Wie wichtig ist modernes Equipment wirklich?

Moin

Das BBE Teil stammt aus einer Zeit als Techno noch neu und aufregend war. Das ist halt auch der Technosound auf den ich stand und den ich auch heute noch geil finde.

Da ist es natürlich unfair, so eine unglaublich lahme und uninspirierte Kalkbrenner Nummer dagegen zu stellen. Sorry also hier liegt der Fehler einfach in der Komposition. BBE war halt ein Charthit und eben auf den Punkt arrangiert, und der Song von Kalkbrenner hats noch nicht mal in dessen eigenen Wikipedia Eintrag geschafft.

Also wenn ich nicht dringend zur Bandprobe müsste, würde ich was wirklich Gutes aus 2012 raussuchen und damit vergleichen. Kenn jetzt nicht so viel von Kalkbrenner, aber da gibts sicherlich fette Nummern, die den Vergleich nicht scheuen müssen.

lg
bird
 
Bekanntermaßen wird Clubmusik zu über 90% auf "Schiffchen" gespielt... ;-)
 
der kalkbrennersound ist seit über 10 jahren einer der sounds der mir am besten gefällt.

technisch vom klang her und kompositorisch.

außerdem is paul kalkbrenner schon ein alter hase.
der hat schon unter dem namen paul dB mucke gemacht und der stil unterscheidet sich kaum zu heute.
meinen erster kontakt mit ihm war die friedrichshain EP 1999

er is sich und seinem sound treu geblieben.
ich hab ihn in und um berlin anfang der 2000er jahre ständig auf veranstaltungen gehört.
kaum ein open air wo er nicht live gespielt hat.
da war er nur bei der technoszene bekannt und sonst kannte ihn keine sau.

zum sound.
seine musik ist ja immerhin auch vinyltauglich.

was 90% des beatport mülls mit übertriebenen höhen subbass, lautheit und stereofaxen ja technisch nicht denkbar wäre.


zum thema:

techno war schon immer 50% technik 50% kreativität.
und 100% kreative nutzung der technik.

ich bau natürlich für berufstechnoten in berlin oft studios.
auch auf grund meine aktiviät in der szene seit ende der 90er.
man glaubt es kaum aber die die erfolgreich sind sind halt seit ewigkeiten am ball und haben auch oft irgend ein instrument gelernt.

die anzahl der wirklich guten leute denen mehr der musikalische output als die technik interessiert und wirklich kreativ musik macht ist nie gesunken.
die anzahl der schlechten musik von anfängern ist aber dafür extrem gestiegen weil der zugang zu technik und veröffentlichungsmöglichkeiten kein finanzieller aufwand mehr ist.

das macht die suche nach den grünen gummibärchen in der tüte einfach schwieriger.
 
Moin

Das BBE Teil stammt aus einer Zeit als Techno noch neu und aufregend war. Das ist halt auch der Technosound auf den ich stand und den ich auch heute noch geil finde.

Da ist es natürlich unfair, so eine unglaublich lahme und uninspirierte Kalkbrenner Nummer dagegen zu stellen. Sorry also hier liegt der Fehler einfach in der Komposition. BBE war halt ein Charthit und eben auf den Punkt arrangiert, und der Song von Kalkbrenner hats noch nicht mal in dessen eigenen Wikipedia Eintrag geschafft.

Also wenn ich nicht dringend zur Bandprobe müsste, würde ich was wirklich Gutes aus 2012 raussuchen und damit vergleichen.

lg
bird

Mir ging's da um diesen Abletonsound, der ist halt überall ähnlich und leicht raushörbar. Natürlich gibt es auch 2012 gute Sachen und guten Sound. Mein Punkt ist und war, dass die ganze Technikfixiertheit eine Folge der klanglichen Unzulänglichkeiten der Software ist. Wenn Du einen einen Juno, eine SP12/909/MPC60 etc., einen 3060, ein MidiverbII und einen alten Mackie 1604 hast kommt quasi automatisch ein fetter knackiger Techosound raus ohne dass man groß was machen muss. Nicht anders lief das damals größtenteils (BBE war natürlich ne Klasse besser). Im Rechner klingt das selbst mit sehr viel mehr Aufwand nicht so druckvoll und lebendig.
 
Ach ja, und weil alle mit den gleichen Softwaretools arbeiten und der Sound somit nicht mehr durch das Equipment definiert wird gibt es natürlich noch mehr Anreize, sich durch Produktionstechnik abzusetzen. Das ist prinzipiell erst mal positiv, endet dann aber in Youtube-Anleitungen a la Dubstep für jedermann.
 
