Album mischen

[haziran]

Ich habe mal 2 Songs hochgeladen. Bin mal gespannt, was ihr dazu sagt.






http://soundcloud.com/andytimmes/das-schiff
http://soundcloud.com/andytimmes/alltag

 

[Fin]

machst du mir bitte auch aus 5 euro.....30!

Wie meinen? Scheinbar habe ich mich unklar ausgedrückt.
Ein Gitarrensignal kann bei mir aus bis zu 5 Einzelsignalen bestehen. Das geht so:


Gitarre in die D.I. Box für Direktsignal um es später ggf. zu Reampen. Dann gehts weiter in die A/B Box aus der ich zwei verschiedene Amps ansteuere (zwei Amps um den gewünschen Sound aus beiden zu mischen). Vor den Lautsprechern stehen zwei Mics (auch hier zwei um den gewünschten Sound zu erreichen).

Also z.B.:

1. DI Signal
2. SM57 Amp A
3. Bändchen-Mic Amp A
4. SM57 Amp B
5. Bändchen-Mic Amp B

Das macht 5 Signale (Spuren, Tracks, wie auch immer) pro Take. Weiter gehts mit dem Rechenbeispiel:

5 Spuren Gitarre links
5 Spuren Gitarre links doppler
5 Spuren Gitarre rechts
5 Spuren Gitarre rechts doppler
5 Spuren Gitarre Solo
5 Spuren Gitarre Clean oder sonstwas

Ergibt 30 Spuren. Können Sie mir mathematisch folgen?

Das muss man nicht so machen, aber ich handhabe es so.

 

[Fin]

Ich habe mal 2 Songs hochgeladen. Bin mal gespannt, was ihr dazu sagt.

Das klingt doch absolut in Ordnung für Homerecording! Ich finde die Mixe schon recht ausgewogen. Wenn der Rest der Songs auch auf diesem Niveau ist, dann sollte ein guter Master-Mensch auf jeden Fall damit arbeiten können. Das ist näturlich alles nicht perfekt, aber solide für selbstgemacht, wie ich finde.

Ein hochganz Produkt kann er daraus nicht zaubern, aber das war auch nicht die Frage, oder?

 

[haziran]

@ Fin

natürlich weiß ich, das es nicht perfekt ist. Ich habe ja auch nicht den Anspruch ein guter Mixer zu sein. Ich bin Musiker. Wenn ich es perfekt haben wollte, müßte ich in ein professionelles Studio und mit 'ner Band aufnehmen. Das kann ich mir aber leider nicht leisten. Hauptsächlich geht es mir darum, meine Song fest zu halten. Natürlich habe ich schon den Ehrgeiz das so gut wie möglich zu machen. Darum stelle ich ja auch hier meine Fragen.
Danke für deine Hilfe und deine Anregungen.

 

[livingsounds]

ich weiss nicht. ich finde, viele "grosse" alben profitieren gerade von einem pro song unterschiedlichen sound. ist doch viel spannender.

Hast Du da ein Beispiel? Das ist mir nämlich bisher kaum irgendwo aufgefallen.

alben mit pro song unterschiedlicher ästhetik?? na das ist ja wohl wirklich nicht schwer, also angefangen bei sgt.pepper über praktisch die gesamte diskographie von sagen wir mal wahllos pink floyd, black flag, queen, peter gabriel, kraftwerk, die goldenen zitronen und prodigy, nur um mal eine möglichst absurd wahllose liste quer durch ein paar genres zu bemühen finde ich gerade auch wenns laut wird, einen durchaus berechtigten aspekt, früher hab ich ja gerne mal "song two" von blur als schönes beispiel für ungeniert kreativ schmutziges mischen genannt, aber das wäre dann doch anstrengend gewesen, wenn man versucht hätte, die klangästhetik dieses songs das gesamte album identisch aufrechtzuerhalten und nonstop phasenversaute drums um monogitarren herumgeflattert wären . andersrum wär der song aber langweiliger gewesen, wenn er aus gründen des roten fadens weniger chaotisch gemischt worden wäre.

