Mixing Simplify

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Hallo Community,

ich habe mir in letzter Zeit viele Gedanken gemacht wie man Neueinsteiger das Mixing vereinfachen kann, so das diese auf anhieb brauchbare Ergebnisse erzielen können.
Und ja, es soll auch nur mit der DAW möglich sein.

Ich bin jetzt hingegangen und habe für jede Spur nur zwei Frequenzen ausgesucht, diese mit Bell/ Shelf mindestens 6-10dB angehoben, meist aber 10dB.

Beispiel Snare:
Grundton und ein weiterer Bereich weiter oben z.B. 5kHz. Beides mit Bell Filter.

Bassgitarre Beispiel:
Shelf unterhalb 100Hz und dann mit Bell den Bereich der Präsenz, kann zwischen 700 und 2000Hz liegen, aber auch da nur steil.

Shelf bei der Bassgitarre weil ja Noten gespielt werden und unterhalb von 100Hz sollten alle Noten gleich laut wirken, ein Bell würde nur eine bestimmte Note anheben und zum "Dröhnen" führen.

Natürlich habe ich diese Anhebungen im Kontext gemacht, also alle Spuren laufen gemeinsam und nicht in Solo, das funktioniert nicht wirklich.

Noch einmal Bell/Shelf:

alles was breitbandig arbeitet wie Bassgitarre, Höhen bei Overheads ein Shelf statt Bell.
Alles was einen Grundton hat wie Kick, Snare, Tom selbstverständlich Bell.

Gitarre und Vocals verwende ich auch eher Bell, weil auch da für mich das Prinzip des Grundton vorliegt.

Bei einer Hihat kann es 1kHz als Bell sein und weiter oben dann Shelf.

Ich glaube der Gedanke wird verstanden wie ich das meine.

Jedenfalls zu meiner Verwunderung: es funktioniert.

Wichtig ist aber die starke Anhebung der wichtigen Frequenzen.

Ich habe auch das in den Kompressor probiert, also erst komprimieren wie man meint das es komprimiert sein sollte und dann vor dem Kompressor einen EQ setzen und diese oben beschriebene Technik anwenden.
Klappt auch ganz gut.

Ich muss noch paar Mixe machen, aber das was bisher auf diese sehr simple Art rauskam ist auf alle Fälle gut genug.

Wollte das nur mitteilen, wer es probieren möchte kann es ja mal probieren.
Mich würde es nicht wundern wenn schon andere Leute das so machen und ich das nicht mitbekommen habe.
 
OK
Das ist auf EQing bezogen.

Da gibt es einige Herangehensweisen und alle sind irgendwo OK.

Eine Variante
Ich mache mit den Shelfs eigentlich erst die reine Energieverteilung fest - ist es mir zu hell oder zu dumpf erstmal einen tiefen Hi-Shelf bis ich höre, das dass Signal flach wird und dann ein wenig zurück.
Im Bassbereich oder Tiefenbereich (je nach dem) das selbe.
Wenn sich dann irgendwelche mastigen/übermäßigen Frequenzen zeigen, ziehe ich die mit einer schlankeren Bell heraus.
Eine sollte reichen.

Dann wird via Fader eingepegelt.
Für einen EQ-Arbeitspunkt zu finden, mache ich eine sehr breite Bell auf.

Den Mixpegel des Kanals ziehe ich zurück bis er im Mix musikalisch untergeht, dann drehe ich die "superbreite" Bell um 4-6 dB rein und sweepe durch, bis das Signal aus dem Misch musikalisch rauskommt.

Dann wird noch feinjustiert, aber im Grunde war es das.
 
Bei meiner Methode wird das Resonanzen ziehen umgangen, deshalb ja die hohe Anhebung von 10dB was es erst zu einer einfachen Methode macht.
Und das erst macht das Mischen simpel.
 
Ich bin immer noch eher der, der absenkt, statt anhebt. Und wenn anheben, dann eher mal so generell "Höhen" reindrehen oder so.
So richtig derbe eine Frequenz boosten, da fehlt mir noch der Mut.



Danke mal.
 
So eine formularhafte Herangehensweise wird der komplexen Mixwirklichkeit nicht gerecht.

