Hardware vs. Software

  • Ersteller SilentWarrior
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Kleine Schwankungen (etwa zwischen den Kanälen) sind nicht der Grund für das Gute am Analogsound. Ich habe genug Schaltungen gebaut und modifiziert, am besten klingt es, wenn alles einwandfrei läuft.
 
Genau das bilden ja "analoge" Plugins nach, warum sollte das dann "der" Grund für musikalischere Ergebnisse sein?
Wir waren ja gerade eher bei Synths und Drummachines. Gerade Drummachines sagt man ja nach, dass jede etwas anders grooved.
Dieses Rauschen was über den Analog-Button bei Waves Plugins zugefügt wird ist aus meiner Sicht Verarsche und hat Null mit analog zu tun. Ich stell das immer auf Off. :)
 
Ich finde rauschen und netzbrummen enorm wichtig für analogen sound. besonders wichtig bei tape emulationen.
 
Dieses Rauschen was über den Analog-Button bei Waves Plugins zugefügt wird ist aus meiner Sicht Verarsche und hat Null mit analog zu tun. Ich stell das immer auf Off. :)
Die versuchen wohl jede Eigenschaft von analogen Kompressoren usw. nachzubilden und diese haben eben auch gerauscht usw.
Genauso wie das "Übersprechen der Kanäle", welches man z.B. in Studio One aktivieren kann, aber normalerweise unerwünscht ist.
Und genau deswegen sage ich ja auch, dass es sicher nicht zielführend sein kann, wenn man uralte analoge Technik mit all ihren Macken einsetzt, anstatt auf welche wo alles "einwandfrei läuft". Da halte ich es genau wie du, wenn man es in Plugins ausschalten kann, dann mache ich es, oder nutze solche Plugins erst gar nicht. Man sollte sich mal die Zeit nehmen und seine "analogen Plugins" analysieren, erstaunlich was da einige für Murks machen, aber eben wirklich die Hardware nachahmen.

Und klar, bei Klangerzeugern ist das schon ein wenig anders, wobei ich da auch nicht sonderlich mag, wenn sich der Klang ungewollt mit jeder Note ändert, nur weil man da irgendeine Unzugänglichkeit vom Original mit emulieren wollte. Dinge die man schon beim Original nicht wollte, aber nicht vermeiden konnte. Wobei ich den 12bit/22KHz Klang mancher Geräte mag :)
 
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Adele ist eine hervorragende Songwriterin.

Mehr Positives kann ich dazu leider nicht sagen. Klanglich finde ich alles von ihr furchtbar. Nicht nur weil ich die komische kratzige Stimme und nervice Art zu singen überhaupt nicht mag, sondern weil der Mix-Sound alles verkörpert, was ich an modernen Mischungen hasse. Höre gerade wieder in "Hello" rein - großartige Hook, aber klingt völlig verwaschen, anstrengend, flach, ausgedämpft, irgendwie substanzlos und verdreht. Wahrscheinlich auf Kopfhörer optimiert, ich höre ja nur mit geschlossenen Boxen ab. Und klar, ich habe wieder auch die Wandler unter Verdacht.

Hört das noch jemand? Viel Hall aber keine fühlbare Tiefe im Mix. Einfach schrecklich, muss es ausmachen. Die ganze Hardware hat dabei leider nix genützt.

Ich bin ja Pianist und weiß, wie knackig und klar ein gutes Klavier in einem schönen Raum klingt. Dieses wattig-wollige phasige Etwas im Hintergrund der Mischung hat kaum Ähnlichkeit mit dem Klang eines echten Pianos/Flügels. Warum die Wandler? Auf Hans Zimmer Soundtracks oder praktisch allen anderen neueren Aufnahmen klingen Klaviere genauso. Und vielleicht SRC. Wo ist die Definition? Rant over.

Ich finde Adele auch nicht toll, irgendwie gefühlskalt. Natürlich aufwendig und fett gemischt, aber leblos. Man höre sich dagegen mal die frühen Tina Turner Sachen an, da gehts vielleicht ab !

