gesangstraining mit software ...

[marcoustic]

Wenn Du jetzt aber mit Popambition zu einem Klassiklehrer gehst und dann dich wunderst, dass Du nicht individuell und nach Pop klingen kannst, dann ist im Vorfeld nicht genügend kommuniziert worden. Entweder von dir oder von dem Lehrer.

WORD

 

[Nagelabrieb]

Ich bin keine beleidigde Leberwurst, aber ich negiere eine hier oft an den Tag gelegte Attitüde, welche die Klassik speziell die klassische Instrumental/Gesangspädagogik als trocken, emotionslos und individualitätsfeindlich darstellt.

Und da muss man sich mal fragen, warum das so ist und dann versuchen zu erklären, warum dass so nicht ist. "Käse" oder "Die Erde ist eine Scheibe" würde ich dazu nicht zählen.

 

[marcoustic]

So wie es hier zum Teil (!) diskutiert wird, halte ich die Gegenüberstellung "Pop" vs. "Klassik" für eine reichlich sinnlose Zuspitzung von Scheingegensätzen.

Scheingegensätze.
Ein treffender Begriff, wie ich finde.

Die Musik selbst ist meines Erachtens nämlich kaum so verschieden.
Es ist die Herangehensweise und die Interpretation, die different sind.
Aber wenn man sich für verschiedene Herangehensweisen und Interpretationen öffnet, hat man schon einen großen Schritt getan...

 

[sts]

Eigenlob riecht.

Ist doch kein Eigenlob. Kennst Du denn keine guten Musiker? Also, ich hab noch letztens welche im Fernsehen gesehen.

 

[Saurus]

Eigenlob riecht.

Ist doch kein Eigenlob. Kennst Du denn keine guten Musiker? Also, ich hab noch letztens welche im Fernsehen gesehen.

Ich war doch gar nicht im Fernsehen

 

[marcoustic]

Ich bin keine beleidigde Leberwurst, aber ich negiere eine hier oft an den Tag gelegte Attitüde, welche die Klassik speziell die klassische Instrumental/Gesangspädagogik als trocken, emotionslos und individualitätsfeindlich darstellt.

Und da muss man sich mal fragen, warum das so ist und dann versuchen zu erklären, warum dass so nicht ist. "Käse" oder "Die Erde ist eine Scheibe" würde ich dazu nicht zählen.

Das ist nicht so schwer, hättest Du etwas weiter zitiert.

Dieses Vorurteil kommt meines Erachtens einfach von zu wenig Recherche.

(Achtung Vereinfachung):

Es ist für einen Grungegitarrero leicht zu sagen, dass in der Oper nur dicke Frauen laute, hohe Töne singen und ebenso leicht ist es für einen klassischen Pianisten Hendrix als Lärm zu bezeichnen, aber eben nur, wenn man sich nicht wirklich mit dem unbekannten befassen möchte...

 

[Lagoona]

Ein Gesangslehrer ist doch nicht dafür da, dir das Singen grundlegend beizubringen

Doch ist er!

Was Du womöglich wolltest, war ein Vocal Coach, der Deiner Stimme "den letzten Schliff" gibt, aber ein Gesangsleher ist schon vom Begriff her einer, der das Singen lehrt und zwar von Grund auf.

Im Deutschunterricht fängt man ja auch nicht mit dem Schreiben von Gedichten an, sondern mit dem Erlernen der Buchstaben und Wörter.

Ich lese aus Deiner Beschreibung, dass Du und Dein Gesangslehrer aber nicht wirklich viel über Sinn, Zweck und Didaktik des Unterrichts gesprochen habt, sonst wäre Dir wohl klarar, was Dein Gesangslehrer mit Dir vor hatte und Deinem Lehrer wäre klarer gewesen, was Du vom Unterricht erwartest.

Okay.... bei dir muss man sich da schon wirklich explizit ausdrücken! xD
Hast ja den Rest einfach weggelassen.... war ja schon bisschen aus dem Zusammenhang gerissen.....oder ich habs wieder mal unglücklich formuliert...... hab das ja schon auch auf meine eigene Erfahrung bezogen.

