Wie hältst Du's mit dem Low Cut

[gyn]

„Papa, Charlie hat gesagt, sein Vater hat gesagt ...

Das hab ich ja schon ewig nicht mehr gehört.

Sonntag Morgen, Frühstück, und dann: „Papa, Charlie hat gesagt"

Hach...

 

[one_hit_wonder]

Manche Songs vertragen schon einen guten Lowcut.
Auch Hicut ist da angesagt.
Wenn sich die bei gleicher Frequenz treffen ist der Song optimal ausbalanciert.

 

[SOS]

blablablubberfasel... und jetzt?

herzlichen glückwunsch, ihr habt es wieder nicht sein lassen können! wie oft noch? waaaaarum?

 

[Cruba]

Wen lässt Du tiefer runtergehen?

Den Bass. Die Bassdrum steigt bei ca. 140 ein.

 

[musicdevil]

Warum wird nie nach Hicut gefragt? Ist doch auch wichtig.

Das ist sogar äußerst wichtig. Man denke nur an all die Tierchen, welche weit höhere Frequenzen hören können als wir Menschen, was die da wohl "oben rum" hören? Also ich meine, die sollen doch auch die Musik vernünftig genießen können, ohne das da noch viel herum zwitschert.
Wer keinen HiCut einsetzt, ist meiner Meinung nach ein Tierquäler, oder? Somit protestiere ich mal gegen sämtliche "Air EQs und Co.", die nicht gehicuttet werden.

 

[muffy]

1. Hat ein Low Cut bereits bei der Aufnahme eigentlich auch eine negative Auswirkung auf die Phase?

2. Macht es Sinn, das Lowest End z.B. eines E-Basses mit einem MBK (nur ein Band aktiv, z.B. 120 Hz abwärts) zu "straffen" anstelle zu cutten?

 

[TonyPizza]

1. Hat ein Low Cut bereits bei der Aufnahme eigentlich auch eine negative Auswirkung auf die Phase?

2. Macht es Sinn, das Lowest End z.B. eines E-Basses mit einem MBK (nur ein Band aktiv, z.B. 120 Hz abwärts) zu "straffen" anstelle zu cutten?

Ja

Bass
Aber trotzdem lowcut bei 50hz

 

[NiCKEL]

2. Macht es Sinn, das Lowest End z.B. eines E-Basses mit einem MBK (nur ein Band aktiv, z.B. 120 Hz abwärts) zu "straffen" anstelle zu cutten?

Absolut.

Aber trotzdem lowcut bei 50hz

Nicht zwingend

 

[Nachtschicht]

blablablubberfasel... und jetzt?

herzlichen glückwunsch, ihr habt es wieder nicht sein lassen können! wie oft noch? waaaaarum?

ich finds total witzig lowcut ja oder nein hat hier heutzutage offenbar mehr religionskrieg-potential als früher mac vs. pc.

streng genommen könnte man das fast als leichten evolutionären fortschritt betrachten, insofern, alles gut

 

[TonyPizza]

Nicht zwingend

ja ok joaaa pfff....

Evtl. wurde es ja schon angesprochen. Es gibt ja diesen Mythos, nur weil mein Spektrum theoretisch bis 20Hz reicht , ich diesen Bereich auch nutzen "muss". ...ist für meine Begriffe völlig hirnverbrannt.

Hier müsste es doch auch genügend DJ´s geben, spätestens auf der großen PA fällt dir dann auf, dass dein Lowend völlig fürn Popo ist, wenn der Infraschall nicht sauber entfernt wurde aus der Tonmischnung

 

[muffy]

Ich benutze für Drums meinstens SSL Channelstrip Plugins (UAD; BX). Mein GoTo Move ist, dass ich die Kick mit einem Shelf bei ca. 60-80 Booste und einen LC bei ca. 20 Hz setze. Ich habe den Eindruck, dass diese Kombination fetter klingt als nur Bell bei 60Hz > ggf. liegt das an der Resonanz bzw. dem "Bump" bei der Shoulder Frequency? - K.A. - es klingt für mich definierter, v.a. wenn man bei 200-300 Hz nochmal mit ner Bell etwas absenkt.

 

[TonyPizza]

"Bump" bei der Shoulder Frequency? - K.A. - es klingt für mich definierter, v.a. wenn man bei 200-300 Hz nochmal mit ner Bell etwas absenkt.

right... und schon sind wir genau beim Thema, nämlich der einzige Punkt wo es Sinn macht sich über Lowcut Gedanken zu machen (Gedanken bezogen auf die Kick, alle anderen Elemente sind recht unempfindlich bez. HP) . Ich mache explizit keine genauen Angaben, weil das Thema für mich auch noch eher undurchsichtig ist, es macht einen Unterschied ob ich einen Filter verwende oder nicht auf der Kick, ob es "besser" klingt und dem Song zuträglich ist entscheidet im Moment mein Gefühl...

