So wird und bleibt Musik noch Musik

  • Ersteller christianstudio
  • Erstellt am
klar, du als "klassiker" magst es natürlich gerne etwas langweilig
Ich mag halt technisch gut gemacht... ;)

km-kugeln sind natürlich die wohl "idealsten" miks, die man bekommen kann, ich setze miks aber lieber kreativ ein und krame nicht immer gleich meine 4006 raus.
Das bedingt ja auch immer die Anwendung. Wenn der Raum und die anderen gleichzeitig erklingenden Instrumente ebenfalls den aufzunehmenden Klang formen, dann kann man sich unterschiedlich verfärbten Klang je nach Schalleinfallrichtung eher nicht erlauben. So was setzt einem mal ganz schnell Grenzen beim "kreativ mit Mikrofonen sein"...
Da ist dann ein "lineares" Mikrofon Gold wert. Das hat auch nix mit Langweilig zu tun, sondern ist schlicht Notwendigkeit.
 
Sehr interessant so viel über den Plattenschneidvorgang zu erfahren.
Was wohl so ein DMM Master kostet?
 
dann kann man sich unterschiedlich verfärbten Klang je nach Schalleinfallrichtung eher nicht erlauben.

genau deshalb sollst du doch mein sanken kaufen, endllich eine niere, die kein gefärbtes seitensignal hat! du würdest das schätzen, ich finds nur LANGWEILIG ;-)

ernsthaft; verschiedene anwenungen, verschiedene mittel.
für dich könnte das günstige oktava mk105 interessant sein, das verfärbt bis 90grad nahezu nicht & auch du kommst nicht um nieren rum.
 
klar, du als "klassiker" magst es natürlich gerne etwas langweilig - willst du nicht mein blödes sanken kaufen? Lachen


Hehehe, Moment mal, gerade in der Klassik, wo die Komposition vorgegeben ist, sollte man alles geben, damit man diesen wunderbaren Kompositionen Leben einhaucht, und sie lebendig werden. Das ist wie eine Art Auferstehung ;-)
 
für dich könnte das günstige oktava mk105 interessant sein, das verfärbt bis 90grad nahezu nicht & auch du kommst nicht um nieren rum.
danke für den tipp. deshalb neige ich gern zu breiten nieren. Eine straighte Niere, die bei 90° nicht scharf klingt kenne ich nicht. Wenn haben die alle die Tendenz zur Kugel. ZB MKH40, DPA...
MK4, KM(1)84 haben da alle eine recht starke Anhebung bei 8k.

Hehehe, Moment mal, gerade in der Klassik, wo die Komposition vorgegeben ist, sollte man alles geben, damit man diesen wunderbaren Kompositionen Leben einhaucht,
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?
Wenn sounddesign, dann sind Bändchen hier wohl noch die bessere Wahl...
 
danke für den tipp. deshalb neige ich gern zu breiten nieren. Eine straighte Niere, die bei 90° nicht scharf klingt kenne ich nicht. Wenn haben die alle die Tendenz zur Kugel. ZB MKH40, DPA...
MK4, KM(1)84 haben da alle eine recht starke Anhebung bei 8k.

bis 90grad fast nur pegel und etwas höhenabfall über 10k, ab 90 grad bis hinten dann fast nur noch mittenabfall - was sich im kontext meist ziemlich gut macht, da so, auch durch die distanzen bedingt zu den signalen, welche meistens von ganz hinten einfallen, diese sich immer noch ziemlich angenehm anhören. das mik klingt im allgemeinen eher weich, 8k-killer musst du nicht befürchten.
ich kam auf des mk 105 auch nur durch zufall

zuîtat oktava: "The Sound
On-axis - A carefully crafted “double peak” high frequency response provides subtle emphasis of both presence and “air” frequencies while suppressing the sibilance range. This results in a more modern or “Hi-Fi” sound when compared to the classic midrange-rich 219/319 sound but without the harsh sibilance found in many modern mics. Off-axis - Frequency response at 90 degrees resembles 0 degree response but attenuated a nominal l0dB. 180 degree rejection increases to 16dB below 2kHz but the top end over 4kHz stays just 8-10 dB or so below the on-axis response. This means the MK-105 has a very natural off-axis response out to 90 degrees with a pleasingly bright room ambience."
kann ich so bestätigen.
 

