Mixing Geheimnis?

[RK79]

Deswegen heisst es ja auch Mischen und nicht Pluggen - jederzeit die Lautstärkeverhältnisse herstellen, die der Song an der jeweligen Stelle braucht. Die Pluginindustrie hat die Sicht auf Mischen, d.h. Fader bewegen, komplett versaut und völlig abstruse Erwartungshaltungen geschaffen.

Ist ein pures Geschäft.

 

[RK79]

Ein gutes Bass-Plugin, ein geiles Piano, ein oder 2 Drum-Plugins, 2 Synthesizer - die Kreativität steigt wieder!!

 

[SilentWarrior]

Hi Zusammen,

bin hauptsächlich Musiker, mixe aber seit einer Weile auch und will besser werden. Arbeite an den Songs
meiner Band und würde gerne mal den Mix eines Profis hören, um einfach zu sehen wie jemand der weiß
was er tut an unsere Songs rangehen würde. Nun zur Frage: Ist es ein No Go zu fragen, ob man im Detail
sehen darf was betreffender Mixing Pro gemacht hat? Also sehen wie er EQ, Compressoren, Hall und anderes
benutzt hat? Gibt es da sowas wie ein Berufsgeheimnis, wie ein Koch der seine Rezeptur nicht verraten will?
Bekomme ich also nur die Spuren, oder sehe ich auch im Detail was damit gemacht wurde?

Eine wahrscheinlich sehr naive Frage... freue mich über eure Antworten!
Danke!

Weißt du was das größte Problem beim Mischen ist?

Die Faulheit des Produzenten die Spuren zu editieren.

Das ist es was jeden Mix so schwierig macht, wenn man Spuren von Hobbyisten mischen soll.
Egal wie gut die Aufnahmetechnik ist, es scheitert immer am Editing.

Wenn man mischt, dann muss man die Fader hochziehen können und einfach mischen.
Wenn man aber dann pausenlos erst ein Mundgeräusch entfernen muss, ein Rumpeln in der Klavieraufnahme oder ein penetrantes Fingergeräusch bei der Gitarrenaufnahme, dann verliert man sehr sehr schnell den Flow den man eigentlich für das Mixing benötigt.

Bevor du überhaupt daran denkst jemanden eure Songs mischen zu lassen, editiere was editiert werden muss.
Sei es ein S-Laut das viel lauter als alle andere ist oder irgendwelche Snare Schläge die nicht richtig sitzen.
Mach es.

Zur Erklärung: wenn du den Gesang an unterschiedlichen Tagen aufgenommen hast und evtl. jedes mal das Mikrofon neu aufstellen musstest, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß das jeder Take leicht anders klingt und unterschiedlich laut ist.

Fixe das. Gehe hin und mache per Clip Gain die Takes gefühlt gleich laut.
Nur dann kannst du einen Kompressor sinnvoll einstellen.
Ansonsten gehst du sonst hin und komprimierst viel mehr als nötig.

Oder du gibst dem Gesang etwas mehr Höhen, dann kommen die leiseren Takes und die Höhen genügen nicht mehr weil sie vom restlichen Instrumental verdeckt werden.
Was passiert? Man gibt noch mehr Höhen hinzu als nötig.

Das Editing entscheidet sehr stark wie gut ein Mix wird.

Bob Power sagte z.B. das er keine Vocals tunen möchte mit Melodyne/Autotune.
Das sei Produzentenjob und nicht sein Job.

Ich habe schon Aufnahmen bekommen wie die Toms nicht freigeschnitten wurden.
Ist doch kein Problem eine Tom frei zu schneiden und dann ab Anschlag einen Hicut zu automatisieren um
Becken usw. aus dem Schlag zu bekommen aber weiterhin den Grundton der Tom beizubehalten damit es
natürlich klingt.

Meinst du ich würde mir diese Arbeit machen wenn ich mische? Nein, dann nehme ich Sonible Gate und ziehe weiter.
Ist aber nur ein suboptimale Lösung, aber wenn ich Mischer bin und der Produzent selbst keine Lust hat die Toms zu bearbeiten, dann mache ich das auch nicht, weil ich nicht für das Editing bezahlt werde.

