Stereoverbreiterung: wie macht ihr das?

[mazze]

Bootsy rescue and you are done:

http://varietyofsound.wordpress.com/vst-effects/

 

[SOS]

ich denke auch, dass man stereoverbreiterung im mix (im mastering kann es sinn machen) nicht wirklich braucht... bzw. alleine mit hartem panning, sauberem eq und sinnvoll eingesetzten räumen und delays ein viel natürlicheres resultat erreichen kann und absolut ausreichend breite erhält.

der drang stereoenhancer einzusetzen rührt vermutlich oftmals daher, dass man zu faul ist ordnung zu machen in den frequenzen, dann versucht man das signal halt per verbreiterung schnell aus dem weg zu räumen. die breite ist zwar da, die präsenz fehlt trotzdem. das klingt in meinen ohren immer unnatürlich. denn nur ein an sich sauberes und präsentes signal weist im normalfall eine solche breite auf. ähnlich wie bei der tiefenstaffelung, wenn ein unsauberes und wenig brillantes signal überkomprimiert und zu laut nach vorne mischt und sich dann wundert warum das irgendwie doch nicht stimmt und sitzt. es ist gegen die natur bzw. hörgewohnheiten.

 

[Rektum]

Also wenn Du z. B. den Streicherteppich noch einen Tick größer hin bekommst und er schön auf geht es aber in mono nicht weh tut wenn sich da eben nichts tut dann ist es okay. Es ist dann der besondere Genus der halt nur dem Stereo vorbehalten ist, die Balance aber in mono nicht zerstört.

Beim "Auto-Panner" ist ja genauso. In Stereo fliegen die Fetzen, mono existiert der Effekt nicht mehr.

 

[Gast92251]

ich denke auch, dass man stereoverbreiterung im mix (im mastering kann es sinn machen) nicht wirklich braucht...
bzw. alleine mit hartem panning, sauberem eq und sinnvoll eingesetzten räumen und delays ein viel natürlicheres resultat erreichen kann und absolut ausreichend breite erhält.
.

Gutes Statement! seh ich auch so.

Anstatt eine monoeske Gitarre oder eine einzelne Synthfläche "künstlich" mit irgendwelchen Pseudo-Breitmachern im Stereobild irgendwie krampfhaft breiter zu ziehen, sollte man z.B. lieber mal Doppeln oder einen ähnlichen Sound zusätzlich einsetzen, dies dann konträr pannen, sinnvoll EQn etc.

Dennoch sollte man da auch mal das gesamte Arrangement im Kern genauer betrachten, oft sackt die Stereobreite auch in sich zusammen, weil irgend etwas "fehlt", seien es entgegengesetzte parallele Spuren/Sounds/Instrumente oder sowieso elementare Fehler in der Mischung.


.

 

[robotdance]

der drang stereoenhancer einzusetzen rührt vermutlich oftmals daher, dass man zu faul ist ordnung zu machen in den frequenzen

das bezeichne ich mal als schamlose unterstellung.

machst du es dir überall so einfach und verallgemeinerst alles?

die breite ist zwar da, die präsenz fehlt trotzdem.

mir kommt es so vor, als wärst du der könig der verallgemeinerung.

BTW: Das löse ich über einen Send und mische extremes Stereo Signal nach Lust und Laune ohne Mitte zu, da fehlt dann kein Hauch an Präsenz.

das klingt in meinen ohren immer unnatürlich.

in meinen songs klingt soviel unnatürlich, da würde es dir die haare sträuben...... trotzdem klingt es gut!

und jetzt die große frechheit: mein virtueller drummer hat immer mehr als 2 hände gleichzeitig! SKANDAL!

 

[Gast92251]

Robotdance, wieso fühlst gerade du dich jetzt persönlich angegriffen?
Die Aussage von ihm ist ja nicht unwahr. Ist ja kein SKANDAL.
(Gründe für seine Aussage wurden genug aufgeführt)
Anstatt seinen Mix mal genauer zu betrachten und aufzuräumen, Pannings sinnvoller einzusetzen, Sounds zu stacken, zu doppeln usw., nimmt man lieber, nicht nur aus "Bequemlichkeit", einen Pseudobreitmacher. Ist ja "so schön einfach, klingt ja sofort so schön breit" (...)
Und das mache n ja nun nicht gerade wenige Leute.

Soll doch jeder das benutzen, was ihm gefällt. Ist doch klar. ist doch schön.
Trotzdem finde ich es richtig, dass man auch andere Tipps und Hinweise hier gibt, einen Mix aufzuräumen oder eben - wie zum Thema ja passend! - breiter zu ziehen.



.

 

[Traumwandler]

Da müssen wir doch nicht streiten.
Jeder hat siene Ansichten. Ich finde es jedenfalls sehr interessant, hier diverse Anishcten zu lesen, so dass ich mir Gedanken über meine eigene Vorgehensweise machen kann.

