neues Studio: Digital vs. Analog-Mixing - was ist ideal?

[karumba]

Das Rauschen hat mit dem Sound selber nichts zu tun. Normale (statische) Verzerrungen hab ich gemessen, das ist alles unter der Grenze dessen was sowieso schon da ist. Damit kommt man nicht weiter, so einfach ist es nicht.

es ging mir weniger um die bewertung dessen, sondern einfach um eine begriffs-definition. ich kann mit der art & weise wie du das wort "artefakte" einsetzt nichts anfangen. wenn die definition eines EQs die ist, das signal mit einer glockenkurve welche eine bestimmte bandbreite hat um x dB zu erhöhen, dann macht das ein rein digitalerEQ ohne schnickschnack im minimum phase betrieb am genauesten nach dieser definition (sofern man mathematisch alles richtig macht).

meine argumentation ist aber nicht unbedingt entgegen deiner, ich würde es nur eher so beschreiben, dass jenes "genaue" u.U. garnicht erwünscht ist, da weniger musikalisch. die analogen artefakte (nach meiner definition) geben dem signal daher was positives mit. nicht umsonst wird versucht genau diese "artefakte" zu emulieren. wenn man ein altes bandecho verwendet hat man auch alles andere als eine perfektes echo, es kann aber trotzdem geil klingen, genau *wegen* dieser artefakte (um mal bei deinem wort zu bleiben).

 

[electrisizer]

@karumba sehe ich auch so...
ich mochte die EQs ausm A&H eben genau deswegen, weil sie so eigenwillig aber trotzdem musikalisch klangen. mastern würde ich damit nicht wollen
wenn dem threadersteller aber der soft trident schon gut gefällt wären solche "british" EQs aus älteren engl. pulten genau das richtige. die packen dann doch nochmal ganz anders zu...

 

[_Jochen]

Hallo, zusammen,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Da ich mittlerweile ne Idee hab, wie ich mit dem GSR24M recht uinkompliziert nen total-recall hinbekomme, glaube ich doch daß es diese Lösung werden könnte. Dann spar ich mal fleißig weiter.

Klanglich dürte ich mich im Vergleich zu jetzt (Mackie 1402 + Luna-Soundkarte) kaum verschlechtern.
Zumindest habt Ihr mir das analoge mischen nicht ausgeredet

Beim Controller glaub ich eben auch, daß man den bald liegen läßt und doch wieder zur Maus greift.
Oder hat sich hier jemand ne "geile" Controller-Lösung realisiert (damit meine ich neben Touch-sensitiven Fadern einen schnellen EQ-Zugrif))?

Danke und Gruß
Jochen

 

[karumba]

Zumindest habt Ihr mir das analoge mischen nicht ausgeredet

nicht? dann muss ich wohl etwas direkter werden: tue es nicht!
in der preisklasse lohnt es mE nicht wirklich (meine meinung) & wenn du mit einem mackie 1402 den drumbus zum klingen bekommen hast & mit plugins nicht, dann hast du noch einen weiten weg vor dir.

 

[DaVogi]

ach, wenn er das geld hat und das ein projektstudio ist wo nur eigene + befreundete musiker sachen gemischt werden und es egal ist wenn der mix ein paar tage liegt... lass ihm doch den spaß.

ich stimme dir zwar zu das man das olle mackie selbst mit mittelklasse plugins locker schlagen kann... wenn man kann.... aber andere schrauben halt zum spaß am golf gti rum. wenns ihm also gefällt, why not.

selbst ein kommerzielles studio kann man ohne total recall betreiben wenn man seinen workflow anpasst (mit stems kann man die meisten revisionen meist locker erledigen) und konsistent gute mixleistungen bringt.

ich jedenfalls würd mir für ein privates heimstudio sofort sowas wie ein gsr24m holen auch wenn es vielleicht bessere/sinnvollere lösungen gibt. aber ich mag das mischen am analogpult als auch den zwang entscheidungen treffen zu müssen, weil recall eben NICHT geht.

 

[Gnostiker]

Beim Controller glaub ich eben auch, daß man den bald liegen läßt und doch wieder zur Maus greift.
Oder hat sich hier jemand ne "geile" Controller-Lösung realisiert (damit meine ich neben Touch-sensitiven Fadern einen schnellen EQ-Zugrif))?

Danke und Gruß
Jochen

Na ja, ob Du das "geil" findest kann ich Dir nicht sagen, aber ich habe einen recht flotten Zugriff mit meinem BCF in Logic 8 auf den Channel EQ und einiges mehr (sends etc.), möchte ich nicht mehr missen.

