Moin.
Zunächst ist das "Aufräumen" per EQ sicherlich das wichtigste. Immer beachten: Ein EQ wird üblicherweise eher dafür benutzt, Frequenzen zu filtern, als sie zu betonen. Ein Mix, in dem per EQ viel "reingedreht" worden ist, klingt daher nur in den seltensten Fällen gut. Hier gilt: schon bei der Aufnahme darauf achten, dass der Sound anschließend eher subtraktive Bearbeitung braucht, als additive.
Faustregel dabei: jedes Instrument, dass sich im Mix nicht durch Basslastigkeit hervorheben sollte (also eigentlich alles bis auf [g=118]Bass[/g] + Bassdrum) bekommt einen angemessenen Lowcut. Dabei auch die matschenden Frequenzen um 200 - 300 Hz nicht vergessen.
Auch die Instrumente, die im Mix für den Druck sorgen sollen, wie [g=118]Bass[/g] & Bassdrum darauf hin überprüfen, ob sie nicht vielleicht auch noch ein wenig ausgedünnt werden müssen - dies wird vor allem der Fall sein, wenn Du mit Samples arbeitest. Hier aber trennen: Eine Bassdrum, aus der per Lowcut alles von 0 - 300 Hz rausgedreht wurde, klingt natürlich arm. Also: tiefste Frequenzen per Lowcut raus, ab 100 Hz dann (vorsichtig) parametrisch werden. Q (Filtergüte) so was bei 1 rum, geht meist am Besten.
Vocals, Gitarren, Keyboards etc. sind dagegen häufig - wenn soundmäßig "naturbelassen" - etwas höhen- bzw. mittenlastig oder spitz. Genauso wichtig wie die Arbeit im Bassbereich ist es daher, bei diesen Instrumenten auch in den Mitten & Höhen teilweise etwas zu dämpfen. Im Allgemeinen ist es sicher besser im Zweifel etwas "dumpfer" zu mischen, als zu spitz.
Wenn Du dies konsequent beherzigst, wirst Du nach etwas Übung sicher feststellen, dass Deine Mixes transparenter und einfach besser klingen, als ohne diese Massnahmen.
[g=108]Hall[/g] & Delay kommen anschließend und sind mehr ein Räumlichkeitsfaktor. Im Zweifel ist hier weniger mehr. Lass mal lieber die Finger von [g=108]Hall[/g] in bassbetonten Instrumenten - das geht fast immer in die Hose, wenn man nicht ganz genau weiß, was man tut.
Viele Grüße & viel Erfolg,
Tomstein.