Ich weiß das war jetzt ein langer Ausflug, aber das ist es was jeden Mischer auf dieser Welt am meisten nervt und augenblicklich die Lust am Mischen schmälert und zusätzlich hängt das Endergebnis davon ab.

 

[RK79]

Weißt du was das größte Problem beim Mischen ist?

Die Faulheit des Produzenten die Spuren zu editieren.

Das ist es was jeden Mix so schwierig macht, wenn man Spuren von Hobbyisten mischen soll.
Egal wie gut die Aufnahmetechnik ist, es scheitert immer am Editing.

Wenn man mischt, dann muss man die Fader hochziehen können und einfach mischen.
Wenn man aber dann pausenlos erst ein Mundgeräusch entfernen muss, ein Rumpeln in der Klavieraufnahme oder ein penetrantes Fingergeräusch bei der Gitarrenaufnahme, dann verliert man sehr sehr schnell den Flow den man eigentlich für das Mixing benötigt.

Bevor du überhaupt daran denkst jemanden eure Songs mischen zu lassen, editiere was editiert werden muss.
Sei es ein S-Laut das viel lauter als alle andere ist oder irgendwelche Snare Schläge die nicht richtig sitzen.
Mach es.

Zur Erklärung: wenn du den Gesang an unterschiedlichen Tagen aufgenommen hast und evtl. jedes mal das Mikrofon neu aufstellen musstest, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß das jeder Take leicht anders klingt und unterschiedlich laut ist.

Fixe das. Gehe hin und mache per Clip Gain die Takes gefühlt gleich laut.
Nur dann kannst du einen Kompressor sinnvoll einstellen.
Ansonsten gehst du sonst hin und komprimierst viel mehr als nötig.

Oder du gibst dem Gesang etwas mehr Höhen, dann kommen die leiseren Takes und die Höhen genügen nicht mehr weil sie vom restlichen Instrumental verdeckt werden.
Was passiert? Man gibt noch mehr Höhen hinzu als nötig.

Das Editing entscheidet sehr stark wie gut ein Mix wird.

Bob Power sagte z.B. das er keine Vocals tunen möchte mit Melodyne/Autotune.
Das sei Produzentenjob und nicht sein Job.

Ich habe schon Aufnahmen bekommen wie die Toms nicht freigeschnitten wurden.
Ist doch kein Problem eine Tom frei zu schneiden und dann ab Anschlag einen Hicut zu automatisieren um
Becken usw. aus dem Schlag zu bekommen aber weiterhin den Grundton der Tom beizubehalten damit es
natürlich klingt.

Meinst du ich würde mir diese Arbeit machen wenn ich mische? Nein, dann nehme ich Sonible Gate und ziehe weiter.
Ist aber nur ein suboptimale Lösung, aber wenn ich Mischer bin und der Produzent selbst keine Lust hat die Toms zu bearbeiten, dann mache ich das auch nicht, weil ich nicht für das Editing bezahlt werde.

Ich weiß das war jetzt ein langer Ausflug, aber das ist es was jeden Mischer auf dieser Welt am meisten nervt und augenblicklich die Lust am Mischen schmälert und zusätzlich hängt das Endergebnis davon ab.

Darum mische ich mir alles selber ab jetzt, dann geh' ich ersten niemanden auf den Sack und 2. bleibt mein Gewissen reiner, weil ich im Grunde genau weiß, dass ein Mischer mich nie glücklich machen kann - da ich selber schuld bin.

 

[chrisspeed]

Hey, danke für den Kommentar, habe fast erwartet, dass jemand so eine allgemeine Weisheit schreibt. Mein das nicht despektierlich, aber wärs auch möglich einfach auf die Frage zu antworten? Habe über 10 Jahre Musik studiert und bin mir bewusst, dass man nur mit Fleiß und Wille besser wird...trotzdem würde mich interessieren wie eine Profi mit viel Erfahrung an UNSERE Songs rangehen würde, einfach um einen neuen Blickwinkel zu bekommen. Nicht so leicht, wenn es um eigene Musik geht, mit der man sich musikalisch viel beschäftigt hat, über den Tellerrand zu schauen...deshalb die Frage...

Das macht doch jeder anders, anhängig vom Ausgangsmaterial. Wie gesagt, Youtube hat hunderte Videos, wo du schauen kannst, wie ein Profi an den Mix ran geht.


