Warum klingt eine DAW besser als eine andere?

[musicdevil]

Ich wäre für ein Test mit einem großen Projekt. Z.b. 30 spuren, mind 2 Gruppen und 4 Busse. Gleicher Rechner, gleiches System, gleiche fx bzw Inserts. Ableton vs pro Tools.

Wäre doch mal interessant oder?

Ich würds machen, hab aber kein pro Tools.

Kannst du ja auch machen, hindert dich ja niemand dran
Wenn du Ableton hast, lädst dir noch Reaper herunter (kann man ne Weile ohne Funktionseinschränkungen nutzen) und dann noch paar Demo-Versionen von anderen DAW´s usw.
und vergleichst selbst. Sehe da jetzt kein großartiges Problem.
Hier zb. noch Studio One:
http://www.presonus.com/products/studio-one/download
Cubase Elements: http://www.steinberg.net/de/products/cubase/trial.html
(naja, findest du sicher auch alles allein )

 

[andremv]

Ich bin auch letztens erst über diese Thematik/Frage gestolpert, als Deutschlands bekanntester/erfolgreichster Mastering Engineer Busy (in einem UAD Promo Workshop) sagte, dass ProTools viel besser klänge als Logic...
Ich habe keine Ahnung hierzu.
Was aber klar ist: Wenn Audio-FIles in eine DAW importiert werden und die Sample- oder Bitrate dabei konvertiert wird, dann ist es tatsächlich so, dass die Berechnung je nach DAW/Programm unterschiedlich klingt. Das hängt mit den verwendeten Algorithmen zusammen.
Ich fänds jetzt nicht so sehr an den Haaren herbeigezogen, dass auch andere Prozesse in unterschiedlichenen DAWs unterschiedliche (Klang-)Ergebnisse erzielen.
Und wenn es nur das Bouncen der Stereo-Summe ist.
Vielleicht stelle ich mir das aber auch zu einfach bzw. falsch vor

Das isses! Das sehe ich exakt genauso, dass es hier gewisse Unterschiede gibt im Klang. Das war es aber auch schon. Nur im Import von fertigen Audiofiles in die jeweilige DAW.

 

[suboptional]

Ich wäre für ein Test mit einem großen Projekt. Z.b. 30 spuren, mind 2 Gruppen und 4 Busse. Gleicher Rechner, gleiches System, gleiche fx bzw Inserts. Ableton vs pro Tools.

Bitte auch noch gleiches Pan Law sonst ist so ein Test überflüssig.

 

[Nachtschicht]

Da die Frage ja anscheint öfter auftaucht, scheint es ja doch hin und wieder Leute zu geben, die tatsächlich glauben, dass die eine DAW besser klingt als die Andere.

Absolut.

Ein bekannter deutscher Mastering-Engineer behauptet felsenfest, dass Pro Tools besser klänge als Logic.

Auch in Pensado's Place gibt es immer wieder mal Gäste, die behaupten dass DAW X besser klänge als DAW Y.

als absoluter daw-klang-atheist muss ich da allerdings nochmal fürs protokoll erwähnen, dass mir in logic schon sehr oft bugs im latenzausgleich begegnet sind, bei denen dann die samplegenauigkeit flöten gegangen ist. und das kann sich natürlich spätestens wenn man multimikrofonierte signale oder parallelprocessing mischt sehr negativ auf den klang auswirken.

aber das ist eben eher ein bug als ein dem system zugrundeliegender klangunterschied, und wahrscheinlich haben sie das ja inzwischen gefixt.

aber von solchen episoden können solche urbanen legenden auch herkommen, und die "stimmen dann auch", nur wurde eben nicht allzu sauber differenziert zwischen grundsätzlichem klang einerseits und einem bug andererseits.

 

[morton]

Früher klangen die Programme unterschiedlich, aber das Problem hat man in den letzten Jahren gut in den Griff bekommen. Es gibt international kooperierende Eichämter, die bei jedem Hersteller in regelmäßigen Abständen vorstellig werden. Da wird jedes dB einzeln eingemessen, die Sinustabellen verglichen und darauf geachtet, dass sich unter den Rauschgeneratoren kein Staub ansammelt. Außerdem müssen alle Filter regelmäßig gegen neue ersetzt werden. Besonders die empfindlichen Hochpassfilter setzen sich schnell zu. Erst wenn wirklich alles tiptop ist, darf es als DAW beworben und vermarktet werden.