Mixing Geheimnis?

[stereolli]

Die Kunst ist dann wohl sein Gehör zu trainieren.

Das finde ich sehr interessant. Ich benötige selbst im amateurbereich nicht lange, damit die Ohren blind werden.
Wie das Pro's schaffen ist mir schleierhaft..Da muss auch Talent mit im Spiel sein.

 

[muffy]

Oder "Lautstärke Management". Arbeitsschritte, bei denen man nicht laut hören muss, konsequent leise machen. ZB Editing oder Tuning, Programming muss nicht laut sein.

Dafür sind imho "Grot Boxes" wie Auratone und Co. in der heutigen Zeit sinnvoll. Nicht um das Kofferradio, was keiner mehr hat, zu emulieren, sondern mit einem angenehm beschränkten Frequenzbereich ohrenschoned Arbeit machen, die viel Zeit dauert und die Ohren andenfalls unnötig stresst.

Wenn alles passt kann man ja dann einen Kontrolldurchlauf auf der PA machen.^^

 

[BLUE-S-MAN]

Habe letztens erst einen Profimischer kennen lernen dürfen, er sagte, es gäbe nur ein Geheimnis:
Die richtige Soundauswahl und/oder sehr gute Recordingspuren, damit es sicher mit wenigen Plugins wie von selbst mischen lässt.

Die Kunst ist dann wohl sein Gehör zu trainieren.

Gutes Arrangement und gute Aufnahmen,dann dürfte es einfach werden.
Gehörtraining sehe ich auch als Schlüssel.
Das Video bringt auch einiges auf den Punkt.

View: https://youtu.be/lrU_GWJrM6Y?si=pn21Apv1FC6E-SBk

 

[Entone]

Wieso sollte ein Geheimnisträger seine Geheimnisse preisgeben? Dann sind es keine Geheimnisse mehr. Ich kann Dir nur soviel verraten: Es gibt 57 streng gehütete Mixinggeheimnisse, die niemand "in the know" preisgeben wird. Und wenn er es tut, muss er Dich danach töten.

 

[TedStriker]

Also wenn du wissen willst, wie ein Profi an deine Song rangeht und warum er diese oder jedes tut, dann bezahle einen Profi-Mixer, der dir genau das sagt. Inzwischen geht das auch online.

 

[moritzmaier]

Ich habe so was schon öfter gemacht, dass ich für Leute gemixt habe und nebenbei erklärt, wie ich das mache. Auf Wunsch gabs auch die Session mit nach Hause. Geheimnisse in dem Sinne gibts keine, nur viel Erfahrung und die kann man nicht kaufen.
Außerdem hab ich immer wieder gemerkt, dass mir das tatsächlich auch Spaß macht, anderen was beizubringen.

 

[Knallbraten]

Da der TE nix mehr sagt hat er es wohl langsam verstanden.

Die Idee des "ich gucke zu und lass mir das erklären" ist nicht besonders intelligent oder zielführend. Ende Gelände.

Ich bin so unglaublich dankbar für die Weisheiten an denen man in Foren wie diesem teilhaben kann…
In deinem Beitrag hier klingt es, als würde ich seit Jahren nur „zugucken“ und hätte kein tieferes Interesse am Thema.
Erstaunlich was Jungs wie du so absondern wenn man sie anonym ins Internet lässt.


Dem Rest danke ich sehr für die konstruktiven Antworten!

 

[SoulFrontier]

In deinem Beitrag hier klingt es, als würde ich seit Jahren nur „zugucken“ und hätte kein tieferes Interesse am Thema.

Nö, falsch verstanden. Du hast schon "tieferes Interesse", wer will Dir das absprechen? Ich nicht.

Erstaunlich was Jungs wie du so absondern wenn man sie anonym ins Internet lässt.

Nimm Deine Pillen! Und bezogen auf Dein Thema:
Du wirst evtl jemanden dafür bezahlen müssen damit er Dich über die Schulter schauen lässt.
Davon wirst Du wenig lernen. Weil zu viel Erfahrung und Training drin steckt.
Wurde bestimmt 100 mal schon hier erwähnt, ist evtl nicht was Du erhoffst.
Und was genau macht Dich jetzt ausgerechnet an mir aggro???

