Warum klingt eine DAW besser als eine andere?

[Gee]

Hi Leute,

ich bin zugegebenermaßen neu im Bereich Recording und versuche mich gerade zu orientieren. Dabei bin ich schon einige Male über eine Aussage gestolpert, die ich nicht so ganz verstehe.

Es gibt eine Reihe von Leuten (aus dem Dance / EDM Bereich), die z. B. folgendes sagen: mein Zeug komponiere ich in Ableton, aber wenn es um den Mix geht, mache ich es in Logic. Das klingt besser.

Ich kann da nicht ganz folgen. Für mich war die Auswahl der DAW im Kern eigentlich eine Frage des Workflows, alles andere eine Frage der Plug-ins und des Audio Interfaces. Jetzt lese ich immer wieder, dass das mit der internen Verarbeitung zu tun hat.

Was ich weiterhin nicht verstehe: was passiert bei einer solchen Portierung eigentlich genau? Mische ich die Stems neu ab? Wenn ja, dann habe ich direkt das nächste Fragezeichen: wenn ich Audiospuren exportiere, habe ich diese doch ggf. schon mit Plug-ins bearbeitet und exportiere diese zudem aus der "schlechter" klingenden DAW. Was soll da besser werden?

Habe ich irgendwo einen Verständnisfehler?

 

[montybunker]

Die Ärzte singen dazu: "Lass die Leute reden..."

 

[oliveramberg]

Hi
Du bist soeben in ein Tretminen-Feld gestolpert. Ich empfehle Cevlar-Overall und zügig durchrennen

Reaper klingt am besten

Im Ernst; die Diskussion taucht immer wieder auf und ich wage zu behaupten, dass jede DAW klingt. Nicht besser und nicht schlechter. Es sind die anderen Komponenten die für den Klang verantwortlich sind.

Grüsse - Oliver

 

[ElectricSheep]

Vorab: hier wird kein DAW-Krieg entstehen! Wer das provoziert, sowie andere, die auf die Provokation einspringen und den Krieg forcieren, hat mit Konsequenzen zu rechenen.

Die gestellten Fragen sind begründet, wenn man sich in dem Bereich versucht zu orientieren. Seid also bitte eine Hilfe und versucht das nicht zu nutzen, um irgendeine DAW als die einzig wahre zu verkaufen.

Danke Euch!

 

[Ari]

Der Kollege, der meinte, er macht woanders weiter, weil das besser klingt, kann auch ganz einfach die Board-Mischmittel gemeint haben. Jede DAW hat nunmal ein ganz anderen Pool an EQs, Kompressoren, Hälle, Verzerrern etc. Wenn man ein Set besonders mag bzw die Optik oder die Herangehensweise, dann kann man da schon irgenwie abgewandelt vom "DAW-Klang" sprechen.

 

[Lacunaflow]

Eine 64bit DAW "klingt" besser als eine 32bit da sie genauer rechnet.
Bezieht sich aber auf die engine. Da praktisch alle aber 64 bit haben egal.
Der Rest ist Geschmackssache.

 

[heimlichstillleise]

Vorab: hier wird kein DAW-Krieg entstehen! Wer das provoziert und andere darauf einspringen und forcieren, hat mit Konsequenzen zu rechenen.

Die gestellten Fragen sind begründet, wenn man sich in dem Bereich versucht zu orientieren. Seid also bitte eine Hilfe und versucht das nicht zu nutzen, um irgendeine DAW als die einzig wahre zu verkaufen.

Danke Euch!

Naja er hat sich doch schon selbst geholfen. Es geht allein um Workflow, ansonsten klingen alle DAWs gleich gut oder schlecht.

Und damit fertig.

 

[stefangeidel]

Für mich war die Auswahl der DAW im Kern eigentlich eine Frage des Workflows,

Und genau das ist es.

Oft ist man eben an die Arbeitsweise einer DAW auch gedanklich gefesselt und es tun sich einem neue Wege auf, wenn man die Sache mal anders (mit einer anderen DAW) betrachtet. Daher arbeiten einige Leute mit unterschiedlichen DAWs. Wenn es dem Prozess dient: Wieso auch nicht?

Man kann sich aber auch einfach mit der Materie auseinandersetzen und jeden Sound in jeder DAW erzeugen.

Man darf natürlich nicht die (sagen wir) Kompressor-Parameter 1:1 in eine andere DAW übertragen und davon ausgehen, dass es exakt gleich klingt. Unter der Haube sind sie eben nicht gleich programmiert und können dadurch leicht unterschiedlich klingen. Mir ist es aber egal, ob beim Kompressor jetzt 4:1 oder 5:1 steht... Klingen muss es - nicht gut aussehen.

