Backwards Mixing

[BasementBluesBoy]

Finde ich ganz interessant als Vorgehensweise. Mal was anderes:

http://www.homestudiocenter.com/backwards-mixing/

Habe ich beim letzten Mix mal probiert und hat ganz gut geklappt.

Gruß
Bbb

 

[muffy]

Habe ich auch schonmal gemacht, das ist ganz cool, weil es einen davor bewahrt, zuviel zu schrauben. MM muessen aber als erstes die Levels peinlich genau gemacht werden, dann erst die Mixbus Klamotten.

Und es geht noch besser, wenn die Tracks alle halbwegs gleichmaessig bei der Aufnahme gepegelt sind. Manche werden sicher sagen, guten Morgen, so mache ich das immer.

Aber ich bin auch der klassische Kick In - Starter.

 

[m_tree]

"speed is important when mixing"

Allein dieser Satz sagt doch schon alles über das Tutorial aus.

Wenn man es GUT machen will, ist Geschwindigkeit doch erstmal zweitrangig. Die kommt dann durch Übung, Routine und Erfahrung ganz von allein.

"You can focus on the bigger picture (and the music) rather than finer, less important details"

Klar, lass mal einfach nur mastern, die Details interessieren sowieso keinen. Hört ja eh keine Sau raus, ob sorgfältig Resonanzen rausgefiltert wurden oder nicht

 

[TonyPizza]

Mit einer guten Produktion geht das schon, hab das beim Hofa mix auch so gemacht... Aber solche Spuren bekommt der normal sterbliche nur selten auf den Tisch

 

[m_tree]

Mit einer guten Produktion geht das schon, hab das beim Hofa mix auch so gemacht... Aber solche Spuren bekommt der normal sterbliche nur selten auf den Tisch

Selbst CLA kriegt solche Spuren wahrscheinlich nur selten auf den Tisch. Seine Assistenten bereiten die Spuren ja nicht umsonst vor (nicht nach).

Aber backwards ist zum Üben vielleicht insofern ganz gut, dass man lernt sich wirklich auch aufs Big Picture zu konzentrieren und sich nicht ewig in Details zu verstricken.
Das Problem ist dabei halt, dass die Details genau so wichtig für einen guten Mix sind.
Wenn die E-Gitarren und Becken überall klirren und nerven kann der Mix noch so gut sein, er wird gewissen Qualitätsanforderungen halt einfach nicht genügen.

 

[stoman]

Das Bearbeiten der Spuren (also das Mixtauglichmachen) kommt natürlich immer zuerst - ich glaube, das ist auch dem Herrn, der diesen "Rückwärts-Ansatz" beschreibt, durchaus klar.

Ich finde diese Methode ganz und gar nicht blöd, und schnell zu mischen ist in der Tat wichtig - weil man sich nämlich sonst in Einzelheiten verbeißt und den Blick auf das Gesamtwerk verliert. Der Rohmix sollte daher nie länger als 20 bis 30 Minuten dauern.

Mit "schnell mischen" ist sicherlich nicht die Detailarbeit gemeint, die nach dem Rohmix anfängt. Die kann durchaus gerne mal mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

 

[AWF]

Allein dieser Satz sagt doch schon alles über das Tutorial aus.

Im Video erklärt er es doch.

Klar, lass mal einfach nur mastern, die Details interessieren sowieso keinen. Hört ja eh keine Sau raus, ob sorgfältig Resonanzen rausgefiltert wurden oder nicht

Mit Details meint er wohl zu Beginn des Mixes. Sich erst mal auf das große Ganze fokussieren und dann auf rec.de Style sich um Pillepalle "die Snare könnte noch 0,5dB lauter sein".

Wenn die E-Gitarren und Becken überall klirren und nerven kann der Mix noch so gut sein, er wird gewissen Qualitätsanforderungen halt einfach nicht genügen.

Dann gehst du vom Master auf die Gitarrengruppe und schaust ob du das in der Gruppe lösen kannst, bevor du an die einzelne Spuren rangehst. So ist sein Gedanke zumindest (auch nicht verkehrt).

Ich finde diese Methode ganz und gar nicht blöd, und schnell zu mischen ist in der Tat wichtig - weil man sich nämlich sonst in Einzelheiten verbeißt und den Blick auf das Gesamtwerk verliert. Der Rohmix sollte daher nie länger als 20 bis 30 Minuten dauern.

