Einige Fragen zu Bandproben

[TonyPizza]

Ich kann euch nur ein XR18 oder ein X32Compact, je nach Bedarf, mit je einem P16 Monitormischer pro Musiker empfehlen.

xr18 ist am start, p16 zu teuer, ich geh aus den aux raus in billige KH Preamps

 

[Beeble]

billige KH Preamps

HP 60 ist auch zu teuer?
bedenke das du sonst nur 3 Stereowege fahren kannst (4 wenn man den Main noch dazu nimmt)

 

[CFR]

Es geht um Deathmetal

Dann ist es doch "Geschmacksache" wie es am besten funktioniert.
Ich habe in einer Speedmetalband gebasst und wir hatten keinen click.
Gerade beim Proben finde ich es wichtig, dass man sich auch mal Temposchwankungen, im Gesammtkontext, anpassen kann. Zumindest in der Schaffensphase neuer Songs.
Wenn das Set dann steht, wird verfeinert.
Live oder Studio ist dann sowieso auch wieder was anderes.

 

[TonyPizza]

billige KH Preamps

HP 60 ist auch zu teuer?
bedenke das du sonst nur 3 Stereowege fahren kannst (4 wenn man den Main noch dazu nimmt)

https://www.thomann.de/de/behringer_ha400.htm

Geht erstmal darum das überhaupt was läuft auf kh, genügend aux sends sind ja da, irgendwann dann die Powerplay mixer über LAN

 

[Sascha Franck]

Bei der Musikrichtung würde ich auch versuchen, InEars zu benutzen. Da ist seitens des Schlagzeugs nicht viel mit ohrenschonendem Spiel, und letztendlich sind's numal wirklich Becken und Snare, die einen im Ü-Raum das Ohr zubraten, dagegen sind selbst die meisten Brettgitarren Ponyhof.
Was ich, wenn man das kultivieren will, dringend empfehlen kann, ist, dass sich die Leute, bei denen es möglich ist, einen Kleinstmischer anschaffen. Auf den legt man dann den Zuspielweg vom Pult und sein eigenes Instrument separat. So kann man den eigenen Kram schnell nachregeln, ohne auf App oder Mischer zugreifen zu müssen. Desweiteren hat man nicht mit zusätlichen Latenzen zu tun (wobei die beim Behringer wirklich erfreulich niedrig sind, wenn ich mich recht entsinne) und kann auch ruhig bspw. die Gitarre inkl. Pultklangregelung an die Monitore rausschicken, der Gitarrist wird's nicht merken, weil er seinen Kram eben direkt abgreift. Ich mache das seit vielen Jahren auf IE Gigs und Proben ausschließlich so, dadurch kann ich auch bei nicht so geilem Monitorsound vom Pult immerhin meinen Kram super hören.

Und ach ja, bei Deathmetal würde ich auch mit Klick proben. Empfiehlt sich übrigens, den Metronomsound mit dem Drummer abzukaspern. Gerade dieser Audioklick aus'm Cubase ist irgendwie nicht so geil, viele Drummer bevorzugen da 'ne Glocke oder 'nen Stick. Kann man ja aber im Cubase locker machen.

 

[TheButcher]

Bei klick ja oder nein spielt halt auch das Level der Musiker und da, insbesondere des Drummer eine Rolle.

Bei vielen Hobbys Bands würde ich mir wünschen, dass sie mit klick spielen weil halt alles untight.
Wer natürlich schon 10 Jahre zusammenspielt und mega groovt, der braucht das wohl nicht.

Aber, sobald man mit overdubbing arbeitet is eh klar.

 

[Sascha Franck]

Bei vielen Hobbys Bands würde ich mir wünschen, dass sie mit klick spielen weil halt alles untight.

Ich habe durchaus auch die Erfahrung gemacht, dass, wenn man unerfahrenen Musikern einen Klick vorsetzt, das Tempo dann zwar (natürlich) stabil bleibt, der Groove aber nicht selten umso mehr leidet. Und dass es quasi im Gegenzug erfahreneren Spielern meistens gelingt, auch geklicktem Zeug ihren persönlichen Groove aufzustempeln.

Aber, sobald man mit overdubbing arbeitet is eh klar.

Overdubbing ist doch an sich kein Problem, sobald die Drums stehen. Man kann dazu ja auch einen Klick anlegen, ist ja in den meisten Sequenzern kein Ding. Schwierig wird's doch nur bei copy&paste.

 

[TheButcher]

Overdubbing ist doch an sich kein Problem, sobald die Drums stehen. Man kann dazu ja auch einen Klick anlegen, ist ja in den meisten Sequenzern kein Ding.