Auf allen anderen Elementen einer Mischung ist es immer angebracht und verändert auch den Sound nicht imho, abgesehen vom Phasendreher

OK, ich räume ein, dass sich das mit meiner 20Hz Aussage beißt, aber der Lowcut bei 30-40Hz auf dem Master macht das dann sowieso hinfällig

Warum gibts zu jedem blöden MüllEQMove ein YoutubeTut, und zu diesem spannenden Shit nix? ...lass mich raten, alle die meinen sie hätten was drauf übersehen mind. den Phaseflip der stattfindet, ganz zu schweigen vom Bump an der Scheitelfrequenz

 

[TonyPizza]

Obwohl ich keine große Hoffnung habe stelle ich die Frage (n) trotz allem mal hier direkt, möchte keinen extra Thread aufmachen:

Findet der Phaseflip immer statt wenn ich einen HighPassFilter verwende, oder erst ab einer gewissen Flankensteilheit (z.b. >-12db ) ?

Sind passive EQs davon ausgenommen? Wenn ja, nur die Hardware oder auch die Plugins eben dieser?

Verhält sich das ggf. nur auf transientenreichem Material so, oder auch bei z.b. Gitarren?

hab ich immer einen "Bump" an der Scheitelfrequenz (abgesehen von minmum phase, falls das mein Plugin zulässt) ?

Ist es sinnvoll mir die Wellenform "danach" anzuschauen, ob meine Tranienten auch mit positiver Welle beginnen (bei perkussivem Material), oder findet auf der "Strecke" zur Membran sowieso zu viel statt als das ich mich auf die Wellenformanzeige in der DAW verlassen könnte?

...klingt überheblich, aber ich kenne jedes Tutorial von hier bis zum Saturn, kein Wort wurde jemals darüber verloren, das macht mich einfach nur traurig und sagt bisschen was aus über die Qualität des allgemein zugänglichen Lehrmaterials imho

Aber es sind doch hier auch Elektrotechniker unterwegs, spätestens sie könnten es doch wissen und viele Mythen aus dem weg räumen

 

[TonyPizza]

Ich hab mir das ein oder andere schon zu gewissen Teilen selber beantwortet über die Jahre hinweg. Z.b. booste ich auf meinem DrumsPrallelBus zuerst mit einem Pultec EQ Plugin 6db Bässe und Höhen mit Shelfs, das läuft zumindest gehörmäßig supi. Filter sind parallel naürlich ein NoGo, genauso wie Distortion, das wird immer phasy... ob es sich mit Hardware geauso verhält kann nicht sagen.

Ich hab mich gar nicht getraut verschiedene EQs parallel zu probieren und war nur froh das ich keine Auslöschungen hatte.

Auch das könnte ich mir selber beantworten, aber mir sind meine Sonntage zu schade für den Kram Es muss ja wohl irgendwo nachzulesen sein

 

[TonyPizza]

ggf. liegt das an der Resonanz bzw. dem "Bump" bei der Shoulder Frequency? - K.A. - es klingt für mich definierter, v.a. wenn man bei 200-300 Hz nochmal mit ner Bell etwas absenkt.

Also es wird in den aller meisten Fällen definierter klingen... aber hör bitte genau hin ob es nicht zu viel wird, ob es zum Track passt... man ist schnell hingerissen den harten Cut immer zu setzen, aber bringt den Song nicht immer voran... das wäre ja auch viel zu einfach

 

[MrBongo]

Obwohl ich keine große Hoffnung habe stelle ich die Frage (n) trotz allem mal hier direkt, möchte keinen extra Thread aufmachen:

Findet der Phaseflip immer statt wenn ich einen HighPassFilter verwende, oder erst ab einer gewissen Flankensteilheit (z.b. >-12db ) ?

Sind passive EQs davon ausgenommen? Wenn ja, nur die Hardware oder auch die Plugins eben dieser?

Verhält sich das ggf. nur auf transientenreichem Material so, oder auch bei z.b. Gitarren?

hab ich immer einen "Bump" an der Scheitelfrequenz (angesehen von minmum phase, falls das mein Plugin zulässt) ?

Ist es sinnvoll mir die Wellenform "danach" anzuschauen, ob meine Tranienten auch mit positiver Welle beginnen (bei perkussivem Material), oder findet auf der "Strecke" zur Membran sowieso zu viel statt als das ich mich auf die Wellenformanzeige in der DAW verlassen könnte?

Ohne dass ich Elektrotechniker bin, ich hab mich einfach nur mit den Resultaten etwas näher auseinandergesetzt:
ja, auch bei 6dB/oct ändert sich die Phase um die fc leicht.
ja, das ist natürlich unabhängig vom Quellmaterial.

Viele EQ und Filter können niedriges Q haben, wodurch die Flanke teils sehr sanft ausfällt und es auch keine frequenzselektive Überhöhung gibt.
AAAABER:
Es ist dennoch möglich, mit einem Filter eine Verstärkung zu erzeugen. Praxisbeispiel:

Ein E-Bass im E Standard Tuning (E = 41Hz).
Lowcut bei 18-20 Hz. Flankensteilheit weniger wichtig, sagen wir 18dB/oct mit Q 0,9.
Gewisse Noten erzeugen jetzt deutlich höhere Spitzenpegel als ohne Lowcut, trotz Abstand von einer ganzen Oktave. Über den gesamten Zeitverlauf der gehaltenen Note.