Im Nachhinein muss ich Dir nochmal Danke sagen, daß Du mir zu sehr guten Wandlern geraten hast. Mit den Lake People Teilen bin ich seit 2017 megahappy, hab ein paar gebraucht angekauft. Ein Upgrade auf Lavry Gold wäre das einzige, was jetzt noch in Frage käme ;-) Eine sehr gute Clock holt aus dem F45 bzw. F44 noch einiges raus. Hatte das auch nicht gedacht, aber es funktioniert sowohl in DA und auch in AD. Im Herbst kaufte ich mir gebraucht eine Rosendahl Nanosyncs, das ist eine Wunderkiste. Zu Hause hör ich nur noch F45 mit der Clock, wenn ich CDs höre. Es soll aber auch Wandler geben, die von einer externen Clock unbeeindruckt sind, und kein Unterschied feststellbar ist. Es lebe die Hardware , digital oder analog, oder sogar beides ! ;-)
 
Ich finde rauschen und netzbrummen enorm wichtig für analogen sound. besonders wichtig bei tape emulationen.

Interessanterweise macht Rauschen in der Tat etwas aus, solange es nicht penetrant wird. Den ACME Opticom von PA habe ich immer gerne auf Blues-Voc genutzt, und irgendwann mal spaßeshalber das Rauschen reingedreht. Und sofort stellte sich ein Aha-Effekt ein, den ich von meinem Hardware-Comp ADL 1500 kannte. Den hatte ich aber damals verkauft, da ich dringend Geld brauchte, und ohnehin ITB arbeiten wollte. So war und bin ich dann sehr happy mit dem Plugin. Auf Brummen könnte ich allerdings gut und gerne verzichten.
 
Tina Turner ist ein gutes Stichwort, vergleicht mal das originale Master aus den 80ern von "What's Love Got To Do With It" mit den Adele-Sachen. Sowohl Mix-klanglich als auch produktionstechnisch liegen Welten dazwischen. Die Leute feiern die 80er nicht ohne Grund immer noch.
 
Ach ja, die Lexicon 480 L Emulation von UAD klingt zwar ganz nett... aber für meine Ohren nicht wie das Original. Obwohl, wenn es dieselben Algorithmen sind... klingt m.E. trotzdem nicht so... komisch.
 
Die Leute feiern die 80er nicht ohne Grund immer noch.
Ich feiere nur gute Musik, egal welches Jahrzehnt.

Von der Produktion insgesamt finde ich "The Wall" top, aber aus derselben Zeit gibt es auch so viel Müll dass ich es nicht auf ein Jahrzehnt zurückführen kann warum "The Wall" gut klingt.
Da haben einfach nur die richtige Leute mitgewirkt.

"The Cross of Changes" mag ich auch und auch das ist wieder ein anderes Jahrzehnt.

Also 80er = Voodoo, Esoterik.
 
du zum Beispiel automatisierst doch keine fader schreibst du manchmal.
Nicht falsch verstehe: ich automatisiere ein Gain Tool statt den Fadern.
Die Fader bleiben immer frei.
Das ist der einzige Grund.

Ist halt eine alte Angewohnheit und manche DAWs haben keine VCAs.
 
Tina Turner ist ein gutes Stichwort, vergleicht mal das originale Master aus den 80ern von "What's Love Got To Do With It" mit den Adele-Sachen. Sowohl Mix-klanglich als auch produktionstechnisch liegen Welten dazwischen. Die Leute feiern die 80er nicht ohne Grund immer noch.
Bei Tina Turner spielen reale Menschen und kein Midi. Deshalb klingt es so emotional und packend, und nicht wegen irgendwelcher Wandler etc.

Abgesehen davon ist Hello für mich nicht DAS Vorzeigelied von Adele. Aber bevor ich mit irgendwelcher Technik ankomme, überlege ich erstmal, welche Faktoren für die Produktion den meisten Impakt haben.
 
