So, hier mein tl;dr
Abyss
Ich bin seit einiger Zeit recht abgewandt von instrumental prog früherer Tage, wollte daher etwas “bauen”, was so gar nicht in die Richtung geht.
Letztens war ich mit nem Kumpel auf einer kleinen Show mit lokalen Bands, da war ne klassische Thrash Kapelle – sicher nix originelles, aber man wusste sofort was Sache ist. Im feucht-fröhlichen Zustand begann ich mit Plänen, noch in dieser Nacht mit besagtem Kumpel eine ähnliche Band zu gründe. Wichtig war natürlich, wir treten nur mit high-tops, engen Jeans und oben ohne auf (das will jeder von Anfang-40er Familienvätern sehen)… Naja, das ist dann doch eher im Sand verlaufen, aber eine der Skizzen um den Kumpel vergeblich zu überzeugen, ist dann Abyss geworden.
Vorbild war irgendwas spät-90eriges von Cannabis (nicht Cannibal) Corpse. Etwas zu “fröhliches” Tremolo Zeug im ersten, E-basierten Riff, um dann das zweite H-Riff erst richtig stampfen zu lassen. Fleshripper als fiktiver Bandname musste sein, nur “Bas” dazu hätte das Ding in meinen Augen zerstört. Text kam am Ende, ist bei dem Grunz-vocals wahrscheinlich eh recht egal – es sollte halt passend brutal sein. Ich hoffe, wenigstens das “off goes your head” ist verständlich, da dieses gehacke ja in der folgenden Bridge instrumental dargestellt wird...
Für mich ist’s der 7. Song, in dem ich nicht nur Bass spiele sondern auch die restliche Produktion mache. Neben der überschaubaren Erfahrung, brauche weiterhin viel zu lange für alles, habe daher komplett festgebrannte Ohren bevor ich fertig werde – meine moves gehen dann viel zu weit (um überhaupt etwas zu merken)… Abgemischt habe ich absichtlich nur mit strip console plugins, ohne visuelle EQ Darstellung. Ich hoffe mal, mit genaueren Vorstellungen wo’s soundtechnisch hingehen soll, plus einem effizienteren Workflow, wird’s irgendwann mal besser.
Dazu kommt, dass ich die Gitarren selbst eingespielt habe, obwohl ich das nicht wirklich kann. Hosen-runter ehrlich: Hab’s bei 50% Tempo eingespielt und dann gnadenlos aufs Raster editiert.
Ich hätte es auch mit vocals (Singen kann ich da ja nicht sagen) probiert, aber das kann ich erst recht nicht und es hätte auch vom Stil her nicht gepasst. Zufällig habe ich über eine Musiker-Anzeige einen Gitarristen kennengerlernt, der dieses tiefe Growlen echt heftig hinbekommt. Ich hatte echt schon befürchtet, ich muss den Song als Instrumental oder mit meinen eigenen dilettantischen Versuchen einreichen...
Gear info:
Bass ist ein Spector Euro 5LX durch den Bogren BassKnob
Gitarren ist eine ESP Viper 400 Bariton durch ML Soundlab Amped Roots
Drums sind Spectre Digital Extinction Level Event
Mastered mit Ozone
Votes
Aber genug zu meinem Kram, hier noch meine Notizen für meine votes – leider stammen die nur aus dem ersten Hördurchgang (bzw. sind etwas kurz geraten); ich hatte keine Zeit um sie nochmal final zu aktualisieren. Aus Respekt vor den Werken nenne ich die Titel, nicht die Interpreten.
Ich habe grundsätzlich sehr stark gewichtet, ob mir der Song stilistisch taugt und zu hören Spaß macht – d.h. bei mir sind tendenziell gut gemachte Songs mit Handicap.
The Voice Between Your Thoughts – 8
Sound- und spieltechnisch astrein, klingt groß durchs Orchester und episch durch die Soli. Vocals passen gut zum Style. Bridge ist etwas schwach im Vergleich zum restlichen Song.
Victim of Oppression – 9
Hammer Power, krasse Wechel im Rhythmus! Habe nun schon einige vocals von Ennui gehört - finde auch diese hier gut, aber es gab schon welche die mir besser gefallen haben.
Like Fire in the Rain – 7
Vibe gefällt, sehr klassisch; top Gitarrensound & gutes feel; würde mir mir passendem Gesang noch viel besser gefallen
Evolution Backwards – 7
Sehr langes Intro... Sound roher als einige andere Beiträge, aber es passt irgendwie. Macht trotzdem Spass anzuhören und wäre sicher gut live. Ausgedehte Shred-Sektion ist für mich das Highlight.