Alternativ gegen Bezahlung:

Mixing Praxis Tutorial-Video

#html-body [data-pb-style=SY1WGI6]{justify-content:flex-start;display:flex;flex-direction:column;background-position:left top;background-size:cover;background-repeat:no-repeat;background-attachment:scroll}#html-body...

www.tutorial-experts.de

Mixing-Tricks Workshop

<p><strong><span style="font-size: medium;">Mixing-Tricks [Online-Seminar]<br /></span></strong><br /><strong>• Mixing-Tricks für jedermann!</strong><br /><strong>• Wichtigen Elemente optimal platzieren</strong><br /><strong>• Mixing-Gift und Mixing-Medizin</strong><br /><strong>• Bass im Mix...

www.tutorial-experts.de

Du findest auch unzählige Bücher zum Thema, von daher gibt es kein Geheimnis.

 

[MountainKing]

@Knallbraten
Ich habe jetzt nicht alle Antworten hier durchgelesen. Aber ich habe das Gefühl, dass Deine Anfrage einen Kern trifft, der für viele ambitionierte Musiker, die ihre Musik mischen wollen, sehr wichtig ist. Ich habe mir anfangs genau dieselben Fragen gestellt. Du bist in guter Gesellschaft mit Deinem Anliegen. Den meisten geht es sehr ähnlich.

Hier in der Mischmaschine kann man seine Spuren zur Verfügung stellen und ich bin sicher, dass mancher auch gerne erläutert, was genau er gemacht hat.

Ich schreibe Dir mal ne PN dazu.

 

[Knallbraten]

Hey vielen Dank für die vielen konstruktiven Beiträge. Ich glaube ich hab mit der Überschrift „Mixing Geheimnis“ in manchen getriggert mir sagen zu wollen: es gibt kein Geheimnis, kein Abkürzung, nur harte Arbeit etc.

Dabei meinte ich mit der Überschrift vielmehr, ob Mischer, die man fürs mischen engagiert, ein Geheimnis aus ihren Arbeitsschritten machen, oder ob es eine normale Sache ist zu fragen, ob man genauere Infos bekommen kann wie am Song gearbeitet wurde.
Ich würde das als sehr interessant und hilfreich empfinden, einfach auch um einen neuen Blick auf eigene Songs zu bekommen. Wie ist jemand anders, der mehr Erfahrung hat als ich, an den Song rangegangen usw.

Der Hintergrund der Frage war viel mehr die Etikette… ob man so was grundsätzlich nicht macht.

Vielen Dank nochmals!

 

[die_potense]

Hey vielen Dank für die vielen konstruktiven Beiträge. Ich glaube ich hab mit der Überschrift „Mixing Geheimnis“ in manchen getriggert mir sagen zu wollen: es gibt kein Geheimnis, kein Abkürzung, nur harte Arbeit etc.

Dabei meinte ich mit der Überschrift vielmehr, ob Mischer, die man fürs mischen engagiert, ein Geheimnis aus ihren Arbeitsschritten machen, oder ob es eine normale Sache ist zu fragen, ob man genauere Infos bekommen kann wie am Song gearbeitet wurde.
Ich würde das als sehr interessant und hilfreich empfinden, einfach auch um einen neuen Blick auf eigene Songs zu bekommen. Wie ist jemand anders, der mehr Erfahrung hat als ich, an den Song rangegangen usw.

Der Hintergrund der Frage war viel mehr die Etikette… ob man so was grundsätzlich nicht macht.

Vielen Dank nochmals!

ich habe bis jetzt bei allen Mischern, von denen ich meine Songs mischen hab lassen, entweder über die Schulter schauen können, oder genaue Erläuterungen zum vorgehen bekommen. Die meisten plaudern ja gerne über ihr Handwerk. Gebracht hat es mir persönlich jedoch wenig, ausser die Neugierde zu stillen und mal neue Herangehensweisen kennenzulernen

 

[Soundloch]

Deswegen heisst es ja auch Mischen und nicht Pluggen - jederzeit die Lautstärkeverhältnisse herstellen, die der Song an der jeweligen Stelle braucht. Die Pluginindustrie hat die Sicht auf Mischen, d.h. Fader bewegen, komplett versaut und völlig abstruse Erwartungshaltungen geschaffen.