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Ein Beispiel: es gibt Legenden um die Produktion von AC DC's Back in Black Album, da soll Unglaubliches im Studio passiert sein, nicht zu reproduzieren :-D

und natürlich wurde es analog gemacht

letztlich ist es schlicht Professionalität, eine Ansammlung hervorragender Musiker, Techniker, Produzenten, eine Momentaufnahme im Entstehungsmoment, da gipfelt Jahrzehntelanges Wissen in einem Produkt

nicht analog allein, Künstler/Techniker/Produzent allein vermag es

kein analoges Gear allein macht guten Sound, kein digitales verhindert diesen, es ist in erster Linie der Zeitgeist der produziert, und der war immer die Summe vieler Einflüsse, Erfahrungen, Wünsche usw

im analogen Zeitalter hat man das Mögliche getan, im digitalen geht sehr viel mehr, die Chance sich dabei zu verrennen ist ungleich grösser
 
ich hab mir früher (im analogen Zeitalter) immer Rauschfreiheit und deutlich transparentere Höhen gewünscht für meine Aufnahmen, ich hab beides bekommen und tendiere nun dazu, viel zu spitz zu mischen, weil ich es nun kann :-D

das machen die Meisten im übrigen, und höre ich mir alte Vinyl an, stelle ich fest, das die Transparenz im Vergleich zu heutigen Aufnahmen oftmals fehlt, ist das die analoge Wärme nicht auch, die wir heute anstreben? ;-)
 
Ein Beispiel: es gibt Legenden um die Produktion von AC DC's Back in Black Album, da soll Unglaubliches im Studio passiert sein, nicht zu reproduzieren :-D

und natürlich wurde es analog gemacht

letztlich ist es schlicht Professionalität, eine Ansammlung hervorragender Musiker, Techniker, Produzenten, eine Momentaufnahme im Entstehungsmoment, da gipfelt Jahrzehntelanges Wissen in einem Produkt

nicht analog allein, Künstler/Techniker/Produzent allein vermag es

kein analoges Gear allein macht guten Sound, kein digitales verhindert diesen, es ist in erster Linie der Zeitgeist der produziert, und der war immer die Summe vieler Einflüsse, Erfahrungen, Wünsche usw

im analogen Zeitalter hat man das Mögliche getan, im digitalen geht sehr viel mehr, die Chance sich dabei zu verrennen ist ungleich grösser
AC/DC ist ein gutes Beispiel. Back In Black ist immer noch eine anerkannte (und praktisch unerreichbare) "Messlatte" für guten Rocksound. Aufgenommen in den Compass Point Studios auf den Bahamas, Produziert von Mutt Lange, für die Aufnahmen war Tony Platt zuständig. Tony Platt hat auch hier und da zum Thema "Back In Black" aus dem Nähkästchen geplaudert, ich meine da war auch mal was bei Gearslutz in dieser Q&A-Abteilung. Beim übernächsten Album (Flick Of The Switch) waren AC/DC dann wieder im selben Studio zugange, nur diesmal ohne Mutt Lange, mit Malcolm und Angus selbst als Produzenten. Und mit dem Ziel, daß es rauher und ungeschliffener klingen sollte. Ziel erreicht. In meinen Ohren auch klanglich ein absoluter Klassiker. Flick Of The Switch wurde damals übrigens digital aufgenommen, zu der Zeit (1983) noch was besonderes.
Ich denke, daß viele Sachen aus der "guten alten Zeit" besser klangen als der meiste moderne Kram ist keine Frage von analog oder digital, sondern es spielt der Aufnahmeraum eine große Rolle und die Zeit und Sorgfalt, die man in die Produktion stecken konnte. Da waren die Budgets oft andere als heute, wo alles so billig und schnell wie möglich erledigt werden muß.
 
