Da ich selbst grade auch dabei bin mir, trotz anfänglicher Hemmschwelle son bisschen Musiktheorie und Harmonielehre reinzudrücken kann ich vllt mal meine EIndrücke schildern:
Bisschen Vorgeschichte muss sein..vllt erkennt sich der eine oder ander wieder
Also rein theoretisch kann ich zwar Notenlsen, weil ich es vor 30 Jahren mal gelernt habe (3 JAhre Akkordeon), aber ehrlich gesagt hab ich das noch nie flüssig hingekriegt. Damals hab ich halt immer nur die erste Note wirklich gelesen...den Rest hab ich halt mehr oder weniger relativ im Abstand zur jeweils vorherigen Note eher erahnt als gewusst...wenn man halt genug übt klappts dann schon in Kombination. Wenn mich heute jeamdn fragt ob ich Notenlesen kann sage ich "NEIN". Denn das würde bedeuten ich könnte sie lesen wie ein Buch aund auch noch den Kontext verstehen ohne sie zu hören.
Sowas wie Msuiktheorie wurde in meiner Zeit (oder vllt auch nur bei diesem Lehrer) nie behandelt...im Grunde lief es auf stures auswendig lernen von irgendwelchen Volsliedern raus.
Der Rest meiner musikalischen Laufbahn beschränkte sich darauf, dass ich immer irgendein Keyboard besessen habe, auf dem ich vllt einmal im Monat rumgeklimpert. Das hat sogar relativ gut funktioniert...fand ich..
30 Jahre später:
Meine Zeit als Hardcore-Videospieler ist endgültig vorbei und ich brauch ein neues Hobby - mach ich halt Musik..2 Keyboards sind ja schon mal da.Bei der Gelegenheit auch ein Forum gesucht um mich zu informieren was man so braucht um am Pc Musik zu machen...und dabei dann hier gelandet.
Den ersten "Song" eingestellt und relativ schlecht dabei weggekommen...auch der 2. und 3. Versuch war nix. Nicht entmutigen lassen und dann hier an den Remixwettbewerben teilgenommen.
Auch nur mit mässigem Erfolg...warum? Die Töne schienen doch zu passen? "unharmonisch" empfand ich nichts.
Und nu kommts: (endlich
)
Endlich doch mal ein Buch über Harmonielehre (Für Anfänger) gekauft (irgendwas schien ja nicht zu stimmen bei mir) . UNd da das GEld locker sitzt auch gleich noch nen erweiterten Quintenzirkel dazu.
Da gehts natürilch auch erstmal mit Noten los. Is klar..ich kann ja schlecht sagen statt C "Das ist die Taste die links neben den 2 schwarzen Tasten liegt, die so dicht zusammen liegen". Insofern sind Noten(namen) natürlich schon MIttel zum Zweck und der leichteren Kommunikation. Trotzdem bilde ich im Kopf eine Note immer auf ihre Lage auf der Klaviatur ab.
Zwar wirkt das mit der Mathematik auf den ersten Schritt abschreckend aber das schöne ist: man muss es nur einmal für eine Tonart lernen und kann es in jede andere Tonart umsetzen...notfalls durch abzählen...und am Pc wird dann noch leichter , weil man notfalls, wenn man mit den schwarzen Tasten nicht klarkommt alles in Amoll oder Cdur spielt (nur weisse) Tasten.und dann entsprechend transponiert (was auch wieder nur deshalb so leicht ist, weil das System immer gleich fiunktioniert. Dann lernt man so Begriffe wie Tonika, Subdominante und Dominate und merkt zum ersten mal, dass hinter eigentlich jedem Lied mehr oder weniger dasselbe System steckt. Dass ein Moll immer nurch die kleine Terz erzeugt wird und ein Dur durch die Grosse. Naja und die anderen kleinen Spitzfindigkeiten, wie Septimen, Parallelen usw.. .
Wichtig ist zu wissen, dass alle diese Dinge eine feste Funktion im Harmoniegefüge haben. Da muss man erstmal drauf kommen...ich hab immer gedacht dass jeder Song seine eigenen Akkorde hat und diese mehr oder weniger nach Gutdünken ausgewählt werden.
Bis man hierhin kommt muss man sich mit Noten rumschlagen (ich bin sicher es ginge auch einfach mit Griffbildern, aber das würde viel Platz beanspruchen und dann wäre es für Gittaristen auch wieder nicht zu verstehen.)
Danach kann man die Notengeschichte aber getrost wieder vergessen. Wenn man einmal verstanden hat wie so ein Gefüge funktioniert und die Gesetzmässigkeiten dahinter braucht man die eigentlich nicht mehr.
Naja...bis zu einem gewissen Punkt...zur Zeit mach ich auch wieder beim Remixcontest mit und mein Anfängerbuch verschweigt mir, wie ich am besten einen Tonartwechsel einleite..da wird wohl ein weiteres Buch fällig, dass da tiefer einsteigt
Für mich hat sich jedenfalls der musikalische Horizont (durch ein relativ einfaches Buch, das zudem noch eher Gitarristen ansricht) erweitert, statt mich einzuengen. Wie ich festgestellt habe "darf" ich trotzdem noch alles machen was ich vorher auch schon (eher unbewusst) gemacht habe..nur diesmal mache ich es gezielt und damit effektiver und es sind Dinge dazugekommen auf die ich in 10 JAhren nicht von selber gekommen wäre.
Witzigerweise kann man danach aber wieder komplett aufs Notenlesen verzichten (wenn man halt nicht vom Blatt abspielen will), denn ich brauche nur die Tonart wissen und im richtigen Moment dann die Akkorde wechseln. Natürlich sollte man bis dahin die "Griffe" aber schon verinnerlicht haben.
Also als Fazit und um auf die Frage zurückzukommen:
Noten lernen ja..muss sein...aber flüssig lesen muss nicht sein, sondern nur soweit, dass man die Regeln, die in der Harmonielehre gelten nachvollziehem kann. Wenn mans dann einmal verstanden hat sind sie nicht mehr wirklich wichtig.
Das gilt natürlich nur soweit als man als EInzelkämpfer alles selber macht und sich z.b. die Tonart auch selber wählt. Wenn man mit anderen spielen soll und z.b. auch um ein Stück von einer Tonart in eine andere zu übertragen würde es zumindest vieles erleichtern.
Und nen Quintenzirkel kann ich auch SEHR empfehlen..der macht vieles leichter
Man KÖNNTe aber auch auf alles selber kommen ohne je eine Note gelernt zu haben...aber schneller gehts, wenn man sich vorher zumindest ein gewisses Basiswissen anliest...ich hab dafür 2 WE gebraucht...auch zugegebenermassen nicht alles 100% verstanden aber trotzdem jetzt sehr viel mehr Einblick, wie Musik "funktioniert".
Sorry...sehr lang geworden...ich hoffe ich hab keinen gelangweilt