 

[Knallbraten]

Nö, falsch verstanden. Du hast schon "tieferes Interesse", wer will Dir das absprechen? Ich nicht.



Nimm Deine Pillen! Und bezogen auf Dein Thema:
Du wirst evtl jemanden dafür bezahlen müssen damit er Dich über die Schulter schauen lässt.
Davon wirst Du wenig lernen. Weil zu viel Erfahrung und Training drin steckt.
Wurde bestimmt 100 mal schon hier erwähnt, ist evtl nicht was Du erhoffst.
Und was genau macht Dich jetzt ausgerechnet an mir aggro???

Sorry, vielleicht bisschen überreagiert, aber fand es etwas arrogant, dass du schreibst „ich hätte es jetzt verstanden, da ich nicht mehr antworte“.

Egal, schönen Abend noch!

 

[Humanizer]

Also ich finde das Anliegen völlig berechtigt. Vielleicht funktionieren Menschen in dieser Hinsicht unterschiedlich, aber ich kann davon lernen, wenn mir einer etwas erklärt, ich muß das nicht alles selber ausprobieren.
Außerdem wird jeder nach einer gewissen Zeit betriebsblind. Nimm z. B. mal Old Empty Nest, das gerade in der Mischmaschine ist. Hätten die mich gebeten das zu mischen, hätte ich als erstes gesagt, daß der Schellenring neu aufgenommen werden muß (völlig out of time, z. T. 60ms hinter der Snare und das kann man hören) und die Backings auch. Die Besteckausgabe einer Kantine ist halt suboptimal für Gesangsaufnahmen...
Außerdem würde ich das Arrangement ändern. Entweder nur Klavier und Leadstimme, oder richtig fett mit Orchester, statt Streicherseptett, mit 20, 30, oder 40 Streichern, 12 Blechbläsern und vor allen verzerrten Klampfen im Hauptteil. Die komische Steelgitarre raus und eine E-Gitarre à la Gary Moore rein und die Backings am Ende mit Männern andicken.
Das sind jetzt zwar keine Mischtips, aber das kann man ja locker für den TE auf dem Gebiet fortsetzen. Vielleicht hat ein anderer Mischer ja sofort eine (ganz) andere Vorstellung von dem Sound. Andere Frequenzen und Kompression auf Kick, Snare, Toms und Blech, anderer Room, das gleiche bei Gesang, Gitarren und was da sonst noch alles für Instrumente drin sein mögen.
Und dann jemandem dabei zuzuschauen wie er das macht und sich das auch erklären lassen, kann absolut hilfreich sein seinen Horizont zu erweitern - und genau darum geht es dem TE doch.
Und wie andere hier bereits gesagt haben, fragen kostet nichts, das Erklären wahrscheinlich schon.
Allerdings würde ich die Session unbedingt in irgendeiner Art und Weise aufzeichnen, das kann sich nämlich kein Schwein alles merken.

 

[rocking.xmas.man]

Ich habe so was schon öfter gemacht, dass ich für Leute gemixt habe und nebenbei erklärt, wie ich das mache. Auf Wunsch gabs auch die Session mit nach Hause.

jo. bei mir auch so - sowohl zusammen im studio kann das gehen, als auch als Video im Nachhinein oder Aufnahme dabei. Ich weiß auch von meinen Studenten, dass Lernergebnisse durch Videos oft besser sind. Die Möglichkeit zurückzuspulen und ggf. mehrmals zu Hören ist viel Wert. Vor Ort lässt sich dafür besser auf Fragen eingehen und etwas ausprobieren, so bekomm ich z.B. immer ganz gut die Automations-Scheu aus den Studenten

 

[occ shredder]

Wie schon jemand aha der es schrieb, erstmal richtig aufnehmen/abnehmen.
Denn was sich vorher nicht durchsetzen kann, wird mit Plugins aufgeblas n auch weniger gut funktionieren. Als Beispiel unsere Aufnahmen mit Fame/China Klemmbranen taugen, aber mit se8,KM184 o.ä. Klingt manches entschieden besser…
Daher das was vorne reingeht will auch gut im Fluß bleiben.

