Hardware vs. Software

  • Ersteller SilentWarrior
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Spiel mal übers Radio Eurythmics "Sweet Dreams" ab, klingt genauso fett wie damals. Die modernen Limiter machens möglich.
Interessiert doch aber niemanden, was da an Kompressoren, Reverbs, Delays usw. verwendet wurde, da man das mit Plugins mindestens genauso gut hin bekäme. Bei Klangerzeugern finde ich dagegen schon, dass ältere Geräte nach wie vor ihre Berechtigung haben.
 
Das erzähle mal unserem Nachwuchs. Die meisten "alten Säcke" sind einfach nur Nostalgiker, die irgendwo in ihrer Sturm-und Drangzeit feststecken. Bist du 1960 geboren, wirst du die 70er lieben, bist du 1970 geboren, waren es vermutlich die 80er usw.
Mit moderner Klangästhetik hat das aber nichts zu tun, niemand will heute mehr eine Monoaufnahme u.ä. hören.
Rein musikalisch darf man die Musik natürlich gut finden, aber produktionstechnisch ist das veralteter Kram.
Ich halt mich bei solchen Themen eigentlich raus... Aber das ist echt Quatsch! Erstens gab es nicht nur in den 80-wer schon Stereo, sondern schon 50 Jahre früher (1934) (und stereo wurde früher dramatisch bewußter & besser eingesetzt als heute, zumindest in vielen professionellen Produktionen. Heute kennen 99% aller Produzenten Panning ja nur noch als Pegeldifferenz zwischen links und rechts) "Produktionstechnisch veralteter Krams" kann eigentlich nur jemand sagen, der keine Ahnung von Produktionen . Man kann gerne sagen, dass die Tools günstiger und in Teilen auch besser geworden sind. Aber zu einer Produktion gehört doch dramatisch mehr als die reinen Tools; und hier sehe ich, dass bis in die 90-er dramatisch mehr Aufwand betreiben wurde als heute. Übrigens gab es auch schon in den 80-er sehr gut klingende Harddiskrecorder (z.B Synclavier Direct to Disk mit 100 kHz), etc. Der Unterschied war, dass das alles teuer war und deshalb in der Hand von Profis war, die (in der Regel) wussten was sie tuen. Heute kann jeder in seinem "super klingenden" Badezimmer alles machen. Das heißt aber nicht das das produktionstechnisch besser ist.
 
Interessiert doch aber niemanden, was da an Kompressoren, Reverbs, Delays usw. verwendet wurde, da man das mit Plugins mindestens genauso gut hin bekäme. Bei Klangerzeugern finde ich dagegen schon, dass ältere Geräte nach wie vor ihre Berechtigung haben.

Darum gehts ja in dem Zusammenhang nicht. ;)

Einen Röhrenfernseher wirst du sofort erkennen, aber wenn Sweet Dreams kommt, sagt ja keiner: hey, ich höre einen Sound, der den modernen Standards nicht mehr entspricht. Alles dünn, blabla.
 
Interessiert doch aber niemanden, was da an Kompressoren, Reverbs, Delays usw. verwendet wurde, da man das mit Plugins mindestens genauso gut hin bekäme. Bei Klangerzeugern finde ich dagegen schon, dass ältere Geräte nach wie vor ihre Berechtigung haben.
Da bin ich wieder bei Dir. Ein 1 Mio teueres Synclavier hat heute keine Berechtigung mehr, ein Instrument aus der Zeit schon. Bei analogem Gear ist das schon etwas anders. Aber auch hier gebe ich Dir Recht: Man kann in den letzten 20 - 30 Jahren auch bessere Analogtechnik bauen als früher.
Aber nochmal: das hat nichts mit der Produktion an sich zu tuen.
 