 

[Emmsen]

Darf man trotzdem schon das Popcorn rausholen? Um ehrlich zu sein glaube ich nicht, dass es bei der Fragestellung überhaupt jemals zu einer Diskussion/Debatte kommt, die an sich zu einer brauchbaren Erkenntnis gelangt.

Ich kann nur aus jahrelanger Erfahrung und Beschäftigung mit allen DAWs am Markt meine persönliche(!) Einschätzung zu der Thematik geben:

Wenn du lange Haare hast und dir beim Hören keinen Zopf bindest, dann hat das um Längen mehr Einfluss auf den Klang, als das die Engines unterschiedlich klingen.

Jeder hört Flöhe anders husten und jeder wird auf seiner subjektiven Meinung beharren.
Kurz: wenn du mit deinen Skills an dem Punkt bist, dass dieses etwaige Quäntchen Unterschied von Relevanz sein könnte, dann könnte(!) es sich lohnen, sich auch in die Richtung Gedanken zu machen.
Ist das nicht der Fall, dann vergiss einfach das, was andere so von sich geben und schreib in der gesparten Zeit den nächsten besten Song der Welt.
Macht mehr Sinn, als alles "Voodoo" oder "Nicht-Voodoo" theoretisch und quasiwissenschaftlich bewerten zu wollen.

 

[Gel Mitglied 73663]

Wenn jemand schon 7 Jahre hier im Forum ist... bei 5 Pkt... weiß nicht...
Er sagt ja selber, daß er ein Verständnisproblem hat. Kommt ziemlich spät.
Ich denke, lohnt sich nicht zu diskutieren und wir "kloppen" uns nur wiederum anschließend rum...

 

[recplay]

Kurz: wenn du mit deinen Skills an dem Punkt bist, dass dieses etwaige Quäntchen Unterschied von Relevanz sein könnte, dann könnte(!) es sich lohnen, sich auch in die Richtung Gedanken zu machen.
Ist das nicht der Fall, dann vergiss einfach das, was andere so von sich geben und schreib in der gesparten Zeit den nächsten besten Song der Welt.

Genau hier liegt der Hund begraben!

Hol dir die Demos. Wenn du einen Unterschied hörst, dann nimm das was dir am besten taugt. Ich habe es nicht anders gemacht. Dann mach Musik.

VG

 

[birdseedmusic]

Moin

Alleine schon die unterschiedlichen Bedienoberflächen der EQs bei den DAWs sorgen dafür, dass diese unterschiedlich klingen. Wenn zum Beispiel eine Vierteldrehung bei dem einen EQ 6 db mehr bringt, bei einem anderen EQ nur 3 db, dann macht das einen großen Unterschied aus. Auch rechnen die EQ-Algorithmen leicht anders. Wichtig sind auch die Presets sowie die Anzahl der Bänder. Oder die Frage der Visualisierung. Es sind einfach andere Werkzeuge, die zu anderen Resultaten führen, wenn man sie wie ein normaler Mensch benutzt.

Auch die mitgelieferten Halleffekte sind sehr unterschiedlich, nicht zuletzt die Presets.

FL Studio z.B. hat seinen Schwerpunkt auf Sampling und Sequencing. Theoretisch kann man damit auch Rock-Songs komponieren, das wird aber niemand tun. FL Studio Songs werden also meist etwas elektronisch klingen.

lg
bird

 

[ModulationMatrix]

Es gibt keine hörbaren Unterschiede

 

[Ari]

Messbare?

 

[Basstronaut]

Allein der Thementitel " Warum klingt eine DAW besser als eine andere ?" ist ja schon wie eine fette Schlagzeile in der Bildzeitung die Aufmerksamkeit im Forum erregt.

Aber zum Glück lässt sich ja keiner mehr zu einem DAW-Krieg provozieren.
Alle sind sich einig: Alle DAW´s klingen gleich gut und jedes Plugin klingt anders.

Hmm, wir hatten uns vor 16 Jahren mit der Band ne gebrauchte Tascam 24 Spur Bandmaschine gekauft ,und damit ein Album gemacht. Das war noch ne schöne Zeit.
Aber Vintageträume / Errinerungen sind Schnee von gestern.

 

[musicdevil]

Einfach mal ne Audiodatei nehmen, in paar DAW`s importieren, dann exportieren und vergleichen.
Selbstverständlich bei selben Projekteinstellungen (32 Bit Float o.ä. usw.).
So lange da keine internen Plugins integriert werden usw., wirds da keinen Unterschied geben.
Könnte man dann auch noch durch "phasendrehen" prüfen, wenn das Gehört trügt.