Es wäre aber sicher hilfreich wenn die Tipps etwas mehr ins Detail gehen könnten.
Es ist mir zum Beispiel nicht ersichtlich, warum die Frequenzverteilung Einfluss auf das Stereopanorama haben soll.

Nicht einfach Wissen voraussetzen, das meist sehr individuell erworben wurde.

 

[cherry50]

Hallo, ein wenig aus der Ferne betrachtet finde ich es eigentlich trotzdem ganz lehrreich, wie hier die eigenen Meinungen und Erfahrungen mit ein wenig Hitze im Gemüt verteidigt werden.

Glaube auch, daß es nicht immer gleich ein Angriff auf die Persönlichkeit ist, sondern mehr mit Akzeptanz für die Meinung des Anderen zu tun hat.
Jeder hat seine Erfahrungen, und einer fragt :"Wie macht Ihr das"
Da liegt es auf der Hand, daß verschiedene Versionen dargelegt werden.

Sie haben aber alle ein gemeinsames Ziel, nämlich im End Effekt so gut zu klingen wie möglich, oder auch wie jeder mit seinem eigenen Know-how in der Lage ist, die vielfältigen Möglichkeiten zu bewältigen.

Letzlich gehe ich als Kunde zu dem Bäcker, bei dem die Schrippen am Besten schmecken.
Es ist egeal welche Zutaten verwendet wurden.

LG Cherry50

 

[Traumwandler]

True!

Wenn ich hier meine neuen Erfahrungen kund tun darf, die ich auch anhande der hier genannten Ratschläge erarbeitet habe:

Den größten Verbreiterungseffekt im Gesamten habe ich erlangt indem ich alle Hallreturns auf einen Bus geroutet habe und dort den Stereo-Verbreiterer eingesetzt habe. In etwas enspricht das der Verbreiterungswirkung auf dem Mixdown-Kanal, jedoch muss man dann natürlich in Kauf nehmen, dass die Pannings, die man gemacht hat ebenfalsl in die Breite gezogen werden und man sich fragen muss, ob man dann nicht von vornherein gleich anders hätte pannen können.

Was hier auch öfter aufkam ist das Argument der "Natürlichkeit".
Natürlich ist es schlecht, wenn ein Song unnatürlich klingt aber in der Musikproduktion ist so vieles unnatürlich, dass es letzendlich einfach nur auf die Wirkung im Ganzen ankommt. Ein Hall z.B kann auf einem Einzelninstrument klasse klingen, im Mix aber völlig daneben sein. Ein Stereovebreiterter Hall klingt an sich ziemlich unecht, wenn er aber im fertigen Mix seine Wirkung entfaltet dann kann das schon wieder ganz anders aussehen.

Ich finde übrigens verbreiterte Mischungen auch nicht unbedingt besser, es ist nur so, dass im direkten Vergleich die Verbreiterung eben meistens positiv auffällt. Deswegen habe ich den Thread auch gestartet weil ich die Frage nicht ganz einfach zu beantworten finde, ob und wie viel Verbreiterung man macht. So ganz objektiv ist ja niemand. Es streiten sich ja auch die Geister ob Zucker im Kaffee den Geschmack verbessert.

 

[AndiHerzog]

Ich nutze Stereoverbreiterungstools nur auf dem Synth-Buss, die haben bei mir auf dem Drums nix verloren, die sollen ja Durchschlagskraft haben.

Beim Mastering geb ich auch einen kleinen Tick hinzu, dort auch nur auf dem Side-Kanal.

Ich nutze die StereoTools von Sonalksis, bin soweit ganz glücklich mit denen, die Vorschläge hier klingen aber auch interessant, werde mal das ein oder andere VST testen.

EDIT:

alle Hallreturns auf einen Bus geroutet habe und dort den Stereo-Verbreiterer eingesetzt habe

Das mache ich auch des Öfteren!

 

[annaNAMNAM]

Ich nutze nie einen Stereo Enhancer, aber recht oft ein mono to Stereo Tool, die einzige Ausnahme bilden da Hihats, keine Ahnung ob das jetzt gut oder schlecht ist

Sehr interessant, finde ich aber, bei gewissen Sounds, links und rechts mit dem EQ unterschiedliche Einstellungen vor zu nehmen, gibt dann auch eine Art von Panoramaeffekt.

 

[Jotka]

Hier vlt so ein paar basics fuer interessierte

-x_ecog&feature=youtube_gdata_player

 

[keys]

Für mich ist Stereoverbreiterung ein Muss während des Masterings. Ich bilde mir ein, dass ich sehr diszipliniert bzgl. Paning bin und nur alleine damit nicht die Breite erreiche, die ich möchte...

