Braucht man überhaupt noch krasses Equipment wenn so gemixt wird ?

[holgi]

So zu tun, als gäbe es keine qualitativen Unterschiede sondern nur Geschmäcker ist dann die Kapitulation vor diesen Vorgängen.

Unterschiede gibt es zu Hauf, ob diese qualitativer Natur sind ist idR nicht verifizierbar, zuvor müsste man Qualität definieren, was in der Kunst nur handwerklich bestimmt funktioniert, siehe die Diskussion ob abstrakte Kunst wirklich Kunst ist oder Freejazz Musik

also handwerklich besehen ist Qualität in Musik in Teilen bestimmbar, zB obs rauscht oder zerrt oder das Tuning passt etc, und dann kommen halt jene die es rauschen, zerren und stimmunstabil mögen, erklären es zum Stilmittel und schon ist das Ding durch

man kann daraus folgenden Schluss ziehen; wenn es ankommt, kommts an

oder man kann alternativ dazu Eulen nach Athen tragen, oder Notenblätter zu Bohlen, und sich weiterhin wundern, warum die Masse sich weder um Eulen noch Notenblätter schert

wenn man Musik verkaufen muss ist es wohl ratsam sein Ego klein zu halten, das ist im übrigen in jedem anderen Biz ebenso, es sei denn man ist Individualist und versteht es, sein Produkt gewinnbringend (welches aussergewöhnlich ist) an wenige zu verkaufen, dazu gehört aber mehr als anderen mangelnde Individualität vorzuwerfen

bis dahin ist Bescheidenheit einerseits, und Freude an der Individualität andererseits angebracht denke ich, bescheiden im Urteil anderen gegenüber, und Freude an der individuellen Freiheit jedes Musikers im Privaten

 

[o)))]

Ih würde mal sage, ohne den ganzen Thread gelesen zu haben, dass dieses heavy Processing zum einen gemacht wird, schlicht weil man's kann. Jedes kleine Problem kann gelöst werden, also tut man es. Und man muss sich nicht mehr entscheiden, auf welcher Spur man den einzigen Fairchild im Rack ver(sch)wenden möchte, also warum sollte man? Das hätten sich die Jungs früher gewünscht und hätten es auch eingesetzt. Garantiert.

Das andere ist, weil so oft kaum einer mehr beim Aufnehmen wirklich Sound macht, sondern alles möglichst neutral und unprozessiert aufnimmt. Vieles wird heute von Laien recordet und entsprechend bleiben Aufnahmen halt oft auf der sicheren Seite. Es war früher auch viel Processing auf Spuren, aber es geschah halt nicht erst beim Mischen und war somit nicht sichtbar. Heutzutage bekommst du als Mischer meist Rohmaterial, dem du erst einen Sound geben musst, bevor du das überhaupt mischen kannst und so kommen dann verdammt schnell so einige Plugins auf einen Leadvocal Track.

Und da kommt noch eine Antwort auf die Frage im Threadtitel: mit einem soliden Signal, welches das "krasse" Equipment liefert, kann ich einfach ein Bisschen besser arbeiten bzw. das ganze lässt sich besser formen. Da ist einfach etwas mehr Fleisch am Knochen, wenn die Vocals mit einer guten Kette (auch wenn sie "neutral" ist) bei guter Akustik recordet wurden. Also ja, es macht nachwievor Sinn.

 

[ollo123]

Jeder kann die Behauptung nehmen und versuchen sie auf seine eigenen Anwendungen zu adaptieren, aber ich werde diesbzgl sicher keine Erfahrungen, für die ich sehr viel Zeit, Geld und Energie geopfert habe, hier zum Besten geben.

Ist ein Forum wie dieses hier nicht genau dazu da, anderen Usern mit der eigenen Erfahrung zu helfen!?

 

[pwrusr]

Ist ein Forum wie dieses hier nicht genau dazu da, anderen Usern mit der eigenen Erfahrung zu helfen!?

Tut mir leid, wenn dich meine Erfahrung nicht zufriedenstellt.

Geschenkter Gaul und so ...

Aber ich halte mich nun zurück. Versprochen.

 

[rocking.xmas.man]

Schade, ich habe nett nachgefragt und hätte es gerne gewusst aber anscheinend wird lieber ein Geheimnis draus gemacht oder es bleibt schwammig.

https://recording.de/threads/warum-klingt-es-heute-nicht-mehr-fett-fat-phat-ihr-wisst-was-ich-meine.257472/

Ich denke er bezieht sich größten Teils auf diesen thread, wo die Reaktionen im Prinzip schwanken zwischen „ja geil, oder?“ und „wasch labersch du?“ ohne dass ein Mittelding so recht vertreten wäre

 

[pwrusr]

Ich denke er bezieht sich größten Teils auf diesen thread,

Äh neee, dachte an was anderes, aber der ist wohl auch gut.

