Meine Erfahrungen waren bisher, Jemand der vom Noten lesen kommt, dass Dieser Probleme hat, frei zu spielen oder auch
eigene Ideen zu finden, da bisher, Er ja immer das von den Noten bekommen hat.
Das ist ein klassischer Irrtum. Es ist genau andersherum.
Jemand, der Schwierigkeiten hat, frei zu spielen,
braucht Noten. Sonst könnte er gar nichts spielen.
Und nur deshalb haben die Musiker, die Du meinst, diese Limitierung. Weil sie nach Noten spielen müssen. Willst Du denen das Recht absprechen, Musik zu machen? Oder ist es Dir nicht kreativ genug? Sind Menschen, die nur nach Noten spielen können, keine Musiker?
Ein Dirigent erarbeitet sich vor der ersten Probe mit einem Orchester die gesamte Partitur. Selbst mit einem ausserordentlich geschulten Gehör ist es fast nicht möglich, die Wechsel untergeordneter Stimmen von einem Instrument zum anderen zu erfassen.
Dirigieren ist vermutlich auch nicht mehr zeitgemäß. Dementsprechend die Musik eines Bach, Beethoven, Satie, Schubert. Von diesen Musikern habe ich harmonisch sehr viel gelernt. Beim Nachspielen. Nach Noten. Kannst Du einfache Satie-Stücke nur nach Gehör nachspielen? Und die Harmonik ist lehrreich. Da nimmt man etwas mit, was man woanders wieder sinngemäß einsetzen kann.
Ich dirigiere übrigens. Sänger. Gerne. Relativ einfache Sachen. Die Playbacks dazu mache ich selbst. Komplett nach Gehör - ohne Noten.
Ich habe Sänger, die frei eine Zweitstimme singen können, wenn ich sie ihnen vorgesungen habe. Die können keine Noten lesen. Aber sie wollen trotzdem Noten. Für sie sind Noten eine Hilfestellung bzw. eine Gedächtnisstütze. Ging's an der Stelle nach oben oder nach unten? Noten helfen - sogar wenn man sie nicht (oder nur limitiert) lesen kann.
Dann setze ich mich für die Sänger an die DAW und spiele die Melodien sauber ein und drucke die Noten.
Willst Du solchen Leuten Kreativität absprechen?