Gruss

 

[karumba]

ach, wenn er das geld hat und das ein projektstudio ist wo nur eigene + befreundete musiker sachen gemischt werden und es egal ist wenn der mix ein paar tage liegt... lass ihm doch den spaß.

wenn das die anforderung ist, spricht natürlich nichts dagegen. am ende solls ja auch spass machen

 

[electrisizer]

Zumindest habt Ihr mir das analoge mischen nicht ausgeredet

das machen auch meist nur leute die noch nie analog gemischt haben

 

[LM18]

Zumindest habt Ihr mir das analoge mischen nicht ausgeredet

das machen auch meist nur leute die noch nie analog gemischt haben

Ich habe soviel analog gemischt, dass ich das mischen in der DAW als Segen auffasse
Die Vorteile überwiegen im Quadrat.

Ich würde in "beste" Pres und Wandler nach persönlicher Überzeugung investieren.
Wenn ich Analog-Paranoia bekomme, binde ich mir halt ein analoges Gerät ein, wenn ich dafür das Geld ausgeben kann.

Done.

 

[electrisizer]

Ich würde in "beste" Pres und Wandler nach persönlicher Überzeugung investieren.
Wenn ich Analog-Paranoia bekomme, binde ich mir halt ein analoges Gerät ein, wenn ich dafür das Geld ausgeben kann.
Done.

wenn ich nachfragen darf: über welche anapulte hast du bislang gemixt und welche art von musik machst du?

ein analogpult mit guten EQs und schönen pres kann man doch genauso wie andere HW hybridmäßig einbinden - es wiederspricht sich nicht das beste aus beiden welten zu vereinen...

 

[einoeL]

Wahrscheinlich hat er mal seine zwei Synths an einen Phonic- oder Behringermixer (maximal 4 Monokanäle, 2 Stereoinputs, eingebautes Supereffektgerät mit 16 Presets ohne Editiermöglichkeit, keine Subouts, etc.) drangestöpselt.
Das fand er womöglich so anstrengend, daß er danach auf InTheBox umgestiegen ist.
Wenn's wahr ist.

 

[karumba]

lm18 hat mehr erfahrung mit analogmixing als die meisten hier. aber da wird er bestimmt selbst mal kurz ausholen

 

[einoeL]

Beim Controller glaub ich eben auch, daß man den bald liegen läßt und doch wieder zur Maus greift.

Natürlich lässt man den Controller bald herumliegen, weil die Maus körperlich faul macht.
Sag mal zu einem InTheBox-Freak, er solle mühsam vom liebgewonnenen Stuhl aufstehen und ein Patchkabel besorgen, der hebt sich einen Bruch, sobald er das Kabel in die Hand nimmt (wenn er überhaupt Lust hat, aufzustehen...).
Viele Tonmeister sind heutzutage bessere Tippsen, die auf den Bildschirm starren, mit der Tastatur Spurnamen eingeben, mit der Maus herumfuchteln und lieber einmal zuviel als zu wenig auf "Save" drücken.

 

[kickback]

Was genau hat jetzt ein Patchkabel mit einem Controller zu tun?

 

[Kuno]

Schön wär's. Booste mal mit einem Plugin-EQ 12k, und dann mach dasselbe mit einem hochwertigen analogen. Da sind sich die Meinungen dann "subjektiv" alle ziemlich ähnlich, und das was man beim Plugin hört sind Artefakte. Weniger Rauschen zwar, aber Rauschen ist eben nicht alles.

Hör doch bitte auf, hier immer wieder Falschinformationen zu verbreiten.
Ich habe mittlerweile einige dutzende digitale EQs analysiert. Nicht ein einziger produzierte Artefakte im hörbaren Bereich ... nichtmal ansatzweise.

Wenn Du beim Plugin Bass oder Höhen reindrehst verändern sich immer auch die Mitten hörbar, beim guten analogen ist das nicht der Fall.

Ein digitaler EQ bearbeitet immer nur genau das, was der User vorgibt. Man hat volle Kontrolle. Wenn keine Anhebung in den Mitten stattfindet, ändert sich dort auch nichts im Klang.

 

[LM18]

Wahrscheinlich hat er mal seine zwei Synths an einen Phonic- oder Behringermixer (maximal 4 Monokanäle, 2 Stereoinputs, eingebautes Supereffektgerät mit 16 Presets ohne Editiermöglichkeit, keine Subouts, etc.) drangestöpselt.
Das fand er womöglich so anstrengend, daß er danach auf InTheBox umgestiegen ist.
Wenn's wahr ist.

Ich habe ein paar Jahre lang in einem Tonstudio zum Ende der 80er verbracht und habe darin bis zum persönlichen Burnout 340/365 gearbeitet

Otari MTR 90 und eine DDA AMR 24 Konsole mit 56 Kanälen und einer VCA Mixautomation.
Davor noch Submixer für die mitsynchronisierten Akai-Sampler die irgendwas noch dazugewürgt haben.
Die hingen über Timecode und einer Synchrobox mit an den Tracks dran.
Spuren haben ja nie gereicht

Abhöre waren UREI 815B, NS10 und Auratones.
Eine Art kleines Standardstudio zu den damaligen Zeiten.