Die Kids würden den Unterschied gar nicht bemerken. :)
Stimmt, wegen der JBL Monoblaster, bzw Handies.

shopping.png
 
Nein, wie rkdk schon sagte, Modulationen kann 'ne IR nicht abbilden. Aber die Bricasti IRs sind trotzdem schick - und da man 'nen Hall ja ohnehin idR auf 'nen Bus packen wird, kann man gewisse Modulationen auch relativ gut nachbauen und sich dann sogar noch entscheiden, ob man lieber das Eingangssignal oder die Hallfahne modulieren möchte.

Ich habe schon häufiger probiert modulationen auf Plugin Basis auf statische Hallsignale draufzupacken. Das hat irgendwie nie gut funktioniert.
Wie in einem anderen Thread schonmal geschrieben hatte ich neulich das Glück das WHO ist WHO der Vintage Hallgeräte ausführlich zu testen... Fazit ist, dass die alten lexicons dem Status als Studioklassiker absolut gerecht werden und die Software zwar nicht schlecht, aber im direkten Vergleich doch deutlich abfällt. Die Hallfahne der Hardware war transparent auch bei dichtem Mix. Es war Hall vorhanden ohne dass er aufgefallen wäre. Bei der Software war es entweder zu viel oder zu wenig Hall, es hat nie so richtig gesessen...
 
Ich habe schon häufiger probiert modulationen auf Plugin Basis auf statische Hallsignale draufzupacken. Das hat irgendwie nie gut funktioniert.

So wie im Gerät selber wird's vermutlich auch nicht funktionieren, da wahrscheinlich oftmals die Modulationen in irgendwelche internen Feedback-Schleifen gepackt werden. Aber wenn man das vorsichtig anstellt, finde ich das manchmal auch handgeklöppelt ganz schick. Allerdings habe ich auch keine wirklich hohen Ansprüche.
 
Ich wollte nur noch Mal anmerken dass da auch niemals eine Emulation rangekommen ist, oder jemals rankommen wird!

Punkt.
Ich habe einen und ich mag ihn wirklich sehr! Ich finde aber, dass man mit dem seventh heaven schon sehr gut arbeiten kann. Manchmal lass ich den M7 ab und arbeite mit der Software. In den meisten Stellungen passt das seeehr gut. Meistens sind es Zwischenstufen im Decay, die leicht anders klingen.... Aber das ist jetzt auch keine Katastrophe...
 
Aber nochmal: das hat nichts mit der Produktion an sich zu tuen.
Ich meinte damit solche Produktionstechniken, wo die Musik auf der einen Seite kam und der Gesang auf der anderen, oder wirklich reine Monoaufnahmen. Und ich meinte, dass die Aufnahmen z.B. der 60er wenig mit "modern" zu tun haben, trotz der damals verwendeten teuren Technik, auf die noch heute so Mancher scharf ist. Die damals haben die Sachen verwendet weil sie mussten, Bandmaschinen wären ein gutes Beispiel, aber hätten die unsere modernen Plugins gehabt, hätten sie diese sehr wahrscheinlich lieber verwendet als sich die Technik ihrer Zeit anzutun. Also ich kann wenig nachvollziehen, wieso Einige heute noch auf diesen alten Elekroschrott wert legen, anstatt moderne Technik zu verwenden. Es klang rein technisch ja schon damals nicht berauschend.
 
Ich werfe jetzt mal den Valhalla Supermassive in den Raum und behaupte dass nichts da gegen halten kann.
Weder Bricasti noch Lexicon noch sonst was.

Kommt halt drauf an was die Aufgabe ist.
 
Dolby 740 Spectral Processor. Den hatte ich in meinem Studio fast immer auf der Summe. Habe da bist heute auf Plugin Basis nichts gefunden das das macht. Als ich mein Studio auflöste hat ein Bekannter so Manches abgekauft. Er erzählte mir das er den Dolby 740 gerne auf Vocals mag. Kann ich mir das auch sehr gut vorstellen, da man schöne Details und Präsens heraus kitzeln kann ohne das es hart oder unnatürlich klingt. Er nutzt übrigens nach wie vor sehr, sehr viel HW. Die Produktionen und Mischungen finde ich absolut erste Sahne, er hat aber auch echt tolle Künstler am Start. Alles Top Level, naja...