Von Techno hab`ich keine Ahnung.
Aber ich bin der Meinung, dass man in der heutigen Zeit, wenn man von seiner Musik leben will, gutes sowie modernes Equipment braucht.
Denn es geht darum Musik kostengünstig zu produzieren sprich möglichst bis hin zum Mix möglichst viel selber machen.
Da ein gewisser "Standard" besteht, lässt sich modernes Equipment kaum vermeiden.
Das alles nutzt nix, ohne einen guten Song, egal welchen Stils, was fehlt ist "das neue Ding", wie z.B. vor 20 Jahren "Grunge" und wenn man sich "Nevermind" anhört, merkt man, dass dieses Album sicher mit modernem Equipment produziert wurde.
Da die LP Verkäufe bekanntlich sehr zurück gegangen sind, bekommt man heute noch seltener einen "Platten"vertrag angeboten als damals.
Also möglichst viel selber machen, am besten alles inkl. Promotion.
Dafür gibt`s "MySpace", "Youtube", "soundcloud"...
Aber wie gesagt, wenn`s die Leute nicht kickt, wird man auch nicht davon leben können.
In diesem Sinne: "Kick it!!!"
 
früher hatten alle nur ne 909, 303, 101 und nen paar sampler.

heute gibt es zig fantasttrilliarden softwarebasierende technik.

wo klingt das denn alles gleich?

ableton ist ein tool.

20 gute technoacts die mit ableton produzieren klingen alle gleich?

wenn ich überhaupt ahnung von etwas habe dann von dieser mucke.


die individualität ist riesig.


vielleicht schon einmal darüber nachgedacht dass technoten wie ich finden dass der klang der rolling stones, beatsteaks, chillie peppers usw sich komplett gleich anhören als wenn da die gleichen "plug ins" verwendet wurden?

was ich damit sagen will ist dass es nicht an ableton liegt dass sich FÜR DICH viel gleich anhört sondern weil es für diese leute die das hören so klingen muss!!!
 
Ach ja, und weil alle mit den gleichen Softwaretools arbeiten und der Sound somit nicht mehr durch das Equipment definiert wird gibt es natürlich noch mehr Anreize, sich durch Produktionstechnik abzusetzen.
ach komm...und früher haben alle 808, 909 & 303 patterns abgefeuert. die acid-techno-zeit z.B. war nach einer weile auch nur noch langweilig. kann man als gutes gegenbeispiel hernehmen. es gibt heute wie früher tolle produktionen, nur heute gibt es viel mehr produktionen & man muss die guten halt erst finden!
eins steht aber fest: heutzutage gibt es auf jeden fall eine sehr viel größere auswahl an tools & damit möglichkeiten.
 
Kalkbrenner vs. BBE ist natürlich ein schlechter Vergleich. Ich könnte jetzt sicher auch unpassende Partien gegenüber stellen ;)

Ich wollte damit auch nicht sagen, dass a) früher "alles" besser war und b) man gute Musik nur mit Hardware machen kann.

Ich sehe es eher komplett anders:

Man heute soviele Möglichkeiten wie nie zuvor!

Und gerade deswegen bin ich sehr verwundert wie sehr z.B. Kalkbrenner abgefeiert wird.

Die Möglichkeiten werden nicht ausgeschöpft, es beschränkt sich auf primitive "Melodien" (eher Schnipsel) und man versucht durch FX alles schön zu glätten.

Minimal und monoton ja, aber es darf auf keinen Fall jemanden auf den Nerv gehen.

Da ist Schlager ja Hardcore dageben. Kalkbrenner ist doch reine "Schunkelmusik". Softer als soft.

Früher haben die meisten Tracks einen zum Tanzen animiert, heute muss man sich erst betrinken :)

Was die Kids tun: Frequenzselektives arrangieren von Percussions. Mit Melodien und Komposition hat das alles nichts mehr zu tun.
 
Wenn Du einen einen Juno, eine SP12/909/MPC60 etc., einen 3060, ein MidiverbII und einen alten Mackie 1604 hast kommt quasi automatisch ein fetter knackiger Techosound raus ohne dass man groß was machen muss
Da kann ich aus persönlicher Erfahrung das Gegenteil behaupten... :D
909, Juno, Midiverb, MS20, 303, MPC... alles am start gewesen. Sound war trotzdem lame...8)

Und die frühen Techosachen sind nicht nur musikalisch, sondern auch technisch teilweise absolut daneben. Genau das macht den charm aus. Genau wie beim frühen D&B, moderne Sachen sind leider heillos überproduziert. Das Problem heute sind mehr unnötige extreme Lautheit, übertrieben fetter sound, zu viel Technikeinsatz, Samplelibarys und 0815 Sounds. Das alles dann fein säuberlich glattgebügelt. Dazu hatte man früher schon schlichtweg gar keine Möglichkeit...

Die Sachen, die früher im Club am meisten gerockt haben, fallen heute durch vergleichsweise dünnen Sound auf. Wie vieles moderne überfrachtete, dichte Material im Club klingt, will ich mir gar nicht mehr vorstellen.

Trotz allem ermöglicht die Computertechnik eine ganz andere Art des Soundschraubens, als das noch mit 2-3 Effektgeräten und einem Compressor möglich war. Leider eher selten auch gut umgesetzt...

