Also es wird ganz schön konfus, ich hab das Gefühl dass du dich nicht wirklich mit der Materie auseinandergesetzt hast leider.
Dass es nah an der Wand besser ist, ist zum Beispiel das erste was man liest…wenn man darüber liest. Ich dachte du hättest alle möglichen Positionen ausprobiert, hast du ja scheinbar nicht.
Das ist das allererste was man eigentlich macht, ich hab das bestimmt auch ganz am Anfang geschrieben.
Wenn du es nicht gemacht hast, mach es jetzt richtig: Anfangen, indem du das Mikrofon bei 38% der Raumlänge aufstellst, und die Boxen dann, bei dem Wandabstand den du ermitelt hast als am besten, in einem gleichseitigen Dreieck. Also so, dass der Abstand zwischen linker und rechter Box der leiche ist wie zwischen linker Box und mikrofon und der gleiche wie zwischen rechter Box und Mikrofon.
.
Tisch kannst du auch erstmal weglassen, geht NUR um den Bass und für den kann der Tisch erstmal auch woanders stehen. Sonst musst du den immer mit rumschieben und hast dessen Erstreflektionen auf der Messung.
Dann ziehst du das ganze dreieck mal ein stück zusammen, also die Boxen 10 cm näher zusammen und das Mic 10 cm näher richtung Wand. Dann nochmal 10 cm enger, und dann alle drei Messungen vergleichen. Da, wo sie am besten ist, stellst du es auf und fängst dann an, erstmal nur das Mik zu verschieben. Also 5 cm näher Richtung Wand, messen, wieder 5 näher, messen usw usf. Da, wo der Frequenzgang am besten aussieht lässt du das Mic stehen und spielst dann nur noch mit dem Boxenabstand. Also 5 weiter auseinander, messen, wieder 5 auseinander, wieder messen usw. Und auch in die gegenrichtung jeweils, also mic auch 5 weiter weg wie 38% und boxen auch 5 weiter zusammen…damit du alle Möglichen kombinationen gemessen hast.
Das können so um die 50 Messungen sein, aber das ist die Grundlage um die Optimale positionierung zu finden.
Der kern dahinter ist folgender: In einem Raum (=zwischen den Begrenzungsflächen die wir Wände nennen) "Stehen" Schallwellen die genauso lang sind wie dier Raum oder genau x-mal zwischen die Wände passen. Kann man vorher berechnen, allerdings mit den üblichen rechnern dafür nur für Quaderförmige Räume. Durch die Schräge in deinem Rücken wird es nicht ganz stimmen, aber wenn du dir das mal anschauen willst:
Link
Hier findest du das Raummodenprinzip sehr anschaulich erklärt.
Je nach Position ist die Abhörposition in einem Druckpunkt der Moden (=stehende Wellen) wo sich mehrere überlagern und manche Bassbereiche sind dann extrem betont, oder du sitzt in einem "Loch" wo sich einzelne Moden auslöschen.
Deswegen ist es so wichtig alle möglichen Positionen durchzugehen. Durch die Veränderung der Lautsprecherposition kann man eine bessere Modenanregung erzielen; je nach dem wo sie stehen regen sie manche Moden mehr bzw weniger an.
Bei der Lautsprecheraufstellung bekommst du es eben auch noch mit SBIR zu tun. Dabei löschen sich die Frequenzen, die gleich als Reflektion von der Rückwand kommen, entweder mit dem Direktsignal des Lautsprechers aus oder sie überlagern sich. Das beschert dir diese Berg- und Talfahrt weswegen kleiner Wandabstand viel besser ist. Bei kleinem Abstand passen die tiefen Frequenzen sozusagen gar nicht in den Abstand, und können demnach auch nicht vollwertig reflektiert werden ->sie werden nicht zu so einem problem. Bisschen salopp formuliert, aber vom Prinzip her. Google SBIR und du findest es genauer.