so oder so sehe ich gerade bei musik, die die gesamte platte über mit meist gleichbleibender instrumentierung aufgebaut ist, eher gute gründe für unterschiedliche mixe als für vereinheitlichung. der rote faden ergibt sich dann doch meist durch die aufnahme, die instrumente und nicht zuletzt die agierenden musiker schon selbst. dann müssen meiner ansicht nach mixe nicht "ordentlich einheitlich" sein sondern dürfen schon gerne auch mal akzente und ausbrecher platzieren.

naja. halt meine privatmeinung

Unterschiedliche Ästhetik oder unterschiedlicher Sound? Ich hab fast alles von Pink Floyd, den Beatles und Prodigy, die Sachen sind klanglich meineserachtens schon in sich homogen. Größere Abweichungen stelle ich eher heute fest, bei diversen Mainstream-Pop Alben kann man mittlerweile raushören, dass unterschiedliche Mischer mit anderem Equipment bei den Songs ihre Finger im Spiel hatten (und unterschiedliche Produzenten). Ich find das oft weniger angenehm.

Das andere Extrem ist aber auch nicht gut. Bestes Beispiel für "One Mix for all Songs" ist mE "Spend The Night" von The Donnas, das klingt wirklich so als wäre das gesamte Album ein Mal über Lord-Alges Voreinstellungen gelaufen.

 

[livingsounds]

Aber ganz ehrlich: Automationskurven sind dein Freund! Lern sie lieben

never ever. überschätzer shit ist das meiner ansicht nach die beste automation ist immer noch, einfach die sachen auf viele spuren zu verteilen. kost heutzutage nix mehr, und so hat man jedes signal an jeder stelle sofort im griff, ohne sich gedanken machen zu müssen ob das an irgendeiner anderen stelle jetzt was anderes auslöst, mal ganz zu schweigen davon dass ein fader tausendmal schneller verstellt ist als eine kurve bei der man immer noch erst auf anfangs- und schlusspunkt des bereichs schauen muss. von den sensationell unaufgeräumt aussehenden arrangements mit dem vielen kurvenquatsch überall ganz zu schweigen. i hate it with a passion!

automation benutze ich wirklich nur für...wie soll mans nennen...verläufe. für den rest verteile ich einfach fröhlich auf verschiedene spuren. dann kann ich, wenn mir ein signal mal im refrain zu dumpf ist, einfach am knopf drehen und sofort sind alle refrainpassagen dieses elementes heller, und ich muss nicht erst entweder den parameter raussuchen oder pro refrain einmal mit aktivierter automationsaufnahme die fahrten machen (und danach noch sauber editieren, falls mir der parametersprung nicht blitzblank auf die eins gelungen ist).

its evil, i tell ya!

Mein Ansatz ist komplett umgekehrt, ich versuche immer, so wenige Spuren wie möglich aus einem Projekt zu machen und mische oft schon vorher zB alle 30 Background Vocals zusammen. Das hat viel mit der analogen Arbeitsweise zu tun, aber auch mit Konzentration auf's Wesentliche und Sortierung der Elemente im virtuellen Raum. Letzlich übt man dabei auch vorausschauend zu Mixen und früh ein komplettes Bild vom fertigen Mix zu entwickeln. Falls nötig cutte ich diese Spuren dann aber auch manchmal auseinander um wieder unterschiedliche Bearbeitungen in den Songteilen zu machen, oder nutze die Automation in Reaper.

 

[Fin]

Hauptsächlich geht es mir darum, meine Song fest zu halten. Natürlich habe ich schon den Ehrgeiz das so gut wie möglich zu machen. Darum stelle ich ja auch hier meine Fragen.
Danke für deine Hilfe und deine Anregungen.

Wenn du die Songs nur für dich festhalten möchtest, dann reichen deine Aufnahmen doch voll und ganz aus. Ob du sie nun noch von einem Profi etwas verbessern lässt, musst du selber wissen. Kostet bei 12 Songs natürlich auch ein bisschen was. So um 40/50 € herum bekommt man schon einen Song professionell gemastert (nach oben hin geht vom Preis her natürlich noch mehr). Die meissten Studios bieten dir ein kostenloses Testmaster an, damit du dich für das (für deinen Geschmack) Beste entscheiden kannst.