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Danke. Hast du zufällig auch nen Polardiagramm? Ich wette ja fast auf die Tendenz zur breiten Niere...
 
oktava hat das ganze dann noch in "übertriebener" form beim mk 104 angewendet:

"On-axis - the MK-104 exhibits a smooth and gentle upward tilt from bass to treble giving it several dB more treble output relative to the bass end. Off-axis - The MK-104 has a unique and useful polar response - 180 degree output above 7 kHz exceeds 90 output. This means the MK-104 hears ambient room presence and “air” while rejecting HF bleed from adjacent sound sources.
The MK-104 excels where the recordist wants an accurate on-axis large diaphragm cardioid sound, excellent transient response and bright room ambience while minimizing HF leakage from adjacent instruments."

habe ich nie gehört, weiss nun auch nicht, ob ich so etwas brauchen kann...
 

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Danke. Hast du zufällig auch nen Polardiagramm? Ich wette ja fast auf die Tendenz zur breiten Niere...

ich sehe keine diagramme auf ihrer seite - wieviel dB bei 90grad ist für niere normal? 6dB?
so kriegst du es aus dem frequenzplot raus ob es eine breite niere ist (sieht für mich eher nach normaler niere aus - btw: ich mag breite nieren)
 
ja, 6dB, mW
 
teebaum schrieb
ich sehe darin aber genau auch probleme, sobald man diese signale mischt um andere richtcharakteristiken zu erzeugen, da sind diese unterschiedlichen verhalten dann eher von nachteil.

Wir haben Tests gemacht, bei der nur die Großmembran des C700A durch entsprechende Summierung der Signale der beiden Membrane verschiedene Richtcharakteristiken erzeugt werden und diese mit der Mischung von Kugel und Acht verglichen. Mir gefällt dabei fast immer die Mischung aus den beiden Kapseln besser (Kugel+Acht) als die Mischung der beiden Membrane von der Großmembran Kapsel.

Mir erscheint die Niere durch Mischung von Druckempfänger und Acht immer etwas offener. Deshalb sehe ich eher Vorteile als Probleme. Es liegt wohl an der sehr guten Wiedergabe von Transienten durch die schnelle Kleinmembran-Kapsel und auch an der grundsätzlich verfärbungsärmeren Wiedergabe eines Druckempfängers und einer Acht.

Eine Niere aus EINER Kapsel färbt immer stärker.

Die Impulswiedergabe wird entscheidend geprägt von der tiefsten Frequenz. Nehmen wir einen Paukenschlag, den ich mit einer Niere aufnehmen will. Mit einer Niere als Druckgradienten-Empfänger fehlt dann unten der Druck. Mit der Mischung aus Druckempfänger und Acht kommt das Ding voll rüber.

das josephsonsystem ist theoretisch interesssant, in meinem tontechnikeralltag hatte ich aber nie das bedürfniss danach.

Ausprobieren, dann ändert sich das mit dem Bedürfnis. :)

In der Schweiz gibt es die bei Flyline.



würde man die kugel wenigstens noch um 90 grad drehen können, wäre noch m/s möglich,



Das geht dann mit dem C700S, sogar in Surround :)


Im Studio-Magazin wird das unter anderem in dem Test beschrieben.


http://www.studio-presse.de/fileadmin/freizone/Mikrofontest_14.pdf
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Mir erscheint die Niere durch Mischung von Druckempfänger und Acht immer etwas offener. Deshalb sehe ich eher Vorteile als Probleme. Es liegt wohl an der sehr guten Wiedergabe von Transienten durch die schnelle Kleinmembran-Kapsel und auch an der grundsätzlich verfärbungsärmeren Wiedergabe eines Druckempfängers und einer Acht.

Eine Niere aus EINER Kapsel färbt immer stärker.

Die Impulswiedergabe wird entscheidend geprägt von der tiefsten Frequenz. Nehmen wir einen Paukenschlag, den ich mit einer Niere aufnehmen will. Mit einer Niere als Druckgradienten-Empfänger fehlt dann unten der Druck. Mit der Mischung aus Druckempfänger und Acht kommt das Ding voll rüber.

interessant - glaube ich dir nun einfach mal, da ich dieses system so nie selber hörte. rein "rechnerisch-logisch" würde ich von mehr problemen als vorteilen ausgehen.


