Wie hältst Du's mit dem Low Cut

[one_hit_wonder]

wann nimmt man einen low cut und wann einen hi pass?

Ein Pro wird immer einen Hi Pass nehmen.
Die Loser verwenden natürlich alle einen Low Cut.

 

[synthpark]

Ein Pro wird immer einen Hi Pass nehmen.
Die Loser verwenden natürlich alle einen Low Cut.

Malen Sie mal freihändig die prinzipielle Kurve eines Highpass.

 

[Bassmacher]

Was mir noch zu Phase eingefallen ist. Eigentlich ist die Phase nur bei einem mehrfach mikrofonierten Instrument, wie z. B. der Snare (Mikro oben und unten), der Kick (Mikro innen und aussen), der E. Gitarre (DI und Amp Mikros) oder bei einer parallelen Bearbeitung mit EQ, wichtig. Ob jetzt die Kick mit dem Bass in Phase ist, ist eigentlich bei einer echten Live-Aufnahme egal, weil der Drummer und der Bassist ja nie die ganze Zeit auf die Millisekunde genau zusammen spielen können. Eigentlich gibt doch der Drummer das Tempo an und der Bassist folgt nur. Also Zeitlich kommt zuerst die Kick dann der Bass. Diese Zeit schwangt auch noch, weil die ja Menschen sind und keine Maschinen. In EDM, wo man mit Samples und Drummaschinen arbeitet, kann die Phase von Kick und Bass wichtig sein, wenn sie denn immer genau Zeitgleich getriggert werden.

 

[bafc24]

wann nimmt man einen low cut und wann einen hi pass?

Ein Pro wird immer einen Hi Pass nehmen.
Die Loser verwenden natürlich alle einen Low Cut.

danke. da ich als pro unterwegs bin, werde ich von nun an nur noch den hi pass einsetzen, will mich ja nicht plamieren
hab zugegeben auch ab und an den lo cut eingesetzt und fand den nicht mal so schlecht. kommt wohl seeehr auf das material an.

 

[musicdevil]

hätte da auch noch ne frage, hoffe die kann mier jemand beantworten.
wann nimmt man einen low cut und wann einen hi pass?

Keine Ahnung, ich nehm dafür immer nen Equalizer

 

[bafc24]

und der bietet beides? welchen nimmste?

 

[Bassmacher]

Zu Sicherheit würde ich beide nehmen, sicher ist sicher.

 

[musicdevil]

und der bietet beides? welchen nimmste?

Na den hier, ich mag nicht so viele Knöpfe und "vintage" is immer gut
https://blackroosteraudio.com/pluginstore/plugin/vhl-3c.html

 

[RefinedRough]

Irgendwie klingen nicht alle gleich, ich nehme (bei Musik & Sprache) beim Mischen fast nur noch den Acustica Gold EQ für lowcuts. Bilde mir ein, der klingt irgendwie unauffälliger als manch anderes was ich hab. Ansonsten beim Produzieren & Sound Designen einfach den Channel EQ von Cubase.

 

[Entone]

Na den hier, ich mag nicht so viele Knöpfe und "vintage" is immer gut
https://blackroosteraudio.com/pluginstore/plugin/vhl-3c.html

So einer ist bei den UAD Pultecs auch dabei. Scheint eine recht flache Kurve zu haben. Jedenfalls kommt da oben und untenrum auch immer noch so einiges durch.

 

[NuckChorris]

Ich habe nix gegenteiliges behauptet, meine technischen Fragen kann aber trotzdem niemand beantworten

Okay, dann antworte ich mal...

Findet der Phaseflip immer statt wenn ich einen HighPassFilter verwende, oder erst ab einer gewissen Flankensteilheit (z.b. >-12db ) ?

Findet analog immer statt. 6 dB/Okt = 90°, 12 dB/Okt = 180°, 18 dB/Okt = 270°, 24 dB/Okt = 360° u.s.w. Digital gibt es ja Linear-Phase Filter.

Sind passive EQs davon ausgenommen? Wenn ja, nur die Hardware oder auch die Plugins eben dieser?

Nein, sind nicht ausgenommen.

Verhält sich das ggf. nur auf transientenreichem Material so, oder auch bei z.b. Gitarren?

Das verhält sich auf allen Materialien gleich.

hab ich immer einen "Bump" an der Scheitelfrequenz (abgesehen von minmum phase, falls das mein Plugin zulässt) ?