Verstehe nicht was du damit meinst

 

[Sascha Franck]

Verstehe nicht was du damit meinst

Also erst einmal kann man ja auch zu vollkommen klickfreien Sachen overdubben. Denn Overdubbing heißt ja nur, einer Aufnahme weitere Spuren hinzuzufügen. Es sei denn, du meinst irgendwas anderes.
Wie dem auch sei, wenn man eine Spur (oder meinetwegen auch mehrere, idealerweise natürlich Drums) fertig aufgenommen hat, kann man dazu ja einen Tempotrack nachprogrammieren, sodass man dann für alle weiteren Overdubs auch einen Klicktrack benutzen kann - der in dem Fall natürlich mit den Temposchwankungen des ungeklickt aufgenommenen Materials mitgeht.

 

[TheButcher]

Aber der Drummer spielt ja jedes mal live und wenn er das ohne Klick macht schwankt das ja immer n bischen, oder?

Unter Overdubbing in der live Situation (bandprobe oder konzert) verstehe ich, dass man in der live Situation ein paar Instrumente einspielt die man nicht live spielen kann (weils nicht geht oder personal fehlt).
Diese Instrumente kommen entweder aus der daw oder ein Bandmitglied triggert die.
Diese "sampels" haben ja immer eine bestimmte Länge und Tempo.
Evtl. verstehe ich das auch völlig falsch, aber für uns war das so die schnellste, praktikabelste und auch sicherste Lösung in der live Situation.

 

[Sascha Franck]

Aber der Drummer spielt ja jedes mal live und wenn er das ohne Klick macht schwankt das ja immer n bischen, oder?

Klar - aber das will man ja manchmal genau so haben. Viele legendäre Aufnahmen wären mit Sicherheit nicht so legendär, wenn da alles zum Klick eingespielt worden wäre.

Unter Overdubbing in der live Situation (bandprobe oder konzert) verstehe ich, dass man in der live Situation ein paar Instrumente einspielt die man nicht live spielen kann (weils nicht geht oder personal fehlt).
Diese Instrumente kommen entweder aus der daw oder ein Bandmitglied triggert die.
Diese "sampels" haben ja immer eine bestimmte Länge und Tempo.
Evtl. verstehe ich das auch völlig falsch, aber für uns war das so die schnellste, praktikabelste und auch sicherste Lösung in der live Situation.

Hier muss man, glaube ich, Aufnahmen und Live unterschiedlich betrachten.
Für Aufnahmen ist es wirklich absolut kein Problem, nachdem der Drummer fertig ist, nachträglich einen Tempotrack anzulegen. Dann kann man fein taktbasiert arbeiten, temposynchrone Effekte benutzen, etc.
Live sieht das natürlich ganz anders aus, zumal dann, wenn bspw. Loops live reingefahren werden (und nicht auch vom Sequenzer kommen). In dem Fall geht es an sich wirklich nur mit einem durchlaufenden Tempo komfortabel.

 

[tomric]

Wir variieren bzgl. Klick, je nachdem, ob gerade Songs entwickelt werden, oder ob es um simples Training (Gig oder Aufnahmen vorbereiten) geht... bei Letzterem bekommt der Drummer einen Klick aufs Ohr. Generell ist bei uns alles abgenommen, so können wir jederzeit mal eben Kontrollmitschnitte machen und der Drummer ist glücklich, weil er alles auf dem KH hat. Die benötigten Signale laufen bisher ganz klassisch über eine kleine PA plus Monitor für den Sänger.

 

[balandi]

Bei uns läuft im Probreraum Gesang und Bassdrum über eine PA.
Neben dem Drummer steht ein Sub über den er die BD als Monitor kriegt.
Alle Instrumente (Drums, 2x Git Halfstacks, Bass und Voc) sind abgenommen und laufen über ADA 8200 im Nebenraum in Cubase zusammen.
In Cubase habe ich Cues angelegt und schicke die über den Controlroom und den ADA wieder zurück in den Proberaum auf einen Behringer
4-fach Kopfhörerverstärker. Nun kann sich jeder aussuchen, ob er die Kopfhörer nutzen will oder den Raumsound hören mag.
Latenzen sind mit der RME 9652 kein Thema.
Da unser Raum relativ gut klingt und der Drummer in der Lage ist angepasst zu spielen, ist die Gesamtlautstärke im Raum erträglich.
Geprobt wird in der Regel ohne Click. Lediglich der Drummer nutzt manchmal einen als Einzähler.
Für Aufnahmen wird dann der Click mit aus Cubase rausgeschickt. Wäre natürlich auch zum Proben möglich.
Diese Konstellation funktioniert natürlich nur, weil wir den Raum nicht teilen und nix auf-und abbauen müssen.

Die internen Bezeichnungen der Songparts können schonmal variieren. Wir spielen aber schon so lange zusammen, das eigentlich jeder weis was gemeint ist.

