Grundsätzliches mal zum Pool.
Dieser ist der EINZIGE Ort in einem Cubase-Projekt, der RELATIV zum Projekt existiert. Per default liegt der Medienordner (Audio) parallel zum Projektfile.
Durch den relativen Pfad im Projekt ist der komplette Song portabel und vor allem OS unabhängig, was mir sehr wichtig ist. Meine Einstellung ist so, dass alle importierten Medien in den Pool kopiert werden, da ich sonst die Portabilität verliere.
Exportiere ich z.B. einen Snapshot eines Songs in den Pool hinein, kann sich das a) mit einer bereits vorhanden Datei ins Gehege kommen und b) die Suche nach dem Snapshot in einem Ordner mit z.B. 500 Dateien müssig sein. Hätte man jetzt die Möglichkeit, innerhalb des Pools so einen Snapshot im Ordner "Snapshots" abzulegen wird das a) aufgeräumter und b) Cubase wird diesen Snapshot immer kennen, egal an welcher Stelle, egal ob unter OSX oder Win auf Grund des relativen Pfads zum Pool IMMER wiederfinden.
Aus meiner Sicht wird davon der bisherige Workflow von Cubase-Usern, die ihre Mediendateien über ihr System verteilen (müssen) oder auf bereits in anderen Projekten verwendete Medien zurückgreifen, nicht betroffen, es erhöht lediglich die Flexibilität.
Ich sehe in den virtuellen Ordnern keinen Vorteil, zumal sich Cubase beim Export in den Pool, wie ich schon schrieb, selbst im Wege steht. Aber ja klar, werden manche sagen, was ist mit den Takenummern? Also blabla_01, blabla_02, usw. Hm, ne, nicht wirklich ein Grund, wenn man da mal genau drüber nachdenkt. Ich würde nie auf die Idee kommen, auf der Festplatte selbst im Pool rumzufummeln, heraus kopieren jedoch schon.
Und jetzt nochmals zum setzen des Aufnahmeordners.
Diesen "merkt" sich Cubase als ABSOLUTEN Pfad. Als Aufnahmeziel kann ich sogar einen physikalischen Ordner innerhalb des Pools angeben. Öffne ich das Projekt auf einer anderen Maschine, wird das bereits aufgenommene Material auch erkannt, egal ob unter OSX oder Windows oder einfach nur auf einem anderen Rechner mit gleichem OS. Möchte ich jetzt aber in der gleichen Spur etwas aufnehmen, zieht auf einmal der absolute Pfad, den sich Cubase gemerkt hat. Also muss man den ändern und öffne ich das Projekt auf einer anderen Maschine, muss ich diesen für eine weitere Aufnahme wiederum ändern usw. usf.
Aber egal. Flexibilität im Projektmanagement ist nicht sehr populär, da die meisten vor EINER Maschine hängen und dort alles bearbeiten.
Ach, dann komme ich gleich mal wieder zum nächsten Punkt, der sich, was Wunder, um die Pfade dreht
Aus Cubase heraus ist es möglich, nach einem Export Wavelab zu starten und dort das File zu bearbeiten, mastern, whatever. Wunderbar! Ja, es gibt sogar eine Funktion, wenn man das Projekt wieder in Cubase bearbeiten möchte. Klasse! Funktioniert perfekt!
Öffne ich die Audiomontage auf einer anderen Maschine, kennt Wavelab auf einmal das Projekt nicht mehr, obwohl RELATIV zur Montage alles vorhanden ist. Hier krankt es auch in Studio One mit seiner Projektseite (es sei denn, es ist mittlerweile geändert), dort kann ich allerdings das Projekt neu verlinken, was in Wavelab nicht geht, zumindest nicht in Elements. Speichere ich jetzt die Audiomontage und öffne diese auf der ersten Maschine, bleibt der Link kaputt. Damit ist für mich diese Cubase/Wavelab-Verlinkung nur ein Gimmick. Mal wieder nicht zu Ende gedacht.
Und wer jetzt gleich wieder nach Ordnung halten schreit
, sollte sich einmal vorstellen, wie denn ein Laufwerk C: auf einem Mac-Rechner zustande kommt oder ein "/" auf einem Windows-System. Garde unter den Aspekten, die ich oben versucht habe zu erläutern.