Der Schlüssel zu guter INNOVATIVER elektronischer Musik ist immer noch Inspiration. Da fehlts wohl heute am häufigsten., wo jeder Dödel mit seinem PC fette Tracks schrauben kann... Das meiste davon schon tausendmal gehört, nur immer ein bißchen anders.
 
Was die Kids tun: Frequenzselektives arrangieren von Percussions. Mit Melodien und Komposition hat das alles nichts mehr zu tun.


Genau das hat man früher doch auch gemacht, nur das man damals eben kein EQ hatte und man solange Sounds suchen musste bis sie zusammen gepasst haben :D



Und "Ableton Sound", MMD!
 
Wenn Du einen einen Juno, eine SP12/909/MPC60 etc., einen 3060, ein MidiverbII und einen alten Mackie 1604 hast kommt quasi automatisch ein fetter knackiger Techosound raus ohne dass man groß was machen muss. Nicht anders lief das damals größtenteils (BBE war natürlich ne Klasse besser). Im Rechner klingt das selbst mit sehr viel mehr Aufwand nicht so druckvoll und lebendig.

da kommt matschiger Muell raus, in den meisten Faellen. Hab ich alles noch da, 1604, 909, Juno 60. ITB kann man das viel besser mischen, das 1604 taugt aber als Overdrive fuer die 909. Die Eckligen EQs vom Pult reichen doch nimmer aus, um einen cleanen, sauberen Sound ohne Matsch hinzubekommen, da musst du schon zum Mackie 8 Bus greifen ;)
 
Die Sachen, die früher im Club am meisten gerockt haben, fallen heute durch vergleichsweise dünnen Sound auf.

Also komischerweise knallen die alten Technotracks richtig im Club im Gegensatz zu den neueren Produktionen. Aber die alten Sachen waren eben auch zu 100% auf Tanzbarkeit getrimmt. Was teilweise die heutigen DJs auflegen ist grenzwertig (eher für ne Lounge geeignet).

Wie vieles moderne überfrachtete, dichte Material im Club klingt, will ich mir gar nicht mehr vorstellen.

Es klingt a) viel zu laut und b) hört man deutlich sofort die Störfrequenzen. Also ich fand's neulich furchtbar. Klingt alles komplett übersteuert und als hätte der DJ versehentlich die Mitten noch mittels EQ betont.
 
Die Qualität der DJ´s ist im gegensatz zur Musik konstant niedrieg geblieben, die "Wenn es nicht Rot ist ist es schlecht" DJ´s sind immer noch die angesagtesten!
 
Genau das hat man früher doch auch gemacht, nur das man damals eben kein EQ hatte und man solange Sounds suchen musste bis sie zusammen gepasst haben :D

Also ich kenne keinen der damals so gearbeitet hat ;)

Die meisten Percs kommen sich sowieso nicht in die Quere und selbst Samples haben doch immer soweit alle zusammengepasst.

Natürlich war der Mix nicht so sauber wie die heutigen, dafür hatte er wenigstens eine eigene Note.

Die Konsumenten interessieren sich sowieso nicht für die DAWs oder Produktionstechniken, die wollen einfach nur geile Musik.
 
Die Konsumenten interessieren sich sowieso nicht für die DAWs oder Produktionstechniken, die wollen einfach nur geile Musik.

This!
 
Die Sachen, die früher im Club am meisten gerockt haben, fallen heute durch vergleichsweise dünnen Sound auf.

Also komischerweise knallen die alten Technotracks richtig im Club im Gegensatz zu den neueren Produktionen. Aber die alten Sachen waren eben auch zu 100% auf Tanzbarkeit getrimmt. Was teilweise die heutigen DJs auflegen ist grenzwertig (eher für ne Lounge geeignet).

Wie vieles moderne überfrachtete, dichte Material im Club klingt, will ich mir gar nicht mehr vorstellen.

Es klingt a) viel zu laut und b) hört man deutlich sofort die Störfrequenzen. Also ich fand's neulich furchtbar. Klingt alles komplett übersteuert und als hätte der DJ versehentlich die Mitten noch mittels EQ betont.


das unterschreibe ich.


lautgeprügelte presswürste mit übertrieben supersubbass und zu vielen höhen sind eine pest im club.

ich bin auch keiner dieser vinylmilitanten.
würde ich heute noch spielen würde ich auch auf digital umstellen. aber schon auf klangtechnische dinge achten

es ist immer mehr als deutlich wenn nach einem act der beatport mp3 einheitspresswürste spielt einer mit vinyl weitermacht.

das ist wie als wenn plötzlich eine kreissäge abgestellt wurde die die ganze zeit am arbeiten war.

plötzlich hört man wieder die kick raus und keine verzerrte suppe. hihats haben wieder einen pegel der erträglich ist.
 
Schön, und, ist modernes Equipment jetzt wichtig oder was?
 
dass viel zu höhenreich abgemischt wird ist ja leider etwas, das nicht nur auf techno etc zutrifft, sondern diese "pest" hat sich ja so ziemlich in allen musikgenres breitgemacht...
 

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