 

[mikroguenni]

Die Masse hat überhaupt keine Ahnung. Und anders als früher servieren heute die Ahnungslosen den Ahnunslosen meist den Schrott. Abgesehen vom normalen gesellschaftlichen Langzeitzyklus, der irgendwann dahin führt, dass man sich kulturell nach unten hin orientiert statt nach oben hat die Direktmarktingmaschine Internet, turbocharged durch Social Media, den Kollaps noch mal so richtig befeuert. Gepaart mit spätkapitalistischer Gier kommt dann dieser unsägliche Einheitsbrei und kultureller Stillstand auf allen Eben raus. Die Überalterung der Gesellschaft macht es auch nicht besser.

So zu tun, als gäbe es keine qualitativen Unterschiede sondern nur Geschmäcker ist dann die Kapitulation vor diesen Vorgängen.

das erinnert mich an einen Künstler im Bekanntenkreis der sich für einen neuen Picasso hält.
Leider hat die breite Masse seine Genialität nicht erkannt und so verdient er seinen Lebensunterhalt mit dem Malen von Hunden und Katzen!

 

[pwrusr]

Den kenne ich!

 

[SoulFrontier]

Dies ist keine Diskussion unter Kreativen.
Es ist eine Diskussion von Recording Dienstleistern mit Hobbymusikern, die sich einen Furz um irgendwelche Mode scheren (müssen). TE ist kein Musiker, sondern Mischer, thematisch und genremäßig beschränkt auf Hiphop und angrenzend HipPophopRapbap.

Da redet man von unterschiedlichen Galaxien und aneinander vorbei.

Dann kommt noch ein Schlaumeier dazu
"alalog, sonst alles doof" "früher war alles besser!" etc. uuund schon haste eine Kakophonie vom Feinsten, aber es bringt nix.

 

[livingsounds]

das erinnert mich an einen Künstler im Bekanntenkreis der sich für einen neuen Picasso hält.
Leider hat die breite Masse seine Genialität nicht erkannt und so verdient er seinen Lebensunterhalt mit dem Malen von Hunden und Katzen!

Die Inflation von "Kunst" ist ja Teil des Problems. Picasso hat übrigens ohne Ende abgekupfert.

 

[buschreiter]

Ganz spannend, der Thread! Bin zwar neu im Forum, aber selber Musiker und recorde auch für unsere Band. Ein absolutes Negativbeispiel ist für mich der neue Song von Nathan Evans. Im Morgenmagazin gehört und für saugeil befunden, dann die Originalaufnahme kurz laufen lassen und sofort abgestellt. Da sind dermaßen viele Höhen reingemischt (ist ja trendy), dass man vermutlich 10 Deesser genommen hat. Nun lispelt der arme Kerl wie Hulle und mir bluten die Ohren.

 

[SilentWarrior]

Ganz spannend, der Thread! Bin zwar neu im Forum, aber selber Musiker und recorde auch für unsere Band. Ein absolutes Negativbeispiel ist für mich der neue Song von Nathan Evans. Im Morgenmagazin gehört und für saugeil befunden, dann die Originalaufnahme kurz laufen lassen und sofort abgestellt. Da sind dermaßen viele Höhen reingemischt (ist ja trendy), dass man vermutlich 10 Deesser genommen hat. Nun lispelt der arme Kerl wie Hulle und mir bluten die Ohren.

Aber zumindest wird seine Musik im Radio gespielt.
Ob es gut ist, wird nebensächlich sein.

 

[o)))]

Ganz spannend, der Thread! Bin zwar neu im Forum, aber selber Musiker und recorde auch für unsere Band. Ein absolutes Negativbeispiel ist für mich der neue Song von Nathan Evans. Im Morgenmagazin gehört und für saugeil befunden, dann die Originalaufnahme kurz laufen lassen und sofort abgestellt. Da sind dermaßen viele Höhen reingemischt (ist ja trendy), dass man vermutlich 10 Deesser genommen hat. Nun lispelt der arme Kerl wie Hulle und mir bluten die Ohren.

Nobody cares, wenn der Song gut ist... Wen interessiert's was ein Musiker/Audiomensch darüber denkt und ob wir, diese kleine, bornierte Minderheit dann halt wegswiped: …

 

[livingsounds]

Ganz spannend, der Thread! Bin zwar neu im Forum, aber selber Musiker und recorde auch für unsere Band. Ein absolutes Negativbeispiel ist für mich der neue Song von Nathan Evans. Im Morgenmagazin gehört und für saugeil befunden, dann die Originalaufnahme kurz laufen lassen und sofort abgestellt. Da sind dermaßen viele Höhen reingemischt (ist ja trendy), dass man vermutlich 10 Deesser genommen hat. Nun lispelt der arme Kerl wie Hulle und mir bluten die Ohren.

Ja, klingt kaputt.

Musik insgesamt wird durch diese Qualitätsdefizite weiter abgewertet.

