Geröstete E-Gitarren Hälse, was hat es damit auf sich?

[Sascha Franck]

Ich habe mal vor einigen Jahren, als das quasi in Mode kam, mit dem Chef von Sandberg Guitars aus Braunschweig gesprochen. Die hatten irgendwann mal Versuchsreihen laufen, zusammen mit irgendeiner auf Holz spezialisierten Abteilung eines Materialforschungsinstituts aus Dresden oder so (weiß nicht mehr ganz genau). U.a. wollte man eben gucken, ob man nicht von diesen ganzen tropischen oder generell eher selteneren bzw. auch nur sehr langsam wachsenden Hölzern wegkommen könnte.
Und laut Aussage des guten Mannes ist es wohl so, dass sich bspw. Buche nach einem entsprechenden Backofenaufenthalt von den Materialeigenschaften her fast so schlägt wie irgendein kanadischer Bergahorn (der wohl sehr langsam wächst).
Hinzu kommt anscheinend, dass das Holz dann, entsprechend sorgfältige Backkontrolle vorausgesetzt, quasi nicht mehr lagern muss.

Ob und wie weit das jetzt tatsächlich a) in nennenswertem Umfang zutrifft und b) für den Gitarrenbau relevant ist, vermag ich nicht zu beurteilen, aber vermutlich machen die Hersteller das nicht nur zum Spaß - und gemacht wird es ja jetzt selbst bei sehr günstigen Gitarren ziemlich häufig.

 

[tylerhb]

Ich denke dass es zum Teil auch klimatische Gründe gibt. In einem Wüstenklima bei 0% Luftfeuchtigkeit wie teilweise im Südwesten USA trocknet Holz durch reine Lagerung viel schneller als in Südostasien, wo oft sehr hohe hohe Luftfeuchtigkeiten herrschen. Da ist der Backofen wahrscheinlich auch deutlich billiger als riesige Lagerhallen künstlich zu entfeuchten.

 

[stereolli]

Als glaskugelnder Trendsetter sage ich euch bereits jetzt, dass 2026 das Jahr der Smokey Guitarnecks wird !
Musiker werden ihre Necks, gegen eine faire Aufwandsentschädigung, an Hartzer vergeben, die dann den ganzen Tag die Parts um-smoken.
Dieses 70er Jahre Kneipen Flair vong Geruch und Optic, wird so eine unbelievable Illusion, dass man meint, die Timemachine hätte zugeschlagen.
Dankt mir später.

 

[oliveramberg]

Alles was nach 1970 "erfunden" wurde, ist Mist. Fertig. Basta.

 

[der_wahre_Noplan]

Ja da liegt dann aber auch ein eindeutiges Lagerproblem vor. Luftfeuchtigkeit ist hier das Problem. Ob das rösten hilfreich ist kann ich nicht sagen. Aber hätte ich jemals ein Schrumpfproblem gehabt, dann kann man die überstehenden Bünde ja auch abfeilen oder dein Gitarrenbauer machen lassen. Rösten ist trotzdem total inn und deshalb, warum nicht, kann ja nicht schaden. Mein Tipp, machs einfach mal und freu dich drüber.

Geröstetes Holz ist formstabiler. Das hat nichts mit IN zu tun, sondern es ist eine Eigenschaft, die du entweder gebrauchen oder nicht gebrauchen kannst. Wirklich alles an einer Gitarre war irgendwann IN, aber auch OUT und dann doch wieder IN. Was zur Hölle soll ich mit dieser Feststellung?

 

[Danielhoffnung]

Geröstetes Holz ist formstabiler. Das hat nichts mit IN zu tun, sondern es ist eine Eigenschaft, die du entweder gebrauchen oder nicht gebrauchen kannst. Wirklich alles an einer Gitarre war irgendwann IN, aber auch OUT und dann doch wieder IN. Was zur Hölle soll ich mit dieser

gerösteter Gitarrenhals bringt viele Vorteile mit, vor allem wenn du auf der Suche nach einem stabilen und hochwertigen Instrument bist, das sich weniger durch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen verzieht. Gerade wenn du viel unterwegs bist oder die Gitarre in verschiedenen Klimazonen benutzt, ist das ein echter Pluspunkt. Das Holz wird durch das Rösten widerstandsfähiger, was langfristig für weniger Wartung sorgen kann.

Klanglich ist das auch für viele ein Highlight: Viele Gitarristen sagen, dass geröstete Hälse einen wärmeren, volleren Ton bringen, fast wie bei einem alten, eingespielten Instrument. Wenn du also einen etwas "vintage"-mäßigen Sound suchst, könnte das genau das Richtige sein.

Und klar, die Optik ist auch ein Punkt: Geröstete Hälse haben eine dunklere Farbe und einen Vintage-Look, was ziemlich cool aussieht und die Gitarre edler wirken lässt. Manche Gitarristen lieben auch das Spielgefühl, weil sich der Hals glatt und seidig anfühlt, was die Hand besser über den Hals gleiten lässt.

Auf der anderen Seite gibt’s aber auch Nachteile: Durch das Rösten wird das Holz spröder und kann eher mal Risse bekommen, vor allem, wenn die Gitarre mal einen Stoß abbekommt. Außerdem sind solche Gitarren meistens teurer, weil das Rösten ein extra Arbeitsprozess ist, der den Preis hochtreibt. Wenn mal eine Reparatur nötig wird, ist das Material schwieriger zu bearbeiten und kann mehr kosten.

Ob sich ein gerösteter Hals für dich lohnt, hängt also stark davon ab, wie du spielst, was dir klanglich wichtig ist und wie viel du ausgeben möchtest. Wenn du viel Wert auf Klang und Optik legst und bereit bist, dafür ein bisschen mehr zu investieren, ist ein gerösteter Hals eine tolle Wahl. Wenn du allerdings einen eher günstigen und robusten Allrounder suchst, könnte ein normaler Hals besser passen.

 

[Sascha Franck]

Außerdem sind solche Gitarren meistens teurer, weil das Rösten ein extra Arbeitsprozess ist, der den Preis hochtreibt.

Das halte ich für ein sehr fragwürdiges Statement. Ich würde sogar mutmaßen, dass unterm Strich das Rösten durchaus zu Kostenersparnis führen kann, da Hölzer nicht mehr langwierig getrocknet werden müssen. Und teurer sind geröstete Hälse auch nicht wirklich - was für meine Mutmaßung spricht.