Welches Mic-Preamp für Vocals ?

Beimir ist's grade andersrum, wenn ich Atmer mit ner Angel aus knapp anderthalb Metern aufnehme frag ich mich wozu es preamps mit 54db gain gibt. Da fehlen ja so knapp 20


Dann müssen die atmenden Atmer 20dB lauter atmen :girlp: In welchem Kontext machst Du das ?

Das macht man*frau so beim Filmton!
Ja genau, Nachsynchron (adr) für originaltöne z.b. Atmer sind sowas was im Schnitt manchmal unwiederbringlich verloren geht und das erste was in umgebungsgeräuschen flöten geht. Und bei deutsch auf Fremdsprach-synchron muss man jeden Atmer neu machen, besonders in Szenen wo gerannt wird, stehengeblieben, geflüstert, geweint usw. Hat man dann mal takes wo man viel gain braucht, takes wo man wenig gain braucht und takes wo man viel mit arbeitet.
 
Beimir ist's grade andersrum, wenn ich Atmer mit ner Angel aus knapp anderthalb Metern aufnehme frag ich mich wozu es preamps mit 54db gain gibt. Da fehlen ja so knapp 20

Hörspielproduktion? :D
+25db Gain vorm Gitarrenamp
:D
Kenn ich. In den Zeiten, wo viele Mikrofone keinen Pad haben, wird’s bei mir auch manchmal eng, in die falsche Richtung.
Am V672 reichen bei diversen Mikrofonen am lauten Amp die drei Impedanzstellungen nicht mehr aus, nicht zu clippen. Einen Pad hat er nicht.

Oft klingen die Pads auch nicht so gut... manchmal ist es besser, die Pads nach Möglichkeit nicht zu nutzen ;)
 
Oft klingen die Pads auch nicht so gut... manchmal ist es besser, die Pads nach Möglichkeit nicht zu nutzen ;)
Jo, manche Sorten schlucken bös die Höhen wech.

serveimage
 
Ja sollte man immer testen und gucken, ob man was verliert. Ich nehme immer bei minus 12 dbfs auf. Also recht laut. Meistens komme ich ohne Pad klar.
 
Beimir ist's grade andersrum, wenn ich Atmer mit ner Angel aus knapp anderthalb Metern aufnehme frag ich mich wozu es preamps mit 54db gain gibt. Da fehlen ja so knapp 20


Dann müssen die atmenden Atmer 20dB lauter atmen :girlp: In welchem Kontext machst Du das ?

Das macht man*frau so beim Filmton!
Ja genau, Nachsynchron (adr) für originaltöne z.b. Atmer sind sowas was im Schnitt manchmal unwiederbringlich verloren geht und das erste was in umgebungsgeräuschen flöten geht. Und bei deutsch auf Fremdsprach-synchron muss man jeden Atmer neu machen, besonders in Szenen wo gerannt wird, stehengeblieben, geflüstert, geweint usw. Hat man dann mal takes wo man viel gain braucht, takes wo man wenig gain braucht und takes wo man viel mit arbeitet.

Da kommt die neue Generation an Fieldrecordern mit 32bit float dual ADC einem entgegen. Da ist es quasi egal, wie man pegelt. ZB. der neue Zoom f6 oder die neue Sounddevices Mixpre II serie.
 
Genau. Das zoom f6 hab ich ganz fest im Kopf verankert als Gerät das ich mal brauche. Hoffentlich schafft es die Technik auch irgendwann in konventionelle Desktop Interfaces oder besser noch in sowas wie das rodecaster pro, das wäre eine schöne komplett Lösung
 
Der Fieldrecorder wäre nett in meinem Smartphone... ;)
 
Ich unterstütze die Empfehlung bei Arnd digitalaudioservice einfach ein paar seiner Empfehlungen auszuprobieren.
Da bekommt man dann einen direkten und vergleichbaren Überblick was mit den Preamps geht.
Oft packt Arnd einen A-Designs P1, einen BAE 1073, einen Electrodyne 501 oder einen BAE 312a etc. mitrein, alles Preamps die auf ihre Weise "färben".
Hier solltest Du eher im Vorfeld entscheiden, wäre das 500-Format eine Alternative oder möchtest Du Rack-Geräte bz. Standgeräte mit eigenem Netzteil.

Die Kollegen haben die Gründe ,warum ein Preamp nochmal eine klangliche Schippe draufpackt gut beschrieben.

Für die Wahl behalte folgendes im Hinterkopf

Die o.g. Modelle und viele andere lassen sich in grob in 4 Klangdesign-Kategorien einteilen:

1. Sehr clean und ohne jedwede Färbung
Grace Design, Lake People etc.
Klingen sehr sauber, aber auch nicht so flach oder dünn wie manche Interface Preamps bspw. ältere RME-Preamps (Fireface UC bspw).
Diese sind übertragerlos, und verstärken nur, und verschreiben sich der Devise "Draht mit Verstärkungsfaktor" ;)
Für mich persönlich im weiten Umfeld des Alternative/Indie/Pop/Rock/Metal etc. Umfeld, sind
mir die zu neutral klingend.

