neues Studio: Digital vs. Analog-Mixing - was ist ideal?

[einoeL]

@ LM18:

Okay, nun sehe ich dich definitiv mit anderen Augen.

 

[synthpark]

Nur weil ein Effekt reversibel ist heißt das noch lange nicht, dass er sich nicht negativ auf den Klang auswirkt. Der Begriff "Artefakt" ist in dem Zusammenhang zugegebenermaßen nicht glücklich gewählt. Was ich meine ist, dass sich die Bearbeitung praktisch immer negativ auf den Klang auswirkt, also was kaputtmacht. Beim guten Analogen kann man dagegen fast unbegrenzt reindrehen, ohne dass es wirklich schlecht klingt.

Naja, gute moderne digitale EQs ohne die Nachteile begrenzter Bandbreite (erreichbar durch Oversampling etc.) klingen eigentlich so, wie man es mathematisch von ihnen erwartet.

Die MItten werden eigentlich immer zu einem gewissen Teil beeinflusst, wenn sich der Phasengang verschiebt. Das passiert aber sowohl fuer Digital als auch Analog (wenn mans hoert). Analog Vintage hat zudem haeufig sehr breite Baender (die man auch digital abbilden kann). Das Analog minimalphasiger ist, glaub ich nicht.

Das mit dem unbegrenzt reindrehen liest man oft. Hoert man dann auf GS die Beispiele, dann wird meist schnell klar, dass derjenige ein Abhoerproblem hat. Das gilt anscheinend auch fuer Zeitschriftenautoren.

Wenn man sehr viel reindrehen kann, zum Beispiel die Hoehen, dann hat das meiner Ansicht nach meistens folgende Ursachen:

1. Eine interne Saettigung verhindert einen zu harschen Sound.
-> Das hab ich neulich mit dem neuen NobleQ (digital) festgestellt.

2. die oberen Mitten werden leicht abgesenkt, wenn die Hoehen darueber gepusht werden.
Dadurch klingts weniger hart.
-> Ein alter Trick, den die meisten Digital EQs mittlerweile standardmaessig draufhaben.

3. Anderes Beispiel: die Hoehen werden leicht abgesenkt, wenn die ganz tiefen Baesse gecuttet werden.
-> Auch ein Trick: um die spektrale Balance aufrechtzuerhalten, werden die Hoehen zusammen mit den Baessen beeinflusst. Es ist ja bekannt, dass das Absenken/Anheben der tiefen Baesse das subjektiv empfundene Hoehenspektrum beeinflusst. Ich glaube, der Trident macht das so (bzw. die Softube Emu).

Wenn man sich viele Dinge aus der Analogwelt zunutze macht, dann kommt man mit dem Digital EQ prima zurecht, IMHO. Von Artefakten wuerde ich nicht reden, dafuer gibt es technisch gesehen keine Anhaltspunkte.


OT: Heut kommt der Hurricane hier vorbei, mal gucken, watt so passiert

 

[LM18]

@ LM18:

Okay, nun sehe ich dich definitiv mit anderen Augen.

YO
Ich bin nicht ganz so fuzzy wie es scheint

Aber eben ein 80er Boy und nicht mehr kommerziell tätig. Nicht mit Musik.

 

[electrisizer]

Otari MTR 90 und eine DDA AMR 24 Konsole mit 56 Kanälen und einer VCA Mixautomation.
Davor noch Submixer für die mitsynchronisierten Akai-Sampler die irgendwas noch dazugewürgt haben.
Die hingen über Timecode und einer Synchrobox mit an den Tracks dran.
Spuren haben ja nie gereicht

ok - von solch einem studio sprechen wir aber auch nicht. dahin möchte auch niemand ernsthaft zurück gerade bei samplern war die DAW ein enormer befreiungsschlag. hab seiner zeit z.b. ein studio gesehn, in dem sich 8 akai s2000 stapelten um ne orchesterlibary zu fahren... das sind alles punkte, die sich auf den workflow beziehen und außer frage stehen.

es geht bei der aktuellen diskussion egtl. auch nur darum einen ITB mix über z.b. 8 stereo busse nochmal in ein pult zu fahren um klanglich zu "analogisieren", musikalische EQs im diekten zugriff zu haben und eventuelle HW problemlos (stichwort latenzen) einzubinden. so findet das mixing, die automationen usw. sowieso weitestgehend ITB statt. für mich ist das der königsweg für ein projektstudio in dem in erster linie eigenes zeug produziert wird.

den workflow kann man sich damit vielleicht vorstellen, die klangliche dimension nur schwerlich, da niemand die diskutierte HW besitzt.

 

[electrisizer]

Wenn man sich viele Dinge aus der Analogwelt zunutze macht, dann kommt man mit dem Digital EQ prima zurecht, IMHO. Von Artefakten wuerde ich nicht reden, dafuer gibt es technisch gesehen keine Anhaltspunkte.

vielleicht kann man das nach dem durchhören des 5000. plugins. oder man routet es übers pult und hat einfach und schnell den sound den man will. nebenbei bemerkt ist das auch günstiger als 5000 plugins zu kaufen...