Breaking the Mold - 7
Mix sehr organisch und voll; lässt sich Zeit Ideen sacken zu lassen und springt nicht zu schnell weiter; Gesang passt gut; eine weitere Idee hätte dem Songwriting gut getan, so sind's im Prinzip nur zwei abwechselnde Parts. Stilistisch nicht so sehr meins im Vergleich zu anderen
Scream in the Night – 9,5
Vocals super (für mich die beste performance im contest), Orgel gefällt, Gothic meets Power; Hook brennt sich sofort fest
Loose my direction – 9
Viel Power, catchy hooks, könnte die Melodie sofort nachsingen; Gesang gefällt mir sehr gut und passt top; epische battleing guitars passt gut;stilistisch einen Tacken zu Mainstream für mich
Silent Night – 6,5
Mix etwas schwächer auf der Brust als die Vorgänger bzw. nicht ganz ausgewogen, Bass könnte mehr Dirt vertragen; macht Spass zu hören, etwas viele verschiedene Riffs in Abfolge am Ende? Für mich wären 1-2 Ideen weniger und eine Rückkehr zum früheren Hook etwas stimmiger gewesen.
The Sin – 8
HIM meets Metalcore; effektiver Hook, Produktion klingt gut – holt mich vom Stil her nur weniger ab als andere Beiträge
OutOfControl – 5,5
Drums recht steril, Master zu zahm bzw. sehr eng; rhytmisch und melodisch absolut stimmig, aber sehr Gitarren-Lead fixiert - als ob der Rest nur am Schluss dazugebaut wurde; um ohne Gesang komplett zu überzeugen bräuchte es etwas mehr technischen flex - so waren es halt doch ziemlich viele lang gehaltenen Noten
Ödchen an Van Canto – 2
Originell for sure - aber ich komme nicht rein, sorry; wirkt auf mich nicht ganz ernst gemeint
42er Keule – 5,5
Command & Conquer Soundtrack mäßig, bräuchte aber als eigenständiger Song noch Gesang oder eine leitende Melodie; MIDI Bass hat was; Struktur mit Pausen gefolgt von immer wieder komplett neuen Riffs ist etwas "riff salad" mäßig
Muchas Grandes – 5
Instrumental ganz stimmig, Bass gefällt; Gesang gefällt mir weniger gut als bei anderen Beiträgen; melodisch finde ich's etwas simpel, da setzt sich keine Idee so richtig fest bei mir
War of the Worlds – 3
Auch etwas zu spacig für mich, kein Metal, aber besser als Ödchen
Demut – 9
Erkenne ich stilistisch sogar wieder - melodisch und vom Ausdruck her top, beeindruckend stimmige Wechsel im Feel; einer der Songs, die ich mir unabhängig vom voting als erstes nochmal anhören wollte
Über Den Zorn – 10
Höre da irgendwie genauer auf den Text als sonst; grandiose highlight stellen wenn der Text vorbei ist und instrumental übernimmt
Edit sagt - Geht bei der kurzen Notiz etwas unter, daher noch nachgetragen: Das war für mich der Sieger, hat bei mir dank des originellen Ansatzes am meisten "resoniert"!
Bare Hands – 7
Fetter Mix, Kick zu laut, eerie Strophe, intensive vocals
The End of the World – 7
Grooved, Performance und Mix hervorragend, vom Stil her nicht ganz meins
Macht für einen Niemand – 8
Drums ne Stufe besser als bei den anderen (beste Drums im contest für mich), auf 90er piccolo Snare steh ich ja; Bass Klackern a la Fieldy ist nicht so meins; vocal hook sehr effektiv & bleibt "hängen", intensive vocal performance; bridge gedudel etwas strange bzw. mit dem Ende etwas diffus
All These Scars – 9
Hammer, top poliert, moderner Sound; coole Snarebomb; Kontrast zwischen scream und Gesang sehr gut gemacht
The Bloody Dress – 8
Brutal, "slammig"; hätte Gesang gebraucht; Sektion mit Synths am Ende taugt mir sehr, hätte ich gerne mehr davon gehabt. Bonuspunkte bei mir weil's mir stilistisch einfach gefällt
Propaganda – 8,5
Produktionstechnisch der stärkste Song, wahnsinnig druckvoll aber ausgefeilt; Godsmack meets Machine Head?
Wahnsinn, vielen Dank für eure Votes! Ich freu mich mega darüber! 