Im Vergleich mit professionellen Produktion, kann ich zwar ähnlich laut und ähnlich ausgewogen bzgl. EQ Einsatz - aber die Breite erreiche ich nicht ohne Stereoverbreiterungstechnicken (was für ein Wort).

Meine Waffen der Wahl sind entweder Voxengo MSED oder aktuell jeder beliebige MidSide EQ, bei dem ich mit einem Shelf ab ca. 400Hz die Seiten anhebe.

Meist zwischen 1-3 db. Damit werde ich auch so breit wie die Pros - im musikalischen Sinne - sonst reichen mir schon zwei Bier um breit zu sein

Während dem Mischen nutze ich die Tools sehr selten. Ich achte eher darauf, dass ich mittige Events im Parnorama einschränke und mehr mono mache. Es passiert z.B. nicht selten, dass ein Drumset bei mir nur 50-70% des Stereofeldes einnimmt (bei handgemachter Rockmusik).

 

[Kuno]

Für mich ist Stereoverbreiterung ein Muss während des Masterings.

Für mich ist es unter Todesstrafe verboten, sowas auf dem Master einzusetzen.

 

[keys]

Streiten wir uns nicht über den Begriff "Mastering". Ich spezifiziere mal genauer: "Für mich ist Stereoverbreiterung ein Muss während der Summenbearbeitung".

Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass ich es nicht auf Einzelspuren oder Subgruppen verwende, sondern ausschließlich auf meiner Mixsumme, bevor es zum externen Mastering geht oder eben im "Mastering" wenn ich meine eigenen Misch selbst "mastern" muss.

Falls das für dich immer noch per Todesstrafe verboten ist, sind unsere Ansätze eben extremst verschieden

 

[Trebel]

Hab mir ein Stereo Tool in Ableton gebaut.

Das kommt dann jeweils auf die Synth Spuren.

Mittels Parallel Processing, ist in der ersten Kette ein Utility mit "Width 0 %"

Eine zweite Kette 10 db lauter mit Utility "Width 200 %"

Auf den Return Reverbs hatte ich bisher auch immer ein Utility komplett Mono.

Hab dann aber eingesehen das etwas Stereo nützlich ist.
Deswegen auf allen Räumen jetzt 11 % Width

 

[ModulationMatrix]

Für mich ist Stereoverbreiterung ein Muss während des Masterings.

Für mich ist es unter Todesstrafe verboten, sowas auf dem Master einzusetzen.

 

[keys]

@ModulationsMatrix
Pack das Popcorn weg - Kuno und ich werden uns hier jetzt nicht zoffen.

Meine Frau hat es schon schwer mich zu einem Streit zu bewegen - dann wird es Kuno auch nicht schaffen

 

[SOS]

...ich bin es nicht, der verallgemeinert

das war ein konkretes beispiel, warum oder wie stereoverbreiterer oftmals eingesetzt werden und warum das nicht unbedingt die beste lösung ist.

ich brauche es nicht, ausser manchmal auf stereoaufnahmen, mit zu geringer basisbreite. ich mische zunehmend lcr und mir reicht das an breite.

gar niemand sagt, dass man die tools nicht verwenden darf... es kommt dann letztlich auch noch stark auf die musik / den geschmack an. und wie gesagt: man kriegt mit panning und eq schon verdammt viel breite hin.

 

[RefinedRough]

Beim mastering landet bei mir immer ein m/s eq drauf, mein standard ist ein lowcut auf der seite & ein sehr breiter bell-boost wos am besten klingt. Also quasi die seiten etwas hochpegeln in frequenzbereichen wos gut tut und runter wos schadet. Komprimiere m und s auch ubterschiedlich, am ende wird es auf jeden fall meist etwas breiter. Im mix bin ich auch auf der lcr-methode stehen geblieben, alles an "zwischenfüllung" kommt aus den hall- und delayinstanzen. Bei stereosounds (zb synthies) drück ich auch gern mal ganz an die seite oder in die mitte. Dazu reicht mir der cubaseigene stereoenhancer oder eben ein ms eq. Danach schmeiss ich immer noch ein gut klingender kompressor rein der nahezu nix macht, bilde mir ein, dass es so etwas homogener wird am ende..
Und, auch wenn ich mich damit wiederhole: kontrast macht die breite. Also eine stabile mitte und ausgewählte elemente hart raus wirkt viel breiter als alles breit zu ziehen.
Je langer je mehr werde ich mit gewissen elementen auch etwas übermütig und haue sie in die off-phase, mit etwas trickserei (zb kutzes monodelay, total übersättigt oder wie auch immer) um das element doch auch in mono noch erscheinen zu lassen kann man auch mal spielen.. Da muss man halt entscheiden wo man auf monokompatiblität auch mal pfeiffen kann. Auf tragenden elemente kommt sowas aber sicher nicht gut..