Es kommt auf das Filter an. Bei Coincident, Butterworth, Bessel, Critical hat man keinen "Bump". Bei Chebyshev, Legendre, Elliptic, Harmonic hat man je nach Q-Einstellung "Bumps". Das hat allerdings mit minimum phase nichts zu tun.

Ist es sinnvoll mir die Wellenform "danach" anzuschauen, ob meine Tranienten auch mit positiver Welle beginnen (bei perkussivem Material), oder findet auf der "Strecke" zur Membran sowieso zu viel statt als das ich mich auf die Wellenformanzeige in der DAW verlassen könnte?

Das kannst du natürlich machen, um noch mehr Punch und Klarheit zu bekommen. Ob es sinnvoll ist, ist Ansichtssache, da es etwas aufwendig ist. Da gibt es aber sogar ein Plugin, das das genau macht. PI

ohne hier wieder irgendwelches geflame starten zu wollen: worum geht's hier eigentlich? phase oder polaritaet? der begriff "phase" macht hier doch ueberhaupt gar keinen sinn, ohne das zu benennen, zu dem sich die kick in einer relation befindet.

Naja, wir sprechen ja über ein digitales Signal was weiter verarbeitet wird. Dort hab ich den Begriff Polarität noch nie angetroffen. Lasse mich aber gerne belehren. Wenn man von Polarität spricht sollte ja auch Strom im Spiel sein?

ich will bestimmt niemanden belehren, ich meine die frage durchaus ernst.

mir ist zwar auch gelaeufig, dass man sich beim einsatz eines lc auf gewissen signalen unerwuenschte konsequenzen einfangen kann. aber so ganz raffe ich halt nicht, was genau da vor sich gehen soll - ich bin im grunde also ganz bei dir

eine phase ist ja per definition eine beziehung zwischen zwei signalen, genauer gesagt eine differenz, und zwar eine laufzeitbedingte differenz. du sprachst ja weiter oben davon, dass man die wellenform nach einem lc optisch daraufhin kontrollieren kann, ob die signale mit einer positiven amplitude (gut) oder einer negativen amplitude (schlecht) einschwingen. das spricht fuer mich doch eher nach einer verpolung bzw. einem polaritaetswechsel, als nach einer (frequenzabhaengigen) laufzeitdifferenz.

hier ist ne kleine zusammenfassung vom eberhard sengpiel, einem verstorbenen tonmeister aus berlin. er zeigt sehr schoen auf, dass es in der praxis einen unterschied macht, ob nun das eine der fall ist oder das andere.

http://www.sengpielaudio.com/VerpolungPhasenverschiebungVerschiedeneBegriffe.pdf

 

[Realist]

Viel interessanter fände ich jetzt mal nicht zu fragen, Lowcut Ja oder Nein, sondern wenn ja, wie stark ihr die Flankensteilheit einstellt?
Da ist, je nach EQ-Modell, von 12 dB/Okt bis 96dB/Okt ja alles möglich.

 

[synthpark]

Das Thema Lowcut taucht nun schon zum zehnten mal auf, mindestens. Ich deute es als Versagen der Suchfunktion. Ein Lowcut kann auf bestimmten Signalen wie einer Rechteckschwingung ein Überschwingen von 100% auslösen, selbst wenn die Eckfrequenz unterhalb der Grundfrequenz liegt. Das geschieht, weil die Rechteckschwingung extrem empfindlich auf Phasenschiebung reagiert. Auf anderen Signalen kann sich ein LC ganz gut machen. Im Zweifel kontrolliert man das mit diesem Tool: https://www.meldaproduction.com/MOscilloscope. Sonderlich viel mehr gibts zu dem Thema auch nicht zu sagen, Oszilloskop anschmeißen und gucken, was so passiert ...

 

[SilentWarrior]

Viel interessanter fände ich jetzt mal nicht zu fragen, Lowcut Ja oder Nein, sondern wenn ja, wie stark ihr die Flankensteilheit einstellt?
Da ist, je nach EQ-Modell, von 12 dB/Okt bis 96dB/Okt ja alles möglich.

Laut Tischmeyer: je tiefer desto kürzer.

