Paar Gedanken zur Technik

[John_Lennon]

bestehe aber auch nicht kategorisch auf "handgemacht", war eine naive Sehnsucht der Metaller aus den 80ern ist - als Gegenetwurf zum Plastikpop.

Da muss ich dir leider weh tun:
Gerade der Metal aus den 80ern bestand fast ausschließlich aus Samples und auch live wurde wild getriggert. Und die Sounds waren auch oft die Gleichen, die auch bei Tears for Fears oder Depeche Mode benutzt wurden.

Der sog "Plastikpop" war insofern authentischer als der Metal damals.

 

[Loop_Breaker]

Lese immer wieder im Forum was von 5GHz CPU`s, übertakteten Rechnern, zig Kerne usw. und frage mich "Brauch ich das?"....

Das mit entsprechender Software, dürfte wohl der feuchte Traum eines jeden Komponisten/Liedermacher (k.A. wie man das nennt) sein. (composing, sounddesign, mixing, mastering in "einen Schritt", ist zwar von der Produktivität wahrsch. nicht das Beste, aber zum herumprobieren und experimentieren saugeil...)

Für mich war die Überlegung: Kauf ich mir richtig geile Hardware Synths/Workstation (wobei ich mich nicht bis heute entscheiden könnte) e.t.c. oder einen affengeilen Blechtrottel e.t.c. und tu mir Software (für das Geld wo man EINEN ordentlichen HardwareSynth bekommt, kann man sich schon einiges an Software zulegen...) an... Hat zwar viel Nerven gekostet, aber will jetzt nicht mehr weg von diesen Konzept...
Wenn ich nachhause komme, schalte ich den Computer ein, geh aufs Klo und wenn ich zurückkomme kann ich schon Klavierspielen e.t.c., weil alles so eingerichtet ist...
Die Vorteile von ITB sind halt schon extremst praktisch...
Bei meinen 8x 3GHZ i7 (5960X) stoß ich aber leider auch schon immer wieder an die Grenzen (seit ich mir Nebula gegönnt habe^^), aber bin schon erstaunt was der Rechner so mit 32Sampels alles schafft...
Schon geil, sich z.B. mit mehreren Synths einzelne Klänge zu layern ohne es in AudioSampels bannen zu müssen...

 

[muffy]

bestehe aber auch nicht kategorisch auf "handgemacht", war eine naive Sehnsucht der Metaller aus den 80ern ist - als Gegenetwurf zum Plastikpop.

Da muss ich dir leider weh tun:
Gerade der Metal aus den 80ern bestand fast ausschließlich aus Samples und auch live wurde wild getriggert. Und die Sounds waren auch oft die Gleichen, die auch bei Tears for Fears oder Depeche Mode benutzt wurden.

Der sog "Plastikpop" war insofern authentischer als der Metal damals.

Kein Thema, ich hatte gedacht, dass damit hinreichend klar geworden ist, dass diese Handgemacht Nummer eben eine Illusion war. Ich hatte ursprünglich einen längeren Post geschrieben, bei dem ich noch geschrieben hatte, dass die Metal Bands im Grunde mit den gleichen Mitteln gearbeitet haben und blöd gewesen wären, hätten sie den Stand der Technik nicht eben für sich nicht genutzt. "Sogar" das heilige Black Album hat ein SNR Sample - und da wurde auch nicht unbedingt ein Geheimnis draus gemacht.

 

[John_Lennon]

@muffy da hatte ich dich wohl falsch verstanden.

Ja, Metallica war eine der Bands, die auch live getriggert haben, ich habe mal vor gefühlten 100 Jahren auch mal einen Bericht über die damalige Technik gelesen, mit der es live gemacht wurde. War glaube ich aus den Überresten von Linn hervorgegangen, aber ich komme um's Verrecken nicht mehr auf Namen von dem Gerät.