Ich mische ja mit Hardware, d.h. bei jedem neuen Mix ist der alte Mix noch auf dem Pult und Outboard. Manchmal passt das fast schon perfekt, oft müssen aber massive Anpassungen gemacht werden. Ob man die Bassgitarre z.B. über unter oder zwischen die Kick packt, hängt von den Instrumenten, dem Genre, der Tonart (auch der Stimmung der Kick) ab. Und oft auch vom Geschmack.

Sehr viel Übung, ein guter Raum, ein Analyzer, möglichst verschiedene Monitore und ein theoretisches Grundverständnis von EQ, Kompression und Tiefenstaffelung (Visualisierung von Ebenen) führen m.E. zum Ziel.
 
Ich habe jetzt mal den Logic eigenen Graphic EQ genommen und immer nur 1-2 Bänder angehoben.
Kompressor ist der Logic Platinum, der nie hart arbeitet.
Auf der Summe habe ich nicht das übliche gemacht, also um das Ergebnis nicht allzu sehr zu verfälschen.

Ich habe keine Resonanzen gezogen, es sind nur Anhebungen von 6-10 dB.

Logic Graphic EQ, Platinum Compressor, Chromaverb, Space Designer, Stereo Delay, Tape Delay, Echo
Valhalla Supermassive für Gitarren Hall, Back Vox Hall

Ich denke man könnte mit diesem Ergebnis leben als Mix Einsteiger wenn man bedenkt wie simpel das ist.

Normalerweise habe ich noch Gruppen und da einiges an Processing, aber hier keine Gruppen, nur Einzelspuren.
Lautheit habe ich auch gering gehalten.
Gegengehört habe ich nicht, ist also gleich hier raus:


 
Der Tiefenbereich ist generell etwas überzogen, ganz unten etwas rollig.

Aber es ist nicht nur ein reiner Offset.
Wenn die, etwas mastigen, Tiefen zurückgenommen werden, verschiebt sich das Klangbild schon etwas mehr als erwartet.

Aber noch nicht dass es sich entmischen würde.
 
Ja, die Bassgitarre hat eine Note um die 50Hz die stark heraussticht.
Die Oberhemds haben dieses "tz tz tz"
Die Stimme S-Laute

Ich bin, um es einfach zu halten jetzt hingegangen und habe auf der Summe einen EQ gelegt.
PS22 auf Overheads
Bei Bassgitarre die 50Hz raus
DeEsser auf Stimme
Gitarren leiser da Bassdröhn weniger

Es ist halt immer noch alles sehr simpel gehalten.

 
Hmmm...

Sind die Spuren öffentlich, so dass man sich selbst ein Bild über das Ausgangsmaterial machen kann?
 
Ahhh...
OK - Danke!

Habe ich in keinster Weise mitbekommen.
 
Ich Versuche hier eine einfache Methode für Mix Einsteiger zu zeigen.
Wenn du eine andere einfache Methode hast dann kannst du das doch mitteilen.
Ich weiß nicht was du genau erwartest?
Den Bob Clearmountain Mix einem grafischen EQ?
 
Ich Versuche hier eine einfache Methode für Mix Einsteiger zu zeigen.
Wenn du eine andere einfache Methode hast dann kannst du das doch mitteilen.
Ich weiß nicht was du genau erwartest?
Den Bob Clearmountain Mix einem grafischen EQ?
Und direkt wirst du Zickig, alter. So langsam bekomme ich das Gefühl, dass dir der Erkenntnisgewinn und dessen Mitteilung ein substanzielles Gefühl von Selbstwert gibt und deshalb jede Kritik einen persönlichen Angriff für dich darstellt.

Die Welt benötigt nicht noch mehr Einsteiger-Tutorials. Das Zusammenstellen von wirklich richtig guten, bereits existierenden und möglichst kostenlosen Tutorials an einen einzigen Ort wäre viel hilfreicher. Du hast doch anscheinend Zeit und schaust haufenweise Tutorials; wäre halt nur irgendwie selbstlos.
 
Die Welt benötigt nicht noch mehr Einsteiger-Tutorials.

Ich muss gestehen dass ich schon lange kein „Einsteiger“ Tutorial mehr geschaut habe, aber da würde ich doch widersprechen.
Ich glaube viele Einsteiger hätten sehr viel mehr davon nur mit einem 3 Band EQ zu mischen. Am besten nur 2 Shelfs und 1 Mitenband. Einfach mal grobe Pinselstriche machen und Fader schupsen bevor man planlos durchs Frequenzspektrum sweept auf der Suche nach Resonanzen…
Aber statt die Ohren zu Schulen kann man ja auch einfach mal Saturation und Gulfoss oä drauf schmeißen wie die großen Jungs.
 