Daher Probier rum wo Mikros in deinen Räuumlichkeot, gut klingen und was wie China on dämpfen kann.

 

[Eiermann]

Wenn die Rohmischung ohne Plug-ins rein nur die gepegelten Spuren gut nach einem Song klingt Dynamik hat, drive hat eine gute Performance rüberbringt,

ist der Trick dies zu erhalten / zu betonen.

Lass dich auf die Musik ein und dessen Phrasierung und alles wird gut.
Versuche die Plug-ins im Kontext und nicht Solo auf den Spuren einzustellen, dann hörst du ob du den Groove unterstützt oder zu viel / falsche Einstellungen nutzt, Solo zu hören wenn mal was nicht ganz passt / sich Ohrenmäßig nicht erfassen lässt.
Ansonsten ist die Mutetaste die beste Waffe, einfach muten, wenn der Sound aufgeht weißt du welches Instrument stört.
Dann mal checken, ist es der Mittenbereich, sind es die Höhen oder der Bassbereich, dementsprechend könnte man dieses Instrument jetzt schälen und nur einen bestimmten Frequenzbereich stehen lassen (Funktion) ist das Stichwort.
Sowas würdest du in Solo niemals machen, du würdest dieses Instrument schönklingen lassen und anderes dafür im schlimmsten Fall einem Instrument Freiraum nehmen welches eine Wichtige Funktion hat.
Wenn ein Part mal zusammen bricht Sound fällt ein hilft kein Plug-in das muss editiert werden kleine Fade wirken da Wunder bei den richtigen Instrumenten angewendet bekommt es auf einmal ordentlich Impact.

Wenn man das alles weiß kauft/nutzt man Plug-ins die man wirklich braucht oder kommt mit Daw internen Plug-ins aus.

Faulheit / Bequemlichkeit ist bei vielen wirklich der Fall.

Disziplin ist das wichtigste beim Mischen sowie auch beim Produzieren.

Pausen einhalten und durch Referenzen die Ohren resetten und analysieren, Songs in gleicher Tonart nutzen oder Songs bei denen etwas besonders gut klingt was dem Song Zucker gibt da aber schauen das man sich zumindest ca im selben Tempo befindet.

 

[Soundloch]

geht der aufwand, die spuren akustisch zu isolieren, sowie rhythmisch und tonal in eine angemessene form zu bringen ins unermessliche,

Das ist aber kein echter Rock and Roll, wenn man erst einmal alles in die richtige Form editieren muss.

 

[Soundloch]

Drumaufnahmen editieren (also von echten Drums) ist das Schlimmste. Für jeden Song für mich jedes Mal 4 bis 8 Stunden Arbeit ohne großartig kreative Prozesse.

8 Stunden Drumaufnahmen editieren? Was ist denn das für ein Pfusch? Da kann man ja gleich den Drumcomputer anwerfen.

Ich finde das total bizarr!

 

[tylerhb]

8 Stunden Drumaufnahmen editieren? Was ist denn das für ein Pfusch? Da kann man ja gleich den Drumcomputer anwerfen.

Ich finde das total bizarr!

Irgendwelcher Punk Kram erfordert das natürlich nicht. Ist natürlich sehr vom Genre und vom Anspruch abhängig.

 

[SilentWarrior]

Außerdem hab ich immer wieder gemerkt, dass mir das tatsächlich auch Spaß macht, anderen was beizubringen

Mir macht das auch Spaß, aber das sollte vorher klar sein.
Möchte man einen Mix oder eine Schulung oder beides.
Das ist ja immer das Problem. Sie wissen nicht was sie wirklich wollen.

