Plattenfirmen - und das Mastern/Mixen

[ALANO]

Hi

Ich habe anfangs der Neunziger, einige Jahre bei einem gutem und bekanntem Label
gearbeitet. Also in einer Zeit, wo das Geld noch vorhanden war. Allerdings zeichnete sich schon damals ein Rücklauf des Umsatzes ab, da der CD Verkauf immer schlechter ging usw.
Es war auch schon damals nicht die Aufgabe eines Labels zu Mixen oder Mastern!
Wenn du kein Geld oder Beziehungen hast, um deine Songs zu finalisieren etc.,
solltest du deine Strategie überdenken. By the way...veröffentlichen eines Songs oder Albums
ist die einte Sache, verkaufen und Umsatz generieren die Andere

 

[Lagoona]

Wenn man als Label nicht die finanziellen Mittel hat um die Künstler wirklich komplett zu unterstützen.... dann sollte man sich Gedanken machen ob man das mitm Label nicht lieber sein lässt... im endeffekt "leidet" nur der Künstler darunter...

 

[Gelöschtes Mitglied 80290]

Das bedeutet aber, dass man nur noch als etabliertes Grosses Label den Fullservice bieten kann. Wenn überhaupt.

 

[synthpark]

Wenn man als Label nicht die finanziellen Mittel hat um die Künstler wirklich komplett zu unterstützen.... dann sollte man sich Gedanken machen ob man das mitm Label nicht lieber sein lässt... im endeffekt "leidet" nur der Künstler darunter...

Da gibt es die großen, die das Finanzielle leisten.
Dann gibt es welche, die machen vielleicht noch Mastering.

Und dann welche, die einfach nur die Online Vermarktung bewerkstelligen und allenfalls das Cover bereitstellen. Deren Investitionsbereitschaft liegt oftmals bei 100 Euro oder so. Der Sinn dieser Labels besteht darin, daß der Künstler es geschafft hat, auf ihrem Label zu erscheinen. Sie wirken als "Qualitätsgarant" und tragen zum Image des Künstlers bei. Besser als Bandcamp, wo jeder releasen kann, zumal Compilations dann oft Tracks von solchen Labels verwenden.

 

[AWF]

da der CD Verkauf immer schlechter ging usw.

Es fing schon damit an, dass die ersten Pioneer CD Player die 1210 ablösten. Hurra, alles schwarz downloaden...

Ich habe an meinem letzten Track 15€ verdient. War geil, einer hat es gekauft und schon war es auf russischen Server frei für alle zugänglich. Als Folge habe ich dann die Zusammenarbeit mit dem Vertrieb beendet, es brachte nichts mehr.

Mit Vinyl hätten wir das nicht gehabt, aber dafür auch gute DJs statt was heute herumrennt. Können doch gar nicht mischen.

Ach ja, ich musste auch immer selbst mischen. Egal wie gut oder schlecht.

 

[Lagoona]

Hi

Ich habe anfangs der Neunziger, einige Jahre bei einem gutem und bekanntem Label
gearbeitet. Also in einer Zeit, wo das Geld noch vorhanden war. Allerdings zeichnete sich schon damals ein Rücklauf des Umsatzes ab, da der CD Verkauf immer schlechter ging usw.
Es war auch schon damals nicht die Aufgabe eines Labels zu Mixen oder Mastern!
Wenn du kein Geld oder Beziehungen hast, um deine Songs zu finalisieren etc.,
solltest du deine Strategie überdenken. By the way...veröffentlichen eines Songs oder Albums
ist die einte Sache, verkaufen und Umsatz generieren die Andere

DAMALS war auch noch alles anders... Mastern und Mixen ist heute, denke ich mal noch viel wichtiger.... Damals hab ich auch noch Vinyls und Cds ohne nachzufragen zugeschickt bekommen.. xD und auch keine Linzenzabrechungen, von einer nicht ganz so unbekannten Plattenfirma, auf der ein fettes Minus stand... wegen Promotion usw.... jaja komisch das man davon aber nichts gemerkt hat.... von dieser ganzen Promotion....

