Mein neuer Sprecherraum

Ich nehme ja auch Sprache im Studio mit dem M 990 auf. Bis dahin hatte ich auch eine bestimmte Entwicklungstsufe durchgemacht. Ich würde das nicht mehr hergeben. Das TLM 170 kenne ich auch, was sehr neutral abgestimmt ist. Es ist noch transparenter als ein U 89 mit der Symmetrierung mit dem Übertrager. Es gab auch mal kurz eine Variante TLM 171 mit der ursprünglichen U-87-Kapsel. Die ist aber sehr selten. Das war eine limitierte Sonderauflage 1992. Ich habe übrigens keine Bremseffekte durch die Röhre, bei mir reicht auch ein Aufheizen von 10 Minuten. Und die Kombination TM von ADT und M 990 finde ich unschlagbar.
 
Zehn Minuten reichen bei den Gefell Röhrenmikros (M990 und UM92.1s habe ich, und da reicht das...) aus.
Manchmal starte ich auch schon nach 5 Minuten.

Gelegentliche Plops kommen am Anfang der Aufwärmzeit wegen Ausdehnung der Röhre.


Ich habe die wichtigsten Röhrenmikros eh auf dem Mikrogalgen anschlussbereit.

Netzteil anmachen, Computer hochfahren, noch einen Schluck trinken und los gehts.

Bei den AT4060 Testläufen, ging das auch Ratzfatz, nach 2 Minuten hätte man loslegen können.

Die 10 Minuten rühren auch wohl daher, das die Röhrenschaltung ab dann im Sweetspot läuft.
 
Ich werde das einfach mal ausprobieren, wann ich wirklich den "Plopp" höre. Irgendwann kommt der. Und wenn ich mich richtig erinnere, war das deutlich später als erwartet...
 
Habbych keine Kollega, bynnych Einzelkempfa.

Jetzt mal ein ganz anderer Aspekt: Kann man eigentlich ernsthaft sagen, dass hochwertige Mikrofone (Neumann/Gefell/Schoeps) auch eine Art Kapitalanlage sind, oder redet man sich das schön? Das U 87 habe ich mit 100 Prozent Gewinn verkauft, aber das habe ich ja auch gebraucht gekauft. Eine derartige Verzinsung bekommt man bei Neugeräten natürlich nie, aber kann man sagen, dass das ausgegebene Geld nicht weg ist, wenn man solche Mikrofone einfach für 20 Jahre in den Schrank legt und gelegentlich benutzt, so wie andere sich Goldbarren (nein, der Vergleich ist nicht gut, eher sowas wie Märklin-Packungen) in den Keller legen? Und wenn man am Ende nur das rausbekommt, was man mal ausgegeben hat, das wäre ja auch schon was...
 
Zuletzt bearbeitet:
Pianist_Berlin schrieb:
hochwertige Mikrofone (Neumann/Gefell/Schoeps) auch eine Art Kapitalanlage sind, oder redet man sich das schön?
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Das redet man sich größtenteils schön ;)

Da müsste man wissen, welches Mikro wird zum unsterblichen Klassiker.
Bei allen üblichen aktuellen Mikrofonen hat man bei Neumann wohl die größte Wertstabilität.
Der Name ist halt gesetzt.

Ich habe von Feb/2000 einen Test (Keyboards) gefunden, bei dem die DM und Euro-Preise draufstanden:
U87 damals 1720€, heute 2300-2500€, nicht schlecht
TLM 103 damals, 830€, heute 890€, schon weniger gut
M147 damals, 1950€, heute 2300€, schon besser
AT4060 damals, 1835€, heute um 1600€, mööb...

Ich hatte mein M930 für 1034DM gekauft, ~540€, heute kostet es um die 1100€, supi!.
Allerdings:
Nach 20 Jahren mit durchschnittl. angenommener 2,5% jährlicher Inflation wäre das Mikro heute ~910€ wert.
Weiß nicht ob ich das noch bekäme ;)

Unter Wertanlagen verstehe ich die üblichen Verdächtigen (Direktanlagen und keine Anlagenvehikel), und diese natürlich diversifizieren wie Immobilien in guten Lagen, ETFs MSCI World und Emergency Markets (Langläufer, mind. 10 Jahre halten) , Gold und Silber, Tages- und Festgeld, Bargeld.
Staatsanleihen von Staaten mit guter Bonität, sind leider aufgrund der historisch schlechten Zinsen (zum Teil Negativzinsen) nicht mehr relevant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Scarlett schrieb:
Braucht eigentlich jedes Röhrenmikrofon die halbe Stunde Zeit zum aufwärmen, oder ist das speziell bei dem Gefell 990er so?
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Jedes Gerät mit einer Röhrenverstärkung braucht etwas Zeit, um sich aufzuwärmen. Die Zeiten variieren offenbar je nach Gerät. Meine Gitarrenverstärker sind klanglich oft schon nach 5 Minuten im Bereich des Sweetspots. Ich hatte mal ein tBone SCT800 Röhrenmikro, da hat es auch gut 20 Minuten gedauert. Den Unterschied hat man deutlich gehört. Am Anfang war das Klangbild kratziger, die Höhen nicht so rund. Nach 20 Minuten ist das alles abgerundeter gewesen.
 
Der Preis ist gut!
 