Ausprobieren, dann ändert sich das mit dem Bedürfnis.

In der Schweiz gibt es die bei Flyline.

kaum, da ich nicht mehr meinen fokus auf recording habe und ich josphsonkaseln ziemlich gut kenne (ich baue ja selber miks), die josephson-kapseln sind richtig gut, ich mag die erstklassigen deutschen kaspeln dann aber trotzdem besser. da ein grossmembranmik für mich sowieso ein gestalltungsmittel ist und nicht neutral sein muss (sonst würde ich ein km nehmen, wenn möglich eine kugel) ist für mich die art der färbung bei der wahl dann klar im vordergrund.

flyline ist btw ein super vertrieb, ich arbeite eng mit andy zusammen und bundle z.t. meine miks mit preamps, die er vertreibt. ich bin um jedes produkt happy, das bei ihm vertrieben wird, er hat klar den besten service für highend-gear in der schweiz.
 
Wenn der Raum und die anderen gleichzeitig erklingenden Instrumente ebenfalls den aufzunehmenden Klang formen, dann kann man sich unterschiedlich verfärbten Klang je nach Schalleinfallrichtung eher nicht erlauben. So was setzt einem mal ganz schnell Grenzen beim "kreativ mit Mikrofonen sein"...
Da ist dann ein "lineares" Mikrofon Gold wert. Das hat auch nix mit Langweilig zu tun, sondern ist schlicht Notwendigkeit.

Sehe ich auch so.

Aber man braucht beides. Bei naher Mikrofonierung ist Charakter oft eine gute Sache und technische Unzulänglichkeiten bei seitlichem Schalleinfall weniger ein Thema.
 
Wenn der Raum und die anderen gleichzeitig erklingenden Instrumente ebenfalls den aufzunehmenden Klang formen, dann kann man sich unterschiedlich verfärbten Klang je nach Schalleinfallrichtung eher nicht erlauben. So was setzt einem mal ganz schnell Grenzen beim "kreativ mit Mikrofonen sein"...
das würde ich nicht (nur) vom raum & den gleichzeitig erklingenden instrumenten abgängig machen sondern eher vom genre, experimentierfreudigkeit des künstlers oder was er ausdrücken will, usw.
meist sind es doch die dinge die tontechnisch betrachtet auf den ersten blick "falsch" sind, die die musik man ende interessant machen & die musik zur musik werden lässt & nicht einfach nur eine performance archiviert (was auch ein ansatz sein kann).
das "lesen" eines stückes & das verstehen wo der künstler hin will macht mE den großteil eines guten recording-engineers aus.

und zum thema klassik. viele der alten klassikaufnahme die ich richtig cool finde sind mit telefunken v72/76 auf tape recorded. dieses "so rein wie möglich & alles nur mit shoeps + millenia" kam doch erst im digitalen zeitalter. hat auch was für sich, aber klassik finde ich "dick aufgenommen" auch sehr geil - aber auch erst seit ich gelernt habe meinen rein technischen blickwinkel unter kontrolle zu bringen.
 
aber auch erst seit ich gelernt habe meinen rein technischen blickwinkel unter kontrolle zu bringen.

daran muss man täglich arbeiten & darin haben die angelsachsen uns vielmals einiges voraus!
wird aber leider zu wenig betont in deutschen ausbildungstäten und so bekommen wir all diese LANGWEILIGEN recordings, die ja so korrekt sind
smil469f7c442e3a6.gif
 
aber auch erst seit ich gelernt habe meinen rein technischen blickwinkel unter kontrolle zu bringen.

daran muss man täglich arbeiten & darin haben die angelsachsen uns vielmals einiges voraus!
Die sind da auch sehr kreativ. Das habe ich selbst mal vor etlichen Jahren bei einer Produktion erlebt. Der "Produzent", ein Engländer, hatte wohl auch schon bei Bruce Springsteen Aufnahmen mit gearbeitet. Der fragte dann den deutschen Techniker, ob der ein Dolby A hätte. Die haben den Dolby-A-Decoder wohl gerne als Enhancer für die Vocals benutzt. Der Techniker hatte natürlich keinen da und meinte, dass er das gleiche auch mit einer Höhenanhebung im Pult hinbekommt, bevor es auf die Studer geht. Wobei das technisch vermutlich anders ist, ich kenne jetzt Dolby-A nicht im Detail, aber andere Rauschunterdrücker arbeiten da ja mit Expandern für den Höhenbereich.