 

[Lagoona]

Wenn man als Label nicht die finanziellen Mittel hat um die Künstler wirklich komplett zu unterstützen.... dann sollte man sich Gedanken machen ob man das mitm Label nicht lieber sein lässt... im endeffekt "leidet" nur der Künstler darunter...

Da gibt es die großen, die das Finanzielle leisten.
Dann gibt es welche, die machen vielleicht noch Mastering.

Und dann welche, die einfach nur die Online Vermarktung bewerkstelligen und allenfalls das Cover bereitstellen. Deren Investitionsbereitschaft liegt oftmals bei 100 Euro oder so. Der Sinn dieser Labels besteht darin, daß der Künstler es geschafft hat, auf ihrem Label zu erscheinen. Sie wirken als "Qualitätsgarant" und tragen zum Image des Künstlers bei. Besser als Bandcamp, wo jeder releasen kann, zumal Compilations dann oft Tracks von solchen Labels verwenden.

Naja, für mich macht das mehr den Eindruck wie "Kleinvieh macht auch Mist" ... so viel wie möglich veröffentlichen... anstatt sich um die wirklich guten Künstler zu kümmern...

 

[XCapt]

@Lagoona

Ich erkenne Dein Problem nicht!
Es wurde ja bereits erwähnt das wir im neuen Jahrtausend leben und die Einnahmen entsprechend extrem gesunken sind. Den Standard den es damals gab - den gibt es heute einfach nicht mehr.

Der technische Fortschritt und die Möglichkeiten die sich damit ergeben sind grösser geworden. Mehr Masse hat die Möglichkeit Musik zu machen und zu veröffentlichen. Ein label baruchst Du heute auch nicht mehr zwangsläufig.

Dadurch geben auch Labels auch schneller gerne mal ein Deal . Das große "Boah, ich habe ein Plattendeal" ist nicht mehr der selbe wie früher. Das Rund-um-Sorgenfrei-Paket ist nicht mehr so wie früher. heutzutage wird im grossen Haifischbecken mehr Eigenintiative erwartet. Es sei denn man hat bereits einen Namen und hat bereits Geld in die Kasse geschwemmt.

Und wer bewirbt sich letztlich mit einem unfertig gemixten Track...?

 

[AWF]

so viel wie möglich veröffentlichen

Du in den 90er war es Mode, dass Leute, die keinen Vertrag bekamen ihr eigenes Label gründeten.

Das Problem:

mit zunehmendem Homerecording / Bedroom Producing wurde es auch immer schwerer von all den Einsendungen einen Künstler zu finden. A&R haben im Prinzip nur noch auf Empfehlung sich neue Künstler angehört.

Viele Labels gibt es gar nicht mehr.

 

[TheSnatcher]

Also von den Rock- und Metalbands mit denen ich so auftreten durfte (deutsch und US hauptsächlich) haben alle einstimmig gesagt: Die ersten zwei Scheiben haben wir voll selbst finanziert. Das Label hat "nur" promoted, das Booking gemacht, PR, Marketing...der ganze Klimbim halt.

Vielleicht bin ich da jetzt zu blauäugig, aber ich denke auch: "Rundum-Sorglos-Pakete" gibt´s einfach nicht mehr. Bei den ganz großen Labels vielleicht noch, keine Ahnung. Aber selbst dann sind die Verträge höchstwahrscheinlich sehr eng gestrickt und man hat als Künstler selbst nicht mehr besonders viel von seiner Musik. Denke ich.

Davon abgesehen: Was heisst schon professionell? Ich verstehe darunter "etwas beruflich machen" - das heisst nicht, dass es auch gut ist Andererseits kann es auch umgekehrt sein, dass ein Mini "Label" bessere Arbeit abliefert, als ein "professionelles" Label. Gerade heutzutage hört man so viel - zum Teil wirklich gute - Musik von unabhängigen Künstlern, die alle über "Mini-Labels" laufen, wenn überhaupt.