Es soll halt alles vollautomatisch gehen. Künftig soll dir dann die KI das passende Pad vorschlagen, weil man sonst überfordert ist.

 

[BodoH]

Dabei meinte ich mit der Überschrift vielmehr, ob Mischer, die man fürs mischen engagiert, ein Geheimnis aus ihren Arbeitsschritten machen, oder ob es eine normale Sache ist zu fragen, ob man genauere Infos bekommen kann wie am Song gearbeitet wurde.

Nö, ein Geheimnis macht da denke ich keiner aus seinen Arbeitsschritten. Ist nur so, dass ich mir mein Wissen in vielen Jahren hart erarbeitet habe und daher auch nicht ohne nen Taler preisgeben will. Einen Song mixen/mastern ist die eine Sache, aber dann noch alles erklären, das kostet Zeit, Nerven usw., macht vermutlich niemand der Pro`s kostenlos.

 

[Joost]

Es gibt ja auch Tools, welche einem ein Paar Schritte beim Mixen abnehmen können, indem man die Plugins auf jede Spur draufpackt und einfach einen Grundmix daraus zaubern lässt, welchen man danach dann mit weiteren Plugins aufhübschen kann, so daß man den Mix für ein Mastering vorbereiten kann.

Die teure Variante iZotope Ozone (sollte zumindestens die Standard Version sein) gehört dazu und es gibt zwei preiswertere Varianten, mit welchen ich bereits sehr gute Erfahrungen gemacht habe

Phil Speiser The_Strip_Mini (ist Bestandteil vom Plugin The_Strip)
https://philspeiser.com/product/the_strip/ ($99 beim Hersteller)
- hier wählt man das Instrument im Plugin aus und klickt den Learn Button für einige Zeit (10-15 Sek. reichen oft) an, wo auf der Spur auch ein möglichst starkes Signal vorhanden sein muss. Danach beendet man der Lernvorgang und pegelt die Lautstärke im Plugin aus. Das klappt erstaunlich gut.

Ayaic Mix Monolith
https://www.ayaicinc.com/mix-monolith (aktuell $99 beim Hersteller; ich hatte das via PA etwas günstiger gekauft)
- hier wählt man im Plugin auf jeder einzelnen Spur das Instrument aus und clickt in einem der Plugins den globalen Lern Button und spielt das Stück einmal von vorne bis hinten durch. Danach stoppt man die Wiedergabe und clickt erneut auf den Lern Button und danach auf den Mix Button, so daß sich alle verwendeten Plugins untereinander abstimmen können.
Einzelne Stimmen kann man über einen separaten Lern Button für eine Spur neu anlernen lassen, ohne die anderen Spuren anzufassen, z.B. wenn man die Lautstärkeauspegelung für diese eine Spur abändern will.
Der Hersteller hat auch einen ziemlich interessanten EQ, bei dem es auf die Preset Sammlung ankommt, denn da gibt es diverse Presets für einzelne Instrumente, um diese im Klang so zu färben, wie man es sich vorstellt.

 

[andy_g]

Ich hätte ja viel zu berichten aber das Geheimnis ist unverratbar.

 

[die_potense]

Es gibt ja auch Tools, welche einem ein Paar Schritte beim Mixen abnehmen können, indem man die Plugins auf jede Spur draufpackt und einfach einen Grundmix daraus zaubern lässt, welchen man danach dann mit weiteren Plugins aufhübschen kann, so daß man den Mix für ein Mastering vorbereiten kann.

Die teure Variante iZotope Ozone (sollte zumindestens die Standard Version sein) gehört dazu und es gibt zwei preiswertere Varianten, mit welchen ich bereits sehr gute Erfahrungen gemacht habe

Phil Speiser The_Strip_Mini (ist Bestandteil vom Plugin The_Strip)
https://philspeiser.com/product/the_strip/ ($99 beim Hersteller)
- hier wählt man das Instrument im Plugin aus und klickt den Learn Button für einige Zeit (10-15 Sek. reichen oft) an, wo auf der Spur auch ein möglichst starkes Signal vorhanden sein muss. Danach beendet man der Lernvorgang und pegelt die Lautstärke im Plugin aus. Das klappt erstaunlich gut.

