Alles außer Konkurrenz, wie schon gesagt. Ich zähle auf Wennto, der mir die Links schicken wird, sobald ich dazu komme, die beiden Tracks an ihn weiter zu reichen. Vielleicht macht es ja auch Sinn, einen neuen Thread zu eröffnen. Er könnte heißen: "Oldies und Goldies - Songs in den Kinderschuhen".

Jetzt aber erstmal mit dem Hund raus.
More (tracks) coming up next here...
 
@rbschu

Sehr eindrucksvolle Beschreibungen. Vielen Dank.
 
@fitzwilliam

Freut mich. Das ist vielleicht ein Teil meines Dankeschöns an Euch alle.
 
@rbschu:

Deine Geschichte ist bewegend und für mich nachfühlbar. Den Contest kannte ich nur vom "Weghören". Durch einen Zufall bin ich gestern auf der Festplatte meines aktuellen Rechners auf drei alte Songs gestoßen.
Beim Durchhören habe ich neben direkten Erinnerungen das Lebensgefühl von dieser Zeit. Dies macht ein zufriedenes und wohliges Gefühl in der Brust.
Darum auch von mir ein herzliches Danke an die Veranstalter.

Es ist nicht leicht einem Thread beizutreten, der sich zunächst durch Worte wie "Leiche" und dem unbehaglichen Gefühl ("Wo finde ich die alten Sachen" und "Wie bereite ich Sie dann auf?") auszeichnet.

Aber wie alles im Leben hat auch der Contest zwei Seiten.

In diesem Sinne:

OOlwaaaais look on the braaaiiiit Site of life.
 
Hier ist mein Beitrag zum Leichencontest. Enstanden am 11.09.2001:

http://soundcloud.com/klausukus/11-09-2001-leichencontest

Das ist schon ein vorzügliches und imposantes Stück neuerer Musikgeschichte! Alle Achtung. Es fällt bloss schwer, ob man diesen Beitrag als gut, schlecht oder genial bezeichnen sollte. Ich tendiere zu Letzterem. Betrachten wir doch mal die Instrumente und Komponenten. Da geht`s mit Drums los, wie ich sie schon mal bei Roger Waters` fabelhaftem Album Amused to Death gefunden habe, wird aber nach zwei Sekunden sofort zugunsten eines schwarzen Anzugs mit Schlipps und Kragen wieder ausgebremst, zieht mit einem philosophischen Text die Runde über Jahrmarkt und Monty Python Satire und macht genau diesem Genre alle Ehre. Das Ganze wird umwoben mit einem undefinierbaren Gitarrensound - oder ist es doch ein Synthesizer? Klar, eine Orgel tritt auch auf, schon fast in einem sakralen Stil. Ordentlich Drums dazu. Dann ein Rhythmuswechsel und ein Klavichordchen. Ja, ja, Steigerung! Donnerwetter. Und noch einer. Juchhu "love will not kill". Aber nein, zu früh gefreut, Rückfall ins langsame Metrum und zum Schluß auch noch inverse Sprache. Und gesungen wird auch so, als dürfe man die Nachbarn nicht wecken...

Junge, Junge, so eine geballte Ladung in nur 1 Minute und 40 Sekunden zu packen ist schon der Beginn einer neuen Kunstform. Ein echtes Songwriting gibt`s noch obenauf. Jessusmaria. Wer da nicht von einem akustischen Geniestreich spricht, hat Dich vollkommen verkannt.

Für mich ein astreines Beispiel experimenteller Musik mit Elementen aus allen Richtungen. Dass da nicht noch eine Sitar drin auftritt ist alles.

Welcome to this trash thread! Und danke für den Mut, diesem Thread beizutreten. Aber wie Du selbst oben sagst - es lohnt sich. Das stimmt.

:bang:


I for my part, I always wanted to be a lumberjack, a lumberjack, a lumberjack and leap from tree to tree...
 
@ rbschu:
Satire war da nicht mein Anliegen. Und ich habe mich gefragt wie die Brücke zu Monty Python zustande kommt. Nachdem Du slideede´s Eindruck bestätigt hast ist es ja wohl offensichtlich. Aber wie gesagt war nicht beabsichtigt.

Es war für mich die Verarbeitung der Geschehnisse jenen Tages in musikalischer Form.
Btw., die Sounds waren überwiegend aus dem A5000.
Die Nachbarprobleme waren definitiv vorhanden.
Mit meiner Musik möchte oder kann ich ich grundsätzlich keinem Genre entsprechen.

Gruss Klaus
 
Mit meiner Musik möchte oder kann ich ich grundsätzlich keinem Genre entsprechen.

Das ist wunderbar. Ich denke, heute kannst Du nur noch was hinkriegen, wenn Du neue Wege gehst. Ich kenne Bands, die spielen perfekt (so wie ich das beurteilen kann) und krauchen dennoch am Boden. Wenn man nichts Neues wagt oder seinem Herzen folgt, kommt nur die 834. Wiederholung des bereits bekannten. Und damit soll man einen Hering vom Teller ziehen? Das geht nicht.

Insofern finde ich Deinen Beitrag wirklich genial, er bricht mit allen möglichen Stilen. Der Song scheint irgendwie orientierungslos zu sein, aber ist ja auch ein Zeitdokument Deiner eigenen Entwicklung. Und in 10 Jahren tut sich ja Vieles, nicht wahr?

Gruss zurück,
Reinhold
:stampf:

PS: Was ist der A5000? Kenn ich nicht.
 
Musik kann für verschiedene Menschen verschiedene Bedeutungen haben. Bei mir scheint es vor allem Ausdruck meines Inneren zu sein.
Und ja, es ist ein Zeitdokument meiner Entwicklung.

Deinen Smilie finde ich originell.

Gruss
Klaus

Nachtrag: Der A5000 ist ein Hardware Sampler von Yamaha. Ist so um die Jahrtausendwende rausgekommen. Die Sounds sind recht gut, aber die Ladezeiten sind ewig lange.
 
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