Mix Kritik

[SilentWarrior]

Hallo,

da ich die meiste Zeit in Ausprobieren stecke, habe ich wiedermal etwas ausprobiert.
Ich möchte ja immer so schnell wie möglich den Mix Prozess hinter mir bekommen und suche
natürlich nach Wegen wie ich das schon während des Producing hin bekomme um nicht hinterher mich noch darum kümmern zu müssen.

Ich weiß, es ist schwer/blödsinnig ohne einen vollständigen Track einen Mix zu beginnen, aber der Track baut sich ja langsam auf.

Das heißt, wenn ich die Bassdrum habe, dann mische ich diese schon so gut es zu diesem Zeitpunkt geht .
Wenn der Track dann steht und ich nur noch 20-30 Minuten für das Mixing opfern muss, dann wäre das für mich ein Segen.

Hier habe ich mal eine 1 Tagesproduktion. Ich fing also bei Null an und hatte dann dieses Ergebnis (andere Mischen den ganzen Tag):


Mich interessieren:

• Loudness (z.B. zu leise, zu laut, genau richtig)
• Druck
• Breite (zu schmal, zu breit)
• Frequenzgang bzw. welche Probleme tauchen bei euch auf

Was mich weniger interessiert:

die Bassdrum müsste ausgetauscht werden, die Snare 0,56dB lauter usw.

Also hier der Track, gemischt und produziert auf Eve Audio SC203 (3 Zoll Boxen) innerhalb eines Tages:




PS: bei Remixe hat man oft keine Zeit deshalb das ganze.

 

[whipar]

Insgesamt ganz gutes Mixing. Hab mir erlaubt den Titel noch ein wenig zu mastern, um dir zu zeigen, was ich selbst noch
ändern würde. Da wäre zum einen das "Bassroom" Plugin, welches deinen Bassbereich ziemlich gut korrigiert, wobei der
Bereich dann auch noch mal ein ganzes Ende definierter, präsenter und ausgewogener wird, oder? (Anspieltipp ca bei 8.10Min)
Als zweites den Maag EQ4 mit Anhebung des Air-Bandes (2db), was den Track regelrecht zum "glänzen" bringt.
Auch habe ich mit einem EQ vorher noch ein klein wenig die Frequenzen im Mittenbereich korrigiert, was für mich nun homogener klingt?
Kleinigkeiten, die man beim Mastering raus holen könnte.

https://transfernow.net/44gdw8h1sfbi
(sorry Datei ist wohl zu groß fürs Forum mit knapp 25MB)

 

[SilentWarrior]

@whipar

Ich werde es mir heute Abend dann anhören. Jetzt muss ich deine Message erst mal umwandeln:

• für dich war zu wenig Höhen vorhanden
• Bassbereich war für dich nicht "straff" genug
• in den Mitten (Frequenzangabe?) war etwas zu viel oder zu wenig?

Ich selbst habe Bassroom, habe es aber bewusst nicht angewendet weil ich eben mich 100% auf die Monitore
einhören möchte bzw. auch die Schwächen meines Raums.
Ich habe auch noch gute KH und ein Subpac, aber auch nicht verwendet, auch keinen Analyzer.

 

[jet2]

habs auch mal versucht.
denke aber, daß @whipar da ne ziemlich gute arbeit gemacht hat, die mit meinen bescheidenen mitteln nicht so leicht zu toppen ist.
von sound und mix her fand ich den song recht gut.
die kick hätte vielleicht noch ein klein wenig mehr transienten vertragen können.
die arpeggios, die die ruhigeren parts tragen, könnten für meinen geschmack noch etwas mehr stereospektrum haben.
die fläche bei der steigerung ist von den frequenzen her - finde ich - im oberen frequenzbereich etwas zu dominant.

 

[SilentWarrior]

@jet2

Auch dir danke, ich höre es heute Abend an und achte dann auf deine Punkte.

 

[whipar]

• für dich war zu wenig Höhen vorhanden

• Bassbereich war für dich nicht "straff" genug

• in den Mitten (Frequenzangabe?) war etwas zu viel oder zu wenig?

Nein, es waren keinesfalls zu wenig Höhen vorhanden. Das Airband greift erst ab 20Khz mit +2db. Es klingt für mich "frischer", ist aber kein entscheidender Punkt, lediglich etwas Kosmetik.

Cool, dass du auch das Bassroom Plugin hast, ich hab das Preset "Trance" verwendet und mich daran orientiert. Probiere es ruhig mal aus (an einer recht vollen Stelle), es sind jeweils nur kleine Änderungen mit doch recht großer Wirkung. Ist denke ich in dem Mix der entscheidende Faktor.

