Bass spielen mit Plektrum oder Fingern?

Für diese ultraschnellen Metalsachen braucht man im Prinzip überhaupt keinen guten Bass-Sound, weil die einzelnen Bass-Noten gar keine Möglichkeit haben, in der Kürze der Zeit so etwas wie einen "Ton" zu entfalten. Denn gleich nach dem Attack des Anschlags kommt schon der nächste. Es ist viel mehr Rhythmik, als dass es etwas mit Klang zu tun hat.

Klar entsteht eine Art Dauerschwingen, das man auch als "Ton" bezeichnen kann. Vor allem, wenn durchgehend auf einer tiefen Leersaite gehämmert wird. Aber richtiges Bass-Spiel ist mMn was anderes.
 
Du irrst gewaltig.
Da bin ich - Du wirst es Dir denken - anderer Ansicht. Ab einem gewissen Verzerrungsgrad und einer gewissen Geschwindigkeit nimmt der Eigenklang wieder ab, so wie die vorbeirauschende Umwelt aus dem Fenster zunehmend undefinierbar wird, je schneller der Zug fährt. Zumindest hören das meine Ohren so.

Ich glaube, was in solchem Metal für "Sound" gehalten wird, hat weit weniger mit dem Klang der Instrumente zu tun, als mit den Möglichkeiten heutiger Produktions- und Masteringmethoden.

Sound hört man auch einer schlechten Produktion ab.
 
braucht man im Prinzip überhaupt keinen guten Bass-Sound

Man braucht aber einen definierten Bass Sound zwecks Artikulation. Mit z.B. einem verhallten Fuzz Tone wird man nicht weit kommen, wenngleich das bei Stoner / Doom durchaus gut kommen kann.
 
Level 42 habe ich auch neulich wiederendeckt. Unglaublich welch vergleichsweise komplexe (technisch und harmonisch) Musik damals Top 40 (oder Top 10) war.

Gibt tatsächlich ein paar ziemlich geile Sachen von denen. Und auch wenn es oft als Rumhirscherei abgestempelt wurde, der gute Mark King spielt schon in einer der oberen Ligen, vor allem zur damaligen Zeit. Und dann singt er ja live auch noch während er die Bassnummer durchzieht.
 
Gibt tatsächlich ein paar ziemlich geile Sachen von denen. Und auch wenn es oft als Rumhirscherei abgestempelt wurde, der gute Mark King spielt schon in einer der oberen Ligen, vor allem zur damaligen Zeit. Und dann singt er ja live auch noch während er die Bassnummer durchzieht.
Insbesondere die Instrumentalstücke von den Early Tapes finde ich besonders gut. The Pursuit of Accidents ist zwar der Anfang mit den Gesangsstücken, aber die Scheibe ist immernoch gerne gehört. Später war da viel Massen taugliche Ware dabei.
Ich habe vor einigen Jahren Marc King mit seiner aktuellen Combo mal gesehen. Das war echt außerordentlich gut gemachte Musik, wobei ich auch das gemeinsame Konzert von Stanley Clarke mit Marcus Miller und Victor Wooten auch genial fand. Drei Solobassisten in einem Konzert - soetwas sieht man nicht häufig (außer auf JamSessions....)
 
Oft ist ein Solobassist schon übel genug. :D *renn*
 
Mega Typ.
 
Ich spiele generell lieber mit den Fingern; in Stilarten wo Kontrolle über die Dynamik wichtig ist, oder wenn viele Techniken gemischt werden (piz, slap, tapping...), unbedingt mit Fingern. Dennoch macht's total Sinn, auch Plek habwegs drauf zu haben. Für hohes Tempo sowieso (wobei es mMn trotzdem besser klingt, unter 220bpm 16tel Tremolo-Gitarren solide zu achteln, aber das ist ein anderes Thema). Für Metal ist der scharfe Anschlag mit Pick oft sehr cool, wobei für mich auch da nix geht über eine ordentlich mit dem Finger gegen das Griffbrett gedroschene Saite.

Was richtig albern ist (nicht in diesem Thread, aber sonst schon oft gesehen): Über Pick schimpfen ("be a man, ditch the pick!") und dann andere Bässe kaufen um mehr verschiedene Sounds zu haben. Ein 1€ Stück Plastik gibt dir genausoviel Varianz auf demselben Instrument, als wenn du nen flatwound CS Preci + nen Dingwall hättest...
 
Ich spiele generell lieber mit den Fingern; in Stilarten wo Kontrolle über die Dynamik wichtig ist, oder wenn viele Techniken gemischt werden (piz, slap, tapping...), unbedingt mit Fingern.

Ich habe mich jetzt auch dazu entschlossen mit Fingern zu spielen. Das heisst ich übe jetzt fleißig.
 

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