 

[livingsounds]

Nur weil ein Effekt reversibel ist heißt das noch lange nicht, dass er sich nicht negativ auf den Klang auswirkt. Der Begriff "Artefakt" ist in dem Zusammenhang zugegebenermaßen nicht glücklich gewählt. Was ich meine ist, dass sich die Bearbeitung praktisch immer negativ auf den Klang auswirkt, also was kaputtmacht. Beim guten Analogen kann man dagegen fast unbegrenzt reindrehen, ohne dass es wirklich schlecht klingt.

Naja, gute moderne digitale EQs ohne die Nachteile begrenzter Bandbreite (erreichbar durch Oversampling etc.) klingen eigentlich so, wie man es mathematisch von ihnen erwartet.

Die MItten werden eigentlich immer zu einem gewissen Teil beeinflusst, wenn sich der Phasengang verschiebt. Das passiert aber sowohl fuer Digital als auch Analog (wenn mans hoert). Analog Vintage hat zudem haeufig sehr breite Baender (die man auch digital abbilden kann). Das Analog minimalphasiger ist, glaub ich nicht.

Das mit dem unbegrenzt reindrehen liest man oft. Hoert man dann auf GS die Beispiele, dann wird meist schnell klar, dass derjenige ein Abhoerproblem hat. Das gilt anscheinend auch fuer Zeitschriftenautoren.

Wenn man sehr viel reindrehen kann, zum Beispiel die Hoehen, dann hat das meiner Ansicht nach meistens folgende Ursachen:

1. Eine interne Saettigung verhindert einen zu harschen Sound.
-> Das hab ich neulich mit dem neuen NobleQ (digital) festgestellt.

2. die oberen Mitten werden leicht abgesenkt, wenn die Hoehen darueber gepusht werden.
Dadurch klingts weniger hart.
-> Ein alter Trick, den die meisten Digital EQs mittlerweile standardmaessig draufhaben.

3. Anderes Beispiel: die Hoehen werden leicht abgesenkt, wenn die ganz tiefen Baesse gecuttet werden.
-> Auch ein Trick: um die spektrale Balance aufrechtzuerhalten, werden die Hoehen zusammen mit den Baessen beeinflusst. Es ist ja bekannt, dass das Absenken/Anheben der tiefen Baesse das subjektiv empfundene Hoehenspektrum beeinflusst. Ich glaube, der Trident macht das so (bzw. die Softube Emu).

Wenn man sich viele Dinge aus der Analogwelt zunutze macht, dann kommt man mit dem Digital EQ prima zurecht, IMHO. Von Artefakten wuerde ich nicht reden, dafuer gibt es technisch gesehen keine Anhaltspunkte.


OT: Heut kommt der Hurricane hier vorbei, mal gucken

Bei meinen Tests nehme ich immer einen der besten Digital-EQs und bilde den Analogen damit frequenzmäßig nach. Da liegen dann Rauschspektren übereinander und löschen sich weitgehend aus, aber der Klang ist ein ganz anderer und der Analoge-EQ klingt jedes Mal deutlich besser. Dasselbe gilt auch für Analog-EQs untereinander, also zB anderer Op Amp in der gleichen Schaltung.

Dass das bei Dir trotzdem harsch klingt kann auch an den Wandlern liegen. So wie es hier aus dem Pult kommt klingt es am Ende leider nie auf dem fertigen Digitaltrack.

 

[LM18]

[ref=[URL]https://recording.de/Community/Forum/Recording_und_Studiotechnik/Mixing/152054/Post_1574416.html#44]electrisizer[/URL] schrieb in #44:

...es geht bei der aktuellen diskussion egtl. auch nur darum einen ITB mix über z.b. 8 stereo busse nochmal in ein pult zu fahren um klanglich zu "analogisieren"...

Das kann man ja leicht mal ausprobieren und mal kurz sich in einem Studio 2 Stunden einmieten und das Ding durchfahren.

 

[LM18]

synthpark schrieb in #42:
OT: Heut kommt der Hurricane hier vorbei, mal gucken, watt so passiert

Viel Glück !!!
Wo bist du genauer? New York?

 

[einoeL]

@ Synthpark:

Falls es dich tröstet: Bei uns in Deutschland stürmt es auch ab und zu.

 

[Gnostiker]

[ref=[media=youtube]qyZELz4moK4[/media]

Gruss

 

[synthpark]

synthpark schrieb in #42:
OT: Heut kommt der Hurricane hier vorbei, mal gucken, watt so passiert

Viel Glück !!!
Wo bist du genauer? New York?

danke
White plains, nicht ganz so arg!
Einoel:
hab schon gehoert nicht der tolle Sommer und so.

 

[Kuno]

Was ich meine ist, dass sich die Bearbeitung praktisch immer negativ auf den Klang auswirkt, also was kaputtmacht.

