Büro + Homestudio: Akustik verbessern (mit Grundriss und REW-Messung)

Plaudy

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Hallo zusammen,

ich bin vor kurzem mit meinem kleinen Homestudio (Hobby) in einen anderen Raum gezogen, den ich vorwiegend jedoch als Büro fürs Homeoffice (Erwerbsarbeit) nutze.
Akustisch ist der Raum noch unbearbeitet, was zu einigen Problemen führt, zu denen ich gern eure Meinung hören würde bzw. Tipps, wie ich diese Probleme beseitigen oder reduzieren kann.
Ich habe mich schon etwas in das Thema Raumakustik eingelesen, allerdings wird bei den Basics und den meisten Akustik-Rechnern fast immer von einem symmetrischen Raum ohne Dachschrägen ausgegangen, was bei mir leider so nicht zutrifft.

Daher zu meiner Ausgangslage:
Der Raum ist 4,38m (tief) x 4 m (breit, Wand mit den Lautsprechern) x 2,55m hoch, hat jedoch an einer Seite eine 45°-Dachschräge, der Kniestock ist ca. 1,03 m.
Die Wände bestehen aus Holzständerwerk mit Rigidur (Gipsfaserplatten) verkleidet, dahinter eine dicke Dämmung aus Steinwolle. Die Decke und die Dachschräge sind mit Rigips (Gipskartonplatten) verkleidet, ebenfalls mit dicker Steinwolledämmung dahinter.
Der Schornstein im Raum neben der Tür ist auch mit Rigidur verkleidet.
Der Fußboden ist mit Parkett über Estrich ausgelegt.

Abgesehen von einem L-förmigen Schreibtisch befindet sich noch ein Sofa, ein Piano und ein Bücherregal (Ikea Kallax, 1,85m x 1,85m) im Raum.
Den Schreibtisch benötige ich von der Größe und Form so in jedem Fall für meinen Hauptjob.
(Die beiden Laptops in der Grafik neben dem Regel sollen die Lautsprecher darstellen, ich hatte beim zeichnen kein 3D-Lautsprechermodell zur Hand.)
Grundriss_01.png
Büro_01.png
Büro_02.png


Ich weiß, dass die Position zum Abhören nicht ideal ist, aber das Fenster und die Tür, die natürlich beide weiterhin geöffnet werden sollen, lassen es kaum zu, den Schreibtisch zu drehen o.ä. und damit die Abhörposition zu ändern.
Das hat zur Folge, dass ich mit dem Rücken unter der Schräge sitze und die Lautsprecher in Richtung Schräge strahlen.

Die Funktion des Raums als Homeoffice-Büro hat auch weiterhin vorrang.
Dennoch möchte ich, den Raum auch zum mischen und produzieren nutzen (eher weniger für Mikrofonaufnahmen).

Nun zu meinen akustischen Problemen, die ich angehen möchte:
1. Am Abhörplatz ist ein ziemliches Flatterecho zu hören, wenn ich selber spreche (natürlich besonders deutlich zu hören, wenn ich in die Hände klatsche). Das stört mich bei Videokonferenzen und Telefonaten etwas bzw. empfinde ich es als unangenehm. Das würde ich gern reduzieren.
2. Insgemsamt ist die Nachhallzeit über einen großen Frequenzbereich deutlich über den oft gelesenen 300ms
3. Falls möglich, würde ich den Frequenzgang gern noch etwas "glätten"

Für das Flatterecho sind vermutlich die parallelen Wände links und rechts vom Abhörplatz hauptverantwortlich, richtig? Dort würde ich daher auf Ohrhöhe Breitbandabsorber (ca. 100x63cm) in einer Selbstbauvariante hinhängen. In der Grafik rot gezeichnet, sie existieren aber noch nicht.
Ist das ein vernünftiger Schritt gegen das Flatterecho?

Zur Abschätzung möglicher weiterer Maßnahmen hänge ich die Messungen des unbehandelten Raums an, gemessen mit beiden Lautsprechern zusammen. Für den Bassbereich ist noch wichtig, dass ich nur 5" Boxen habe, die natürlich nicht so weit runter spielen.
Beim Mischen checke ich den Bassbereich daher immer mit Kopfhörer gegen. Prinzipiell kommt für mich auch der (komplette) Umstieg auf Kopfhörer in Frage, falls als Ergbenis hier rauskommt, dass der Aufwand sonst in keinem Verhältnis steht.
Aber dazu würde ich gern erst eure Meinung hören: Welche weiteren Maßnahmen wären insgesamt notwendig?