Was beim mixen sehr hilft ist auf möglichst vielen verschiedenen Anlagen (Auto, Küchenradio, Ghettoblaster, usw.) anhören und schauen, dass es überall gut klingt. Auch auf der billigsten Anlage muss ein Mix noch funktionieren.
Dann alle (die sich ein bisschen mit Musik auskennen) nerven und fragen was sie gut und störend an dem Mix finden. Und ausserdem viel lesen und weiterbilden. So wirst du auf lange Sicht deine Mixe verbessern.

Grüße

 

[haziran]

@Fin

ich habe im letzten Jahr schon mein erstes Album gemischt und dann mastern lassen. Damals war ich davon begeistert. Doch wenn ich es heute höre, kommen mir 1000 Ideen, was ich hätte besser machen können. Aber ich denke, das ist immer so. Man entwickelt sich ja auch weiter.

Ich lese sehr viel zu dem Thema, habe mir z. B. das Buch " Mischen wie die Profis von Bobby Owsinski" und " Perfect Vocals von Christian Preissig " gekauft. Ausserdem gibt es eine wunderbare Internet Seite von Roland Enders. Das hat mir schon sehr geholfen.
Andererseits habe ich hier bei mir zu hause natürlich nur begrenzte Möglichkeiten. Sprich Aufnahmeraum. Da versuche ich eben das Beste raus zu machen.

Grüße

 

[chindogu]

sorry, hast mich immer noch nicht überzeugt, aber muss ja auch nicht.

Hier geht's konkret um ein straightes homogenes Punkrock-Album, da passiert nicht viel mit Effekten.
Wieso sollte ich da plötzlich nen anderen Effekt (anderen Grundsound) auf die Drums oder Gitarre legen wollen (zumal ich das ja auch automatisieren könnte wenn ich wollte).

Ich finde da das Mischen in einem Projekt viel praktischer.
Lautstärken werden natürlich eh automatisiert bei Bedarf, aber da ists egal ob die Songs einzeln sind oder in einem Projekt.

Und:
Kennst du die Mischmethoden von allen guten Mixing-Engineers ?
Wage ich ja zu bezweifeln.

keiner, wirklich keiner der einen optimalen Workflow haben will,
oder bereits hat - mischt so...
VORALLEM kein GUTER Mixing Engineer.

sorry - da muss ich Ari absolut recht geben - es ist sogar nicht nur suboptimal,
sondern völlig unsinnig so an eine Mischung heran zu gehen.

 

[Nachtschicht]

Unterschiedliche Ästhetik oder unterschiedlicher Sound?

beides

Ich hab fast alles von Pink Floyd, den Beatles und Prodigy, die Sachen sind klanglich meineserachtens schon in sich homogen.

das ist ja gerade der punkt. gerade sgt. pepper z.b. sind extrem unterschiedliche titel mit jeweils sehr anders aufgenommenen signalen, sehr variablen drumsounds.

dass das nicht trotzdem "homogen" sein kann, hat niemand behauptet. das ist ja gerade der punkt.

aber selbst extremstbeispiele die nichtmal "homogen" sind (die du jetzt unkommentiert gelassen hast, aber vielleicht auch nicht kennst, im punkbereich goldene zitronen etwa ist ja schon eher speziell und auch ne stattliche weile her können für ein trotzdem oder gerade deswegen sehr unterhaltsames album sorgen. und ja, bei modernen alben hört man auch oft die unterschiedlichen produzenten raus. ich finde das bereichernd - ich verstehe schon den grundgedanken der einheitlichkeit nicht. abwechslung ist in der heutigen welt, in der es das leichteste ist mit einheitsbrei unterzugehen im zweifel meistens besser.

wir reden aber ein bisschen am thema vorbei. also wenn der "mastering"-kollege den threaderöffner unter anderem die "unterschiedliche lautstärke" der titel vorwirft, dann kann ich nur noch mit dem kopf schütteln und den gang zu einem anderen masteringstudio empfehlen. da hat jemand offensichtlich die jobbeschreibung "mastering" noch nicht durchgelesen. noch schlimmer, wenn solche leute dann auch noch arglosen musikern zweifel in den kopf setzen. geht ja gar nicht...