2. Cleane Preamps aber mit leichter Färbung, oft schreibt man hier auch, dass sie zwar clean sind aber musikalisch klingen.
A- Design P1 und Pacifica, ADT TM101
Den Telefunken V672a sehe ich gerade noch hier in dieser Kategorie, er geht schon in Richtung mehr Farbe, aber ohne in der Stereomitte zu fokussieren oder zu dick in den Tiefmitten zu sein.
Bei diesen Preamps hat man den Vorteil dass das Signal schon toll klingt, und weitere Färbung im Mittenfeld gut von der Hand gehen.
auch sind die Signale bei all den genannten Kandidaten "schnell", da ist nix verdickt oder verschwommen.
Da sind meine heimlichen Favoriten, die gehen immer, weil das Signal super gut geformt ist und dennoch nicht zu stark in eine bestimmte Klangrichtung geht.

3. Neve Preamps und Klons der alten Neve Preamps oder ähnlichen Preamps
Hier gibt es unter den Klons auch Unterschiede.
Aber allen ist gemein, Andickung des wichtigen Mittenbandes und smoothe Höhen.

Wichtig:
Es gibt Neve Preamps oder Klons mit den Sowter oder Marinair Übertragern, diese sind aus meiner Sicht die wahren Neve-Klons, denn da ist der typische Neve (Marinair wurde ursprünglich verbaut) Klang und das Signal ist immer noch "schnell".
Neve Klons mit Carnhill Übertragern erklingen in der regel, nicht immer, "langsamer".
Da kommt auch ein etwas der negative Punkt, dass das Signal etwas schwammig klingt.

Nutze ich neben Kategorie 2 auch hauptsächlich, wenn man fette Vocals haben will, die aus dem MIx herausstechen, hier wird man fündig.

Sehr preiwert und empfehlenswert:
GA PRE-73 Premier (nicht den normalen PRE-73, lohnt sich nicht).
Klingt ungemein gut, nur in den Höhen muss er sich teureren Preamps geschlagen geben, nicht so smooth
Smooth und fokussierend in der Stereomitte: BAE 1073dmp, MP etc.
Sehr smooth, "sahnig" und weniger fokussierend der BAE 1073 und 1084 etc.
Nachteil die BAEs sind sauteuer mittlerweile.
Hier würde ich auch den 501 von Electrodyne einordnen.
Vorsichtig, der macht im Moment der Aufnahme von Vocals "süchtig".
Gerade als Sänger will man den sofort haben, aber der ist mir persönlich etwas zu cremig und dick mit dem Nachteil, das Signal setzt sich im Mix nicht so durch

4. API Preamps und deren Klone
Schneller Preamp, der auch gerne knackig klingt, ideal für Drums und eGuitar.
Wird auch gerne mal für Vocals eingesetzt.
BAE312a und API 512 etc.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ein sehr guter Preamp einiges noch auf dem Signal bewirken kann, gerade bei Gesang oder Sprache.
Sehr wichtig ist auch, die getesteten Vocalsignale IM Mix erklingen zu lassen.
Hier erlebt man wahre Wunder, während ein E501 gerne dann im Mix untergeht, strahlen P1, Telefunken V672a oder BAE 1073 jeder auf seine Weise!

Oft ist es auch so, wenn man die richtige Kombination (Mikro/Preamp) gefunden hat, gar nichts mehr am Signal in Sachen EQ machen muss.
Das ist schon toll das dann weiter zu mischen, passende Komps drauf, und Room/Plate/Reverb und fertig ist die Laube.
Aber auch weiteres Sounddesign zu betreiben im Sinne von, ich gebe noch etwas Saturation drauf oder Modulation, das lässt sich alles ohne PRobleme verwirklichen.

Noch ein Punkt:
Keine Frage mit geschicktem EQ, Kompression, Preampsimus kann man viel erreichen, aber diese klangliche Qualität eines tollen Preamps, an die kommt man nicht.
Und das darf man auch nicht verschweigen, ich kenne keinen Toningenieur, weder professionell noch semi-professionell, der ein Mikro für Vocals am Audioinface betreibt, wenn er einen der o.g. Preamps im Hause hat ;)

Die Preamps meines RME Interfaces sind seit vielen Jahren arbeitslos, da geht kein Signal mehr drüber ;)
Sehr gute Beschreibung.

Echten Mehrwert habe ich selten in diesem Forum gefunden.

Für mich also API und Electrodyne...
 

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