Danke vorab für eure Hinweise :)
Viele Grüße
Plaudy
 

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vielleicht verwechselst du das auch mit dem allgemeinen Nachhall. Dein Raum wirkt ja relativ zugestellt, weshalb ich nicht davon ausgehe, dass du ein massives Flatterecho hast. Aber ich bin da auch kein Experte und hören kann ich es ja jetzt auch nicht.

Nachhallzeit über einen großen Frequenzbereich deutlich über den oft gelesenen 300m
ja stimme ich zu

Frequenzgang gern noch etwas "glätten"
Der kommt ja von deiner Sitzposition zu den Lautsprechern und den Erstreflektionsflächen... Vorwiegend ist das der Lautsprecher selber und die Aufstellung (SBIR).


eure Meinung hören
Wenn dir das Ergebnis egal ist, hauptsache bisschen besser kannst du deine Absorber da hin hängen. Sie sind halt nicht in den Erstreflektionspunkten der Lautsprecher.

Insgesamt würde ich dir empfehlen alles auf Kopfhörer zu machen. Der Kamin und die Fenster sind genau im Erstreflektionspunkt. Der Schreibtisch ist auch irgendwie im Wweg. Du bist zu weit weg von den Lautsprechern. Ich würde behaupten du hast in deinem Hörpunkt zurzeit Reflektion von der Fensterwand, dem Kamin, dem Boden und der Decke zusammen gemischt mit dem Direktschall von deinen Monitoren.

Die Dachschräge ist zwar was deine tiefen angeht absorbierend, aber du hast ja auch von der eine Erstreflektion. Alles nicht so schön.

Wie gesagt, wenn du bei Meetings weniger Nachhall in der Sprache und eine besseres Gefühl beim Sprechen haben möchtest, dann leg dir nen Teppich rein und mach an den kahlen Wänden bisschen Absorber ran.
 
Erstmal Danke für deine Antwort.

Wenn dir das Ergebnis egal ist, hauptsache bisschen besser kannst du deine Absorber da hin hängen. Sie sind halt nicht in den Erstreflektionspunkten der Lautsprecher.
Ich vermute, du meinst damit die 2 Absorber, die ich gegen die Flatterechos aufhängen möchte?
Dass die dann nicht in den Erstfelexionspunkten der Lautsprecher sind, ist mir klar. Müssen sie ja auch nicht, denn ich möchte durch die beiden in erster Linie meinen "selbsterzeugten" Schall bei Meetings einfangen. Sprich, die Schallquelle sind nicht die LS, sondern bin ich am Abhörplatz - und damit sind wir vermutlich an den Seitenwänden für die Erstreflexionen. Oder?
Habe mal eine Aufnahme angehängt. Vielleicht hört man das "metallische" Nachschwingen.

Ich bin nicht grundsätzlich dagegen noch mehr Absorber zu bauen und ggf. mobil vor das Fenster und Tür/Kamin hinzustellen, oder auch an die Decke zu hängen,. In Summe könnte ich mir durchaus 6-8 Absorber in der Größer vorstellen. Wenn das was bringt...
 

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Ich finde das hört sich noch okay an. Da habe ich in einigen Räumen bei mir mehr Nachhall.

Flatterecho ist das was ich bei mir hinten im Studio habe, weil dort die Decke der Boden und die Wände unbehandelt sind.

An meinem Arbeitsplatz höre ich davon aber nichts.

Professionell mit dem Handy aufgenommen..
 

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Sag mal, was spricht für Dich eigentlich dagegen, die Boxen direkt an Deinen Tisch zu stellen, so wie hier in grün? Dann wäre zumindest die Distanz zu Deinen Lautsprechern viel geringer und das Dreieck einigermaßen gleichschenklig - das würde doch bestimmt auch schon deutliche Verbesserung bringen. Hast Du das mal probiert? Müsste mit Tür und Fenster ja trotzdem noch hinkommen.

1699457893991.png
 
Ja, die Überlegung hatte ich tatsächlich auch schon. Allerdings sah die Messung noch schlechter aus. Vermutlich wegen einem ungünstigen Abstand zur Rückwand.

Das Abhördreieck in der aktuellen Situation ist fast gleichschenklig. Vom Ohr zu den Lautsprechern sind es ca. 2,60m und die Mitte der Membranen zueinander ist ca 2,45m entfernt. In der Grafik stehen die „Laptops“ etwas zu dicht am Regal.
 

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