In den Mitten bei etwa 370Hz hab ich vor allem leicht was abgesenkt (knapp -1db).

 

[SilentWarrior]

@whipar

Habe es mir angehört. Es sind wirklich subtile Änderungen, aber dennoch hört man über Kopfhörer das Bassroom da
gut die Balance hinbekommen hat bzw. du inklusive Bassroom, schrauben musstest du ja trotzdem

Am auffälligsten war jetzt für mich dien Absenkung in den Mitten. Die waren jetzt wohl auch nötig. Den Bereich um 400Hz muss ich mir für die Zukunft merken bzw. dann über Kopfhörer überprüfen.

Die Höhen bzw. auch oberen Mittenanhebung durch den Maag EQ4, das Band ist ja seeeehr breit, kann man machen.
Aber für mich war jetzt der Bereich um die 370Hz ein Aha-Effekt. Da scheint mein Raum bisschen zu schwächeln.
Aber über Yamahas HPH MT8 Kopfhörer deutlich zu hören.

Für mich bedeutet das jetzt:

• Kopfhörer um die unteren Mitten zu beurteilen
  
• Subpac und Kopfhörer für den Bassbereich

Wenn das jetzt wirklich alles ist was ich während einer Produktion bzw. am Ende noch kontrollieren muss und bisschen Zeit schenken, dann bin ich echt happy.

Die Resonanz ist ja: so ein Mix geht klar und sollte für einen Mastering Engineer keine Probleme machen.

Vielen Dank schon mal


@jet2

Bei dem Hauptteil beißen sich zwei Spuren, das dachte ich gestern Abend auch. Ich muß da wohl einen auf Mute schalten.
Das summiert sich bisschen arg, das stimmt schon.

Mir persönlich wäre jetzt das Arpeggio breit genug, aber evtl. meinst du auch eher im Seitenkanal bestimmte Frequenzen zu pushen damit
der Mix mehr umarmt wird? Untere Mitten?

Bei deinem Master stimmt irgendwas nicht. Ich habe das Gefühl das du auf der Summe einen Kompressor oder eher einen Limiter mit langem Release hast? Achte mal, bei dir fängt der Track laut an und wird dann immer leiser. Irgendwas drückt die Lautstärke konstant nach unten.

Ist bisschen schwer wenn man hin und her springt das Master zu analysieren. Evtl. das fixen? Klanglich klingt es am Anfang immer besser weil lauter.

 

[jet2]

danke, werd morgen nochmal reinschauen!

 

[SilentWarrior]

Sonst noch Meinungen?

 

[Schlumpfpeter]

Sonst noch Meinungen?

Ja, aber ich darf auf der Arbeit keine Musik mehr hören

Beim kacken ins Forum gucken geht aber noch...

Ich höre heute Abend rein!

 

[Gast92251]

Beim kacken ins Forum gucken geht aber noch...

kenn ich. Schreibe gerade auch vom firmeninternen Herrenklo aus. Grüße!

 

[Schlumpfpeter]

Beim kacken ins Forum gucken geht aber noch...

kenn ich. Schreibe gerade auch vom firmeninternen Herrenklo aus. Grüße!

Hahaha, Klogrüße zurück!

 

[Gast92251]

Hahaha, Klogrüße zurück!

Aber nicht aus der Nachbarkabine. Sonst würden wir uns ja zurufen. Und nicht heimlich tippen.

 

[Kosaken-Kaffee]

Low cucken nicht vergessen

 

[Gast92251]

Low cucken nicht vergessen

Waves DeBreather?

 

[SOS]

shit in shit out

 

[SilentWarrior]

Habt ihr Spasten noch zum Thema was zu sagen

 

[Schlumpfpeter]

Aha, endlich jemand der die gleichen Probleme hat wie ich. Ein alles reinknallen Woller!

So bis 2:34 dachte ich "wow, der loest sich super von den Boxen! sauber separierte Instrumente die schon in der vertikalen geshcichtet scheinen". Dann wirds aber zu viel, da kommt dann Mittenwirrwar und Hoehenstau. Spaetestens wenn bei 3:19 die Hihats dazu kommen ists aus.

Passiert mir auch staendig. Ich versuche mich deshalb jetzt bei meinen kommenden Projekten auf minimale Bestueckung (zumidnest minimal im Sinne von gleichzeitig spielen) zu beschraenken.

Sobald das "Fear" Vocal einsetzt wirds natuerlich wieder besser.

