hallo, nach jahren mal wieder hier.
ich spreche auch, sowohl in studios, als auch bei mir daheim in meiner minikabine.
ich habe mit meinem bayerdynamic 770, meinen geithainis me 160 und meinem airbook m1,
abgehört. haupterkenntnis: der charakter bleibt gleich.
durch die darstellung der tiefenanteile, bessere auflösung der hochtöner
und dem druck der kopfhörer gibts natürlich ein mehr oder weniger,
aber das ohr rechnet da blitzschnell um.
das ist ein toller videotestbeitrag und absolut lobenswert.
leute die auf der suche nach einem neuen und besseren oder billigeren mikro sind, können sich beruhigt zurücklehnen und über ihr zukünftiges lieblingsmikro nachsinnen...
alles entscheidend ist die arbeit oder vielmehr das talent vorm mikrofon.
du verdienst ja offensichtlich mit deinen schienenstreckenfilmvertonungen genug geld,
um dir ein wirklich großartiges hobby leisten zu können. gratulation!
dein sprechen finde ich super, du hast dir eine sprechart zugelegt, die zum erfolg führt.
bei der schauspielerei nennt man das manieriert. früher ein positiv besteztes adjektiv.
man grenzte sich ab, in dem man was besonderes zeigte, eine manier oder art, welche ankam.
leider macht man sich heute verdächtig, der effekthascherei z.bsp. aber es gibt löbliche ausnahmen,
wuttke, manzel, esche, minetti, oscar werner, westphal, brückner, das sind oder waren bewundernswerte manieristen.
schon wie du deinen kehlkopf herunterschiebst um zur lösungstiefe zu kommen, das ist technik und
technische notwendigkeit, bewundernswert.
)
man hört dir zu und das ist der wichtige punkt!
so. und nun lehne ich mich semiprofessionell aus dem fenster.
1. der aufbau
du hast zwar unterschiedliche entfernungen gewählt, aber die entsprechen nur zufällig dem optimum
des getesteten mikro. so beim bcm 104 und den dynamikern.
2. die wahl der hauptverwendungszwecke der mikrogruppen.
du hast 3 gruppen bezeichnet. es sind aber mindestens 6.
wenn du die frequenzgänge anschaust, fällt ins auge, dass die kapseln und die abstimmungen extrem auseinanderliegen. eine gruppe aus u87, u 67, usm69, den gefells 990, 930,930ts,1030,
haben alle eine anhebung ab 4-5 kh, das macht sich ja bemerkbar, gegenüber der gruppe der mikros mit einer
presänzabsenkung, u 89, tlm 193, tlm 170....
das geht weiter mit mikros, die für gesang abgestimmt sind und sich schlecht bis nicht, mit einem BCM 104 vergleichen lassen.
nur mal nebenbei o-ton gefell: "das 1030 ist das selbe technische mikrofon wie das 930, nur der amerikanische markt mag die kleinen 930er nicht, also haben wir es vergrößert"!
wer hört bei gleichem mikrofon den 930ts unterschied des trafos? ich nicht.
der kleine korb allerdings ist ungünstiger, gegenüber dem 1030, was die plopplaute betrifft, da die kapsel näher am korb liegt, das macht sich bemerkbar. ich habe alle gefell ohne röhre ausprobiert, die passen nicht zu mir.
3. ...sind nicht alle gleich laut, es scheint zwar so und sicher hast du das auch so erarbeitet.
das merkt man kaum am macbook, aber deutlich auf den lautsprechern.
es klingen alle gefell leiser oder zumindest erscheint es so, die neumänner mit der frequenzsenke auch, zu der ich dir bereits vor jahren die meinung, hier in diesem forum, von andreas grosser geschrieben hatte.
das bedeutet, so denke ich, dass man sie anders anfahren müsste um vergleichbarkeit herzustellen.
genau wie das tlm 67, es klingt wie ein neumann, aber ich vermute, es muss heisser angefahren werden.
so lese ich es bei neumann:
"Das äußert sich in einem vermeintlich niedrigen Grenzschalldruckpegel von 105 dB (in Nierenstellung) bei einem Klirrfaktor von 0,5%. Doch wie bei einer Röhrenschaltung steigen die Verzerrungen nur sanft an und erreichen 5% bei 125 dB SPL. So reproduziert das TLM 67 den Klangcharakter und das dynamische Verhalten seines berühmten Vorbilds ohne Röhrenelektronik und das dafür erforderliche klobige Netzteil."
das wäre eine frage an die profis. wie fährt man diese vermeintliche tlm67 (tlm 49) röhre an, damit sie beim sprechen einen effekt für eine röhrensättigung erhält, ohne zu übersteuern? also den tonbandsound nachempfinden könnte, dass sich ein hörbuch wie vor 50 jahren anhört, gesprochen von gert westphal zum beispiel. wahrscheinlich muss mein reinbrüllen um es zum laufen zu bringen?!
mir gefellt keines der gefell mikros besonders gut, sie wirken irgendwie richtig aber auch etwas müde oder matt, und untenrum dick. da wäre ein m 71 ein anderer test, aber das ist untenrum so dünn, das macht auch keinen spass für sprecher mit bariton stimme.
auch mag ich das 103 nicht besonders, ich weiss nicht, es hat einen komischen mumpf im bassanteil, die stimme klingt da ein wenig wie ein dicker hals und die höhen, bei meinem scharfen s, sind nicht so passend.
alle anderen produkte haben ihren mehrwert. mit oc818 kann ich mich auch nicht anfreunden, irgendwie charakterloser musterschüler, aber sicher ein tausendsassa für multianwendungen und wenn man sich auskennt...
die röhrenvarianten kann man zwar ahnen, aber welchen sinn macht das mit dem aufwand und dem preis.
m990 gegen m930, was klingt denn wie besser oder anders, dasselbe beim 87/67 wobei da der frequenzgang ein anderer ist, minimalst.
und nun meine favoriten, das u87ai und seltsamerweise das bcm 104, sie sind nichtmal ähnlich, aber sie haben beide wunderbare sprachliche klarheit, und ich denke, wenn du bei dem 104 näher gesprochen hättest wäre es noch auffälliger, wie gut es ist, beide s-lautdarsteller der ersten güte.
so, das muss für heute reichen. frohe weihnachten!
ps.
vielleicht habt ihr lust zu erraten, mit welchem mikro "laternentraum" aufgenommen wurde?
kleiner test..
die beiden anderen wurden auch nicht mit dem selben mikro aufgenommen aber jeweils im profistudio.
bei referenz u87 ist es ja klar...