Ich glaube viele Einsteiger hätten sehr viel mehr davon nur mit einem 3 Band EQ zu mischen. Am besten nur 2 Shelfs und 1 Mitenband.
Mach doch mal nur mit zwei Shelfs und einem Bell.
Dafür ist der Thread ja da.
Es ist kein Tutorial.
 
Ich Versuche hier eine einfache Methode für Mix Einsteiger zu zeigen.
Wenn du eine andere einfache Methode hast dann kannst du das doch mitteilen.
Ich hab mal - naheliegender Weise - ein Bundle dieser Zauberdinger genutzt. In meinem Fall das Focusrite FAST Bundle. Also auf jeder Spur einen FAST Equalizer, auf einigen einen FAST Compressor, dazu für jede Instrumentengruppe einen FAST Verb und auf dem Master einen FAST Limiter. Das Zusammenspiel aus dem FAST Equaliser und dem FAST Balancer ist ziemlich gut. Der EQ stellt sich dann automatisch auf irgendwas komplexes ein und gibt lässt mir einerseits 4-5 Bänder, die mit Schlagworten beschriftet sind - bei der Snare zum Beispiel "Punch, Knock, Slap, Presence" - und andererseits 3 Voreinstellungen "warm", "neutral" und "bright". Der Balancer ist meist sinnvoller als der Compressor, weil er feinfühliger Kontrolle reinbringt.

Wenn man da grundlegende Einstellungen machen lässt, fällt es sehr leicht, einfach mit den Fadern ein angenehmes Zusammenspiel dazu zu schieben und hier und da gestalterisch einzugreifen, wo man gestalten möchte. Einerseits hat man greifbare Attribute und andererseits muss man sich so wenig 'technische' Gedanken machen, dass man ohne Not auf die Idee kommt, hier noch etwas Delay dazuzugeben und da noch etwas mehr Dicke (RBass) und vielleicht insgesamt etwas mehr Brillianz (Vitamin).



Vor allem merkt man so gaaaaaaanz schnell, dass z.B. bei dem Track das Mixing nicht DAS Problem ist, um das es geht, sondern das Timing und die Intonation. Das zu fixen würde slo viel mehr bringen, als sich detailverliebt in komplexeste Mixing-Orgien zu stürzen.

Und dafür find ich solche Tools so toll.
Der Nächste Schritt für Einsteiger wäre dann, entsprechende grundmoves nicht mehr automatisch machen zu lassen, sondern mit einem ganz einfachen Plugin: ein Channelstrip. der aus der DAW, oder auch nur "Audiotrack" von Waves. Beschränkung der Mittel führt zu Konzentration aufs Wesentliche. In dem Fall liegt das meines Erachtens außerhalb des Mixes.
 
Ich Versuche hier eine einfache Methode für Mix Einsteiger zu zeigen.
Wenn du eine andere einfache Methode hast dann kannst du das doch mitteilen.
Ich weiß nicht was du genau erwartest?
Den Bob Clearmountain Mix einem grafischen EQ?
Verteidigung nicht notwendig :)

Ja - Ich habe auch eine Methodik, die aber erst einmal rein Pegelmäßig orientiert ist und auf "Messung" und Normalisierung beruht.
EQing und Nachjustierung kommt dann danach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mach doch mal nur mit zwei Shelfs und einem Bell

Ich hab mich schon öfter "gezwungen" nur damit zu mischen.

Bildschirmfoto 2024-07-31 um 10.07.48.png


Dann kommt man erst gar in Versuchung auf den Analyzer zu starren und lernt hinzuhören.
Ich glaube das hat mir persönlich mehr gebracht als jeder fancy "Mixing Trick der Pros". Daher habe ich deine Methode schon ein bisschen als Hilfe zur Selbsthilfe interpretiert. So im Sinne von erst mal die Basics lernen bevor man irgendein anderen Quatsch macht. Das versuche ich für mich zumindest. Sagt ja keiner dass man danach nicht doch noch mehr schrauben kann aber erst mal schauen was der Mix eigentlich wirklich braucht.
 

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