Im Downmix wurde dann eine zweite 2" Maschine um die Slavetapes abspielen zu können und ein Lexicon 480 geliehen und angestöpselt.

Damit habe ich mich kommerziell erfolglos herumgeprügelt

Das arbeiten mit einer DAW ist ein Traum.
Ich liebe ITB, den total Recall und die absolut hochwertigen Arbeitssituationen. Für nahezu kein Geld immer verfügbar.

 

[livingsounds]

Hör doch bitte auf, hier immer wieder Falschinformationen zu verbreiten.
Ich habe mittlerweile einige dutzende digitale EQs analysiert. Nicht ein einziger produzierte Artefakte im hörbaren Bereich ... nichtmal ansatzweise.

Du weißt halt nicht worauf Du achten musst. Vergleich mal mit einem sehr guten, neutralen Analog-EQ. Mit den Ohren. Es geht nicht darum Sinussweeps durchzuschicken und im Analyzer nach Aliasing zu gucken.

 

[Kuno]

Du verstehst es nicht, oder?
Ganz gleich, was dir persönlich besser gefällt ... digitale EQs arbeiten defakto auf den hörbaren Bereich bezogen Artefakt-frei (also von Curve-Warping mal abgesehen, so denn man dies als Artefakt bezeichnen möchte).

Dazu braucht man prinzipiell sogar nichtmal Tests oder Analysen zu fahren. Das ergibt sich aus der verwendeten Auflösung und dem Funktionsprinzip eines EQs. Wenn man die konkreten Algorithmen kennt, kann man sogar rein mathematisch den maximalen Fehler bestimmen. Und dieser liegt dann eben immernoch weit unter der Hörschwelle.



Mal ein einfacher Test, den jeder nachvollziehen kann:
Man nehme einen normalen digitalen EQ und aktiviere 2 Bänder. Man setze die Frequenz und den Q-Wert auf beiden gleich und booste mit dem einen Band um 30dB und bei dem anderen senkt man um 30dB ab. Man kann dazu auch gerne 2 EQs in Reihe laden.

Das Resultat:
Keine hörbaren Veränderungen, ganz egal welches Signal man durchschickt (also nicht nur bei Sinustönen). Das kann man dann auch gerne nochmal per Phasentest verifizieren.

 

[livingsounds]

Nur weil ein Effekt reversibel ist heißt das noch lange nicht, dass er sich nicht negativ auf den Klang auswirkt. Der Begriff "Artefakt" ist in dem Zusammenhang zugegebenermaßen nicht glücklich gewählt. Was ich meine ist, dass sich die Bearbeitung praktisch immer negativ auf den Klang auswirkt, also was kaputtmacht. Beim guten Analogen kann man dagegen fast unbegrenzt reindrehen, ohne dass es wirklich schlecht klingt.

 

[_Jochen]

Hallo,

ich hab Eure Beiträge mit Interesse gelesen und mich nochmal sortiert. Tatsächlich sind die Möglichkeiten in einer DAW unschlagbar flexibel, ausreichend gut klingend und haben Total-Recall. Da ich meine Mixe fast IMMER nachbessere (nachbessern muß) und an mehreren Projekten arbeite, sollte ich wirklich in the box bleiben.

Daher nochmal laut nachgedacht:

Was ich BRAUCHE, ist ein Interface mit guten Preamps und niedriger Latenz (wg. z.B. Guitar Rig) , Monitorcontroller, 2x Kopfhöreranschluß.

Was ich WILL ist, die DAW besser anfassen zu können. Ich arbeite viel mit Lautstärkeautomatisierung und stelle es mir ziemlich toll vor, per Touch-Sensitiver-Fader einfach "reingreifen" zu können.

Ich habe eingangs erwähnt, daß ich den Drumbus ruckzuck mit meinem leinen Mackie-Mixer eingestellt habe. Das war deswegen so fix, weil ich mir keine Gedanken über "Ansatzfrequenz" oder "Q-Faktor" machen mußte. Da sind 3 Knöpfe im sofortigen Zugriff, an denen regelt man bis es klingt - fertig

Also: RME-Interface, MackieControl+2Extender + 2xBRC-2000 würde technisch den Anforderungen genügen. Die Haptik ist aber bescheuert, weil die BCRs nicht über den Motorfadern sind, sonderb daneben liegen müssen. Oder hat hier jemand gute Erfahrungen gemacht, seine Plug-In-EQs direkt mit der Mackie-Control zu steuern?


Andere Möglichkeit: Tascam DM-4800 bietet Interface und Motorfader zum DAW-steuern - aber eben auch keinen direkten Zugriff auf die Plug-In-EQs meiner DAW. Wahrscheinlich muß ich mir einfach links und rechts davon ne BCR2000 hinstellen, um genug Knöpfe fürs Anfassen zu haben. Kennt jemand das DM4800 - ist es klanglich ok?


Oder hat jemand ne andere Idee/Realisierung zum "Anfassen"gefunden?

Schönes Wochenende
Jochen