Dann so:
Ein Gesangslehrer ist doch nicht dafür da, dir das Singen von Grund auf neu beizubringen.


So und was ist dann genau der Unterschied zwischen einem Gesangslehrer und einem Vocal Coach?
Also ist ein Vocal Coach kein Gesangslehrer... und ein Gesangslehrer unfähig Leute zu unterrichten die schon etwas fortgeschrittener sind oder sich schon eine "eigene" Art des Singens angeeignet haben.

Wie dem auch sei.... mag sein, dass das nicht gerade die geeigneten Gesangslehrer für mich waren.... obwohl eigentlich schon erkannt wurde, wo meine Schwächen liegen....
Oder vielleicht bin ich einfach zu kleinlich und detaillverliebt... und sollte mich dem einfach fügen xD

 

[marcoustic]

Ein Gesangslehrer ist doch nicht dafür da, dir das Singen von Grund auf neu beizubringen.

Vielleicht nicht komplett, aber in Teilen.
Ein guter Gesangslehrer erkennt nicht nur die Baustellen, sondern auch die Defizite bei der Grundtechnik.
Und wenn in diesem Bereich zu viel im Argen liegt, fängt er womöglich bei null an.

Die Grundproblematik liegt nicht in der Nomenklatur der Begriffe Lehrer, Coach oder wie auch immer.
Viele Leute (und damit glaube ich, Dich einzuschließen) gehen zu einem Gesangslehrer und wollen "nur", dass sich der Gesangslehrer um dem "Feinschliff" kümmert.
Der Gesangslehrer erkennt aber in sehr vielen Fällen, dass der Status quo nicht so gut ist, dass man darauf einfach "aufbauen" kann.

Da liegt oftmals ein Kommunikationsproblem zwischen Schüler und Lehrer.

Wichtig ist aber - wie bei jedem anderen Instrument auch - dass man zu einem Lehrer geht, weil man etwas lernen möchte, weil man viel neues oder vielleicht auch grundlegend neues lernen möchte und nicht, weil irgendwo ein Halbton in der Range fehlt.
Unterriht zu nehmen bedeutet sich öffnen gegenüber allem, was man bisher nicht kannte oder nicht gemacht hat.
Wer mit einer lernresistenten Haltung "Ich bin gut, brauche nur noch obenrum einen Halbton mehr" zu einem Lehrer geht, tut sich und auch der Lehrkraft keinen Gefallen.

Grüße
Markus

 

[Marc1610]

@Lagoona

Ein Vocal-coatch ist ganz einfach jemand der ebenfalls alle Techniken kennt, den Sänger aber speziell auf den oder die Songs vorbereitet, der wird sich mit deinem Timbre und deiner Betonung Ausdruck beschäftigen so das der Song am Ende auch wirklich gut performt rüber kommt.
Gesangslehrer darf sich fast jeder nennen, Vocal-coatch noch lange nicht.

Ein Gesanglehrer führt dich an die Technik heran, was du am Ende draus machst ist dir selbst überlassen.

Ist doch wie beim Kampfsport, man lässt sich die Techniken zeigen danach kann mans mit allen aufnehmen oder bekommt immer wieder Huke voll

 

[marcoustic]

Gesangslehrer darf sich fast jeder nennen, Vocal-coatch noch lange nicht.

Vorsicht: Genau das Gegenteil ist der Fall:
Die Berufsbezeichnung Vocal Coach oder Voice Coach ist zumindest in Deutschland nicht geschützt.
Jeder darf sich so nennen.

Im Gegensatz dazu ist die Berufsbezeichnung Gesangslehrer sehr wohl geschützt.
So darfst Du Dich nur nennen, wenn Du einen Abschluss an einer staatlich zertifizierten Hochschule gemacht hast.

Grüße
Markus

 

[Bonzo3000]

Ich glaube ein Grundproblem dabei ist auch, dass ein guter Musiker nicht unbedingt auch ein guter Lehrer sein muss. Umgekehrt sind viele Musiker aber gezwungen, aufgrund der Brötchen, die jeder von uns verdienen muss, Schüler anzunehmen.