Ayaic Mix Monolith
https://www.ayaicinc.com/mix-monolith (aktuell $99 beim Hersteller; ich hatte das via PA etwas günstiger gekauft)
- hier wählt man im Plugin auf jeder einzelnen Spur das Instrument aus und clickt in einem der Plugins den globalen Lern Button und spielt das Stück einmal von vorne bis hinten durch. Danach stoppt man die Wiedergabe und clickt erneut auf den Lern Button und danach auf den Mix Button, so daß sich alle verwendeten Plugins untereinander abstimmen können.
Einzelne Stimmen kann man über einen separaten Lern Button für eine Spur neu anlernen lassen, ohne die anderen Spuren anzufassen, z.B. wenn man die Lautstärkeauspegelung für diese eine Spur abändern will.
Der Hersteller hat auch einen ziemlich interessanten EQ, bei dem es auf die Preset Sammlung ankommt, denn da gibt es diverse Presets für einzelne Instrumente, um diese im Klang so zu färben, wie man es sich vorstellt.

Spannend, wusste gar nicht das es so tools gibt. Find ich aber gut.

Zielgruppe ist aber wohl eher fie „ ich möchte niemanden fürs mischen zahlen, selber macht mir das auch keinen spass, aber ohne gehts halt auch nicht“ kategorie, oder hab ich da was übersehen?

 

[Joost]

Spannend, wusste gar nicht das es so tools gibt. Find ich aber gut.

Zielgruppe ist aber wohl eher fie „ ich möchte niemanden fürs mischen zahlen, selber macht mir das auch keinen spass, aber ohne gehts halt auch nicht“ kategorie, oder hab ich da was übersehen?

Kommt darauf an, wo die Prioritäten liegen. Für jemanden, der überwiegend Master, Remaster oder Remixes auf Basis von Stemseparation macht, z.B. von Fieldrecorder Aufnahmen oder von abgelieferten Mixes, da kann es hilfreich sein, wenn man sich nicht stundenlang mit dem Abmischen beschäftigen muss, auch wenn es sich teils nicht vermeiden lässt. Selbst bei Stemseparation kann es durchaus vorkommen, daß man die einzelnen Stems in Cubase mixen muss, wenn z.B. die Qualität bei SpectraLayers noch nicht die ist, die man sich darunter vorstellt, weil das Demucs Modell in SpectraLayers dann zufälligerweise nicht die Qualität liefert und man das dann doch per Python mit einer anderen Demucs Variante durchrechnen lässt. Oder man hat dann doch ein Paar mehr Spuren im Multitrack WAV File (es waren zuletzt bei einer zweitägigen Probesession meiner Band insgesamt 14 GB Rohmaterial mit sechs Spuren), die dann gemixed und gemastered werden müssen.

Auch ich habe etwas Erfahrung beim Mixen sammeln können und es gibt auch eine CD Veröffentlichung, welche durch meine Hände gegangen ist und daß diese CD es dann noch auf die Liederbestenliste geschafft hat, macht mich natürlich etwas stolz, insofern kann mein Mix+Master dann wohl doch nicht so verkehrt gewesen sein. Die gesamte Produktionszeit benötigte immerhin ein dreiviertel Jahr, da ständig Änderungen eingeflossen sind. Ich bin kein erstklassiger Mixer und ich muss auch nicht davon leben, da ich dafür einen anderen Job habe. Immerhin lernt man ja auch jeden Tag dazu und das macht Spaß.

 

[tylerhb]

Weißt du was das größte Problem beim Mischen ist?

Die Faulheit des Produzenten die Spuren zu editieren.

Das ist es was jeden Mix so schwierig macht, wenn man Spuren von Hobbyisten mischen soll.
Egal wie gut die Aufnahmetechnik ist, es scheitert immer am Editing.

Wenn man mischt, dann muss man die Fader hochziehen können und einfach mischen.
Wenn man aber dann pausenlos erst ein Mundgeräusch entfernen muss, ein Rumpeln in der Klavieraufnahme oder ein penetrantes Fingergeräusch bei der Gitarrenaufnahme, dann verliert man sehr sehr schnell den Flow den man eigentlich für das Mixing benötigt.

