E-Gitarren Hölzer, was sind Eure Favoriten?

@dokta_ALK
Klar - das ist ein Physikprofessor, der muss es ja wissen.
Interessanterweise habe ich das Video kürzlich gesehen.
In der Hauptsache argumentiert er zum Thema Sustain.

Er modelliert übrigens ein System, bei dem ein Ende der Saite fest gelagert ist (Bild bei 6:53 min - untere Darstellung) und das zweite auf einer schwingenden Platte.
Was dabei untergeht, ist die Tatsache, dass die Holzkonstruktion von Korpus und Hals dafür verantwortlich ist, dass die Saite unter Zug steht. (Daran sind ja die Lager der schwingenden Saite befestigt) Es ist (zumindest für mich) klar, dass bewegliche Lagerpunkte die Schwingung der Saite beeinflussen können. Nun ist es aber genau so, dass Holz nicht zu 100% starr ist, also auch in Längsrichtung (von Kopfplatte/Sattel bis Korpus/Steg) Längenveränderungen stattfinden, die durch Schwingungen beeinflusst werden können.
Logischerweise ergibt sich daraus wieder, dass unterschiedliche Hölzer die Schwingung unterschiedlich bedämpfen. Es sollte nach meinem dafürhalten bei unterschiedlichen Hölzern zumindest unterschiedliche Lautstärkehüllkurven beim Gitarrenton geben.

Inwiefern bzw. ob dieser Aspekt bei einer E-Gitarre vernachlässigbar ist, kann ich nicht einschätzen.
 
Inwiefern bzw. ob dieser Aspekt bei einer E-Gitarre vernachlässigbar ist, kann ich nicht einschätzen.
Wahrscheinlich ziemlich vernachlässigbar.
Gitarrensaiten klingen ca. nach 10 sek. (hohe E) bis (20 sek. (tiefe E) aus.
Wer von euch Guitar Heros spielt öfters ganze Noten bei 25 bpm?
 
Gitarrensaiten klingen ca. nach 10 sek. (hohe E) bis (20 sek. (tiefe E) aus.
Das ist das Sustain.
Was ich meine sind die anderen Phasen der Klanghüllkurve - so wie ADSR bei einem Synth.
 
Sowas wie eine "Klanghüllkurve" gibt es nicht.
Auch bei einem Synth zu unterscheiden, Lautstärkenhüllkurve oder Filterhüllkurve, wobei die Filterhüllkurve den Klang verändert.
Beides bei einer Gitarre nicht vorhanden.

Es ist schon X mal erwiesen, dass das Holz keinen relevanten klanglichen Einfluss bei einer E-Gitarre hat.
Viel mehr merklicher ist der Einfluss vieler anderen Faktoren z.B.:
Mensur, Saiten (neu oder abgenudelt), Position der Tonabnehmer, Art der Tonabnehmer, Anschlagstärke, Anschlagposition, usw.

Vorallem mit der Anschlagposition kann man beispielsweise massiv den Klang verändern. Schlag mal eine Saite nahe der Brücke an und mal in der nähe des 12. Bundes. Ich bin mir sicher, dass der Unterschied 1000 mal hörbarer ist, als ob das Brett aus einer Europlaette ist oder einem aus in einer Vollmondnacht von einer Jungfrau gefällten edel Tropenholz.
 
wenn ich mit zeugs interagiere, das ich gut finde - aus welchen gründen ist egal - performe ich besser, das ist meine persönliche, konsistente erfahrung.
bei der gitarre hat einiges, was ich bevorzuge, einen nachvollziehbaren spieltechnischen grund, Saiten, Plektrum, balance etc. Anderes nicht, knochensattel, Farbe, Korpusform, Gurt, Aufkleber, Holz etc. Gehört aber genauso dazu.
auf einer geilen Gitarre zu spielen macht mir mehr Spaß, das hört man dann auch deutlich und braucht keine Messgeräte um das zu beurteilen.
 
hier ein experiment:
hab zwei lose hälse hier liegen.
einer ist alibaba no label precision hals, komplett ahorn.
der andere ist yamaha rbx 170 hals, ahorn mit palisander.
so hab ich den klemmpiezo von einem korg stimmgerät an den kopf von jedem hals nacheinander geklemmt (in etwa die gleiche stelle) und versucht so weit wie es geht gleichmässig mitm griff von einem schraubenzieher druff zu klopfen.
ok, jetzt wahnsinnig wissenschaftlich ist mein versuch nicht - unterschiedliche shapings, geringfügige unterschiede in mensur -
aber man kann deutlich die unterschiede hören: der einer ist laut, resonant und perkussiv, und der andere leise, hat höheren pitch und klingt irgendwie kurz und dumpf.
anschlagstärke war so weit wie es geht gleichmässig bei den beiden.

was glaubt ihr, welcher hals klingt "besser", 1 oder 2?