Da waren die Budgets oft andere als heute, wo alles so billig und schnell wie möglich erledigt werden muß.
das!

und es waren Topleute am Start, da wurde richtig viel Kohle/Zeit/Fachwissen investiert weil es viel zu verdienen gab :)

ich höre seit ein paar Wochen mal wieder die Back im Black im Auto, es ist erstaunlich, wie AC DC die Songs arrangiert haben, es gibt ganze Passagen wo nur Rhythmus-Gitarre und Drums spielen, dann kommt sehr dezent der Bass dazu, der Gesang, dann die GitLeads, usw

und all das funktioniert nur, weil jedes Instrument sehr präzise gespielt, aufgenommen, gemixt wurde
 
und all das funktioniert nur, weil jedes Instrument sehr präzise gespielt, aufgenommen, gemixt wurde

Das hat zwar nicht wirklich mit Hard- vs. Software zu tun, ist aber sicherlich einer der Gründe, warum Musik heute oft zumindest "anders" ist. Von ein paar Ausnahmen abgesehen (Mike Oldfield, Prince und Co.) gab's früher eben eher wenige Einzelkämpfer, die alles selber gemacht haben. Man hatte für jedes Instrument und jeden weiteren Produktionsschritt halt Spezialisten.

Und da muss ich ja nur bei mir selber gucken, wie es hinhaut bzw. eben definitiv eher nicht hinhaut, wenn man alles selber machen will. Ich hab' zwar während des Studiums als Zweitfach Klavier belegt, als Drittfach Gesang, hab' auch mal interessehalber (um das besser programmieren zu können) ein paar Schlagzeugstunden genommen und sogar mal bei einer Band für 2 Gigs am Bass ausgeholfen (fragt mich nicht, wie mir da der Schweiß lief...). Aber unterm Strich bleibe ich Gitarrist (und da ist ja auch noch ganz deutlich Luft nach oben), alles andere überlasse ich dann dem Rechner. Und auch wenn ich selber tatsächlich ziemlich viel einspiele und nicht auf vorgefertigte Patterns zurückgreife, so wird dann eben doch quasi komplett durchquantisiert und alles nachbearbeitet. Ich habe abgesehen von Gitarren noch nie einen einzigen kompletten (also in einem Rutsch durch den Song) oder gar First Take hingelegt.
Fängt ja schon beim Arrangieren an. Klar, ich kann per MIDI-Editor meine Drums. Bässe und Pianos passend nachbearbeiten, aber ich kann die niemals zum Ausprobieren so spielen, wie sie vielleicht auch mal sein sollen. Auch habe ich gar nicht den technischen Fundus, da Sachen, die ich gerne von Drummern, Bassisten und Pianisten höre, auch nur halbwegs anzuchecken.
Ferner fehlt bei der Schichttortennummer jegliche Art von Interaktion, was alleine schon das dynamische Zusammenspiel unfassbar schwer macht (ist bei gewissen Stilen natürlich egal, bei der Art Musik, auf die ich stehe aber eben nicht).
Und dann kommt eben noch der technische Aspekt dazu. Wie Gitarren für mich klingen sollen, weiß ich so ungefähr (erneut ist aber auch da selbst nach all den Jahren noch Luft nach oben), aber was hab' ich schon für 'ne Ahnung, wie ein geiles Rhodes sein muss? Oder wie man auf welche Snare haut? Genau, nicht den leisesten Schimmer hab' ich davon - also zumindest nicht von "innen", also über jahrelange Erfahrung.
Und über's Mixen wollen wir dann gar nicht erst reden.

An sich ist das übrigens irgendwie auch Hardware vs. Software. Ein Steve Gadd ist eben Hardware, EZ Drummer nicht.
 
AC/DC ist ein gutes Beispiel. Back In Black ist immer noch eine anerkannte (und praktisch unerreichbare) "Messlatte" für guten Rocksound.
Welche Version? Ich denke da muss man aufpassen, denn es gibt mindestens drei Remaster mit deutlich verbessertem Sound als die ursprünglichen Pressungen. Eine 1994 Germany Remaster, 1995 Australia Remaster, 2004 USA Remaster DualDisc....
Die klingen dann schon "moderner" in der Transparenz, im Bassbereich, in der Breite und vor allem natürlich auch in der Lautheit.
Und macht ja auch schon einen Unterschied, ob du Vinyl, CD, oder was auch immer hörst. Von den früheren AC/DC Alben will ich gar nicht erst anfangen. Da genügt es nicht den Volumeregler aufzudrehen, um vom deutlichen 70er Jahre Touch wegzukommen.
 
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