Paar Gedanken zur Technik

[CharlyBeck]

Kommt drauf an, worum es geht. Je unnatürlicher es klingen darf, desto einfacher ist es umzusetzen. Pop, Schlager, Elektronik usw...
Aber z.B. eine Steve Albini Produktion als Homerecordler nachmachen? Näää... Oder sowas wie "Nirvana Unplugged"? Glaube ich nicht eine Sekunde dran.

Jo schdimmt.... Wenns um Aufnahmetechnik etc. geht ist man natürlich verloren. Das war jetzt nur auf den "Produktionspart" hinter maus, tastatur und knöpfen bezogen.

 

[schnuffke2]

Wobei ich aber glaube, dass man mit fast jeglichem Equipment etwas machen kann. Aber halt nicht mit jedem Equipment alles.

 

[musicdevil]

Wobei ich aber glaube, dass man mit fast jeglichem Equipment etwas machen kann. Aber halt nicht mit jedem Equipment alles.

Jo bedingt. Nen Shure SM58 Mikrofon kann auch bei ner Studioproduktion für manche Stimme durchaus geeignet sein, muss also nicht zwingend das teure Großmembran Mic sein, allerdings klingt das Teil bei der Abnahme einer A-Gitarre nicht sonderlich gut.
Verfremdest du aber die Aufnahme eh bis zum erbrechen (zb. durch Granularsynthese), ist es fast schon wieder vollkommen egal^^
Soll die Aufnahme natürlich klingen, brauchst du das richtige Aufnahmeequipment, auch klar.

 

[sts]

Weiß nicht, ob der schon in diesem Thread vorkam, aber hier ein Song, der ausschließlich mit einem SM57 aufgenommen wurde.

http://www.prostudioreviews.com/57song.htm

Geht alles. Und zeigt, dass die Sache mit dem Equipment oft etwas überbewertet ist.

 

[synthpark]

Weiß nicht, ob der schon in diesem Thread vorkam, aber hier ein Song, der ausschließlich mit einem SM57 aufgenommen wurde.

http://www.prostudioreviews.com/57song.htm

Geht alles. Und zeigt, dass die Sache mit dem Equipment oft etwas überbewertet ist.

Ja cool. Für Kick vielleicht weniger geeignet, aber wozu gibts Replacement ^^. Beim reinen Mixing ist auch noch Luft nach oben.

 

[SoulFrontier]

Weiß nicht, ob der schon in diesem Thread vorkam, aber hier ein Song, der ausschließlich mit einem SM57 aufgenommen wurde.

http://www.prostudioreviews.com/57song.htm

Geht alles. Und zeigt, dass die Sache mit dem Equipment oft etwas überbewertet ist.

Finde ich ziemlich muffig ehrlich gesagt! Aber das ließe sich ganz sicher fixen

 

[synthpark]

Finde ich ziemlich muffig ehrlich gesagt! Aber das ließe sich ganz sicher fixen

Nehmen wir an, du hast recht. Wie klingt das dann?

 

[oliveramberg]

Nehmen wir an, du hast recht. Wie klingt das dann?

Stimmig? Für mich passen die Produktionen bei Lana perfekt, weil sie Bilder "zaubern".

 

[synthpark]

ja für mich auch. Aber ist kaum brillianter als die Sm57 Produktion.

 

[sts]

Ja cool. Für Kick vielleicht weniger geeignet, aber wozu gibts Replacement ^^. Beim reinen Mixing ist auch noch Luft nach oben.

Ja, natürlich ist da noch Luft nach oben. Aber darum geht es ja eigentlich gar nicht. Die Basis ist völlig OK. Und irgendjemand würde auch dann noch Luft nach oben attestieren, wenn es nur mit High End-Equipment aufgenommen wäre.

Finde ich ziemlich muffig ehrlich gesagt! Aber das ließe sich ganz sicher fixen

Ja, sogar relativ leicht.

 

[SoulFrontier]

ja für mich auch. Aber ist kaum brillianter als die Sm57 Produktion.

Upps, das ist doch eine reine Piano Ballade!
Und der Gesang ist deutlich klarer, das Piano halt bedeckt, ein wenig dumpf. Für mich passt das so!

 

[oliveramberg]

ja für mich auch. Aber ist kaum brillianter als die Sm57 Produktion.

Absolut. Der "SM57 Song" funktioniert einfach als Song und ich als "normaler" Hörer mache mir keine Birne, ob da noch was rauszuholen wäre.

 

[John_Lennon]

Aber z.B. eine Steve Albini Produktion als Homerecordler nachmachen? Näää... Oder sowas wie "Nirvana Unplugged"? Glaube ich nicht eine Sekunde dran.

Ich weiß, du meinst eigentlich etwas anderes, aber gerade dieses Beispiel ist sehr schlecht gewählt. Die frühen MTV-Unplugged-Produktionen sind soundtechnisch ziemlich gruselig. Es ging da aber auch weniger um den Sound als um das Ereignis und heute, nach Kobains Tod ist das Ding sowieso ein Mythos, dem man sich einerseits nicht entziehen kann, den man aber auch per se nicht daheim basteln kann. Rein tontechnisch kann das heute aber wirklich jeder daheim.