 

[Nagelabrieb]

Ich glaube ein Grundproblem dabei ist auch, dass ein guter Musiker nicht unbedingt auch ein guter Lehrer sein muss.

Dann zur Info, an den Musikhochschulen gibt es Studiengänge und die machen den Löwenanteil einer Musihochschule aus, die sich in irgendeiner Form Instrumenatalpädagogik oder Gesangspädagogik nennen. (Zu meiner Studiezeit waren aber in den Pädagogikstudiengänge Sänger Mangelware.)

Da man aber in D erst seit relativ kurzer Zeit Polpularmusik studieren kann, ist dieser Bereich gerade nicht mit ausgebildeten Lehrer gesegnet.

 

[Bonzo3000]

Es gibt die tollsten Studiengänge.

Was ich damit sagen wollte ist, wie in JEDEM Beruf gibt es hoffnungslose, mittelmäßige, gute und exzellente Leute. Die mögen alle sogar studiert haben. Die deutsche Zertifikategeilheit sagt leider nicht soviel aus, wie man es gerne hätte.

Bleibt nur trial-and-error und persönliche Empfehlungen. Wie überall.

 

[Nagelabrieb]

oder sich schon eine "eigene" Art des Singens angeeignet haben.

Also aus deinen Worten wird bisher nicht klar, was Du konkret meinst.

Es gibt zwei Möglichkeiten, deine eigene Art ist so verkorkst, dass man sehr grundliegende Arbeit leisten muss.

Dann gibt es auch die andere Möglichkeit, die mir ab und zu auch begegnet. Da ist so eine eigene Art und Welt entstanden, sodass die Frage ensteht, ob Unterricht sinnvoll ist.

Ich erlebe das so, ich habe eine Art mit der Gitarre umzugehen, bei der ich sagen kann, wenn ich A mache dann passiert B. Wenn ich dann schon spielende Leute betreue, dann geht diese Gleichung unterschiedlich gut auf.

Aber bei Schülern, die lange autodidaktisch gearbeitet haben, ist das Problem, Autodidakt sein macht Spass, man kann etwas so lange machen, wie man Bock hat und kann machen worauf man Bock hat.

Das führt einerseits dazu, dass Autodidakten offener sind, aber sich teilweise schwer tun mit der Fron, die neue Erkenntnis sich zu erarbeiten und einzuüben.

Weiter ist bei Autodidakten gemessen an dem Niveau der Stücke die Fähigkeit Korrekturen überhaupt auszuführen wesentlich geringer ausgeprägt als bei Standardschülern.

Bisher ist mir nur ein Fall begegnet, wo ich mir gesagt habe, da werden meine Gleichungen höchstwahrscheinlich nicht aufgehen. Das ist ein in sich schlüssiges System, da ist die Frage, ob ich oder ein Kollegung eine Verbesserung darstellen.

Es gibt aus dem Buddhismus eine Geschichte. Der Meister zum Schüler: Ich kann dich den von mir entdeckten Pfad durch den Wald führen. Vielleicht auch etwas abseits. Aber erwarte nicht von mir, dass ich für dich einen neuen Pfad finde.

Wenn Du jetzt an einer Stelle des Waldes stehst, die keiner erforscht hat, dann wird es halt schwierig.

 

[Nagelabrieb]

Die deutsche Zertifikategeilheit sagt leider nicht soviel aus, wie man es gerne hätte.

Jein. Du musst dir vorstellen, gleiches musikalische KnowHow mit oder ohne Lehrerausbildung, wann funktioniert der Unterricht vermutlich besser.

Persönlich finde ich den Vorteil dieser Ausbildung in folgendem Sachverhalt. Wenn Du 30 Mal an einem Expose für eine 30 minütige Lehrprobe pro Lehrprobe mehrer Nachmittage drangesessen bist, dann lernt man, dass nicht die Begabung des Schülers das Problem ist, sondern die mangelnde Durchdringung des Problems.