Beispiel unsere erste Scheibe 2008: Im kleinen Studio von unserem Proberaum Vermieter produziert. Klingt auch nicht schlechter als die "großen" Labels (meine bescheidene Meinung : www.nutten-diesel.de

(Möchte jetzt keine Grundsatzdiskussion über Qualität von "professionellen" vs "kleiner" Studios starten, soll nur als Beispiel dienen, dass "unprofessionell" auch gut sein kann )

 

[pmt]

Hi Leute,
das Feld in dem man sich hier bewegt ist sehr gross und weit. Div. Entwicklungen, neue Musikstile, usw. Vieles hat sich verändert. Einiges zum Guten: Unendliche Diskussionen mit Leuten, von den man nicht einmal wusste, das sie irgendwie beteiligt sind, über einen neuen Titel gibt es kaum noch. Auf der anderen Seite gibt es diese Leute/ Labels/ Verlage nun nicht mehr.
Ich war nie ein Freund der Restriktion durch Geld. Mancher konnte sich eine Aufnahme einfach nicht leisten. Andere sparten als Band um ein Wochenende Nachts ins Studio "zu schleichen".
Heutige Möglichkeit sind grandios. Es kann gemacht werden...
Es wird dann auch gemacht und veröffentlicht, was man vielleicht "noch hätte zurückhalten sollen". Die Menge ist schon gewaltig.

Aber vieles versendet sich.

Zum Punkt kommend:
Ich denke viele Takes/ Tracks brauchen keinen Mix/ kein Master. Viele würden vielleicht besser klingen, aber was macht das schon. Klingt evtl. etwas hart, aber ohne Inhalt braucht es auch keinen guten Mix.

Bei einigen Songs wäre es toll, wenn sie noch gut klingen würden. Aber betrachte die derzeitige Lage: Wie viele Einheiten mußt Du innerhalb von acht Tagen nach VÖ absetzten um in die Charts zu kommen. Was bringt das ein, was kostet es. Kosten- Nutzen.

cheers, pmt

 

[RefinedRough]

Also ich würde nie was aus den Händen geben, was ich nicht selber von A-Z *überwacht* habe. Also die Leute für Mix & Master selber beauftragt.

 

[pmt]

@RefinedRough

Ich mag Dein squirrel.

Bzgl. überwacht/ aus den Händen geben: Fände ich schön, wenn es so geht. Habe ich so leider noch nicht erlebt.

cheers, pmt

 

[komalive]

Heutzutage sollte ein guter Künstler sich selber promoten. Ein wenig Vitamin B ist sicher hilfreich, aber nicht unbedingt nötig, wenn die Mukke geil - und der Künstler auch vorzeigbar ist und am besten in momentanen Gernehype passt..
Es gibt soviel Möglichkeiten sich zu pushen, der Wille muss halt da sein.

Wer seine (GUTE und am besten gemasterte) Musik liebt und lebt, der packts auch! Irgendwann...

Labels und AR gedönse kommt dann schon von selbst angekrochen, wenn die Zahlen stimmen
oder der Künstler gerade "benötigt" wird und irgendwo reinpasst.

Das Wort "Label" hat heuer, meiner Meinung nach, keinerlei bedeutet mehr!

Und ja, früher was ALLES BESSER (not)

 

[TheSnatcher]

Das sind ein paar viele "Wenns"

mal ernsthaft, der "Wille" ist Grundvoraussetzung. Aber was "geil" ist bestimmt heutzutage der Konsument. Und der hat idR keine Ahnung. Der entscheidet aus dem Bauch heraus und auch hier gilt oft (genre übergreifend): was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Sich selbst promoten ja, wenn das Budget vorhanden ist. Je nach dem, was man vorhat, natürlich^^ Aber wenn ich bei den "Großen" mitspielen will, dann muss da ne ganze Menge Schotter und ein ziemlich gutes Team hinter sein. Und vor allem: spielen, spielen, spielen. Mit nem Song im Netz sind nur wenige bekannt UND erfolgreich geworden und geblieben.

Ausnahmen gibt es natürlich immer, aber ich denke, dass da Glück ne riesige Rolle gespielt hat.