Mit "schnell mischen" ist sicherlich nicht die Detailarbeit gemeint, die nach dem Rohmix anfängt. Die kann durchaus gerne mal mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Genau. Ich selber finde die Idee an sich nicht verkehrt aber auch nicht neu. Machen ja viele der Großen auch nicht viel anders.

 

[Kuno]

Das ist ja ganz ähnlich diesem "in den Mastering Kompressor rein mischen" Konzept.
Ich bin da allgemein etwas skeptisch. Ich stell mir vor, das kann auch voll in die Hose gehen.

Eventuell ballert man am Anfang erstmal recht viel Kompression aufn Bus, weil das so ungemischt erstmal besser klingt, und dann mischt man, stellt später fest, daß man mit weniger Kompression aufm Master besser fährt, und dann fällt der Mix plötzlich in sich zusammen, weil man die einzelnen Spuren nicht richtig komprimiert hat (wie auch, wenn überall noch der Gruppen-Kompressor drüber bügelt?).

Oder wenn man zwischendurch mal nicht alle Elemente spielen lässt, dann ändern sich doch plötzlich durch die darauf liegende Kompression auch total die Mischverhältnisse.

Mag ja sein, daß das Material in einigen Situationen "gefälliger" reagiert, weil man z.B. nicht so genau pegeln muss, aber ob man insgesamt wirklich schneller ist mit dieser Methode?

 

[suboptional]

Ich mag das aucht nicht in BusKompressor(en) reinzumischen.
Hab da immer das Gefühl die würden "gegen mich" arbeiten. Ich mach ne Spur lauter -> Buskomp wird stärker angefahren und regelt wieder zurück. Dann müsste ich Buskomp wieder nachregeln etc., ist mir zu nervig.

 

[synthpark]

"speed is important when mixing"

Allein dieser Satz sagt doch schon alles über das Tutorial aus.

Wenn man es GUT machen will, ist Geschwindigkeit doch erstmal zweitrangig. Die kommt dann durch Übung, Routine und Erfahrung ganz von allein.

"You can focus on the bigger picture (and the music) rather than finer, less important details"

Klar, lass mal einfach nur mastern, die Details interessieren sowieso keinen. Hört ja eh keine Sau raus, ob sorgfältig Resonanzen rausgefiltert wurden oder nicht

ja ... der nächste Profilierungsheini mit der Wunderformel und nicht nachgewiesenen Behauptungen. Als ob es garantiert SO schneller ginge ...

 

[musicdevil]

Wenn ich es richtig verstanden habe, gehts um folgendes:
Am Ende zählt der Mix und nicht der Weg dahin, richtig?
Erstmal Hand an den Masterkanal anlegen und mal hören, was sich da verdeckt, nicht durchsetzt usw. und dann das bei den Spuren korrigieren. Geht dann auch in die Richtung "weniger kann mehr sein", also nicht erst die Kanäle mit FX vollballern und dann mal hören was bei rauskommt, sondern den Fokus auf den Gesamtmix oder auch die zusammen gefassten Buse legen. Meint er das?
Wäre ein durchaus logischer Ansatz, wenn auch nicht neu.

 

[SOS]

das ist überhaupt nix neues oder spezielles... nennt sich top-down-mixing und ist eine tolle sache... um es mal wieder zu erwähnen (warum eigentlich?): auch die grossen jungs wenden das an... viele beginnen mit dem mixbus setup, z.b. scheps eq schon bereits im vorfeld, sprich "badewannt" schonmal alles... nolly ist dedizierter ein top-down-mixer... brauer macht eigentlich auch nix anderes...

ich verwende diese technik auch, allerdings nicht völlig stur... in der summe landet bei mir erstmal ein 3 db highshelf, der die ganze sauce mal etwas aufhellt, bei drums mache ich das z.b. gar nicht, bzw. nur eine stufe darunter auf den kick/snare/etc. bussen... bei gitarren praktisch ausschliesslich, sprich es erstmal nur gruppen ge-eqt, ebenso auf dem vocal bus... die snare miks (top/bottom/side/whatever) und sampletracks werden erstmal nur auf dem snarebus gemeinsam bearbeitet... resonanzen interessieren mich einen shice, erst wenn sie durch die summenbearbeitung hörbar würden... das ist nicht immer der fall... zeit gespart. wunderbar.