Filter sind parallel naürlich ein NoGo, ...

Gerade das Projekt beendet:
Kickdrum mit 2 Mics abgenommen, beide auf exakt gleicher Entfernung zum Beater.
Ein Mic bekommt einen Lowcut, es findet keine weitere Bearbeitung statt.
Nun habe ich ein Mikrofon für den Kickanteil, eins für den Rest, und es löscht sich automatisch die störende Kesselresonanz aus.

 

[Bassmacher]

Es ist dennoch möglich, mit einem Filter eine Verstärkung zu erzeugen. Praxisbeispiel:

Ein E-Bass im E Standard Tuning (E = 41Hz).
Lowcut bei 18-20 Hz. Flankensteilheit weniger wichtig, sagen wir 18dB/oct mit Q 0,9.
Gewisse Noten erzeugen jetzt deutlich höhere Spitzenpegel als ohne Lowcut, trotz Abstand von einer ganzen Oktave. Über den gesamten Zeitverlauf der gehaltenen Note.

Was heißt bei dir deutlich höhere Spitzenpegel? Ich hab 's gerade mal getestet und bei mir kommt eine Abweichung von 0,0 - 0,9 dB innerhalb einer Oktave heraus. Ich bezweifle, dass das ein großes Problem beim Mixen und Mastern sein soll.

Hier mein Test:
Bass ohne 18dB/oct Lowcut bei 20 Hz

Bass mit 18dB/oct Lowcut bei 20 Hz

Vielleicht hab ich ja was falsch gemacht. Es wäre schön, wenn du mir deine Aussage mit einem Hörbeispiel beweisen kannst.

 

[Cruba]

Nicht zwingend

ja ok joaaa pfff....

Evtl. wurde es ja schon angesprochen. Es gibt ja diesen Mythos, nur weil mein Spektrum theoretisch bis 20Hz reicht , ich diesen Bereich auch nutzen "muss". ...ist für meine Begriffe völlig hirnverbrannt.

Hier müsste es doch auch genügend DJ´s geben, spätestens auf der großen PA fällt dir dann auf, dass dein Lowend völlig fürn Popo ist, wenn der Infraschall nicht sauber entfernt wurde aus der Tonmischnung

Damit kann ich leben. Das würde doch Deiner Meinung nach bedeuten, wenn jemand wie ich (auch wenn's vielleicht albern ist und klingt) Musik für's Kopfhörer hören bastelt, also wo man den Zuhörer in die Lage versetzen möchte jeden Fieps und Pups mitbekommen zu können, dann würde ich das Beschneiden lassen.

Im Umkehrschluss, wenn man für PA etc. produziert und das lowste Lowend eh' net beachtet wird, warum die Mühe das zu cutten.

Mal ne Frage, denke da kennen sich so einige hier aus: Wurde in den 70gern (mein Soundjahrzehnt) auch schon frequenzseitig so aufgeräumt? Sagen wir Neil Youngs Live Rust Album, Genesis erste Alben, Uriah Heep etc. und wie sah' es im 80gern & 90ger Pop/Trance/Techno aus? Wenn ich mir z. B. Union Jacks Sachen anhöre oder Phil Collins Produktionen, Conga, Gloria Etefan etc. Wie war's da?

 

[Nachtschicht]

da wurde bestimmt sehr viel weniger als heutzutage gemacht. man muss allerdings auch bedenken, dass heutige systeme technisch sehr viel mehr in der lage sind, absurde frequenzbumps eins zu eins weiterzureichen, im guten wie im schlechten. da hat damals das verwendete equipment von alleine schon gewisse - meist natürlicher klingende - grenzen gesetzt.

also z.b. ist es heutzutage kein problem, lauter böse sub-frequenzen dissonant nebeneinander zu stapeln, und deine daw gibt dir das resultierende desaster transparent brav genau so wieder wenn du dasselbe allerdings auf eine bandmaschine spielst, macht dir die direkt mal den optimod, sozusagen.

ist ja auch an anderer stelle so, heute zähmt man gerne mal ausbrechende höhen mit einer prise multiband, wo man früher dankbar war, wenn das master nicht zu abgenudelt und noch hinreichend frisch daherkam.
das problem stellt sich bei modernen systemen einfach gar nicht erst, weswegen das problem eher bisschen in die andere richtung gekippt ist.

wir haben es hier also ein bisschen mit geistern, die die digitaltechnik rief, zu tun - kann man insofern zumindest nicht eins zu eins vergleichen, das ganze.

 

[SOS]

@TonyPizza du bist ein ernstzunehmender mixer, hier im laden mit abstand einer der besten, wozu machst du dir überhaupt noch solche gedanken? ich denke auf deinem level kann man es gut ein wenig entspannter angehen, was technik bzw. hier wiedermal nuklearwissenschaft, anbelangt, deine ohren stehen da längst weit drüber... dein zeuch rockt, ist 100% "competitive", willste dich wirklich jetzt noch mit lowfucks und deren molekülstruktur beschäftigen?

PS: und wie shice fucking froh bin ich in dem moment, dass baum nicht mehr hier ist...