Bevor du überhaupt daran denkst jemanden eure Songs mischen zu lassen, editiere was editiert werden muss.
Sei es ein S-Laut das viel lauter als alle andere ist oder irgendwelche Snare Schläge die nicht richtig sitzen.
Mach es.

Zur Erklärung: wenn du den Gesang an unterschiedlichen Tagen aufgenommen hast und evtl. jedes mal das Mikrofon neu aufstellen musstest, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß das jeder Take leicht anders klingt und unterschiedlich laut ist.

Fixe das. Gehe hin und mache per Clip Gain die Takes gefühlt gleich laut.
Nur dann kannst du einen Kompressor sinnvoll einstellen.
Ansonsten gehst du sonst hin und komprimierst viel mehr als nötig.

Oder du gibst dem Gesang etwas mehr Höhen, dann kommen die leiseren Takes und die Höhen genügen nicht mehr weil sie vom restlichen Instrumental verdeckt werden.
Was passiert? Man gibt noch mehr Höhen hinzu als nötig.

Das Editing entscheidet sehr stark wie gut ein Mix wird.

Bob Power sagte z.B. das er keine Vocals tunen möchte mit Melodyne/Autotune.
Das sei Produzentenjob und nicht sein Job.

Ich habe schon Aufnahmen bekommen wie die Toms nicht freigeschnitten wurden.
Ist doch kein Problem eine Tom frei zu schneiden und dann ab Anschlag einen Hicut zu automatisieren um
Becken usw. aus dem Schlag zu bekommen aber weiterhin den Grundton der Tom beizubehalten damit es
natürlich klingt.

Meinst du ich würde mir diese Arbeit machen wenn ich mische? Nein, dann nehme ich Sonible Gate und ziehe weiter.
Ist aber nur ein suboptimale Lösung, aber wenn ich Mischer bin und der Produzent selbst keine Lust hat die Toms zu bearbeiten, dann mache ich das auch nicht, weil ich nicht für das Editing bezahlt werde.

Ich weiß das war jetzt ein langer Ausflug, aber das ist es was jeden Mischer auf dieser Welt am meisten nervt und augenblicklich die Lust am Mischen schmälert und zusätzlich hängt das Endergebnis davon ab.

Meine Ratschläge wären in eine ähnliche Richtung gegangen. Über 90% der Arbeit für einen durchschnittlichen Mixer/Producer sind absolut stumpfe und ätzende Fleißarbeiten. Drumaufnahmen editieren (also von echten Drums) ist das Schlimmste. Für jeden Song für mich jedes Mal 4 bis 8 Stunden Arbeit ohne großartig kreative Prozesse. Wenn das wirklich sauber erledigt ist ist das Mischen das kleinste Problem.

 

[SoulFrontier]

Da der TE nix mehr sagt hat er es wohl langsam verstanden.

Die Idee des "ich gucke zu und lass mir das erklären" ist nicht besonders intelligent oder zielführend. Ende Gelände.

 

[jet2]

Weißt du was das größte Problem beim Mischen ist?

Die Faulheit des Produzenten die Spuren zu editieren.

Das ist es was jeden Mix so schwierig macht, wenn man Spuren von Hobbyisten mischen soll.
Egal wie gut die Aufnahmetechnik ist, es scheitert immer am Editing.

...

Meinst du ich würde mir diese Arbeit machen wenn ich mische? Nein, dann nehme ich Sonible Gate und ziehe weiter.
Ist aber nur ein suboptimale Lösung, aber wenn ich Mischer bin und der Produzent selbst keine Lust hat die Toms zu bearbeiten, dann mache ich das auch nicht, weil ich nicht für das Editing bezahlt werde.

...

faulheit ist mit sicherheit eines der größten probleme beim mischen von hobbyisten tracks.

bin allerdings nicht mehr der meinung, dass es die aufgabe des mixers oder des produzenten ist,
schritte, die eigentlich in die vorproduktion / vorbereitung eines mixes gehören. durchzuführen.

hier liegt die verantwortung bei den musikern, die ihr zeug einspielen und aufnehmen.

genau dieses problem habe ich gerade bei einem album, das ich aktuell für eine metalband mische.
das beispiel mit den toms ist im vergleich dagegen noch pippifax ...

aktuell geht der aufwand, die spuren akustisch zu isolieren, sowie rhythmisch und tonal in eine angemessene form zu bringen ins unermessliche, weil die kollegen (hobbymucker) das alleine nicht auf die reihe kriegen..
das nötige budget dafür haben sie allerdings auch nicht.

daher ist es für mich essentiell, die band zuschauen zu lassen und zu erklären, wie sie die nötigen vorbereitenden schritte selber machen kann.

