Paket 7/8 : ich sach da nix mehr zu.
Harry SH
Minus: Jeweils im Sinha-Part gefällt mir die Tempo-Verdopplung der Drums nicht und auch mit der Betonungsverschiebung von Sinha habe ich Probleme. Mir scheint das dann in Verbindung mit den Akkorden irgendwie verschoben und auseinandergelaufen.
Plus: Satter Sound mit einem coolen Bass. Toll gespielte Drums. Gutes Sax-Solo. Mega gutes Gitarrensolo ab 2:49, stark. Gitarren-Einsprengsel ab 0:32, cool gemacht. Auch das Keyboardsolo ab 3:10 ist ideenreich gespielt, leidet aber in meinen Ohren ein wenig unter dem Allerweltssound.
Fazit: Klasse Stück mit sehr viel Können an den Instrumenten. Der Bass brilliert, die Drums, die Soli, alles sitzt, variiert, spielt coole Läufe und sprüht vor Spiellaune. Spieltechnisch meisterhaft. Der Mix oder die Soundauswahl, irgendwie ist der Sound insgesamt nicht optimal. Und für mich hapert es ein wenig in Sachen Spannungsaufbau. Der eine oder andere abgedrehte Akkord, oder ein einprägsames Leitmotiv irgendwo, das hätte dieser Nummer noch zusätzlichen Popglanz verliehen. Aber macht auch so eine Menge Spaß zu hören, stark gespielt.
Dekster
Minus: Das Ende wirkt etwas uninspiriert auf mich. Auf die gesamte Länge fehlt Abwechslung, die Harmoniefolge wiederholt sich zu oft, ein Zwischenpart mit anderen Akkorden wäre da gut gekommen.
Plus: Verschiebung der Vocalbetonung geht fast an allen Stellen auf. Sehr cool den Gesang mal so zu hören. Tolles Vocalarrangement ab 3:02, schöne zweite Stimme. Die Drums und der Bass-Synth sind für mich schon die halbe Miete, klingt einfach zeitlos gut.
Fazit: Fast das genaue Gegenteil von Harry SH. Nicht so verspielt und nicht so viel Virtuosität an den Instrumenten, aber sehr viele tolle Sounds und hier klappt es fast genial mit der Vocalverschiebung, auch im Sinha-Teil. Insgesamt etwas monoton aber ich mag solche Synthiemusik einfach, klingt schön.
VirtualAnt
Minus: Sinha-Part (ab 3:00) klingt ein bisschen schief, die Akkorde stimmen auch nicht immer ganz dazu (obwohl sie für sich genommen klasse sind).
Plus: Erstklassige Soundspielereien, so etwas könnte ich stundenlang hören, besonders gefallen mir die abgedrehten Flächensynthies (z.B. ab 2:10). Die gewagten Akkorde im Refrain finde ich gut, unerwartet und ideenreich.
Fazit: Erinnert mich ganz entfernt an solche schrägen Bands wie Japan oder Ryuichi Sakamoto (habe ich gerade nachgeschlagen) aus den Achtzigern. Tolle Sounds und immer weit weg vom konventionellen, erwartbaren nächsten Schritt. Eine etwas schräge aber gerade deswegen sehr gelungene Nummer.
Dodo_i
Minus: Arrangement zu spärlich, da hätten ruhig Instrumente dazukommen dürfen, schmissige Hiphop-Drums und ein paar Synthie-Sachen, wie bei den Prinzen zum Beispiel.
Plus: Witziger Text mit köstlicher Pointe am Schluss. Insgesamt eine irrsinnige Idee, toll gerappt. Das Hecheln, die Vocalschnippsel der Mädels, auch mehrstimmig, alles sehr einfallsreich.
Fazit: Sehr originell und das was da ist ist gut umgesetzt. Wenns nicht so unfertig wäre und das Restarrangement nicht fehlte, würde ich hier sofort die Max-Points ziehen. Oder nur 6 oder doch 9? Oder 6? Erstklassig.
KascheK
Minus: Im Arrangement vielleicht eine Spur zu zurückhaltend manchmal, die Gitarren hätten noch einen Tick dreckiger spielen dürfen, die Drums noch mehr gekonnte Breaks bringen können und vielleicht auch hier und da mal weniger konventionelle Akkorde.
Plus: Tolle Gitarren und starke Drums. Geniales Solo-Battle. Schöne Stelle bei 3:25 wenn der Bass sozusagen auch Stop ruft und es dann noch ein verhaltenes Outro gibt. Meine Lieblingsstellen bleiben aber die genialen Drumrolls bei 1:28 und bei 2:11.
Fazit: Sehr schöne Rock-Nummer, klasse gespielt mit top Solo und Drums in Höchstform.
malt30
Minus: Perfekter Funk ist genrebedingt natürlich kein Pop, und das wäre hier mein einziges Haar in der Suppe: keine überraschenden Pop-Harmonien, kein ausgewiesener Refrain als Höhepunkt eines Spannungsbogens, kein wiedererkennbares, eingängiges Motiv (vielleicht am ehesten noch der gelungene Sax-Unisono-Abschluss des Refrains).
Plus: Besonders schöner Groove z.B. ab 0:28. Orgelsolo einfach genial ab 2:41. Saxophon-Solo ab 3:02 auch sagenhaft. Alles was die funky Gitarre macht ist genial. Auch die Drums sind absolut in Spiellaune, präzise aber cool und jeder FillIn kommt perfekt.
Fazit: Jedes einzelne Instrument lässt mich Hobbymusikant mit den Ohren schlackern: virtuos, cool, super. Und im Team hört sich das ganze höchst stimmig an. Absolut herausragend. Ich kann dem Ding wirklich nur vorwerfen, dass es extrem funky und nicht so poppig ist. Und ich ziehe gleichzeitig alle meine Hüte vor so viel versammeltem Können und weil es so funky ist. Der Kritiker aus der ersten Reihe hat recht: das ist ja grauenhaft (für die Wettbewerbs-Konkurrenz).
Jetzt noch mal die Ohren hängen lassen zum Ausruhen, dann morgen der Endspurt mit dem letzten meiner Pakete und schon bin ich durch, durch den längsten, qualvollsten, abwechslungsreichsten und musikalisch ergiebigsten Voting-Marathon meiner armseligen Existenz. Ich beneide alle, die es längst geschafft haben. Ich will ja nicht weinerlich wirken, aber der "Zero G Nu Metal"-Preis ist für mich als Entschädigung ja wohl das mindeste, was das Schicksal an Wiedergutmachung leisten sollte. Und mit den Samples mache ich dann einen Death-Metal-Song mit dem Titel "Remix in Hell" zum Abreagieren. Ich mein ja nur. Und sonst gehts mir gut.
