"Moderner" Gitarrensound?!

don_huberto schrieb:
... (genau wie Jurys sind doof, Contests sind immer ein abgekartetes Spiel, Kritiker sind grundsätzlich nur neidisch) ist ultra abgedroschen und für mich nur eine Hippieausrede...

Was isn das für ein Argument? Ich, ein Hippie? Muahaha... Oder warst du mal in einer Jury und verträgst die Kritik retour nicht... Hihi

Hier das offizielle Statement von Nick Cave, als er die Nominierung zu einem MTV Music Award nicht angenommen hat:

TO ALL THOSE AT MTV,

I WOULD LIKE TO START BY THANKING YOU ALL FOR THE SUPPORT YOU HAVE GIVEN ME OVER RECENT YEARS AND I AM BOTH GRATEFUL AND FLATTERED BY THE NOMINATIONS THAT I HAVE RECEIVED FOR BEST MALE ARTIST. THE AIR PLAY GIVEN TO BOTH THE KYLIE MINOGUE AND P. J. HARVEY DUETS FROM MY LATEST ALBUM MURDER BALLADS HAS NOT GONE UNNOTICED AND HAS BEEN GREATLY APPRECIATED. SO AGAIN MY SINCERE THANKS.

HAVING SAID THAT, I FEEL THAT IT'S NECESSARY FOR ME TO REQUEST THAT MY NOMINATION FOR BEST MALE ARTIST BE WITHDRAWN AND FURTHERMORE ANY AWARDS OR NOMINATIONS FOR SUCH AWARDS THAT MAY ARISE IN LATER YEARS BE PRESENTED TO THOSE WHO FEEL MORE COMFORTABLE WITH THE COMPETITIVE NATURE OF THESE AWARD CEREMONIES. I MYSELF, DO NOT. I HAVE ALWAYS BEEN OF THE OPINION THAT MY MUSIC IS UNIQUE AND INDIVIDUAL AND EXISTS BEYOND THE REALMS INHABITED BY THOSE WHO WOULD REDUCE THINGS TO MERE MEASURING. I AM IN COMPETITION WITH NO-ONE.
MY RELATIONSHIP WITH MY MUSE IS A DELICATE ONE AT THE BEST OF TIMES AND I FEEL THAT IT IS MY DUTY TO PROTECT HER FROM INFLUENCES THAT MAY OFFEND HER FRAGILE NATURE.

SHE COMES TO ME WITH THE GIFT OF SONG AND IN RETURN I TREAT HER WITH THE RESPECT I FEEL SHE DESERVES - IN THIS CASE THIS MEANS NOT SUBJECTING HER TO THE INDIGNITIES OF JUDGEMENT AND COMPETITION. MY MUSE IS NOT A HORSE AND I AM IN NO HORSE RACE AND IF INDEED SHE WAS, STILL I WOULD NOT HARNESS HER TO THIS TUMBREL - THIS BLOODY CART OF SEVERED HEADS AND GLITTERING PRIZES. MY MUSE MAY SPOOK! MAY BOLT! MAY ABANDON ME COMPLETELY!

SO ONCE AGAIN, TO THE PEOPLE AT MTV, I APPRECIATE THE ZEAL AND ENERGY THAT WAS PUT BEHIND MY LAST RECORD, I TRULY DO AND SAY THANK YOU AND AGAIN I SAY THANK YOU BUT NO...NO THANK YOU.

YOURS SINCERELY, NICK CAVE 21 OCT 96.

Ich war noch nie in einer Jury und ich würde auch nicht zu Contests
oder Castings gehen. Also voll daneben getippt.
Nick Cave war wahrscheinlich auch nie bei deartigen Veranstaltungen.
Ich bleibe dabei, wer sich vor eine Jury stellt, muss mit dem Urteil der
Jury leben. Auch wenn man es nicht hören will.
 
holgmann schrieb:
PuckTrouble schrieb:

Wen interessiert es ob jemand "seinen" Sound gefunden hat wenn es
nicht gut beim Zielpublikum ankommt?

Also nach dem was Instrumentenfreak geschrieben hat ist die Band von Tobbes beim Publikum sehr gut angekommen, aber ein Jurymitglied hat sich über den Sound beschwert... Also tolles Argument ;)

By the Way...

Wenn jeder so denken würde wie die A&R´s bei manchen Labels, würde dieses Forum und sehr viel sehr gute Musik einfach nicht exisitieren...