Ein Bekannter hat in den frühen 90ern mal als Stagehand in Frankfurt gearbeitet und durfte Phil Collins Drumset schleppen. Er war selbst Drummer und hat sich mit dem Drumtech unterhalten. Die haben damals für die markantesten Songs mit Kontaktmikros auf den Fellen gearbeitet und den Sampler getriggert (ich meine, das wäre auch AMS gewesen). Der Gated-Reverb in den Livekonzerten war daher gar kein Hall, sondern ein Sample von der Studio-Aufnahme.
Allerdings waren weite Teile des Konzerts nach Aussage meines Kumpels nicht getriggert, sondern nur das abgenommene Kit. Collins hatte ja auch viele Songs, die gar nicht den großen Room-Sound hatten. Die waren dann ganz normal abgenommen.

 

[muffy]

Der Gated-Reverb in den Livekonzerten war daher gar kein Hall, sondern ein Sample von der Studio-Aufnahme.

Ich habe mal diesen "Gated Noise Trick" nachgebaut. Das kommt je nach Style auch ganz gut.

 

[norbi]

Ein Problem ist, wenn man gerne mit der Technik herumspielt (und dann auch noch hier im Forum aktiv ist ), dass man zu wenig Zeit mit der wirklichen Arbeit (Musizieren, Komponieren, Produzieren...) verbringt. Man schiebt die eigentliche Arbeit immer wieder auf. Wurde hier schon einmal genannt und heißt prokrastinieren...

 

[birdseedmusic]

Moin

Bei Maschine gibt es ein ziemlich geniales Sound-Such-System. Alle Presets von Native Instruments Plugins sind in einem übergreifenden Kategoriensystem geordnet. Suche ich also eine digital klingende Bassdrum, kann es sein, dass ich nacheinander Samples, DrumLab oder irgendein abgefahrenes Reaktor Preset vorgesetzt bekomme. Das Geile daran: Ich mache mir keine Gedanken, wo der Sound herkommt oder wie viel CPU er benötigt, sondern bewerte ihn nur nach dem, wie es klingt. Das funktioniert natürlich nicht, wenn man die Performance eines VSTi als Maßstab der Dinge nimmt.

Mit einer ausreichend leistungsfähigen CPU muss ich mir keine Gedanken mehr um Performance machen, sondern kann aus dem Vollen schöpfen. Klar kann man sein Setup um CPU-Ersparnis herum aufbauen, aber das ist ja ein unnötiger und rechercheaufwendiger Lernprozess für jemanden, der "einfach nur" Musik machen will.

Schön finde ich, dass moderne CPUs deutlich weniger Hitze pro MHz erzeugen. Ich nutze für Livegigs ein schlankes Tablet, was früher unmöglich gewesen wäre. Und ich kann auf Notebooks fette Produktionen fahren, für die ich früher ein Desktop-Rechner in den Proberaum hätte schleppen müssen.

lg
bird

 

[recording-man]

Aaaaber da wurde kein Replacement betrieben sonder eine echte Snare gegen ein Pad ausgetauscht.

to replace - austauschen

Da betreibst du aber jetzt etwas Semantik. Mangels Nährwert für unsere Forenkollegen schlage ich vor, diesen Austausch via PM fortzusetzen.

Mann, Mann ... was hab ich diese Platte damals rauf- und runtergehört. Die Snare hier geht wirklich gut ab. Ist mir seinerzeit nie aufgefallen. Danke, musss ich wieder mal auflegen. Genial.

Hör dir gleich mal danach Images & Words an...

Ähm ich weiss was replace heisst. Unter Drumreplacement verstehe ich das komplette Schlagzeug in Midi umwandeln, mit Samples befeuern und bis zum Erbrechen rum editieren, wie es hier von so manchen Helden fabriziert wird. Da könnt man grad meinen diverse Leute können keine Drums mischen.

 

[recording-man]

bestehe aber auch nicht kategorisch auf "handgemacht", war eine naive Sehnsucht der Metaller aus den 80ern ist - als Gegenetwurf zum Plastikpop.

Da muss ich dir leider weh tun:
Gerade der Metal aus den 80ern bestand fast ausschließlich aus Samples und auch live wurde wild getriggert. Und die Sounds waren auch oft die Gleichen, die auch bei Tears for Fears oder Depeche Mode benutzt wurden.

