Habe selbst die 600er und hatte das mal mit Sonarworks ausprobiert. Klang für mich zwar bassiger, aber obenrum irgendwie scheiße. Jeder Kopfhörer ist leicht unterschiedlich und jeder Mensch hat 'ne andere HRTF, also Pech gehabt... ¯\_(ツ)_/¯
Trotzdem scheint's mit den 600ern nach vielen vielen Monden einigermaßen zu klappen, dass da am Ende keine dünne Suppe rauskommt. Ich muss zugeben, dass es auch mir gefällt, so zu arbeiten. Jedoch höre ich auf den Neumännern mehr details, aber dafür ist der Bassbereich in meinem Raum einfach kacke. Und wenn das Fundament meiner Mischung bereits durch Verzerrungen kompromittiert wurde, dann mag zwar jede folgende Kausalität korrekt, aber nicht umbedingt pauschal gültig sein. Ich mein, im Mastering ist es sehr wohl bekannt, dass eine Absenkung bei 400Hz wie eine Anhebung bei 5kHz klingt oder so ähnlich (don't quote me on that). Ne fetzige Achterbahn im Abhörweg ist halt nicht förderlich, wenn man konkrete Verhältnisse einschätzen möchte. Manchmal höre ich hier Mischungen, da will ich die Gitarre am liebsten auffressen, weil irgendwo ne fette Resonanz drin ist.
Spontanes Beispiel, was mir dazu einfällt, ist der Satire-Song von Big Shaq, "Man's Not Hot":
Irgendwo bei 1kHz hört man eine schön fiese Resonanz in seiner Stimme. Das ist keine umgesetzte Kunstvorstellung. Das ist ein fucking Fehler in der Aufnahme. Hat anscheinend keiner gehört. Klar, stört Justin und Chantal auch nicht. Aber wieviele Fehler sind notwendig, bis es nicht mehr tolerabel ist? Ich vertrete die Meinung, dass alles, was keiner künstlerischen Entscheidung innewohnt, ein Ideal anstreben sollte. Der kaputte 1176, der so geil zerrt, weil irgendein Element durchgebrannt ist, wird nur für seinen künstelrischen Wert eingesetzt. Aber wie klingt das Ding überhaupt wirklich? Da sitzt man dann 20 Jahre lang in seiner 12m² Bude mit Noppenschaum an den Wänden und weiß, dass damit die Vocals auf jeder Anlage des ganzen ******* Universe gut hörbar sein werden, weil man den dumpfen dröhnigen Klang seiner vier Wände mittlerweile zu kompensieren gelernt hat. Aber wie das Ding WIRKLICH klingt, das weiß man dann nachwievor nicht.
Ach, egal. Vielleicht habe ich mich auch einfach nur wieder verrant (get it?) und vielleicht ist ja Kontext tatsächlich alles, was zählt. Wo ist mein verdammtes Oettinger?!