Das hat auch nichts mit Hippieausreden zu tun, sondern ist FAKT!

Wie viele sehr erfolgreiche Bands mussten Jahrelang Klinken putzen gehen um überhaupt einen Fuss in die Tür zu bekommen?
Die Beatles zu ihren Anfangszeiten und Korn fallen mir spontan ein, oder Madonna... wobei es mich bei letzterer bis heute wundert das sie öffentlich singen darf 8)

Das ist "FAKT"...darüber kann ich nur schmunzeln.
"Gute" oder "schlechte" Musik gibt es nicht.
 
"Gute" oder "schlechte" Musik gibt es nicht
Ich wiederhole mich an dieser Stelle gern noch mal, weil ich diese Aussage für wirklich wichtig halte:
Es gibt sehr wohl gute und schlechte Musik! Die Meinung "Alles Geschmacksache" kommt Ignoranz gleich, sorry.
Marcel Reich Ranicky würde mir sicher zustimmen, und damit hätte der alte Knochen verdammt recht ;)

Grüße
Cos
 
Das stimmt. Auch wenn ich nicht MRR bin. Neben Aspekten, die allein dem Geschmack zugänglich sind, gibt es auch durchaus objektivierbare, qualitative Bestandteile.

Dazu gehört m.E. technisches, spielerisches Vermögen, ein gewisser Mindeststandart der Komposition / Arrangement und der Produktion, aber auch ob der Song irgendwas transportiert, irgendwas bislang unerhörtes in/an sich hat.

Beispiele:

- Dream Theater: kann man insgesamt als objektiv gut ansehen, da hier der technische Aspekt ne glatte 1 bekommt, kompositorisch sicherlich auch überdurchschnittlich. Mögen muss mans aber nicht!

- Dark Throne/Autopsy: objektiv schlechter Sound, rumpelig eingespielt, sehr rudimentäres Songwritung. Aber verdammt KULT!

- Schlager/Volksmusik: glatter, Weichzeichner-Sound, Wald- und Wiesen Harmonien, unerträglich.
 
Cos schrieb:
"Gute" oder "schlechte" Musik gibt es nicht
Ich wiederhole mich an dieser Stelle gern noch mal, weil ich diese Aussage für wirklich wichtig halte:
Es gibt sehr wohl gute und schlechte Musik! Die Meinung "Alles Geschmacksache" kommt Ignoranz gleich, sorry.
Marcel Reich Ranicky würde mir sicher zustimmen, und damit hätte der alte Knochen verdammt recht ;)

Grüße
Cos

Was macht denn Musik gut oder schlecht?
Und wer beurteilt das?
Die Plattenfirma? Du? Ich? Der Punkrocker, Hiphopper, die Allgemeinheit?
Musikwissenschaftler? Eine Gruppe von Radiohörern?
Oder gibt es etwa eine Formel dafür?
 
Was macht denn Musik gut oder schlecht?
Und wer beurteilt das?
Die Plattenfirma? Du? Ich? Der Punkrocker, Hiphopper, die Allgemeinheit?
Musikwissenschaftler? Eine Gruppe von Radiohörern?
Oder gibt es etwa eine Formel dafür?

Gähn. Ich muss Cos hier ABSOLUT zustimmen: Es gibt gute Musik, es gibt schlechte Musik und alles dazwischen. Und so diffizil es mitunter erscheinen mag, diese Unterscheidungen tatsächlich herauszuarbeiten - geben tut es sie, glaubt mir. Das "Geschmacks"-Argument wird stets von schlechten Künstlern und ihren Anhängern herangezogen.
 
Es gibt sehr wohl gute und schlechte Musik! Die Meinung "Alles Geschmacksache" kommt Ignoranz gleich, sorry.

Da bin ich aber echt beruhigt, das zu hören. Ich Trottel war so blöd und hab im Plattenladen immer erst in die CDs reingehört, ob die mir auch gefallen. Jetzt wo ich weiss, dass das egal ist, werde ich einfach immer direkt zum Regal mit den "guten" CDs gehen.
 
Was macht denn Musik gut oder schlecht?
Zum Beispiel Komposition und Arrangment, handwerkliche Fähigkeiten am Instrument oder einfach die Originalität/Kreativität sind Kriterien, die sehr wohl eine objektive Beurteilung zulassen. Im [g=94]Feedback[/g]-Bereich oder im Songvoting von HR geht es fast ausschließlich um die Bewertung von Songs anhand solcher Kriterien. Viele hier im Forum nehmen daran Teil, und wenn alles nur Geschmacksache ist, kann dieser Teil des Forums dicht machen. Soviel dazu, WER Musik beurteilen darf.
Im Übrigen wird ja keiner gezwungen, gute Musik zu konsumieren. Aber zu behaupten, es gäbe keine gute oder schlechte Musik, wird vielen Musikern und Komponisten nicht gerecht.