Kleiner Tipp am Rande: Darauf achten, dass am Ende der Abstand von Lautsprecher zur Rückwand/Zur Seitenwand/Zum Boden und zur Decke nicht gleich ist, also dass die Maße unterschiedlich sind. Dadurch hast du nicht so viele überlagerungen weil es zu jeder Begrenzungsfläche unterschiedliche Abstände=unterschiedliche Frequenzen die reflektiert werden sind. So wirds gleichmäßiger.
Trotzdem habe ich weiterhin das Gefühl, da ich echt oben rum was dimmen muss
Klar, aber darum solltest du dich im Moment nicht scheren. Vor allem nicht bevor du den bass im Griff hast. Das sind Erstreflektionen und Kammfiltereffekte, die mit Leichtigkeit zu behben sind im Verhältnis zum Bassbereich.
Also ja, ERSTMAL die Wand blank lassen. Der Tisch reflektiert natürlich nach hinten, genau wie du und dein PC und alles was auf dem Tisch steht…sogar die Rückwand^^. Aber ERSTMAL egal, der Bass muss fertig sein und die finale Position feststehen bevor du daran denkst.
Über dem Bett ein auf deinen Raum ausgelegter Diffusor wirkt natürlich, viel besser als das regal. Das Regal "streut" auch, aber halt nur zufällig. Als Freeware gibt es QRDude, ein sogenannter Schröderdiffusorkalkulator. Damit kannst du dir den idealen Diffusor errechnen für deinen Raum. Wenn du den baust und aufhängst, hast du eine homogene Raumantwort und nicht die einzelnen Reflektionen die halt kommen wie sie kommen. Das sorgt für den lebendigen Raumklang, den du ja haben willst. Wenn du überall absorbieren würdest, wäre der Raum ja "tot" bzw in der Nähe davon. Klingt kacke, richtig bedrückend^^. Durch eine homogene Raumantwort hast du es viel leichter mit dem einschätzen vol Hall und Delay zb.
Malerkrepp als Dampfsperre…NEIN!
Es muss 1000%ig dicht sein wenn du es mit einer Dampfsperre machst…die muss an den genagelten Stellen mit einem nageldichtband versehen sein und an die Wand/den Boden/die Decke angeschlossen mit Wandanschlusskleber und am besten Aluminiumdichtband darüber. Wenn da das kleinste Loch drin ist, ist es für den Ar*ch
Und Sonorock musst du nicht einpacken…vorausgesetzt du machst eine Dampfsperre vornedran.
Standard-Bühnenmolton ist bereits dicht genug um Faserflug zu verhindern; die meisten verkleiden die Basstrap später damit bevor sie beplanken.
To-Do-Liste:
1. Richtige Position finden, wirklich alles erdenkliche ausprobieren
2. Bassfallenposition suchen die am besten wirkt, auch alles erdenkliche ausprobieren.
3. Bevor du dir ein Konzept überlegst oder dir was im Kopf zurechtlegst, im Internet nachschauen was das eigentlich macht, wozu das gut ist und überlegen ob du das brauchst.
Alles, was ich über Raumakustik weiss, findest du hier im Forum oder in ähnlichen Foren; auch auf speziellen Seiten wie zB sengpielaudio.
Der DIY-Weg beinhaltet nunmal sich mit der Materie auseinanderzusetzen. Wenn du das nicht tun willst, musst du einen Tonstudiobauer beauftragen (Black_bender macht dir bestimmt gerne ein Angebot, er macht das beruflich). Das Forum bietet dir allein schon mit den Stickys so ein umfassendes Grundwissen, dass es nur noch an dir liegt es zu lesen. Es wurde hier alles hübsch ordentlich zusammengefasst und mit weiterführenden Links versehen…LESEN!
Und in den einzelnen Threads wo Projekte dokumentiert wurden kann man fast noch mehr lernen, weil es da praxisbezogen umgesetzt wird.
Geht das evtl. weg, wenn die Traps bis zu Decke gehen ?