Oder nimm das andere bekannte Unplugged-Konzert, Eric Clapton. Der spielt da unfassbar edle Pre-War Martins, die klingen aber so dünn, als wär's der Piezopickup an einer Thomann-Hausmarke. Wer mal ein so altes Schätzchen spielen durfte, fragt sich schon, wie man es schaffen kann, die Gitarren so scheiße klingen zu lassen. Man kann es bei dem dunklen Set kaum erkennen, aber es sollen angeblich AKG C1000s gewesen sein, die auch noch mehr als seltsam platziert sind. Bei der Produktion muss man wirklich nicht vor Ehrfurcht in den Staub fallen, das kann heute jeder. Aber auch bei dem Ding ging es MTV vor allem um das Event und die Bilder (deswegen vermutlich auch die komische Platzierung der Mics), eine Veröffentlichung auf Platte/CD war AFAIK zunächst überhaupt nicht geplant.

Trotzdem: Das kannst du heute auch daheim machen.

Aber wie gesagt: Ich weiß, was du meinst und wenn wir von großen Albumproduktionen reden, so gibt es natürlich vom Raum bis zur Qualität der Instrumente eine Menge Argumente, warum ein Homerecorder das nicht mal eben nachbauen kann.

Und trotzdem gibt es auch immer wieder erfolgreiche Alben, die komplett daheim produziert wurden. Hat Mobi eigentlich überhaupt schon mal etwas außerhalb seiner Wohnung aufgenommen? Phil Collins hat ein paar seiner späten Solowerke auch in seinem Heimstudio aufgenommen, mit einer Korg 1212 und einem U87 direkt neben einem lärmenden PC. Steve Winwood hat Arc of a diver daheim mit einer 8-Spur gemacht und Lennons Imagine war auch Homerecording in seiner Nobelhütte und hatte eine so miserable Aufnahmequalität, dass selbst der planloseste Recording-Noob das nicht unterbieten kann. Oder nimm "So" von Peter Gabriel: Real World war damals noch nicht die noble umgebaute Wassermühle mit Mörderakustik und Millioneninventar. "So" wurde im Kuhstall hinter Gabriels Haus aufgenommen und wenn man sich die Dokumentation anguckt, die es davon gibt, dann würden hier so Einige schreiend angesichts der akustisch völlig unbehandelten Bude davonlaufen.

Mit anderen Worten: Auch ein solches Album könnte jeder in seiner Garage zusammendengeln, wenn er es denn könnte (und solch großartigen Musiker hätte). Was damals an Peripherie und Pult am Start war, gibt es heute alles als Plugins, da hätte man keine Ausrede.

 

[musicdevil]

Da wären wir wieder am Punkt "die gute musikalische Performance", ich meine Komposition, Arrangement usw., sind immer der wichtigste Teil. Funktioniert die Musik "nur auf Gitarre am Lagerfeuer", taugt sie auch meist was. Sieht man zb. auch gut an vielen Werken von Depeche Mode, egal wie elektronisch diese auch klingen, sie funzen auch auf Gitarre. Das ist gutes Songwriting.

Ich glaube dann ist es auch ziemlich egal, ob zb. der Bass mit der super realistischen Moog Emu gemacht wurde, oder aus zb. dem ollen Model E kommt. Gut "Sounddesign" ist auch irgendwie wichtig werden manche sagen, klar doch, aber gutes Sounddesign konnte man auch schon vor 10+ Jahren auf betagten Rechnern machen, wenn man nur kreativ genug war.
Das "womit" ist meiner Meinung nach unwichtiger als das "wie", was ich ja mit dem Thread ausdrücken wollte.

 

[John_Lennon]

Ich glaube dann ist es auch ziemlich egal, ob zb. der Bass mit der super realistischen Moog Emu gemacht wurde, oder aus zb. dem ollen Model E kommt

Das kann man m.E. nicht unabhängig voneinander betrachten. Ein gutes Instrument inspiriert und da kann es schon sein, dass der olle Model E beim Musiker nur Würgereize auslöst, während "The Legend" oder "Diva" sofort zum Schreiben einer neuen genialen Bassline führen.

Oder nimm den o.g. Clapton: Der hat ja bei der Aufnahme von "Unplugged" nicht gehört, wie scheiße es nach der Mikroabnahme klang, er hat nur den ultrageilen Sound seiner Gitarre "vor" Mikro gehört. Das hat ihn inspiriert. Mit der Hausmarke vom Thomann hätte er wahrscheinlich nie so gespielt.

 

[musicdevil]

Ein gutes Instrument inspiriert und da kann es schon sein, dass der olle Model E beim Musiker nur Würgereize auslöst, während "The Legend" oder "Diva" sofort zum Schreiben einer neuen genialen Bassline führen.