man ist mit der methode schneller im "ballpark". wozu auf 40 spuren einen highshelf machen, wenn ich das erstmal in der summe machen kann? rohaufnahmen sind ja eh immer zu dark... und wenn dann von 40 spuren halt 4 zu hell sind, ist das schneller korrigiert, als umgekehrt... oder wenn die gitarren immer noch zu dunkel sind, der rest aber passt, mache ich einen boost auf der gitarrengruppe und ich bin schonmal grob wo ich sein wil.

die methode ist definitiv schneller, als jede einzelne spur zu säubern, egal ob es überhaupt eine rolle spielt... das ist sisyphus arbeit... und man kommt tendenziell mit wesentlich weniger eqs aus mit dem top-down-system.

ob etwas letztlich nervt wenn es solo gehört nervt kann man nie wissen... verzerrte gitarren sind ein paradebeispiel dafür.. auf der einzelspur nerven 2k, 3.2k, 4k, 4.5k etc... im gesamtmix ist das weniger der fall und mit einem breiten cut um 3k auf dem gittensub ist es bereits gut. wozu also zu beginn resonanzen rausziehen? erst wenn es im gesamtmix stört. so einfach ist das.

ich l(i)ebe diesen approach... kann ich jedem nur empfehlen!

 

[andy_g]

Ich kenne das auch als top-down-mixing und mische auch meistens so.

 

[bafc24]

Mache ich seit gut 10 Jahren bei Musikproduktionen ausschliesslich so. Ich mische immer vom Groben ins Feine. Enormer Zeit- und Ressourcenvorteil. Warum soll ich mich im Vorfeld schon mit Details rumschlagen, wenn die für den Mix nicht relevant sind. Leuchtet mir halt nicht ein. Und gerade wenn Du unter Zeit- und Budgetdruck mischen musst, dann kommt Dir diese Technik sehr entgegen.
Abgesehen davon wird das Endprodukt mit dieser Technik keineswegs schlechter, im Gegenteil.

Muss auch sagen dass mir dieses Vorgehen als ehemaliger Live-Mischer sehr entgegenkommt

Aber klar, man muss sich damit wohl fühlen. Aber wenn die Kunden das auch mit Lob goutieren, dann ist das ja nicht so ganz am Ziel vorbeigeschossen.

Ich rate allen Skeptikern hier das mal konsequent mit ein Paar Songs auszuprobieren. Wenn es nicht funkt, dann klar zurück zur alten Technik.

Irgendwie führen halt immer noch viele Wege nach Rom. Aber wenn ich denn nach Rom will, dann nehme ich vorzugsweise immer die Autobahn

 

[bafc24]

Das ist ja ganz ähnlich diesem "in den Mastering Kompressor rein mischen" Konzept.

Ich bin da allgemein etwas skeptisch. Ich stell mir vor, das kann auch voll in die Hose gehen.

Ja natürlich kann das voll in die Hosen gehen, aber auch ohne kann das voll in die Hosen gehen. Ein Mix kann immer voll in die Hosen gehen. War früher so und ist auch heute nicht anders.

Ich setze immer einen Master Comp ein. Warum? Der bringt mich nur schon mit 1dB Reduktion einen enormen Schritt weiter in die angestrebte Richtung, ist halt alles eine Frage der Dosierung. Gilt auch für den Master-EQ. Ich nehme auch die "Masterbearbeitung" nicht aus dem Kanal, wenn die Songs zum Masterengineer gehen. Warum? Weil bei mir die Masterbearbeitung ganz klar zu meinem Mixing-Sound gehören.

 

[m_tree]

Das ist sowieso alles recht schwammig zu definieren, find ich.

Gewissermaßen mische ich auch teilweise so. Allein schon deswegen, weil ich für normale Band Besetzungen immer mein Mixing Template benutze, wo meine Mixing Strategie quasi schon vorbereitet ist.
Auch mische ich mittlerweile, wenn ich anfange alles zusammen zu mischen, direkt in einen Summen Komp. und Summen EQ.