 

[muffy]

faulheit ist mit sicherheit eines der größten probleme beim mischen von hobbyisten tracks.

Die Faulheit der Erzeuger der Tracks oder des Mischers? Ich ertappe mich dabei regelmässig auch selbst - selbst bei eigenem Material, dass ich irgendwann keinen Bock mehr habe und dann rumpfusche.^^

 

[diagnostix]

Hi Zusammen,

bin hauptsächlich Musiker, mixe aber seit einer Weile auch und will besser werden. Arbeite an den Songs
meiner Band und würde gerne mal den Mix eines Profis hören, um einfach zu sehen wie jemand der weiß
was er tut an unsere Songs rangehen würde. Nun zur Frage: Ist es ein No Go zu fragen, ob man im Detail
sehen darf was betreffender Mixing Pro gemacht hat? Also sehen wie er EQ, Compressoren, Hall und anderes
benutzt hat? Gibt es da sowas wie ein Berufsgeheimnis, wie ein Koch der seine Rezeptur nicht verraten will?
Bekomme ich also nur die Spuren, oder sehe ich auch im Detail was damit gemacht wurde?

Eine wahrscheinlich sehr naive Frage... freue mich über eure Antworten!
Danke!

1. Es ist kein No Go zu fragen, ob man beim Mixing dabei sein darf. Entw. kriegste ein ja oder nein als Anwort und das wars.
Allerdings wäre es sinnvoller und vor allem lehrreich, wenn du fragst ob Du an die Fader gehen darfst, und der "Profi" dich dabei betreut. Wenn er einigermaße ein normaler Typ ist und keine sadistische Tendenzen hat, wird er dich Schritt für Schritt zum Ziel führen können. Aber das ist leider nicht alles.

2. Ein "Studio", auch ein virtuelles, ist mit dem Cockpit eines Flugzeugs vergleichbar. Es gibt einfachere Cockpits, wie bei einem Leichtflugzeug, und wahre Monster wie bei einem Boeing 777. Allen gemeinsam ist dass man sie so bedient, dass man sicher abheben und anschliessend auch sicher landen soll. So ist für einen in jedem Fall einfacher den Boing zu fliegen, wenn er weiss wie man eine Cessna fliegt.

3. Aufgenommene, ungemixte Songs sind mit Start- und Landebahnen vergleichbar. Solltest du von einem durchgelöcherten und kaputten Bahn starten und auf den gleichen auch landen wollen, wirst du mit Cessna genauso wie mit Boeing enorme Probleme haben.
So wird ein Boeing Pilot mit seinem Wissen und Praxis dir nicht arg viel helfen können eine Cessna supercool zu starten und zu landen, wenn der Song löchrig und kaputt aufgenommen ist. Teer und Beton nachträglich über den Song zu kippen ist für beide Piloten fürchtbar mühsam, und man ist froh wenn der Flug ohne Katasrophen endet.

Deswegen wäre es sinnvoller, du engagierst eher einen recording-profi, mit seinem ganzem Wissen über Mikrofonierung und Tracking, bevor du einen Mixing Profi bei seiner Arbeit stören willst.
Perfekte Aufnahmen sind A und O für einen guten Mix, und so wirst du auch mit einer Cessna gute Flüge absolvieren können, je mehr Flugstunden du absolvieren kannst.
Wenn du dann einen Boeing Pilot besuchst, spricht ihr zumindest die gleiche Sprache - sprich ein gutes Level des "Lehrlings" ist auch eine Voraussetzung für die Erfüllung deiner Wünsche.

 

[jet2]

denke, es ist für den beauftragten wichtig,
sehr klar an den auftraggeber zu kommunizieren, wo die grenzen der arbeit liegen.
sonst bescheisst er sich am ende selber.

mixing und mastering ist eben nicht recording und pre-production...