Ich kann gar nciht sagen ob das ne EQ Sache, ne Arrangementsache oder ne Frage der Soundauswahl ist. Wahrscheinlich irgendwas in Kombination. Ich kann auf jeden Fall 100% nachvollziehen wie du in die Lage gekommen bist, ich la nde da auch staendig.

Bei 5:38 ist dann alles aus, voellig ueberladen. Kann cih aber auch nachvollziehen was da musikalisch fuer ne Idee hinter steckte. Nur irgendwie haut das nicht hin so.

 

[SilentWarrior]

ne Arrangementsache

Eher das

Aber es ist ja auch nur ein Test und mich interessierten eben diese Punkte:

Mich interessieren:

• Loudness (z.B. zu leise, zu laut, genau richtig)
• Druck
• Breite (zu schmal, zu breit)
• Frequenzgang bzw. welche Probleme tauchen bei euch auf

Also eher das drum herum. Wenn man will dann nur die ersten 1-2 Minuten und was ein Mastering Engineer praktisch
kritisieren würde.

Mir geht einfach darum das der Overall Sound sitzt. Wenn ich jetzt z.B. Minimal machen würde, dann würde ich eben gerne
mit einem fertigen Produkt dastehen und nicht erst noch 1 Tag Mischen.
Mir fehlt wirklich die Lust und auch die Zeit manchmal noch so viel Energie in das Mixing zu stecken.
Auch ist es immer blöd, wenn Leute eine Hörprobe wollen und man dann etwas schickt und diese sich nur auf den Mix
konzentrieren statt auf den musikalischen Inhalt. Unwissende kommen gleich mit "die CD ist aber lauter" usw.

Ich möchte einfach dass das Mixing Hand in Hand mit dem Projekt geht. Zumindest auf einem Niveau wo man nicht über zu leise,
zu wenig Druck diskutieren muss, denn das geht auf die Eier. Und meist hat man dann schon verloren weil die davon ausgehen das sei
das Endprodukt. Und wenn so eine "Laie" einmal eine falsche Meinung gebildet hat dann ist sowieso Feierabend.
Sieht man ja oft im Feedback Unterforum, da postet jemand etwas und weist explizit auf das noch fehlende Mixing hin und trotzdem
dreht sich alles wieder um Mixing.

Ich weiß nicht wie es dir dabei geht? Hast du nach einem Projekt noch wirklich Lust auf Mixing? Ich finde man verliert irgendwann auch die Perspektive.

Ich möchte auch auf der Summe keinen EQ haben. Ein Lowcut meinetwegen, aber sonst außer Kompressor/Tape, Stereo Image und Clipper am liebsten nichts mehr. Hier war das z.B. so.

Ich habe hier den Limiter (L2) auf Ziellautstärke gezogen und dann im Schnellverfahren die Sachen behandelt die den Limiter am meisten stressen. Ich bin der Meinung das nur ein guter Mix auch "laut" sein kann. Dieser Mix ist jetzt nicht extrem laut, aber mit -8dB RMS in einem gesundem Zustand.
Danach habe ich den L2 gegen den Kclip ausgetauscht. Der Kclip würde mir nicht so gut "Fehler" zeigen wie der L2, deshalb immer zuerst den L2.

 

[Schlumpfpeter]

ne Arrangementsache

Eher das

Aber es ist ja auch nur ein Test und mich interessierten eben diese Punkte:

Mich interessieren:

• Loudness (z.B. zu leise, zu laut, genau richtig)
• Druck
• Breite (zu schmal, zu breit)
• Frequenzgang bzw. welche Probleme tauchen bei euch auf

Also eher das drum herum. Wenn man will dann nur die ersten 1-2 Minuten und was ein Mastering Engineer praktisch
kritisieren würde.

Mir geht einfach darum das der Overall Sound sitzt. Wenn ich jetzt z.B. Minimal machen würde, dann würde ich eben gerne
mit einem fertigen Produkt dastehen und nicht erst noch 1 Tag Mischen.
Mir fehlt wirklich die Lust und auch die Zeit manchmal noch so viel Energie in das Mixing zu stecken.
Auch ist es immer blöd, wenn Leute eine Hörprobe wollen und man dann etwas schickt und diese sich nur auf den Mix
konzentrieren statt auf den musikalischen Inhalt. Unwissende kommen gleich mit "die CD ist aber lauter" usw.