Was das Big Picture bzw. einfach den musikalischen Mix angeht sehe ich das eher anders herum, als es im Tutorial erklärt wird. Nämlich "Vorbereitung ist alles".
Sind alle Spuren und Instrumente für sich schon mal gesäubert und insoweit bearbeitet, wie es Sinn macht (z.B. Resonanzen rausfiltern, harsche Spitzen limitieren, Low-Cut, ggf. ein grober Shape oder Bassbereich entrümpeln etc.), kann man sich beim eigentlichen Mixing Prozess voll auf den Song selbst konzentrieren, ohne sich weiter mit Details rumschlagen zu müssen.
Das hat auch den Vorteil, dass man die Spuren schon gut kennt und beim eigentlichen Mixing Prozess sofort weiß, wo man ggf. nochmal drehen muss, damit es passt.
Der eigentliche Mixing Prozess umfasst nämlich eigentlich alles - von kleinen Details angefangen bis zum Big Picture. Jedes Detail hat Einfluss auf den Gesamtsound, alles hängt miteinander zusammen.
Und genau das ist IMO die Hauptschwierigkeit beim Mischen. Die technischen Herausforderungen zusammen mit der musikalischen Herausforderung unter einen Hut zu kriegen.

Einen Rough Mix erstelle ich eigentlich nur, um mir einen ersten Eindruck über die Spuren zu verschaffen, sie zu sortieren, mein Mixing Template vorzubereiten und die Spuren dann da einzufügen.
Ich weiß dann an dem Punkt sowieso meistens schon, wie ich den Mix ungefähr gestalten will.

Ich finde, man sollte verschiedene Schritte der Produktion ganz klar voneinander trennen, um erfolgreich zum Ziel zu kommen. Sonst fängt man an sich zu verzetteln.
Sprich: Recording - Spuren vorbereiten - Mixing - Mastering

 

[MountainKing]

das ist überhaupt nix neues oder spezielles... nennt sich top-down-mixing und ist eine tolle sache... um es mal wieder zu erwähnen (warum eigentlich?): auch die grossen jungs wenden das an... viele beginnen mit dem mixbus setup, z.b. scheps eq schon bereits im vorfeld, sprich "badewannt" schonmal alles... nolly ist dedizierter ein top-down-mixer... brauer macht eigentlich auch nix anderes...

ich verwende diese technik auch, allerdings nicht völlig stur... in der summe landet bei mir erstmal ein 3 db highshelf, der die ganze sauce mal etwas aufhellt, bei drums mache ich das z.b. gar nicht, bzw. nur eine stufe darunter auf den kick/snare/etc. bussen... bei gitarren praktisch ausschliesslich, sprich es erstmal nur gruppen ge-eqt, ebenso auf dem vocal bus... die snare miks (top/bottom/side/whatever) und sampletracks werden erstmal nur auf dem snarebus gemeinsam bearbeitet... resonanzen interessieren mich einen shice, erst wenn sie durch die summenbearbeitung hörbar würden... das ist nicht immer der fall... zeit gespart. wunderbar.

man ist mit der methode schneller im "ballpark". wozu auf 40 spuren einen highshelf machen, wenn ich das erstmal in der summe machen kann? rohaufnahmen sind ja eh immer zu dark... und wenn dann von 40 spuren halt 4 zu hell sind, ist das schneller korrigiert, als umgekehrt... oder wenn die gitarren immer noch zu dunkel sind, der rest aber passt, mache ich einen boost auf der gitarrengruppe und ich bin schonmal grob wo ich sein wil.

die methode ist definitiv schneller, als jede einzelne spur zu säubern, egal ob es überhaupt eine rolle spielt... das ist sisyphus arbeit... und man kommt tendenziell mit wesentlich weniger eqs aus mit dem top-down-system.

ob etwas letztlich nervt wenn es solo gehört nervt kann man nie wissen... verzerrte gitarren sind ein paradebeispiel dafür.. auf der einzelspur nerven 2k, 3.2k, 4k, 4.5k etc... im gesamtmix ist das weniger der fall und mit einem breiten cut um 3k auf dem gittensub ist es bereits gut. wozu also zu beginn resonanzen rausziehen? erst wenn es im gesamtmix stört. so einfach ist das.

ich liebe diesen approach... kann ich jedem nur empfehlen!

Mir ist dieser Ansatz auch sehr sympathisch. Bin ja froh, dass das Leute, die das schon länger machen auch so sehen.

 

[AWF]

Also da wir schon bei "einfachem Mixing" sind. Ich benütze gerne nur den Kompressor bevor ich mit dem EQ ran gehe. Hier ein Beispiel wo auf der Summe der IQ EQ bisschen werkelt. Auf Gruppen und Einzelspuren ist nur der IQ Comp drauf (ein ziemlich guter Kompressor wie ich finde). Das ging jetzt flott ohne langes herummachen:

Mischung ohne nichts:

Mischung nur mit Kompression:

Ich persönlich mag es immer zuerst auf den Kompressor zuzugreifen bevor ich da mit dem EQ was mache. Mit dieser Grundlage kann ich dann ohne weiteres einen fertigen Mix machen.