 

[Sascha Franck]

Achja, was Songstrukturen angeht: Egal, wie man die bezeichnen mag, eine von allen gut einsehbare schnöde Tafel kann Wunder wirken, um hinsichtlich der "welcher Teil kommt denn jetzt wann?" Geschichte Klarheit zu schaffen. Analoge Technik at its best.

 

[balandi]

eine von allen gut einsehbare schnöde Tafel kann Wunder wirken

Stimmt.
Unser Flipchart an der Wand ist ein relevanter Bestandteil der Proben. Gerade bei neuen Songs.

 

[Ethersis]

Und ach ja, bei Deathmetal würde ich auch mit Klick proben.

Ich verstehe nicht, warum so oft Deathmetal als "Sonderling" dargestellt wird. Warum sollte man bei Deathmetal mit Klick proben und bei anderen Richtung nicht?

Da ist seitens des Schlagzeugs nicht viel mit ohrenschonendem Spiel, und letztendlich sind's numal wirklich Becken und Snare, die einen im Ü-Raum das Ohr zubraten,

Genau, da wirkt angepaßter Gehörschutz wunder. Ist zwar nicht ganz billig aber es lohnt sich auf jeden fall.

Egal, wie man die bezeichnen mag, eine von allen gut einsehbare schnöde Tafel kann Wunder wirken

Jup, hatte ich auf Seite 1 auch schon mal empfohlen. Gerade auch nach ner Pause Gold wert. Oder wenn man man nen alten Song wieder rauskramt.

 

[tylerhb]

Ich verstehe nicht, warum so oft Deathmetal als "Sonderling" dargestellt wird. Warum sollte man bei Deathmetal mit Klick proben und bei anderen Richtung nicht?

Naja, ich würde schon sagen, dass die Anforderungen an den Drummer hier besonders hoch sind. Habe leider schon so viele Extrem Metal Bands gesehen, die sich aufgrund des üblichen Matsch Sounds im Proberaum völlig selbst überschätzen. Im Studio kam dann oft das böse Erwachen. Sofern möglich schneide auch jede Probe mit und stelle die online. Das hilft beim Finden der Problemzonen echt enorm, auch wenn dadurch die geile letzte Probe mit reichlich Bier nachträglich doch oft etwas an Glanz verliert

 

[Sascha Franck]

Ich verstehe nicht, warum so oft Deathmetal als "Sonderling" dargestellt wird. Warum sollte man bei Deathmetal mit Klick proben und bei anderen Richtung nicht?

Weil die Vorgaben, die man so kennt, meistens bei einem festen Tempo ablaufen - was man von Dingen a la Bluesrock, Jazz oder irgendwelchen Soul/Funk-Geschichten eben nicht sagen kann, die leben dann u.U. eben auch von kleinen Tempovariationen.

Genau, da wirkt angepaßter Gehörschutz wunder. Ist zwar nicht ganz billig aber es lohnt sich auf jeden fall.

Ich habe da bei Proben für mich übrigens einen kleinen Trick, den ich gerne einsetze, wenn kein IEM vorbereitet ist. Ich benutze entweder ein Zoom H4 oder einen kleinen Mischer und ein mehr oder minder beliebiges Mic, das stelle ich mir so hin, dass es alles einfängt, vorzugsweise natürlich so, dass ich meinen Gitarrenkram gut höre (im Falle des Mischereinsatzes kann ich das sogar noch dazumischen) und benutze dann ganz schnöde meine HD25 KH. Die kann ich schneller für Diskussionen abnehmen oder mal nur halb über's Ohr schieben und die sind für mich erträglicher als alles, was man sich in die Ohren stopft. Geht live natürlich nicht wirklich (wobei Paul Gilbert das bei seinem "Spaceship" ja auch schon so gemacht hat), aber für Proben interessiert es ja niemanden, wie man aussieht.

 

[Beeble]

Nett wie hier versucht wird Argumente gegen den Klick zu finden.
Es gibt keinen Grund keinen Klick zu benutzen. Wer meint das würde den Groove zerstören der kann wahrscheinlich nicht zum Klick spielen.
Gute Musiker, nein, besser gesagt klickfeste Musiker können auch um den Klick spielen und eben nicht den Groove zerstören.
Das sonderbare ist das viele Musiker die Drums aus der Dose nutzen diese zu 100% Quantisiert haben, selber aber den Klick verweigern.
Es würde sicher vielen Musikern gut tun öfter mal zum Klick zu üben!

 

[Sascha Franck]

Nett wie hier versucht wird Argumente gegen den Klick zu finden.
Es gibt keinen Grund keinen Klick zu benutzen. Wer meint das würde den Groove zerstören der kann wahrscheinlich nicht zum Klick spielen.

Mit Verlaub, das ist einfach Blödsinn. Erzähle mal einem Pat Metheny, er möge bitte seine Jazzgigs mit Klick spielen.
Und mit Klick zu üben ist eine fundamental andere Sache als mit Klick zu spielen.