Nur meine bescheidene Meinung

 

[oliveramberg]

Die Frage ist doch auch, was ist ein Label? Heute kann eigentlich jeder Depp ein Label eröffnen und Geräusche verkaufen/vertreiben. Ein Label welches Schrott veröffentlicht. wird auf die Dauer nicht überleben. Zur Arbeit eines Labels gehört für mich mehr, als nur einen Premium-TuneCore-Account zu besitzen und ein Website zu haben. Mediaplanung, Betreuung, Koordination, Kontakte, Producer stellen, Vertrieb, Werbung etc. etc. Wenn das ein Label nicht bieten kann, ist es für mich kein echtes Label. Es sein denn, es wird z.B. nur ein Vertriebs-Deal abgeschlossen. Aber auch da muss Werbung gemacht werden.

Es kann also nicht im Sinne eines Labels sein, schlechte Mixes und Masters rauszuballern, es sei den die Band ist gross genug (und darf Death Magnetix mastering-technisch an die Wand fahren... ich will da keine Namen nennen) und will das es so klingt wie es klingt.

Die Labels die das nicht können, spielen in der Kindergarten-Liga.

 

[synthpark]

Ein Label welches Schrott veröffentlicht. wird auf die Dauer nicht überleben.

Wieviele Dauerkosten fallen denn an?

1. Betreibung einer Webseite

2. Irgendwelche Gebühren, aber welche eigentlich? Gemabeiträge wahrscheinlich. Was noch?

Kannst auch hobbymäßig ein Label beteiben, wenn die Fixkosten gering sind. Extra Räumlichkeiten brauchste keine.

http://www.vut.de/no_cache/wirtschaft/wirtschaft-artikel/article/checkliste_zur_labelgruendung/

Ist schon zu hoch geschätzt, weil CD Release muss nicht sein. Wenn man alles selbst macht, Webseite, Layouts, dann wirds doch wesentlich preiswerter als 10k€

 

[Lagoona]

Die Frage ist doch auch, was ist ein Label? Heute kann eigentlich jeder Depp ein Label eröffnen und Geräusche verkaufen/vertreiben. Ein Label welches Schrott veröffentlicht. wird auf die Dauer nicht überleben. Zur Arbeit eines Labels gehört für mich mehr, als nur einen Premium-TuneCore-Account zu besitzen und ein Website zu haben. Mediaplanung, Betreuung, Koordination, Kontakte, Producer stellen, Vertrieb, Werbung etc. etc. Wenn das ein Label nicht bieten kann, ist es für mich kein echtes Label. Es sein denn, es wird z.B. nur ein Vertriebs-Deal abgeschlossen. Aber auch da muss Werbung gemacht werden.

Es kann also nicht im Sinne eines Labels sein, schlechte Mixes und Masters rauszuballern, es sei den die Band ist gross genug (und darf Death Magnetix mastering-technisch an die Wand fahren... ich will da keine Namen nennen) und will das es so klingt wie es klingt.

Ganz genau!

 

[pmt]

@komalive

Früher= Besser: klares nein!

Eigeninitiative führt zum Erfolg: Halte ich für zu kurz gedacht. Abgesehen von der Definition von Erfolg- es hängt viel mehr daran, als der eigene Wille. Wenn die Maschinerie einer unserer übrig gebliebenen Verlage anläuft, ist das schon beachtlich, was so "verschoben" wird.
Aber das hat auch nichts mehr mit Musik zu tun. Artikel, Kunde, Produkt, Markt,...

Egal,
zurück zu Lagoona: Sollte ein guter Mix/ ein gutes Master drin sein? Ja, definitiv.

Grüsse, pmt

 

[oliveramberg]

Ein Label welches Schrott veröffentlicht. wird auf die Dauer nicht überleben.

Wieviele Dauerkosten fallen denn an?

1. Betreibung einer Webseite

2. Irgendwelche Gebühren, aber welche eigentlich? Gemabeiträge wahrscheinlich. Was noch?

Kannst auch hobbymäßig ein Label beteiben, wenn die Fixkosten gering sind. Extra Räumlichkeiten brauchste keine.

http://www.vut.de/no_cache/wirtschaft/wirtschaft-artikel/article/checkliste_zur_labelgruendung/

Ist schon zu hoch geschätzt, weil CD Release muss nicht sein. Wenn man alles selbst macht, Webseite, Layouts, dann wirds doch wesentlich preiswerter als 10k€

Nun, das nenne ich eben nicht Label...