 

[holgi]

Nobody cares, wenn der Song gut ist... Wen interessiert's was ein Musiker/Audiomensch darüber denkt und ob wir, diese kleine, bornierte Minderheit dann halt wegswiped: …

das passiert mir oft: ich sitze mit Familie/Freunden zusammen, wir hören Musik, ich sage dann sowas wie: boa, das zischelt ja derbe beim Gesang, warum haben die den Desser nicht besser eingestellt? Alle anderen hören da nix schlechtes und gucken betroffen

oder ich sage: wat ein plattgewalzter Mix; es stört nur niemanden

ICH lebe besser wenn ich mir nix auf mein Urteil einbilde, und die anderen nicht abwertend bemitleide weil sie nichts gegen die Mucke einzuwenden haben

 

[o)))]

Es heisst ja nicht, dass man sich keine Mühe geben sollte, aber man kann sich mit dieser Erkenntnis beim mischen ruhig etwas Druck rausnehmen und könnte etwas mehr Zeit investieren in musikalisch relevante Themen, z.B. die Dramaturgie oder einen bestimmten Vibe – sowas spüren/erkennen tatsächlich auch ab und zu die Normalos –, anstatt den Shaker hinten links mit Fairchild und Weiss EQ zu shapen, um bei den zwei Nasen in einem Audiospinnerforum, die das evtl. interessiert, gut dazustehen.

 

[Eiermann]

Kümmere dich viel mehr primär um gute Aufnahmen, akustisch möglichst optimierten Raum, passendes Mikro, gute Perfomance, ein gutes Arrangement.

Das die Leute das ignorieren bzw nicht einsehen wollen und später wiederholen die Jungs das hier und auch da reden se mit sich selbst.

Wie haben sie es also früher gemacht?
Der Mixing hat reichlich Mikros Pre-Amps eine gute Studioumgebung wo der Raum gut klingt bzw keine Moden oder sonstiges negatives in die Aufnahme bringt.
Die Mikros haben nicht nur aufgenommen die haben auch eine Eq Funktion gehabt, wenn der Sound etwas zu dünn oder zu spitz wirkte hat man einfach die Position geändert, sei es die Neigung oder einfach versetzt schon hatte man mehr Körper bei einer Gitarre oder mehr Bauch bei einer Trommel.
War das nicht gut genug hat man das Mikro getauscht und oder am Pre-Amp etwas Sättigung reingedreht um mehr Ton zu bekommen, nun reicht ein 3 Band Eq mit High-Low Shelf.
So aufwendig es schon mal war so einfach ist es am Ende zu mischen gewesen.

Aber es nützt alles nix wenn die Performance nicht stimmt, ein Song muss nicht nur gluen es muss genauso grooven.
Wenn das nicht zusammen greift wird es immer aufgesetzt und künstlich klingen.

Wohlmöglich versuchen die Heutzutage das mit zig Plug-ins auszugleichen bzw in den Song zu bringen?
Oder es liegt daran das die Leute sich beim mischen verschätzen anstatt zu prüfen ob die Eq Bänder nötig sind wird ein weiterer Eq genutzt um noch mal hier und da was auszudünnen oder zu betonen auf Grund weil zuvor falsche Eq Entscheidungen getroffen wurden, ich nenne es mal Bequemlichkeit.
Oft hat man aber scheiß Spuren wo man gezwungen wird einen Eq für Resonanzen nutzen muss und einen für die Balance.
Wenn es dabei bleibt hat man noch Glück Heutzutage denn die Bequemlichkeit zieht in jede Ecke der heutigen Homerecordler wollen aber für Null Engagement ein Profisound und fragen sich warum komm ich da nicht hin.

Bei Elektronischer Musik ist es noch leichter guten Sound zu machen ohne auch nur einen Eq nutzen zu müssen, geht alles über den Synth und Soundauswahl (Samples) dann das Voicing sprich Arrangement wenn das gut durchdacht ist wird es ohne weiteres Zutun prima klingen dann brauchst auch hier kaum bis kein Eq mehr.

Aber es ist ja wieder Sale irgendwo

 

[buschreiter]

Das ist sowieso das A und O von Aufnahmen und bei vielen Songs DIE Unterscheidung zwischen Pro und Amateur. Es liegt unglaublich viel am Groove und an der Bearbeitung vor jeglichem Eq. Wenn der Bass knapp neben den Drums spielt und die rhythmische Rhythmusgitarre auch nochmal, dann groovt da nix! Also Spuren bearbeiten, übereinander schieben, Lautstärken automatisieren uswusf. Da hat noch keine Spur nen EQ oder Kompressor gesehen. Scheiß Arbeit, macht keinen Spaß, größere Studios haben/hatten dafür eigenes Personal. Bevor ich irgendein Plugin nutze, ist erstmal Fleißarbeit angesagt…leider! Dafür habe ich noch kein gutes Plugin gefunden…auch leider!

 

[Eiermann]

Studios haben/hatten dafür eigenes Personal. Bevor ich irgendein Plugin nutze, ist erstmal Fleißarbeit angesagt…leider! Dafür habe ich noch kein gutes Plugin gefunden…auch leider!

Das würde ich sofort kaufen

 

[Kwaku]

Was ist denn hier los? Ist das die Fortsetzung hier von?

https://recording.de/threads/warum-klingt-es-heute-nicht-mehr-fett-fat-phat-ihr-wisst-was-ich-meine.257472/

Und wann kommt Teil 3 ?