Anhang anzeigen 146860
Ich hätte jetzt vermutet, dass das zweite Klangbeispiel das bessere Holz ist. Dichter, fester usw. und das erste Beispiel klingt fast so, als wäre das Material aus Plastik.
Also wenn man bei Thomann nur so Gitarren kaufen könnte (kleiner Tip an die Gitarrenabsteilung: HalsSchraubendreher Soundbeispiele anbieten :smil451c7211b9e19: ) , würde ich Gitarre 2 nehmen.
 
wenn ich mit zeugs interagiere, das ich gut finde - aus welchen gründen ist egal - performe ich besser, das ist meine persönliche, konsistente erfahrung.

Ja das ist wohl die Krux an der Geschichte – man kann die einzelnen Komponenten die den Klang einer Gitarren formen nur selbst erfahren, mit seinem eigenem Spiel und damit positiv interagieren oder auch nicht. Jeder spielt und fühlt ganz so wie er eben selber ist, individuell.

Mir war im Vorhinein nicht ganz klar welche Kontroversen das Thema Holz in Bezug auf Klang auslöst. Ich bin mir auch völlig darüber im Klaren das es zwischen den Einzelnen Holzarten ebenso unterschiedliche Klangeigenschaften gibt wie zwischen den eigentlichen Holzarten. Sonst würde ich wohl kaum klangliche Unterschiede bei baugleichen Instrumenten feststellen. Trotzdem denke ich das verschiedene Holzarten ihre eigenen Klangtendenzen haben was für mich eine Hilfestellung ist wenn ich eine Gitarre bauen lasse und das Holz auswähle das dann selbstverständlich gründlich abgeklopft und geprüft wird. Klar respektiere ich auch die Meinung wenn jemand sagt, das es egal ist welche Holzart es ist, es muß vor allem gut aussehen der Klang spielt da kein große Rolle oder lässt sich sowieso nicht einschätzen.

Wieder was gelernt, danke nochmal an die Beteiligten.
 
hier ein experiment:
hab zwei lose hälse hier liegen.
einer ist alibaba no label precision hals, komplett ahorn.
der andere ist yamaha rbx 170 hals, ahorn mit palisander.
so hab ich den klemmpiezo von einem korg stimmgerät an den kopf von jedem hals nacheinander geklemmt (in etwa die gleiche stelle) und versucht so weit wie es geht gleichmässig mitm griff von einem schraubenzieher druff zu klopfen.
ok, jetzt wahnsinnig wissenschaftlich ist mein versuch nicht - unterschiedliche shapings, geringfügige unterschiede in mensur -
aber man kann deutlich die unterschiede hören: der einer ist laut, resonant und perkussiv, und der andere leise, hat höheren pitch und klingt irgendwie kurz und dumpf.
anschlagstärke war so weit wie es geht gleichmässig bei den beiden.

was glaubt ihr, welcher hals klingt "besser", 1 oder 2?

Anhang anzeigen 146860
Ich würde auch Beispiel 1 bevorzugen. Klingt nicht so Flat.
einer ist alibaba no label precision hals, komplett ahorn
Ich tippe mal, das wäre dann Beispiel 1.
 
Sowas wie eine "Klanghüllkurve" gibt es nicht.

Dem würde ich widersprechen.
So ist etwa das "Decay" (also die Zeit, die der Ton von Attack zu Sustain braucht bzw. vor allem die Kurve) von unterschiedlichen Gitarren tatsächlich sehr unterschiedlich. Eine akustische Gitarre fällt da bspw. sehr schnell sehr stark ab, zumindest im Vergleich
zu den meisten elektrischen.

Es ist schon X mal erwiesen, dass das Holz keinen relevanten klanglichen Einfluss bei einer E-Gitarre hat.

Auch dem widerspreche ich. Wenn ich einen anderen Hals auf eine Gitarre schraube, gleiche Maße, gleiche Bünde, etc., dann kann das u.U. auch ganz deutlich anders klingen. Ist auch keine neue Erkenntnis, lässt sich leicht nachweisen, etc.

Was es hingegen nicht gibt, sind verlässliche Aussagen a la "Ahorn klingt heller" oder so. Denn das ist, ebenso nachgewiesenermaßen, eher Hokuspokus.
 