Ich kann also den Jungen vom Video gut verstehen, wenn er sagt, er hat einen Weg für sich gefunden. Muß ja nicht jeder mit jeder Technik bzw. System klar kommen.

 

[bafc24]

Das ist sowieso alles recht schwammig zu definieren, find ich.

Gewissermaßen mische ich auch teilweise so. Allein schon deswegen, weil ich für normale Band Besetzungen immer mein Mixing Template benutze, wo meine Mixing Strategie quasi schon vorbereitet ist.
Auch mische ich mittlerweile, wenn ich anfange alles zusammen zu mischen, direkt in einen Summen Komp. und Summen EQ.

Was das Big Picture bzw. einfach den musikalischen Mix angeht sehe ich das eher anders herum, als es im Tutorial erklärt wird. Nämlich "Vorbereitung ist alles".
Sind alle Spuren und Instrumente für sich schon mal gesäubert und insoweit bearbeitet, wie es Sinn macht (z.B. Resonanzen rausfiltern, harsche Spitzen limitieren, Low-Cut, ggf. ein grober Shape oder Bassbereich entrümpeln etc.), kann man sich beim eigentlichen Mixing Prozess voll auf den Song selbst konzentrieren, ohne sich weiter mit Details rumschlagen zu müssen.
Das hat auch den Vorteil, dass man die Spuren schon gut kennt und beim eigentlichen Mixing Prozess sofort weiß, wo man ggf. nochmal drehen muss, damit es passt.
Der eigentliche Mixing Prozess umfasst nämlich eigentlich alles - von kleinen Details angefangen bis zum Big Picture. Jedes Detail hat Einfluss auf den Gesamtsound, alles hängt miteinander zusammen.
Und genau das ist IMO die Hauptschwierigkeit beim Mischen. Die technischen Herausforderungen zusammen mit der musikalischen Herausforderung unter einen Hut zu kriegen.

Einen Rough Mix erstelle ich eigentlich nur, um mir einen ersten Eindruck über die Spuren zu verschaffen, sie zu sortieren, mein Mixing Template vorzubereiten und die Spuren dann da einzufügen.
Ich weiß dann an dem Punkt sowieso meistens schon, wie ich den Mix ungefähr gestalten will.

Ich finde, man sollte verschiedene Schritte der Produktion ganz klar voneinander trennen, um erfolgreich zum Ziel zu kommen. Sonst fängt man an sich zu verzetteln.
Sprich: Recording - Spuren vorbereiten - Mixing - Mastering

Ja das stimmt schon was Du da schreibst. Ganz klar gehe ich auch erst mal alle Spuren durch um einen Eindruck zu bekommen. Stelle alle Levels in sich ein, so dass es für mich schon mal stimmig klingt. Nur kann ich, wenn ich mit der Summe anfange, schon mal global das Gerumpel im untersten Frequenzband rausschmeissen, eine unangenehme Frequenznase im Mittenbereich entschärfen oder das Ganze in den Höhen etwas öffnen und das mit einem einzige Plug-In. Dann mit einem Summen Kompressor alles noch etwas zusammenschweissen, und schon steht der Mix zu 50%. Das ist dann für mich schon mal eine sehr gelungene Mixing-Ausgangslage. Ist sehr schnell gemacht. Danach geht es bei mir zu den Bussen und danach zu den Einzeltracks.

Aber he, zum guten Glück gibt es ja keine allgemeingültigen Regeln, wie man einen erfolgreichen Mix herstellt. Man kann sich gerne alle Mixing Strategien anschauen, aneignen und danach verwerfen und danach gerne seine eigene Strategie zusammenbasteln. Hauptsache es funktioniert.

 

[TonyPizza]

Naja das ist ja Live und unvorbereitet auch nix anderes. Gestern wieder einen kleinen Gig NotEngineered, erste Band war übelst Grotte... ich in der Umbaupause auf die Stage, die Mikros an den Gitarrenboxen neu justiert, das KickMic mal ordentlich Richtung Schlagfell, kurz alle anspielen lassen, paar tweaks am Pult... 1000 times better. .. musst halt bisschen wissen was du machst... ich war jedenfalls der King bei den Kids, und hab eigentlich nur rein intuitiv ein paar Minuten investiert