 

[copint]

erst mal VIELEN LIEBEN DANK für die vielen antworten, leider komme ich erst jetzt dazu, mich zu bedanken! aber jede antwort hat mich sehr gefreut und auch weiter gebracht!

wenn ich ehrlich sein soll, bin ich für gesangsunterricht noch zu schüchtern und zu unsicher und will erst mal daheim rumprobieren + denn wenn ich ehrlich bin, klingt meine stimme teils wirklich grauenhaft, selten auch mal gut- und ich will für mich erst mal rausfinden, ob singen für mich sinn macht [oder ob ich ein hoffnungslos untallentierter problemfall bin].

anfangs hatte ich in der tat an lösungen wie melodyne oder autotune gedacht [vor allem an autotune - da es sehr vielversprechend aber leider auch zu vielseitig/kompliziert ist] aber wie ich jetzt verstanden habe, macht das für mich derzeit wohl [noch] nicht wirklich sinn

interessant finde ich das mit erol studios: sowas hatte ich im sinn - vielleicht die grundlagen daheim im stillen ungehört und unbeobachtet austesten, und abwarten, ob sich das was in und mit meiner stimme verändert und machen lässt - vielleicht hat jemand dazu noch alternativen + ich werde es die tage wohl mal austesten und dann auch bestimmt wieder berichten [vielleicht hilft es jemand anderem auch weiter, dem es ähnlich ergeht]

noch mal entschuldigung für das lange delay uuund noch mal VIELEN LIEBEN DANK AN ALLE, das hilft mir wirklich sehr viel weiter!! ihr seid großartig!!!

 

[Nagelabrieb]

wenn ich ehrlich sein soll, bin ich für gesangsunterricht noch zu schüchtern und zu unsicher und will erst mal daheim rumprobieren + denn wenn ich ehrlich bin, klingt meine stimme teils wirklich grauenhaft, selten auch mal gut- und ich will für mich erst mal rausfinden, ob singen für mich sinn macht [oder ob ich ein hoffnungslos untallentierter problemfall bin].

Die Eigenbeurteilung von Stimmen ist eher Glückssache. Was macht dich so sicher, dass es grauenhaft klingt.

Gehen wir mal davon aus, Du hast Recht.

Du musst trennen zwischen Intonation (Töne treffen) und wie deine Stimme klingt. Wie deine Stimme klingt hängt einerseits von den anatomischen Gegebenheiten ab. Grundsound. Ob sich dieser Grundsound angenehm für das Ohr entwickeln kann eher von der Technik.

Ich muss sagen, was ich bisher als unangenehm empfunden habe, lag einfach daran, dass die Leute vom technischen Standpunkt nicht singen konnten.

 

[copint]

@ nagelabrieb: lieben dank für die motivation es liegt sicher auch an der gesangstechnik [denn ich habe keine] und aber auch vor allem daran, daß ich einfach noch zu unsicher bin ... und ich deswegen das alles erst mal für mich daheim austesten will + und wenn ich dann eine gewisse entwicklung bemerke und mich mit meiner stimme anfreunden kann, dann traue ich mich auch zur gesangsschule

 

[Salso]

Hallo copint, ich singe auch total gerne, daher mein Rat an dich.
Wenn du gerne singst, du aber dennoch der Meinung bist, dass deine Stimme miserabel ist(was nicht unbedingt der Fall sein muss) würde ich dennoch mal zu einer Gesangsschule gehen und mal einen "Probekurs" machen. Ich denke nicht, dass man mittels einer Software zu Hause rumtesten kann, ob man potential hat oder nicht.
Für mich würde allein das Interesse und der Spaßfaktor am singen dazu reizen, von einer Person geschult oder beraten zu werden, um ggf. mehr aus meiner Stimme zu machen.
Daher, wag den Schritt zu einem Stimmbilder.

 

[copint]

@ salso: vielen lieben dank für den zuspruch früher oder später wird es darauf hinauslaufen, es braucht nur ein wenig übungen daheim und selbstvetrauen, bis ich mich traue deswegen ja auch erst mal die 'softwarelösung'