Grüße
Cos
 
Also ich würde ja sagen, zwischen Burt Bacharach und den Misfits gibt's jetzt schon einen ganz klar wahrnehmbaren Qualitätsunterschied sowohl in Komposition, Aufnahme als Vortrag. Aber jetzt kommt der Knüller: Ich mag beide.
 
Was macht denn Musik gut oder schlecht?
Und wer beurteilt das?
Die Plattenfirma? Du? Ich? Der Punkrocker, Hiphopper, die Allgemeinheit?
Musikwissenschaftler? Eine Gruppe von Radiohörern?
Oder gibt es etwa eine Formel dafür?
Vielleicht macht es Sinn, das ganze etwas zu differenzieren:
Es gibt objektiv gesehen gute bis schlechte Musiker, Texte, Songs, Produzenten, Caterer usw. Der Begriff "Musik" bezieht sich dann auf etwas komplexeres, die Summe seiner Teile, deswegen ist es schwer sie pauschal als gut oder schlecht zu bezeichnen. Ich denke nicht, dass mir jemand widersprechen würde, dass es beispielsweise schlechte Sänger gibt und die tragen ja dann auch ihren Teil zur Musik bei. Von daher ist in Bezug auf Musik schon auch einiges "objektivierbar".

Gruß Stephan
 
es gibt sogar guten und schlechten geschmack!
 
Guten Abend!

Das aufgemachte Fass ist groß, tief und uralt. Die Fässermacher der Menschheitsgeschichte gewinnen dem Thema bis heute immer wieder neue Facetten ab, ein historischer Überblick findet sich auf

http://de.wikipedia.org/wiki/Musikästhetik


Lecker Appetithäppchen - 20. Jahrhundert:

"Wenn -so sagt Adorno- nach Hegel Musik als Erscheinungsform von Wahrheit auftreten kann, so ist die auf Konsum ausgelegte Musik die Erscheinung von Unwahrheit.
Wahr ist diese Musik jedoch insofern, als dass wir gerade an ihren Defiziten etwas über Marktmechanismen, soziale Erscheinungen, geistige Defizite und diejenige Form von Kontrolle lernen können, deren Kräfte in dieser Welt, sei es nun bewusst oder als blinder Mechanismus, stets versuchen, wahre Kunst zu unterdrücken."

-> Auch von Bohlen lässt sich nicht nur Kotzen lernen.


Weil´s gerade so schön passt... aus dem SZ-Interview mit Lemmy.

"SZ: Ist Rock'n'Roll Kunst?

Lemmy: Nein! Nein!!

SZ: Sondern?

Lemmy: Ein Gefühl. Hier unten. In den Eiern.

SZ: Was ist Kunst? Bach ist Kunst. Oder?

Lemmy: Keine Ahnung. Bach ist ebenfalls ein Gefühl in den Eiern. Wenn Sie mich fragen. Kunst ist ja nur noch 'n Markt, oder? Wie die Börse. Nimm die Bildende Kunst: Du kannst an den Preisen für die Bilder ablesen, wer gerade wen ####t."

http://www.sueddeutsche.de/kultur/961/308903/text/

-> Wenn Herr Kilmister Recht hat, was für Eier hat dann der Dieter und mit welchem Organ empfinden Frauen die Musik von J.S.?

Fragen über Fragen, Seufz, ein weites Feld...

grüße raja
 
Es gibt definitiv schlechte Musik. Ich habe schon viel zu viele Konzerte erlebt, um das nicht mit Inbrunst behaupten zu können.

Ich habe auch selbst schon so beschissen gespielt, dass es nur so seine Bewandnis hatte...:D

Es gibt schlechte Musik!