Tja, und das ist objektiv/wissenschaftlich gesehen eben schlicht falsch.

vielleicht kann man das nach dem durchhören des 5000. plugins. oder man routet es übers pult und hat einfach und schnell den sound den man will. nebenbei bemerkt ist das auch günstiger als 5000 plugins zu kaufen...

5000 Plugins?
EQs braucht man genau einen. Und welchen man da nimmt, ist relativ egal, solange er vom Handling her gefällt. Schlecht klingende digitale EQs gibt es per se nicht ... höchstens welche, die sich scheiße bedienen lassen ... das sollte man dann recht schnell merken

 

[electrisizer]

EQs braucht man genau einen. Und welchen man da nimmt, ist relativ egal, solange er vom Handling her gefällt. Schlecht klingende digitale EQs gibt es per se nicht ... höchstens welche, die sich scheiße bedienen lassen ... das sollte man dann recht schnell merken

speziell bei meinen pult EQs gehts weniger um das geradlinige boosten bestimmter frequenzen, sondern vielmehr um eine farbe, die den klang bereichert und mit adjektiven wie z.b. "seidig" zu beschreiben ist. diese farblichkeit hat man z.b. mit dem trident EQ versucht nachzubilden. ich betone "versucht".

es gibt auch wenig färbende HW EQs (mein sontec ist z.b. so einer, nach hören sagen auch die ssl 4000er), die aber in der praxis kräftiger zupacken als die digitalen, also bei ungefähr gleichem boostbereich transparenter klingen.

warum das so ist kann ich zumindest softwareseitig nicht erklären, da ich mich mit den vielen nullen und einsen nicht auskenne für die HW gilt - es sind nicht nur die OPs...

 

[renbeatz]

naja wenn sich analog lohnen soll dann muss es schon high end sein, ssl oder neve oder so was damit man auch was davon hat ansonsten ist man mit digitalem bzw, software sehr gut beraten in der heutigen zeit

 

[einoeL]

Schlecht klingende digitale EQs gibt es per se nicht ... höchstens welche, die sich scheiße bedienen lassen ...

Darf ich dich an den EQ von Cubase VST erinnern?
Mit diesem EQ macht eine Höhenanhebung keinen Spaß.

 

[livingsounds]

Darf ich dich an den EQ von Cubase VST erinnern?
Mit diesem EQ macht eine Höhenanhebung keinen Spaß.

Tja, mit welchem digitalen EQ macht Höhenanhebung schon wirklich Spass? Algorithmix und PLPAREQ sind OK, aber so Smooth with ein guter Analoger... ne.

 

[Kuno]

Man merkt, daß ihr euch sehr stark vom Marketing beeinflussen lasst.
Teuer = gut, billig = schlecht, und analog ist sowieso am besten.

Den Cubase-EQ habe ich nie ausprobiert, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß auch dieser genau das gleiche bietet, wie allen anderen digitalen EQs auch:
artefaktfreie, saubere Equalization

Wenn selbst der EQ2 von FLStudio das kann, werden das die Jungs von Steinberg wohl auch noch hinbekommen haben.

 

[livingsounds]

Man merkt, daß ihr euch sehr stark vom Marketing beeinflussen lasst.
Teuer = gut, billig = schlecht, und analog ist sowieso am besten.

Den Cubase-EQ habe ich nie ausprobiert, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß auch dieser genau das gleiche bietet, wie allen anderen digitalen EQs auch:
artefaktfreie, saubere Equalization

Wenn selbst der EQ2 von FLStudio das kann, werden das die Jungs von Steinberg wohl auch noch hinbekommen haben.

Haha, Marketing. Ich lass mich von meinen Ohren beeinflussen. Und die sagen mir, dass ein bestimmter günstiger Chip in Class A betrieben in meinem Pult jeden teuren Op Amp und jeden Plugin-EQ hinter sich lässt. Nach sehr vielen Tests unter Realbedingungen.

Schade, dass Du mit dem Analyzer statt mit den Ohren hörst...

 

[LM18]

Schlecht klingende digitale EQs gibt es per se nicht ... höchstens welche, die sich scheiße bedienen lassen ...

Darf ich dich an den EQ von Cubase VST erinnern?
Mit diesem EQ macht eine Höhenanhebung keinen Spaß.

Umpffff...
Der stammt noch aus Zeiten als man einen Ottomotor als Zerknalltreibling bezeichnet hat.

Natürlich darfst du auch an Faustkeile erinnern

 

[einoeL]

Den Cubase-EQ habe ich nie ausprobiert, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß auch dieser genau das gleiche bietet, wie allen anderen digitalen EQs auch:
artefaktfreie, saubere Equalization

Dieser EQ klingt harsch, zischelnd, metallisch und hart.
Das bilde ich mir nicht ein, auf gar keinen Fall.
Im Vergleich klingt sogar eine Behringer-Eurorack-Höhenanhebung wie von einem 100000 Euro Pult.