Ich möchte einfach dass das Mixing Hand in Hand mit dem Projekt geht. Zumindest auf einem Niveau wo man nicht über zu leise,
zu wenig Druck diskutieren muss, denn das geht auf die Eier. Und meist hat man dann schon verloren weil die davon ausgehen das sei
das Endprodukt. Und wenn so eine "Laie" einmal eine falsche Meinung gebildet hat dann ist sowieso Feierabend.
Sieht man ja oft im Feedback Unterforum, da postet jemand etwas und weist explizit auf das noch fehlende Mixing hin und trotzdem
dreht sich alles wieder um Mixing.

Ich weiß nicht wie es dir dabei geht? Hast du nach einem Projekt noch wirklich Lust auf Mixing? Ich finde man verliert irgendwann auch die Perspektive.

Ich möchte auch auf der Summe keinen EQ haben. Ein Lowcut meinetwegen, aber sonst außer Kompressor/Tape, Stereo Image und Clipper am liebsten nichts mehr. Hier war das z.B. so.

Ich habe hier den Limiter (L2) auf Ziellautstärke gezogen und dann im Schnellverfahren die Sachen behandelt die den Limiter am meisten stressen. Ich bin der Meinung das nur ein guter Mix auch "laut" sein kann. Dieser Mix ist jetzt nicht extrem laut, aber mit -8dB RMS in einem gesundem Zustand.
Danach habe ich den L2 gegen den Kclip ausgetauscht. Der Kclip würde mir nicht so gut "Fehler" zeigen wie der L2, deshalb immer zuerst den L2.

Ich kann deine Rangehensweise absolut nachvollziehen, auch die Gruende dafuer, ich arbeite im Prinzip fast exakt genauso, aus den selben Gruenden. Hab mir ja auch einiges bei dir abgeguckt was das Mischen und die generelle Rangehensweise angeht.

Deshalbs tehe ich natuerlich auch grundlegend vor genau den gleichen Problemchen, auch gerade was den Verlust der Perspektive nach abgeschlossener Komposition angeht.
Die Antwort auf die Frage "Sound austauschen, Arrangement aendern, oder kann man das noch im Mix fixen?" spielt da oft eine entscheidende Rolle und endet bei mir dann manchmal in halbgaren Kompromissloesungen, etwas das ausgetauscht/Arrangement veraendert besser funktionieren wuerde, wurde versucht im Mix zurecht zu biegen, weil man es "kann".

Haette man erstmal nur komponiert, dann waere man wahrscheinlich nicht in diese Lage gekommen, da die Sounds dann einfach nicht zueinander gepasst haetten und ausgetauscht worden waere bzw. das Arrangement irgendwie so abgeaendert worden, das es dann am Ende passt, die Sounds also eventuell nicht zeitglich spielen, andere Oktave, oder aehnliches.

Ich erinnere mich hierbei immer an nen Hiphopproducerkumpel von mir, der UEBERHAUPT nicht mischen kann. Er liefert allerdings trotzdem Beats ab, die auf jeden Fall nicht voellig Banane klingen (als Preview) und die sich dann am Ende erstaunlich leicht mischen lassen. Dadurch das er nicht mischen kann, er aber weiss wie es sich gut anhoert, sucht er so lange die richtigen Sounds, bis das fuer ihn passt, diesen Prozess der extrem selektiven Soundauswahl unterbindet man aber eventuell, oder schraenkt ihn zumindest ein,wenn man waehrend des Produzierens schon mischt.

So erklaere ich mir das zumindest, scheint auf meine Person zuzutreffen und da du im Prinzip genauso aggierst wie ich, denke ich, das die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, das es dir genauso gehen koennte. Ich sehe es etwas bestaetigt bei den von mir angesprochenen Problemen in deinem geposteten Mix, denn die Frequenzkollisionen sind schon irgendwie vorprogrammiert bei den verwendeten Sounds, besonders deutlich ab 5:38. Da KANN man jetzt gegenan mischen, man koennte aber auch die Arrangementidee verwerfen, den sound austauschen oder irgendwas anderes machen...... Da muss man selber dann wirklich RICHTIG diszipiniert sein und fuer sich schnell sehen ob "gegenan mischen" noch ok ist, oder Autausch etc. die bessere Loesung waere, und das ist eine, zumindest fuer mich selbst, richtig richtig schwere Entscheidung.

Ansonsten stimme ich dir voellig zu, mein Mastereq ist rein technischer Natur, low cut in dem Mittensignal bei um die 30hz, low cut in dem Seitensignal um die 100 hz und dann eventuell noch ein sanfter Hoehenshelve in den Seiten und eventuell noch ein ganz sanfter Boost der unteren Mitten auf der Seite (das Gehirn nimmt hier Seitensignale verstaerkt wahr, hab ich mal gelesen, und funktioniert ganz gut zum sanften breiter machen).