Nunja, ich weiß leider nicht, wie die Produktion mit Dolby gewesen wäre, aber die Produktion ist auch relativ langweilig geworden. Gerade auch weil der Techniker da etwas viel mit seinem damals neu rausgekommenen TC Finalizer gespielt hat :(
wird aber leider zu wenig betont in deutschen ausbildungstäten und so bekommen wir all diese LANGWEILIGEN recordings, die ja so korrekt sind :heul:

+1
 
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?
Wenn sounddesign, dann sind Bändchen hier wohl noch die bessere Wahl...

Ja, das war zugegebenermaßen künsterlisch und nicht tontechnisch gemeint. Nun, ich hab mir ne schöne Erkältung eingefangen, da funktioniert der Gehirnkasten latenzbedingt etwas träge ;-)
 
und zum thema klassik. viele der alten klassikaufnahme die ich richtig cool finde sind mit telefunken v72/76 auf tape recorded. dieses "so rein wie möglich & alles nur mit shoeps + millenia" kam doch erst im digitalen zeitalter. hat auch was für sich, aber klassik finde ich "dick aufgenommen" auch sehr geil - aber auch erst seit ich gelernt habe meinen rein technischen blickwinkel unter kontrolle zu bringen.

ich hatte mal den job, 50 jahre schweizer orchesteraufnahmen aufzubereiten für eine antology-cd-box.
die schlechtesten aufnahmen waren die, bei denen das technisch sauberste und linearste eqipment zur verfügung stand, also ab 1985 - 2005.
scheinbar wurde vorallem in den anfängen der digitaltechnik nur noch gelesen und gemessen, aber nicht mehr hingehört. dieses übel erstreckt sich in diesem bereich aber gerne bis in dieses jahrtausend.

ist zwar ein anderes metier, wer sich nicht vorstellen kann, wie in den späten 50ern bereits aufgenommen und gemischt werden konnte, soll sich einfach mal take five anhören. da hat es auch massig übersprechen zwischen den miks und da ist rein gar nichts "linear", klingt trotzdem umwerfend!

mikrophone einzusetzten nach ihren stärken, die richtige platzierung, bewusstes arbeiten mit den übersprechungen, das hat für mich mehr mit kunst als mit mathematik zu tun - vielleicht finde ich deshalb auch sehr viele korrekt aufgenommene klassik einfach nur ekelhaft.

btw. ich kenne einen ziemlich erfolgreichen mischer von klassischer musik, den ich mal um tipps bat, da ich filmmusik mit orchesteraufnahmen (plus elektronik, die "hans zimmer-schiene") zu mischen hatte.
sein erster tipp: massiv sättigung auf die decca-tree miks geben - "die dirigenten flippen immer fast aus vor glück, wenn ich das mache, ich sage ihnen natürlich nicht, dass ich gerade ordentlich verzerre" :D
 
Es ist einfach nur schön hier zu lesen, das der eine oder andere lieber Mal genau hinhört als zu messen ;)

Es gibt ja so einige Bereiche hier im Forum, da ist man VÖLLIGER Aussenseiter wenn man sagt, das man seinen Ohren mehr Bedeutung beimisst, als irgendwelchen Meßschrieben...



Gruss...Gero
 
Es gibt ja so einige Bereiche hier im Forum, da ist man VÖLLIGER Aussenseiter wenn man sagt, das man seinen Ohren mehr Bedeutung beimisst, als irgendwelchen Meßschrieben...

am weitesten kommt man, wenn man aufgrund der ohren entscheide fällt, danach aber analysiert, warum man zu diesen entscheidungen gekommen ist - kopf und bauch sollten zusammenarbeiten.
 

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