Der sog "Plastikpop" war insofern authentischer als der Metal damals.

Ähm wiebitte...??? Schon mal Venom, Warfare, Hellhammer oder auch die ersten beiden Maiden, alte Judas Priest oder auch manowar gehört...??? Da wurde aber mit Sicherheit nix getriggert! Abgesehen davon glaube ich nicht dass ein normales Drumkit zu der Zeit Triggerbar war, sonst hätte es nicht diese schmucken Bienenwaben Flippers Edrumkits gegeben...

 

[musicdevil]

Mit einer ausreichend leistungsfähigen CPU muss ich mir keine Gedanken mehr um Performance machen, sondern kann aus dem Vollen schöpfen.

Das ist doch aber genau so ne Unsitte. Was will man mit zb. 1000 Bassdrum-Samples, die man erst noch alle durch hören muss?
Du wühlst in all deinen Presets nach nem geeigneten Bass, während ich genau weiß wo ich meine gute BD finde und womit ich den Bass schraube. Kenne Leute die haben für ein VSTi über 100 Soundbänke a 100? Sounds, das ist doch verrückt...
Schon rein rechnerisch bei einem Output von sagen wir mal einem Song pro Monat kann man sich ja in etwa ausrechnen, was man wirklich braucht und was nicht.

Früher hast vielleicht einen Synth (Hardware) für zb. 2000 DM gehabt, dazu ne Drummaschine, eventuell noch nen Sampler und ab gings. War doch aber nicht schlechter und oft sogar produktiver/kreativer.
Ich hab das Gefühl, dass Musik oft mit den steigenden technischen Möglichkeiten auf Deutsch gesagt immer beschissener klingt und daher die Frage nach dem Mehrwert. Vermutlich spielen auch viele einfach nur mit den modernen Sachen rum und musikalischer Output gleich Null, ist natürlich auch legitim.

 

[Hyp]

Das ist doch aber genau so ne Unsitte. Was will man mit zb. 1000 Bassdrum-Samples, die man erst noch alle durch hören muss?

Das läuft über Attribute, die weist man den Sounds einmal zu, und dann sucht man später nur innerhalb der Sounds der gewünschten Eigenschaften.

 

[deydi]

Naja 100x1000 Sounds sind schon gut.

Mann hat nich immer Lust oder den Plan, den gewünschten Sound hinzubekommen, außerdem hat man so super Inspiration, denn da gibt's nun Mal auch sounds, da würde hier KEINER in 100 Jahren drauf kommen ihn zu machen ^^

 

[SoulFrontier]

Ich hab das Gefühl, dass Musik oft mit den steigenden technischen Möglichkeiten auf Deutsch gesagt immer beschissener klingt und daher die Frage nach dem Mehrwert. Vermutlich spielen auch viele einfach nur mit den modernen Sachen rum und musikalischer Output gleich Null, ist natürlich auch legitim.

Der Gedanke dahinter, sich zu limitieren um die eigene Kreativität nicht im Nirvana von Software und Sounds zu begraben, ist ja auch richtig

A fool with a tool is still a fool. Lieber wenige und von mir aus alte Werkzeuge richtig und hundertprozentig beherrschen als Tausende Plugins und VSI-I sammeln und doch nicht wissen was man damit wie machen kann.

Is schon recht devil!

Das ist aber Binsenweisheit und bedarf keinerlei Erwähnung geschweige denn seitenlanger Diskussion. Deshalb brauch man j keinen Thread aufmachen, da gibt es nix zu diskutieren.

 

[gyn]

... da gibt es nix zu diskutieren.

Vielleicht bringt es den einen oder anderen ja mal zur Besinnung.

 

[musicdevil]

Das ist aber Binsenweisheit und bedarf keinerlei Erwähnung geschweige denn seitenlanger Diskussion. Deshalb brauch man j keinen Thread aufmachen, da gibt es nix zu diskutieren.