Dem würde ich widersprechen.
So ist etwa das "Decay" (also die Zeit, die der Ton von Attack zu Sustain braucht bzw. vor allem die Kurve) von unterschiedlichen Gitarren tatsächlich sehr unterschiedlich. Eine akustische Gitarre fällt da bspw. sehr schnell sehr stark ab, zumindest im Vergleich
zu den meisten elektrischen.
Wir reden von einer verstärkten elektrischen Gitarre...
Ein Vergleich mit einer akustischen Gitarre macht da keinen Sinn. Du hast richtig erkannt, dass bei einer A-Gitarre der Ton schneller abklingt. Bei dieser muss auch ein anderes Prinzip verfolgt werden, ein Teil der Schwingungsenergie der Saite muss in die Decke geleitet werden, damit diese ordentlich mitschwingt und man auch was hört.
Auch dem widerspreche ich. Wenn ich einen anderen Hals auf eine Gitarre schraube, gleiche Maße, gleiche Bünde, etc., dann kann das u.U. auch ganz deutlich anders klingen. Ist auch keine neue Erkenntnis, lässt sich leicht nachweisen, etc.
Wie genau hast du das nachgewiesen? Wurden auch wirklich alle anderen Parameter ausgeschlossen?
Bsp.: Ich spiele mit meiner Gitarre, merk mir ungefähr den Klang. Nun tausche ich den Hals. Zwicke ich da nicht vorher die alten Saiten runter und spanne nach dem Halstausche neue Saiten auf? Nun werde ich einen helleren Klang feststellen, der maßgebeliche Parameter der für die Klangänderung sind hierbei die neuen Saiten und nicht der Hals.

Ich kann wirklich den Youtube-Kanal Physik der Elektrogitarre wärmstens empfehlen.
https://www.youtube.com/@physik-der-elektrogitarre
Hier wird mit so manchen verbreiteten Blödsinn aufgeräumt.

wenn ich mit zeugs interagiere, das ich gut finde - aus welchen gründen ist egal - performe ich besser, das ist meine persönliche, konsistente erfahrung.
bei der gitarre hat einiges, was ich bevorzuge, einen nachvollziehbaren spieltechnischen grund, Saiten, Plektrum, balance etc. Anderes nicht, knochensattel, Farbe, Korpusform, Gurt, Aufkleber, Holz etc. Gehört aber genauso dazu.
auf einer geilen Gitarre zu spielen macht mir mehr Spaß, das hört man dann auch deutlich und braucht keine Messgeräte um das zu beurteilen.
Dieser Aussage kann ich zustimmen.
Hier sind wir aber im Bereich der Psychologie und Psychoakustik und nicht beim objektiven Bewerten von Klangeigenschaften.
 
mal eine Frage an diejenigen, die die Klangeigenschaften von Egitarren Hölzern für wichtig halten…
und auch an die, die das nicht tun…

wie groß bewertet ihr denn in %zahlen den Einfluss auf den Klang von

Holz

Pickups

Saiten

Plektrum

Spieltechnik

? (99% sehr groß, 1% ganz gering)
 
mal eine Frage an diejenigen, die die Klangeigenschaften von Egitarren Hölzern für wichtig halten…

wie groß bewertet ihr denn in %zahlen den Einfluss auf den Klang von

Holz

Pickups

Saiten

Plektrum

Spieltechnik

? (99% sehr groß, 1% ganz gering)

Vollkommen von der Stilrichtung der Musik abhängig, genau wie bei dem leicht abgedroschenen Spruch "Der Sound kommt aus den Fingern". Bei cleanen Jazz oder Blues Soli auf Semiacoustic Klampfen macht das Holz und die Spieltechnik viel aus. Bei Hi Gain Powerchord Riffs vor allem die Pickups sowie Saiten und Plektrum noch zu einem kleinen Teil.
 
🤔
Zu zwars Umfrage.
Pickups können einen geringfügigen Unterschied ausmachen (z.b. verschiedene Hersteller) oder einen Haushohen z.b. Bauart (Humbucker vs. Single Coil)

Saiten, was ist gemeint? Hersteller? Alt vs. neu? Dicke? Material?
 
@tylerhb
ja klar, das stimmt narürlich, ich vergesse oft, dass es high gain gezerrtes auch noch gibt.

meine eigene gewichtung für solidbodies

holz 2%

pickups 80%

saiten 80%

plektrum 20%

spieltechnik 90%
 
Ich will nicht klugscheissen, aber:

2% + 80% + 80% + 20% + 90% = 272%

🧐
 
🤔
Zu zwars Umfrage.
Pickups können einen geringfügigen Unterschied ausmachen (z.b. verschiedene Hersteller) oder einen Haushohen z.b. Bauart (Humbucker vs. Single Coil)

Saiten, was ist gemeint? Hersteller? Alt vs. neu? Dicke? Material?
ich meine so den maximalen klangunterschied, also zb alte 13er flats zu neuen 8er roundwound oder was auch immer, paperthin celluloid picks zu 3mm big stubby, technisch versierter spieler zu „mir doch egal, wer übt ist feige“, bubinga massiv zu kiefer und pappel
 

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