Was ich mir vorstellen könnte, ist die Beeinflussung durch "Visualisation".
Damit meine ich, dass die Optik der DAW durchaus beim abhören eine Rolle spielen kann.
Finde ich jetzt eine DAW ziemlich hässlich, kann es durchaus passieren, dass dies negative Auswirkungen auf meinen persönlichen Höreindruck hat. Also direkt beim abhören aus der DAW heraus.

Wenn ich da von mir ausgehe, so ist zb. Ableton eine 1A DAW, aber ich fühle mich mit dem Design nicht wohl. Bin nicht mehr der Jüngste und irgendwie ist mir das alles "zu modern" gestaltet.
Vielleicht mag ich es auch einfach nur, wenn die Optik sich an Hardware orientiert (viele Waves Plugins finde ich sehr schick) und genau das kann dann einen Einfluß auf meinen Höreindruck haben.

 

[m_tree]

Eine 64bit DAW "klingt" besser als eine 32bit da sie genauer rechnet.
Bezieht sich aber auf die engine. Da praktisch alle aber 64 bit haben egal.
Der Rest ist Geschmackssache.

Nein. Ein 64bit System rechnet nicht genauer. Für die gleichen Rechenoperationen ist sogar mehr Rechenaufwand bzw. Speicherbedarf nötig. Ein paar Arten von Rechenoperationen laufen auf 64bit aber tatsächlich besser / schneller. Heißt aber trotzdem nicht, dass sie genauer berechnet werden.

Wenn du 4*8 berechnest kommt ja auch immer 32 raus. Es gibt keine genauere und weniger genaue Rechnung, wenn nicht gerundet wird.

Und bis vor ein paar Jahren liefen auch noch die wenigsten Rechner, auch Workstations mit 64bit. 64bit Support seitens der CPU heißt nicht, dass das auch genutzt wird. Dazu ist nämlich auch ein 64bit fähiges Betriebssystem nötig. Erst Win7 hat 64bit populär gemacht.

Der Hauptvorteil von 64bit ist die erweiterte Speicheradressierung. Bei 32bit war das auf insgesamt 4GB beschränkt.

Aber das nur am Rande ....

 

[heimlichstillleise]

Eine 64bit DAW "klingt" besser als eine 32bit da sie genauer rechnet.
Bezieht sich aber auf die engine. Da praktisch alle aber 64 bit haben egal.
Der Rest ist Geschmackssache.

Nein. Ein 64bit System rechnet nicht genauer. Für die gleichen Rechenoperationen ist sogar mehr Rechenaufwand bzw. Speicherbedarf nötig.

Und bis vor ein paar Jahren hatten auch noch die wenigsten Rechner, auch Workstations. 64bit Support seitens der CPU heißt auch nicht, dass das auch genutzt wird. Dazu ist nämlich auch ein 64bit fähiges Betriebssystem nötig. Erst Win7 hat 64bit salonfähig gemacht.

Der Hauptvorteil von 64bit ist die erweiterte Speicheradressierung. Bei 32bit war das auf insgesamt 4GB beschränkt.

Aber das nur am Rande ....

Da verwechselst Du gerade was. Die 64 bit Berechnung in der DAW hat nichts mit 64 bit Betriebsystemen zu tun. Und rechnet in der Tat mit Doppelter Präzision.

 

[m_tree]

Hatte ich doch geschrieben, dass 64bit Support nicht heißt, dass der Rechner auch mit 64bit läuft.

Und nein, es wird nicht mit doppelter Präzision gerechnet.
Wenn überhaupt mit der 4 milliardenfachen Präzision

Dennoch kann ein 64bit System theoretisch den 4 milliardenfachen Speicher gegenüber 32bit adressieren. Bei 32bit ist man auf 4GB beschränkt.

 

[Pleytoon]

Für mich war die Auswahl der DAW im Kern eigentlich eine Frage des Workflows, alles andere eine Frage der Plug-ins und des Audio Interfaces.

Damit liegst du genau richtig würde ich sagen. So sehe ich das ebenfalls. Um es ganz genau zu nehmen, ist es tatsächlich in erster Linie der Workflow. Ich habe in meinem Bekanntenkreis professionelle Musiker, die bis vor ein paar Jahren noch mit Logic 5 (Windows) gearbeitet haben und wirklich tolle Dinge produziert haben. Da ist einiges in Pressung gegangen. Die Herren haben sich damit ausgekannt, wussten welche Tools sie wofür brauchen und für ihren Sound hat es genügt. Der Sound wird sowieso am Ende nur so gut, wie es die Fähigkeiten des Produzierenden zulassen, ganz egal ob mit Logic, Cubase oder Protools gearbeitet wird.