 

[SilentWarrior]

Sonderlich viel mehr gibts zu dem Thema auch nicht zu sagen

Doch, habe gestern Fab angeschaut (Mixing with Pro Tools oder so ähnlich).

Da hatte er die Wahl die Bassdrum in der Timeline zu verschieben oder Lowcut auf OH. Letztendlich hatte er beides probiert und sich für Lowcut auf OH entschieden, klang einfach besser.

Irgendwas mit einem Plugin hat er nicht "überwacht".

 

[synthpark]

Letztendlich hatte er beides probiert und sich für Lowcut auf OH entschieden, klang einfach besser.

Ja ok, da hat die geshiftete Phase dann musikalischer zur anderen addiert.

Und was sagt uns das? Nichts. Das hätte jeder Homerecordler genauso empirisch ausprobieren können bzw. kommt zwangsläufig in die gleiche Situation.

 

[SilentWarrior]

Das hätte jeder Homerecordler genauso empirisch ausprobieren können

Genau, da wären wir bei der Lösung:

ausprobieren.

Aber, wer natürlich im Solo Modus mischt, der möchte wissen wie und was, denn er hört ja nicht eine Verschlechterung bzw. Verbesserung mit oder ohne Lowcut.

Wer solche Fragen stellt, ist meist Solo unterwegs. Was meinst du?

 

[synthpark]

Aber, wer natürlich im Solo Modus mischt, der möchte wissen wie und was, denn er hört ja nicht eine Verschlechterung bzw. Verbesserung mit oder ohne Lowcut.

Wer solche Fragen stellt, ist meist Solo unterwegs. Was meinst du?

Frach ma Han Solo ...
Die Drums mische ich gerne erstmal Solo als Gruppe.

Solo für sich allein kannste nur unkorrelierte Signale mischen.

 

[TonyPizza]

Sonderlich viel mehr gibts zu dem Thema auch nicht zu sagen

Doch, habe gestern Fab angeschaut (Mixing with Pro Tools oder so ähnlich).

Da hatte er die Wahl die Bassdrum in der Timeline zu verschieben oder Lowcut auf OH. Letztendlich hatte er beides probiert und sich für Lowcut auf OH entschieden, klang einfach besser.

Irgendwas mit einem Plugin hat er nicht "überwacht".

Du musst sowieso bis zum Ende immer wieder die Phasenlage prüfen auf multimic Signalen, weil jeder Eingriff die Phase ändern kann. Genau das hat er gemacht. In den alten pro tools Versionen gabs keine latenzkompensation, aber es kann auch sein, dass ein plugin nicht ordentlich mit der DAW kommuniziert... Ein weiterer Grund nicht jedes gehypte plugin blind zu verwenden. Ja das Thema ist theoretisch mit "einfach hinhören" gegessen, in der Praxis beeinflusst aber nicht nur der lowcut die Phase sonder natürlich auch unvorhergesehene ungleichmäßige latenz... Das sind Standard moves die man sich einfach angewöhnt, dazu gehört auch die ständige Bedienung des phaseflips. Verstehe sowieso nicht warum der in ganz vielen plugins nicht vorhanden ist, macht z.b. Den GrooveAgent für mich völlig unbrauchbar

 

[dirty-bitts]

Auch wenn wir uns hier im Mastering Forum befinden und es denke ich mal eher um Summenbearbeitung geht hier eine Herangehensweise die mir ein alter Fuchs für Vocals gezeigt hat:

Ich habe oft das Problem, das bei plosiven Lauten oder stellen an denen mit viel "vocal fry" gesungen wird ein Lowcut relativ hoch angesetzt werden muss um das Signal wirklich zu bereinigen. So hoch, dass die restlichen Passagen der Vocals, die eigentlich gar keinen LC nötig hätten an Ausdruck/Wärme/Fülle verlieren.
Früher habe ich mich ertappt aus Faulheit dann einfach einen Kompromiss "nicht Fisch nicht Fleisch" Locut zu setzen.
Stattdessen läuft es mittlerweile so, ich dupliziere die Spur, bounce auf der duplizierten Spur das Vox Signal mit einem linearphase LC (relativ hoch bei ca >100hz) und schneide einfach das LC Signal an die Stellen wo der LC benötigt wird. Macht Arbeit und ist aufwendig aber zahlt sich mMn. aus. Ideal auch für Atmer die durch closemicing viel Lowend abbekommen haben.
LG