PlugIns vor oder nach der Aufnahme?

[Patill]

Hi Leute,

ich bin zwar bis jetzt immer wunderbar gefahren mit meinen Aufnahmen, habe mir diese Frage deshalb noch nie wirklich gestellt.

Macht es denn einen Unterschied ob ich PlugIns direkt mit auf die Spur aufnehme oder sie erst im nachhinein einfüge? Mir kommt da ganz spontan ein Kompressor in den Sinn, ich ahb das Gefühl als würde das schon nen Unterschied machen.

Also ist da was dran?

 

[Lacunaflow]

Nein, aber wenn du sie mit aufnimmst hast Du später nichtmehr die auswahl, du solltest Dir also sicher sein, und wer ist das schon?




lg...

 

[Cos]

Macht es denn einen Unterschied ob ich PlugIns direkt mit auf die Spur aufnehme oder sie erst im nachhinein einfüge?

Alles , was du aufnimmst, ist nicht mehr rückgängig zu machen, deshalb ist es sinnvoll, PlugIns IMMER non-destruktiv, also NACH der Aufnahme, zu verwenden. Nur so hast du volle Flexibilität beim Mixing.

Grüße
Cos

 

[Guitar_TT]

Nen Kompressor hinter dem A/D-Wandler, der mit aufgenommen wird ist einfach unsinnig. Der hat weder Vorteile für den Headroom, noch für irgendwelche mixingtechnische Belange.

 

[Bounce21]

Habe vor 2-3 Jahren, als ich noch keinen Preamp mit Compressor hatte, den V-Comp mit der Aufnahme durchschleifen lassen. Hat sich für mich auch besser angehört. Ist auch logisch aber generell effektiert man die Spuren nach dem recorden.

 

[clemenserwe]

Ist auch logisch aber generell effektiert man die Spuren nach dem recorden.

Wenn man aber vorher schon weiss was eh drauf muss, kann man es auch gleich mit einrechnen lassen - das spart Plugin-Power und das machen die Profis mit Hardware ja auch.

Clemens

 

[Woodstock]

Hallo,

Mir kommt da ganz spontan ein Kompressor in den Sinn, ich ahb das Gefühl als würde das schon nen Unterschied machen.

Ich hab da so ein Gefühl...

Hast du denn mal einen objektiven Vergleich gemacht?

Es macht soundtechnisch keinen Unterschied ob du ein Kompressorplugin während der Aufnahme aufnimmst oder später im Mix beim abspielen laufen lässt.

Du nimmst dir halt die Möglichkeit den Kompressor nach der Aufnahme zu verändern, wenn du das bearbeitete Signal aufnimmst. Und diesen _Kompromiss_ muss man bei der heutigen Leistungsfähigkeit der Rechner bestimmt nicht mehr machen.

 

[Loftone]

Bin auch ein Freund davon Komps bereits während der Aufnahme einzusetzten. Allerdings glaube ich, dass du vorerst aus den besagten Grunden davon Abstand nehmen solltest. Erst wenn du mehr Routine/Selbstsicherheit damit hast, kannste darüber nachdenken. Die Gefahr ist am Amfang zu gross die Takes per Fehleinstellungen zu "kontaminieren".

 

[ms70]

es ist durchaus sinnvoll, den Sound, den man sich vorstellt, schon so weit, wie möglich bei der Aufnahme zu realisieren. D.h. für mich zB. Vocals werden bei der Aufnahme schon EQ'ed und komprimiert. Ich weis, was ich da hören will. Wenn ich die Wahl habe, dann suche ich auch schon vor der Aufnahme das zur Stimme und zu meinem Geschmack/Vorstellung passende Mikro und Vorverstärker aus.
Bei Drums kann schonmal ein halber Tag draufgehen für die Einstellung des gewünschten Sounds. Grundsätzlich warte ich nicht gerne bis zum Mix um die gewünschten Sounds zu kreieren... Lieber vorher entscheiden
Ausserdem hat man zu jeder Zeit dann immer den (fast) fertigen Sound, und kann bei folgenden Aufnahmen damit arbeiten.

 

[Cos]

es ist durchaus sinnvoll, den Sound, den man sich vorstellt, schon so weit, wie möglich bei der Aufnahme zu realisieren

Das mag für dich gelten, aber sowas darf man eigentlich nicht als allgemeingültig empfehlen.
Grundsätzlich kann man eigentlich nie vorher wissen, wie viel Comp oder EQ oder sonst was eine Instrumenten- oder Gesangsspur in einem Gesamtmix benötigt, denn das ergibt sich ja eben erst während des Mixings, und nicht vorher bei der Aufnahme.
Mit genügend Erfahrung mag das ja noch funktionieren, aber man hat unterm Strich keinen Vorteil von dieser Arbeitsweise. Im schlimmsten Fall sogar erhebliche Nachteile, nämlich wenn man sich die Aufnahme durch falsche Einstellungen an Comp oder EQ versaut hat.

Ich sehe hier auch einen Unterschied zu der Arbeitsweise vor, sagen wir mal, 20 Jahren, mit all den analogen Geräten und den Anfängen des digitalen Recordings inkl. 16bit-Wandlern und eingeschränkter Rechnerpower, und der Arbeitsweise mit einer aktuellen DAW und vergleichsweise gigantischer Rechnerpower, die ja potentiell die Möglichkeit bietet, komplett non-destructive zu arbeiten.

Grüße
Cos