 

[Nachtschicht]

Mein Ansatz ist komplett umgekehrt, ich versuche immer, so wenige Spuren wie möglich aus einem Projekt zu machen und mische oft schon vorher zB alle 30 Background Vocals zusammen. Das hat viel mit der analogen Arbeitsweise zu tun, aber auch mit Konzentration auf's Wesentliche und Sortierung der Elemente im virtuellen Raum. Letzlich übt man dabei auch vorausschauend zu Mixen und früh ein komplettes Bild vom fertigen Mix zu entwickeln. Falls nötig cutte ich diese Spuren dann aber auch manchmal auseinander um wieder unterschiedliche Bearbeitungen in den Songteilen zu machen, oder nutze die Automation in Reaper.

halte ich persönlich für völlig unnötige selbstschikane, erst recht, etwa 30 backgroundvocals im voraus zusammenzumischen!?! ich route alle "zueinandergehörenden" elemente einfach auf busse und mische dann sowieso 90% der zeit auf den bussen, damit hast du genau dieselbe "sortierung" und "konzentration aufs wesentliche", aber wenn mir dann spät im mix eine der chorstimmen ein wenig zu unpräsent ist, ists kein problem da nochmal den pegel bisschen anzuheben. und vorausschauend mischen bzw früh ein bild vom fertigen mix im kopf zu haben hat m.m.n. nichts mit der arbeitsweise zu tun, dazu habe ich schon zuviele leute gesehen die jeweils völlig unterschiedlich gemischt haben und erkennbar alle trotzdem auf ihre art ein klares ziel vor augen hatten.

 

[karumba]

halte ich persönlich für völlig unnötige selbstschikane, erst recht, etwa 30 backgroundvocals im voraus zusammenzumischen!?!

ich nehme mal an livingsounds mischt auf seinem analogpult & hat nur eine begrenze anzahl kanäle die bei 30 BGVs wohl schon am anschlag wären
seine methode ist daher wohl auch nicht ungewöhnlich, sondern mittel zum zweck, weils anders garnicht nicht geht. CLA mischt auch alles größere auf max 44 tracks vor, weil sein SSL & sony DASH nur 48 tracks hat. das argument "damit konzentriert man sich auf das wesentliche" ist da garnicht soweit hergeholt, denn man muss schon beim "vormischen" entscheidungen treffen.

ITB sieht das natürlich ganz anders aus. da mische ich auch nicht vor - reine bequemlichkeit

 

[livingsounds]

ich nehme mal an livingsounds mischt auf seinem analogpult & hat nur eine begrenze anzahl kanäle die bei 30 BGVs wohl schon am anschlag wären
seine methode ist daher wohl auch nicht ungewöhnlich, sondern mittel zum zweck, weils anders garnicht nicht geht. CLA mischt auch alles größere auf max 44 tracks vor, weil sein SSL & sony DASH nur 48 tracks hat. das argument "damit konzentriert man sich auf das wesentliche" ist da garnicht soweit hergeholt, denn man muss schon beim "vormischen" entscheidungen treffen.

ITB sieht das natürlich ganz anders aus. da mische ich auch nicht vor - reine bequemlichkeit

Die Lord-Alges lassen natürlich von ihren Assistenten vormischen.

Begrenzte Anzahl Kanäle und Outboard ist natürlich ein Punkt. Ich vermisse die Einzelspuren allerdings auch in so einem Fall nicht, BG-Vocals kann ich auch gerne schon vorgemischt im Multitrack erhalten. Auch 4 verschiedene Room-Tracks und diverse Gitarren-Amps zur Auswahl usw. finde ich nur verwirrend, das sind aus meiner Sicht immer Sachen des Produzenten, der soll diese Entscheidungen treffen. Ich will als Mischer möglichst nur dafür sorgen müssen, das es hinterher fett klingt und translated. Blöd ist nur sowas wie dieser Hofo-Multitrack, wo dann die Lead und BG-Vocals auf einer Stereo-Spur kommen.
So viele Spuren wie nötig, so wenig wie möglich.