Mal so am Rande: Bin ich eigentlich zu streng, wenn ich behaupte, dass mehr als 95 Prozent der Youtube-Filme, wo es um Mikrofone geht, komplett für die Tonne sind? Ich meine: Was nützt es, wenn dort jemand sitzt, der was über ein Mikrofon erzählt, es dabei in der Hand hält, oder die ganze Zeit betrachtet, es aber nicht anspricht, sondern sich selbst in hundsmiserabler Qualität mit irgendeinem anderen Mikrofon aufnimmt? Und kann man bei Gesangs- oder Gitarrenaufnahmen überhaupt innerhalb der hier in Rede stehenden Mikrofonklasse ernsthaft differenzieren? Mein Erkenntnisinteresse beschränkt sich darauf, wie ein Mikrofon bei gesprochener Sprache aus etwa 30 bis 40 cm Abstand klingt. Das ist der Augenblick der Wahrheit. Alles andere hilft da echt nicht weiter. Wie man einen Karton öffnet und ein Mikrofon entnimmt, das weiß ich auch ohne Film...

Matthias
 
Solche Videos dienen mehr der Selbstdarstellung des Videomachers als der sinnvollen Information des Publikums.
 
Pianist_Berlin schrieb:
Mein Erkenntnisinteresse beschränkt sich darauf, wie ein Mikrofon bei gesprochener Sprache aus etwa 30 bis 40 cm Abstand klingt. Das ist der Augenblick der Wahrheit.
Zum Vergrößern anklicken....
Meines Wissens machen das ganze zweieinhalb bis dreieinhalb Kanäle - Curtis Judd, soundofspeed, 8ppm und dieser Podcast-Typ mit Mütze, keine Ahnung wie er heißt

keiner davon ist aber mit für dich relevanten Mikros in Kontakt.

Wegen der sennheisers nochmal - dass die richtrohe 8060 und mkh60 nicht die tollsten sind hab ich schon mehrmals erzählt bekommen, die gleichen Leute hielten aber von den jeweiligen Nieren und supernieren stets sehr viel. /Nutzungsszenario Synchron,ADR,Foley (ich fand beim synchron immer das mkh40 fantastisch)
Für mich war so ein richtiger Erkenntnismoment übrigens z.B. das making of vom Live Action Beauty and the beast - die englischen Songs klingen viel viel besser, nicht nur wegen weniger melodyne. Die wurden mit mkh800twins aufgenommen - deswegen passen die zum restlichen stimmklang im film.

ich habe ein paar bekannte die auf ihre Dieter Schöpf Mikros schwören.
 
Pianist_Berlin schrieb:
Und kann man bei Gesangs- oder Gitarrenaufnahmen überhaupt innerhalb der hier in Rede stehenden Mikrofonklasse ernsthaft differenzieren? Mein Erkenntnisinteresse beschränkt sich darauf
Zum Vergrößern anklicken....
Ich finde Gesangsaufnahmen noch weitaus aussagekräftiger als Sprachaufnahmen. Schon allein aus Gründen der Dynamik.
Gitarrenaufnahmen von akustischen Gitarren teilweise, aber da muss man sich schon gut auskennen und am besten selbst Gitarre lang genug spielen, um die Nuancen zu kennen.

YT taugt mir persönlich nichts als Gear-Vergleichsportal. Da spielt immer eine ordentliche Portion Selbstdarstellung mit rein, was vom eigentlichen Objekt ablenkt.
Naja, und die Audioqualität ist ja auch eher nicht wirklich aussagekräftig.

Ansonsten ist das hier schon Klagen auf sehr hohem Niveau - ich muss mich sehr zusammenreißen, es nicht Dekadenz zu nennen. Ein paar Minuten Vorwärmzeit...sonst haben wir aber keine Probleme? ;)
Du hast eine 100% passende Kombi, hast dir einen guten Raum ausgebaut...da frage ich mich, was fehlt dir noch?
Leg los und benutz das Zeug, wofür es gemacht wurde: Inhalte produzieren.
Wertanlage...das kann man komplett vergessen, auch und vor allem, wenn man sich alle naselang ein neues hochwertiges Mikrofon kauft und es nach kurzer Zeit mit Verlust abgibt.
Auch wirtschaftlich gesehen ist das Mumpitz, geschweige denn hat das irgendwas mit Nachhaltigkeit zu tun.
Die Preisentwicklung und Inflation betrachtend, wird man heute keinen (zukünftigen) Klassiker neu kaufen und in xx Jahren mit fettem Gewinn verkaufen können.

Aber es spricht auch nichts dagegen, wenn man sich eher auf Gear konzentriert, das technische Zeug hat ja schon seine Reize.
Andere kaufen alte Autos und motzen die auf, stecken da all ihr Geld rein. Auch in Ordnung, muss man einfach zu stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast ja Recht... :)

Interessant ist es aber trotzdem. Zumal ich jetzt gerade noch etwas Zeit dafür habe. Von April bis Dezember sieht das vollkommen anders aus. Ich bin ja auch immer ergebnisoffen, und wenn am Ende herauskommt, dass die jetzige Lösung die Beste ist, dann bleibt natürlich alles so, wie es ist.

Matthias
 
Hier mal eine Testaufnahme des TLM 107 im akustisch nicht besonders behandelten Raum. Abstand: 15 cm.
 

Anhänge

  • Neumann TLM107.wav
    3,5 MB · Aufrufe: 287
Junger Jedi, gut gejodelt ;)
 
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