... ich bin mittlerweile auch nur noch rein ITB unterwegs, hat auch Platzgründe. Ist für mich aber vollkommen okay.
 
Ich werfe jetzt mal den Valhalla Supermassive in den Raum und behaupte dass nichts da gegen halten kann.
Weder Bricasti noch Lexicon noch sonst was.

Kommt halt drauf an was die Aufgabe ist.

Das finde ich das extrem unfair, ist wie ein Iphone 1 (Lexicon 480L) mit einem Iphone 12 (Supermassive) zu vergleichen.
(Das klingt doch wie so ein billiger Schimmer, da geht doch nichts ab.)
 
Das geniale an den großen alten Lexicons, Quantec usw. ist m.E., wie gut sie sich mit dem Dry-Signal verbinden ohne zu matschen. Alles bleibt differenziert und knackig, selbst mit viel Wet-Anteil. Mit dem QRS kann man sogar Bass-Spuren verhallen, das muss man wirklich gehört haben.

Bei aktuellen Hall-Geräten würde ich ja noch verstehen, wenn die einen Ticken besser klingen als Software, weil da ähnliche Leistung wie in einem PC oder besonders geeignete Chips drinstecken und man dann die komplette Leistung nur für den Hall hat, wohingegen am PC das Reverb ja nur einen Teil der Leistung beanspruchen darf.

Aber was soll ein altes digitales Hallgerät aus des 80ern besser machen, als aktuelle Software, die quasi den selben Code ausführt?

Ich denke eher, dass es Geschmackssache ist und Hallgerät vs Software das gleiche ist wie Hall-Software X gegen Hall-Software Y, die sind anders aber keins von beiden ist unbedingt besser.
 
Ich werfe jetzt mal den Valhalla Supermassive in den Raum und behaupte dass nichts da gegen halten kann.
Weder Bricasti noch Lexicon noch sonst was.

Kommt halt drauf an was die Aufgabe ist.
Scheisse zu klingen? :D
 
Bei aktuellen Hall-Geräten würde ich ja noch verstehen, wenn die einen Ticken besser klingen als Software, weil da ähnliche Leistung wie in einem PC oder besonders geeignete Chips drinstecken und man dann die komplette Leistung nur für den Hall hat, wohingegen am PC das Reverb ja nur einen Teil der Leistung beanspruchen darf.

Aber was soll ein altes digitales Hallgerät aus des 80ern besser machen, als aktuelle Software, die quasi den selben Code ausführt?

Ich denke eher, dass es Geschmackssache ist und Hallgerät vs Software das gleiche ist wie Hall-Software X gegen Hall-Software Y, die sind anders aber keins von beiden ist unbedingt besser.

Es geht um den Code selbst. Nicht jeder ist ein Dr. David Griesinger.
Die Lexicon PCM Plugins fressen auch wenig CPU.
 
David Griesinger hat's halt erfunden :)
Ich hatte mit ihm mal gesprochen und er hatte wirklich Hammer Geschichten zu erzählen; er war halt auch wirklich an Akustik und der Wissenschaft interessiert. Er hat auch mit Theile und Wittek (heute bei Schoeps) an Mikrofonietechniken wie OCT gearbeitet...
Seine Nachfolger Brian Casey und Michael Carnes haben dann Bricasti und Exponential Audio gegründet... Auch das merkt man...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe einen und ich mag ihn wirklich sehr! Ich finde aber, dass man mit dem seventh heaven schon sehr gut arbeiten kann. Manchmal lass ich den M7 ab und arbeite mit der Software. In den meisten Stellungen passt das seeehr gut. Meistens sind es Zwischenstufen im Decay, die leicht anders klingen.... Aber das ist jetzt auch keine Katastrophe...
Bitte lese meinen Post nochmal (besonders mein Zitat), sehr aufmerksam bitte :D

Prost!
 

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