Edith:

Das Lemmy-Interview ist ja mal wieder allerliebst...:D
 
Alles Geschmacksache, sagte der Affe, und frass Schuhcreme :D
 
2 Fragen sind noch nicht beantwortet.
-Was sind die Parameter für gut, schlecht (hübsch, hässlich)
-Wer setzt die Parameter fest? Jeder für sich selbst (Oma Kunze die gerne Heino hört? ein Team von Musikwissenschaftlern? dann wäre
es Geschmacksache)

Heino halte ich persönlich übrigens für einen guten Sänger auch wenn mich die Musik nicht anspricht, Oma Kunze wird mir zustimmen, um das ganze mal
noch weiter ins off topic zu treiben ;)

und kommt mir nicht mit "objektiv" und "definitiv"
 
@PuckTrouble
Wenn Du Dir zutraust, Heino als einen guten Sänger zu beurteilen, musst Du doch in der Lage sein, Deine beiden Fragen selbst zu beantworten, sonst wäre diese Aussage einfach nur absurd.

Gruß Stephan
 
Moment!

Es gibt einen Unterschied:

Musikrichtungen sind definitiv ( :D ) Geschmackssache. Das es da objektiv ( :D ) kein gut oder schlecht gibt, dürfte jedem einleuchten, der den Begriff "entartete Kunst" auch nur ansatzweise so daneben findet wie ich.
Selbstverständlich ist Heino ein guter Sänger, Bohlen ein guter Produzent und Songwriter und WDR 4 ist ein guter Sender.
Das das Zeug bei mir Krampfanfälle auslöst, ist ja nun reichlich subjektiv.

Löst man sich von diesen Schubladen, kann man sehr wohl werten.
 
Musikrichtungen sind definitiv ( ) Geschmackssache
Vollkommen richtig. Mit "Musik" meine ich auch einzelne Musikstücke. Klar, dass wohl in jeder Musikrichtung gute und schlechte Musikstücke existieren.

@PuckTrouble
-Was sind die Parameter für gut, schlecht
Hab ich ja vorher genannt: Komposition (Komplexität), handwerkliche Fähigkeiten am Instrument, Kreativität (alles geklaut oder doch selbst erdacht). Natürlich kann man die Qualität von Musik nicht wie eine Temperatur in Grad Celsius oder eine Länge in Metern messen. Aber tendentiell kann man schon deutlich unterscheiden. Dass ein David Garrett z.B. ein fantastischer Geiger ist, hört glaub ich jeder. Und wenn man das hört, dann weiß man auch, dass es schlechtere Geiger gibt. Musikalische Qualität wäre in diesem Fall durch außerordentliches Handwerk des Musikers gegeben.

Grüße
Cos
 
Cos schrieb:
Natürlich kann man die Qualität von Musik nicht wie eine Temperatur in Grad Celsius oder eine Länge in Metern messen.

genau, wir brauchen eine matrix:

x-achse=handwerk und y-achse= ästhetisches bewusstsein.

unten links ist ganz schlecht,

nach oben rechts wirds immer besser.

sehr weit rechts, aber ganz unten ist immer noch blöd und

ganz links aber weit oben ist immerhin john-peel-tauglich....
 
schwieriges Thema, aber ich versuche mal ne Meinung zu haben:

ich hab schon echt schlechte Musik gehört. Musik die lieblos dahingerotzt wurde, der Text handelte von rumspritzenden Gedärmen in die hineingew### wird und der einzige Sinn dahinter war "lauter Zeitvertreib" der mir nen Tinnitus für's Leben beschert hat.

Na was solls - irgendwo is Metal ja schon geil :D

...mal im Ernst: es gibt gute und schlechte Musik. Wichtig hierbei ist nicht die Musikalität oder der Geschmack des ausübenden Künstlers sondern der Aufwand und die Liebe die für die Musik investiert wird.

TokioHotel bringt tausenden Mädchen nen Kreislaufkollaps wie früher Heino im Musikantenstadl. Beides ist auf seine Art gute Musik - wird aber immer wieder schlechtgemacht von neidischen Leuten oder anderen, die einfach diesen Geschmack nicht teilen.

Hier auf HR.de findet sich teilweise die schönste Musik, die ich je gehört habe. Die Leute hier verbringen den großteil ihrer Freizeit mit der Musik - geben tausende euros aus für minimale Klangnuancen. Sie leben quasi für die Musik.
...oder schaffen es ihre Gefühle der Welt zu öffnen indem sie ihren ersten selber produzierten "beat" (mit freeware) vorstellen (wofür sie woanders ausgelacht werden - von Leuten, die nicht diesen Geschmack haben).

...ich finds traurig, dass die Jury dann solche dummen Ausreden gibt - noch trauriger allerdings, dass man sich von sowas abhängig machen muss :(
 

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