Vermutlich war das sogar mein überwiegender Kaufgrund, ich habe mir von neuen Sachen "Inspiration" erhofft, was auch mal mehr, mal weniger klappt
Dass ein Großteil der DAW internen FX-Plugins vollkommen genügen können, hab ich schon länger verstanden, aber gerade bei Klangerzeugern war es wohl überwiegend wegen der Inspiration, denn genau genommen hab ich schon längst alles (Librarys ausgenommen).
Und nun bin ich aber an einem Punkt wo ich mich mal vieeeeeel intensiver mit dem vorhandenen befasse und dort genauso den großen "Aha-Effekt" erleben kann. Und dabei auch merke, wie sparsam doch so manches mit den Resourcen umgeht und dadurch dann eben auch die Erkenntnis, dass es Quatsch wäre mir schon wieder einen neuen Rechner zu kaufen.

Klar "The Legend" hab ich auch, aber die "Diva" sozusagen "entsorgt", so als Beispiel...
Ist ja nun nicht so, dass ich NUR uraltes Zeuch nutze und nutzen mag, aber ich achte jetzt sehr drauf, was das Zeuchs verbraucht und ob es nicht längst gute und sparsame Alternativen gibt. Vor allem mag ich Synths mit denen ich sehr schnell ans Ziel komme (zb. Tal U-No-LX), keine hochgezüchteten und doch nur "solala Synths".

 

[schnuffke2]

@Rainer_Hain , Nirvana Unplugged habe ich genannt, weil ich es letztens gehört habe und fast aus den Latschen gekippt wäre, weil es so geil klang. Müsste ich mal in gewohnter Umgebung hören.

Ansonsten bin ich da bei dir. Sag´ ich ja, dass man aus "allem" etwas machen kann.

 

[ckoehler]

Mich inspirieren Plugins unterschiedlich. Obwohl sie vielleicht sehr ähnlich klingen, so hat vieles andere doch erheblichen Einfluss auf meine Lust was damit zu machen. Zur Zeit fahre ich sehr auf visuelles Feedback ab und einen schönen Workflow. Das ist mir manchmal wichtiger als ob das nun exakt nach einem Vintagesynth klingt. Wenn beides zusammen kommt ist das natürlich am besten. Es gibt aber auch eine Grenze wo ich einfach Musik machen will und mich nicht schon wieder einer neuen Software widmen möchte. Ich bin leider immer auf der Suche, ob es nicht was gibt was noch besser zu mir passt. Ist irgendwie ein Kreislauf der mit Sicherheit die Wirtschaft am Laufen hält

 

[Hollander]

Lese immer wieder im Forum was von 5GHz CPU`s, übertakteten Rechnern, zig Kerne usw. und frage mich "Brauch ich das?".
Wofür? 50 Diva Spuren? 50 hungrige Plugins pro Kanal?
Ich finde diesen "Trend", soweit es einer ist, regelrecht bekloppt, oder diplomatischer ausgedrückt "sinnlos".
Immer neu, immer noch mehr....wofür? Vielleicht ja für den Song den dann eh keiner hören mag? (Oh jetzt zucken einige zusammen, voll ins Schwarze getroffen?^^)

Ähm naja. Mein Mac ist auch fünf Jahre alt. Aber damals war er Highend, deshalb reicht er auch heute noch. Wenn ich eine komplette Orchestrierung aus Libraries (und zwar die neuen, die so langsam auch anfangen, mal nach einer Idee von Musik zu klingen) zusammenschraube und das in dem bereits bestehenden elektronischen Projekt mit den - wie Du so schön sagst - 50 Diva-Spuren reinsetze, und dann - wie ich das eben nun einmal so mache - in diesem Projekt auch (ohne vorher rumzufreezen oder die Spuren eklig zu bouncen) abmische, dann bin ich doch ganz froh, dass ich nicht nur 2,7 Ghz und 2 GB Ram habe... da hat sich doch einiges getan, was mir die Arbeit erleichtert. Und ich finde nicht, dass die von Dir aufgezählten Synthplugs bei Diva, The Legend und anderen neueren Analogsimulationen mithalten können (ohoh, ich war lange nicht mehr im Forum, vielleicht ein Reizthema?). Und die fressen leider, leider mehr CPU als ein FM7 oder ein Sylenth1. Ist halt immer die Frage, was man braucht und welche Musik man macht.

Bei anderen Plugins bin ich Deiner Meinung. Ich mixe immer noch größtenteils mit den uralten Waves Dingen und Plugin Alliance. Ich brauche diese ganzen Waves Signature mega warme Analogheizung Bandsimulation etc. auch nicht... obwohl, manchmal.....................

 

[Cruba]

Mag ja sein dass dir ein C64 zum Musik machen reicht

Oder Amiga...



Najaaaaa... Im KVR Forum war einer, der hatte ne Frage wegen seines Songs mit 83 Spuren. Naja, scheint Leute zu geben die das wirklich brauchen. lol