Mich interessiert wirklich wie da Andere drüber denken. Und vielleicht hab ich es noch nicht verstanden, aber so ne wirkliche Erklärung, warum Manche immer das Neueste "brauchen", gabs noch nicht, oder? Nur weil man es sich leisten kann usw.?
Gabs schon jemanden der gesagt hat "Ja, meine Musik ist mit den wachsenden technischen Möglichkeiten deutlich besser geworden"?
Man arbeitet verschwenderischer, aber wirklich besser? Kratzt auch bissel an der Thematik "Wegwerfgesellschaft", oder?
Will gar nicht damit anfangen, dass man die gesparten 2000? Euro ja auch mal sozial denkend sinnvoller einsetzen könnte, als in nen Rechner und Plugins zu investieren, die dann am Endresultat nicht mal was ändern.

Vielleicht bringt es den einen oder anderen ja mal zur Besinnung.

Ja, auch irgendwie in dem Sinne.

 

[gyn]

Gabs schon jemanden der gesagt hat "Ja, meine Musik ist mit den wachsenden technischen Möglichkeiten deutlich besser geworden"?

Tja, genau das wollen uns die Plugin-Hersteller ja immer weismachen. Das sich das aber jemand eingesteht, das es nicht so ist, darauf kannst du lange warten.

 

[John_Lennon]

Da wurde aber mit Sicherheit nix getriggert!

Woher weißt du das?

Abgesehen davon glaube ich nicht dass ein normales Drumkit zu der Zeit Triggerbar war, sonst hätte es nicht diese schmucken Bienenwaben Flippers Edrumkits gegeben...

Das ist keine Frage des Glaubens, sondern des Wissens. Ich weiß, dass es möglich war, denn ich war damals dabei. Ich habe dir außerdem in meinem Posting gleich mehrere Verfahren genannt, mit denen das gemacht wurde. Die natürliche Reaktion darauf wäre gewesen "oh, das ist interessant, damit muss ich mich mal beschäftigen." Ich gebe zu, "ich glaube dir nicht, du lügst" war jetzt nicht die Reaktion, mit der ich gerechnet hatte.

Da könnt man grad meinen diverse Leute können keine Drums mischen.

CLA und Bob Clearmountain gefällt das.

 

[musicdevil]

Das sich das aber jemand eingesteht, das es nicht so ist, darauf kannst du lange warten.

Jo und genau deswegen auch die Diskussion. Ich hab es mir eingestanden, ich habe für mich erkannt, dass ich nicht die neuesten Rechner, auf keinen Fall die neuesten Plugins und schon gar nicht die super "Analog Emulation" brauche, dass dies sogar ziemlich unsinnig ist und mich sogar kreativ aufgrund der "zu vielen Möglichkeiten" beschränkt, obwohl es doch anders sein müsste. Dadurch wird mein Output nicht besser, ich werde kein besserer Musiker usw. Ich will da niemanden umstimmen, missionieren, soll jeder nur mal drüber nachdenken.

 

[deydi]

Ich werde nicht ganz schlau aus der Diskussion, auf was wollt ihr den nun raus?

Sollte man nicht seine eigene mukke machen, und nicht auf andere schauen ?

Das hier Kommt mit aufs gleiche raus, wie die Frage des THs...

 

[musicdevil]

Ich werde nicht ganz schlau aus der Diskussion, auf was wollt ihr den nun raus?

Dass zb. Du mal wieder was lernst und von den Erfahrungen Anderer (wie zb. von meinen) profitierst
Du brauchst weder den neuesten Rechner, noch die neuesten DAWs/Plugins/Librarys/Samples...um gute Musik zu machen.
Wenn du dein Geld verbraten magst, darfst du das natürlich, aber wäre gerade auch in deinem Fall eigentlich unnötig.
Hast du Kohle übrig, kauf deiner Oma ne schöne Heizdecke für den kommenden kalten Winter, oder noch besser spendiere mal nem Obdachlosen ne heiße Suppe und ne Wurst u.ä. Danach wirst du vermutlich nen besseres Gefühl haben, als nach nem Plugin Kauf.