 

[rocking.xmas.man]

Möchte man einen Mix oder eine Schulung oder beides.
Das ist ja immer das Problem. Sie wissen nicht was sie wirklich wollen.

und wenn sie wüssten dass sie Editing brauchen, wöllten sie das vielleicht auch. Ansonsten kann man das anbieten und vorschlagen wie man will, das wird fast immer abgelehnt.
Liegt sicherlich daran, dass die gesamte bunte Youtube-Welt von tollen Plugins und Loudness usw. schwadroniert, aber das Thema Editing einfach total untergeht.

Das ist auch bei den wirklich schönen Videos von CLA nicht anders. Er kann da ganz viel zeigen, was er an Processing macht - das was man aber eigentlich mitnehmen müsste, ist wie er sich vorher seine Session vorbereitet hat, bzw. vorbereiten lassen lässt - Editing, Zusammenfassen usw.

 

[DerHoschi]

@Knallbraten

Ich habe zwar keine Musik studiert, aber über 20 Jahre aktiv Gitarre in einer Band gespielt. In dieser Zeit waren wir mehrfach in diversen Studios. Da hatte ich immer die Gelegenheit den Leuten über die Schulter zu schauen. Aus diesem Grund habe ich mich ja auch irgendwann dazu entschlossen zu mischen. Weil es mich interessiert hat.

Angefangen habe ich in den 90ern mit dem Aufnehmen, damals 4 Spur und später Ende der 90er Jahre 8 Spur.
Gemischt habe ich das Material nicht. Dafür ging es ins Studio.

Angefangen zu mischen habe ich vor 4 Jahren. Natürlich erstmal die Songs der Band. Es war schrecklich!!!

Dann habe ich mich hier angemeldet im Oktober 2020.
Ich habe wirklich jeden Song gemischt, der in meinem ersten Jahr hier gelaufen ist.
Das Ergebnis war erschreckend. (Also wenn man das nach 4 Jahren nochmal hört)
Videos habe ich auch Stundenlang auf YT gesehen, Plugins gekauft wie blöd.

Besser geworden ist es dann nach ca. 3 Jahren, da waren meine Mixe einigermaßen anständig.
Wobei ich dazu sagen muss, das ich einen erstklassigen Mentor hatte, der mich über die Jahre
bekleitet hat. (Das sogenannte 2 Paar Ohren)

Heute nach 4 Jahren und gefühlt fast 200 Songs später, würde ich behaupten das meine Mixe ganz gut sind.
Mehr aber auch nicht.

Pros haben oft Decaden auf dem Buckel und bekommen i.d.R. Superspuren.
Die mischen wirklich nur. Mal abgesehen davon, das die Spuren auch von Pros aufgenommen wurden.

Soviel Glück wirst Du nicht haben. Schon gar nicht wenn Du selbst aufgenommen hast.

Wie hier schon erwähnt wurde, wenn Sch.... reinkommt, kann kein Gold rauskommen.

Daher mein Tipp:

Mische, Mische, Mische, Mische
Lerne Spuren zu editieren
Lerne Anhand Deines Equipments richtig aufzunehmen.
Lerne die Plugins die Du nutzen möchtest, oder solltest.
Erklären kann Dir das keiner wie 1+1 = 2.
Jeder Song ist anders, jeder Pack Multitracks ist anders. Jede Aufnahme ist anders.
Jeder Mischtag ist anders.

Was Dir bleibt, ist die Gewissheit, dass Du, wenn Du dranbleibst und den Kopf nicht hängen lässt,
jeden Tag besser werden kannst.

Gruß Hoschi

P.S. Stell mal nen Song hier ein und schau mal was daraus wird. Dann vergleich das mal mit Deinem Mix.
Dann kannst Du auch hier spezifisch Nachfragen wieso z.b der Bass bei Mixer X so Geil klingt, oder die Vocals etc.

 

[hanselmann]

Es wundert mich eigentlich fast, daß noch niemand auf die Idee kam zu erwähnen, daß das timing doch viel organischer und musikalischer / menschlicher ist, wenn es nicht so perfekt tot editiert ist.....das kam zumindest früher immer irgendwann noch auf den Tisch, weil man die eigene Faulheit ja irgendwie Ego- kompatibel verarbeiten musste