Wo kann ich was übers eqing lernen?

[RefinedRough]

Wenn bei 200Hz eine Überhöhung ist, logisch senkt man ab. Wenn da aber ein Loch ist, dann senk ich sicher nicht alles rund herum ab, sondern booste.

Mit meiner Frage meinte ich auch eher: ist es technisch gesehen (bei software erst recht..?) nicht völlig egal?

Ich mein jeder liest mal man soll lieber senken und plappert das fröhlich nach wenn eine Frage zum EQ auftaucht, aber einen wirklich guten Grund hab ich noch nicht gelesen.

Klärt mich auf!

 

[Ari]

Den Grund dafür kann ich dir nennen.

Eine Anhebung bedeutet immer eine Verstärkung. Also einen aktiven Eingriff ins Signal. Es wird eben verstärkt. Was zu deutlich mehr Verfärbungen führt, als würde man das Nutzsignal in Ruhe lassen und natürlich belassen, und senkt lediglich die Störfrequenz(en) ab. Das wäre nämlich ein passiver Eingriff.

Etwas rauszufilter ist immer die technisch bessere Variante, als ALLES andere ringsrum zu verstärken.

Ari

 

[Mindsteps]

RefinedRough schrieb:
Wenn bei 200Hz eine Überhöhung ist, logisch senkt man ab. Wenn da aber ein Loch ist, dann senk ich sicher nicht alles rund herum ab, sondern booste.

Mit meiner Frage meinte ich auch eher: ist es technisch gesehen (bei software erst recht..?) nicht völlig egal?

Ich mein jeder liest mal man soll lieber senken und plappert das fröhlich nach wenn eine Frage zum EQ auftaucht, aber einen wirklich guten Grund hab ich noch nicht gelesen.

Klärt mich auf!

Ich habe das mal bei bestimmten Sounds getest. Du kannst ein und dieselbe Spur nehmen und ein mal erhöst du das was du erhöhen möchtest. Danach mast du dasselbe. Nur erhöst du um 50% und senkst die anderen um 25% ab.

Und dann senkst du die anderen um 50% ab und erhöst nichts und ziehst die Summe der Spuren, um die es geht, ein bißchen nach oben. Von allen drei Varianten machst du dir nen Bounce und hörst es noch mal im Auto und guckst dir einen Tag später die Wellenformen an.

Ich meine für mich festgestellt zu haben, dass ich mein boosten eher dazu neige es breiter zu machen und beim Absenken mache ich es eher chirugischer

 

[RefinedRough]

Okay danke, das mit den Verzerrungen durch Verstärken klingt einleuchtend.. bis zu einem gewissen Grad macht das als Sinn. Meiner Meinung nach kann man das aber in den meisten Fällen völlig vernachlässigen. Ausser man greift permanent mit + - 20db ins Signal ein

Etwas rauszufilter ist immer die technisch bessere Variante, als ALLES andere ringsrum zu verstärken.

Das wäre sowieso nicht wirtschaftlich. Aber ich denke man darf sich nicht zu schade sein, auch mal kräftig anheben.

Da gibts doch bestimmt auch irgendwelche Vergleiche wie der Sound wird bei Anheben gegenüber Absenken. Meine Vermutung ist einfach, das es keine Sau hört, wenns nicht grad der letzte grützen-EQ ist.

 

[300LittleBirds]

Ich mein jeder liest mal man soll lieber senken und plappert das fröhlich nach wenn eine Frage zum EQ auftaucht, aber einen wirklich guten Grund hab ich noch nicht gelesen.

also prinzipiell verfolge ich die methode, eher schmalbandig und großzügiger abzusenken (störfrequenzen) und breitbandig und vorsichtiger anzuheben.

ein nicht-technischer grund für die "regel", eher abzusenken ist, daß ein boost die lautstärke erhöht und damit erstmal (fast) immer besser klingt, man müßte das signal eigentlich zum ausgleich leiser machen.

ich bin immer wieder fasziniert von (sonst eigentlich recht klugen) musikern, die mir ab und zu mal über die schulter schauen und auch wertvolle ratschläge geben.
ein wiederkehrendes muster ist, daß man zuerst nach mehr bass verlangt, dann mehr höhen und zum schluß noch eine anhebung der mitten für angemessen hält. das hätte man aber auch leichter haben können, indem man den fader hochschiebt. wow, klingt alles plötzlich viel präsenter...

 

[Ari]

Und lass mich raten, Jeder der Musiker spricht grundsätzlich von seinem eigenen Instrument, welches permanent unterzugehen scheint.

Ist ein Naturgesetz.
Das geht bis in große Orchesterkreise.

Ari

 

[Mindsteps]

Der Tonmeister als Schiedrichter mit gelben und roten Karten

 

[Ari]

Bitte was?

 

[Mindsteps]

Wenn jeder Künstler wie du sagst seinen Part betont haben will hast du eine Endlosschleife, weil du immer nur anheben oder nur absenken könntest. Und dann muss der Tonmeister irgendwann die Bremse ziehen und gelbe und rote Karten verteilen, damit das eh fertig wird.

 

[Ari]

es gibt andere Methoden, als gelbe Karten.
Kannst doch keinem Musiker ne gelbe Karte geben. Hast du schonmal nen angepissten Bläsersatz gehört? ohje! dann gute Nacht.

Im Normalfall hat der Musiker eh nix andere zu tun, als sein Instrument zu spielen.
(auch Bandmitglieder nehmen sich meist ungefragt das Recht heraus, über "den Mix" zu fachsimplen)


Ari

 

[Mindsteps]

Ich werde nie in die Situation kommen, weil ich keine Kunden habe, nur einfach Musik mache.